Wenn mein Bäcker mir das Brot zu einem Preis verkaufen will, den ich nicht zahlen will, kann man dann meinem Bäcker vorwerfen, er würde mich erpressen, ja gar absichtlich verhungern lassen?
Georgien ist nicht bereit, 230 US-Dollar pro 1000m³ Erdgas zu bezahlen, obwohl der Preis immer noch um die Hälfte günstiger ist als der Weltmarktpreis von 500 US-Dollar pro 1000m³. Die fundamentalistischen neoliberalen Glaubensbrüder im Westen werden jetzt schon wieder die Druckerpressen anwerfen, um Rußland abermals den Vorwurf zu machen, es erpreßte moskaurenitente Staaten. Gelten die Spielregeln des Kapitalismus nicht für Moskau? Wie man´s macht, ist es verkehrt.
Aber der Gashahn befindet sich in Moskau, nicht in Tiblissi.
TIFLIS, 14. November (RIA Novosti). Georgien werde russisches Erdgas nicht zu einem Preis von 230 USD pro 1000 Kubikmeter kaufen, erklärte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili am Dienstag.
"Wir haben nicht vor, bei Russland Gas zu einem Preis von 230 USD zu kaufen. Das ist nicht der Marktpreis. Wir bewerten die Verdoppelung des Gaspreises als politischen Druck, der auf uns ausgeübt wird.", sagte Saakaschwili auf einem Briefing in Straßburg nach seinem Auftritt vor dem Europaparlament.
Seinen Worten zufolge ist Georgien "ungeachtet dessen zur Zusammenarbeit mit Russland auf verschiedenen Ebenen bereit." Der Präsident erläuterte, dass seine Regierung auf der Suche nach alternativen Gaslieferanten Verhandlungen mit Partnern führe. "Darum ist die Preiserhöhung für russisches Gas für uns keine Tragödie", sagte Saakaschwili.
Entsprechend den Vereinbarungen zwischen Georgien und der OAO Gazprom beträgt der Preis für Gas in diesem Jahr noch 110 USD pro 1000 Kubikmeter. Ab 2007 fordert Gasprom von Georgien 230 USD für die Lieferung von 1000 Kubikmeter Erdgas. [Links nur für registrierte Nutzer]