Holzvergaser könnten die Antwort auf die Ölkrise werden
Wärme und Strom können in modernisierter Technik aus Holz gewonnen werden
2006 sollen die ersten Holzvergaser kommerziell vertrieben werden, wenn es nach den Forschern der TU München und ihrem Förderer, der Europäischen Union, geht. Eigentlich wäre Holzvergasung die ideale Lösung, um Strom und Wärme kostengünstig und unabhängig von großen Konzernen zu produzieren. Holz ist ein besonders umweltfreundlicher Rohstoff, denn beim Nachwachsen filtern die Bäume die Schadstoffe aus der Luft, die bei der Verbrennung entstehen
In der Energietechnik gilt: Je größer eine Anlage ist, desto wirtschaftlicher kann man sie betreiben, weil der Wirkungsgrad besser ist und die spezifischen Kosten geringer sind. Unternehmer Bachleitner hat rund 800.000 Euro für eine Anlage bezahlt, mit der er bis zu
250 Kilowatt pro Stunde, also saubere Energie für 200 Einfamilienhäuser, erzeugen kann. Aufgrund der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz soll die Anlage bestenfalls
180.000 Euro im Jahr abwerfen. Die Anlage wird sich nach sechs Jahren rechnen und bringt Bachleitner eine Rendite von 12 Prozent.
Bis jetzt läuft die Anlage unter ständiger Beobachtung weitgehend störungsfrei. Derzeit ist die größte Herausforderung, das System auch im kleinen Stil zu betreiben. Der Landwirt Josef Pritscher versucht Holzgas als Energiequelle für sich zu nutzen. Mit einer selbst gebauten Holzgas-Anlage erzeugt er auf seinem Hof Strom und Wärme. Ein Motor wandelt die Gas-Energie in Strom um. Wenn die Anlage reibungslos läuft, will Pritscher die Wärme dazu nutzen, sein Wohnhaus oder auch ein größeres Gewächshaus zu heizen. Doch ebenso wie bei Biogas-Anlagen, die sich erst nach 20 Jahren rechnen, braucht man viel Geduld.