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Thema: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

  1. #31
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Nun, dann wäre es wohl vorteilhaft, die Strasse selber zu betreiben und sie nicht einem privaten Auswärtigen anzuvertrauen.
    Das kann ich allerdings auch nicht. Ich glaub auch nicht, dass die Gemeinde das Geld hätte, die Strasse zu betreiben.


    Entweder es ist ganz und garnicht "logisch";
    oder ich vermag der "Logik" nicht zu folgen.
    Die Logik ist folgende: Ohne die Zustimmung der größten bewaffneten Kraft in der Region, kann man nicht von echter Sicherheit reden. Und irgendwo bildet sich immer eine Hegemonie heraus.

    Wieso sollte nicht auch ein kleinerer Sicherheitsanbieter wirkungsvoll Sicherheit schaffen können?
    Weil der größere Sicherheitsanbieter wirkungsvoller Schutz bieten kann und den kleineren Ausschalten könnte. Der Kleine kann nicht mit dem großen Konkurrieren, der Schwache nicht mit dem Starken.

    Rechtsagentur 1 beschützt mich und mein Eigentum, Rechtsagentur 2 dasjenige meines Nachbarn usw.
    Wieso ist dabei die Grösse wichtig?
    Wenn die Rechtsagentur Robin Hood meines Nachbarn sagen wir mal 800.000 Männer und schwere Waffen besitzt und meine Enteignung beschließt, wie sehr hilft mir Rechtsagentur jmw mit 3 Sicherheitsmännern?
    Größe ist relevant.

    Wie sollte er ANDERS als durch Preiswettbewerb stattfinden?
    So wie solche Wettbewerbe seit Anbeginn der Menschheit entschieden wurden: Der der nicht tot ist, gewinnt.


    Eine Chance auf Eigentum haben alle, zumal in einer privilegienfreien Wirtschaft;
    und Selbsteigentum hat sowieso jeder.
    Das ist eine nette These, die die Empire allerdings nicht ganz stützt. Kalkutta ist ziemlich privilegienfrei.

    Ablehnung wird es immer geben, sicher.
    Damit muss man klarkommen.
    Von friedlichen Ablehnern hält man sich halt fern, distanziert sich räumlich;
    und weniger friedliche Ablehner kriegen halt ne Kugel zwischen die Augen gesetzt, sind sie doch nix anderes als Kriminelle.
    Der Punkt ist die Anzahl der Ablehner. Dagegen sein werden alle, denen es jetzt besser geht mit Sozialstaat udn Demokratie.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  2. #32
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Das kann ich allerdings auch nicht. Ich glaub auch nicht, dass die Gemeinde das Geld hätte, die Strasse zu betreiben.
    Das liegt daran, dass ihr so viele Steuern zahlen müsst!

    Die Logik ist folgende: Ohne die Zustimmung der größten bewaffneten Kraft in der Region, kann man nicht von echter Sicherheit reden. Und irgendwo bildet sich immer eine Hegemonie heraus.

    Weil der größere Sicherheitsanbieter wirkungsvoller Schutz bieten kann und den kleineren Ausschalten könnte. Der Kleine kann nicht mit dem großen Konkurrieren, der Schwache nicht mit dem Starken.

    Wenn die Rechtsagentur Robin Hood meines Nachbarn sagen wir mal 800.000 Männer und schwere Waffen besitzt und meine Enteignung beschließt, wie sehr hilft mir Rechtsagentur jmw mit 3 Sicherheitsmännern?
    Größe ist relevant.
    Okay, spinnen wir dieses Szenario mal weiter:
    Der Vorstand der privaten Sicherheitsagentur (PSA) "Robin Hood" beschliesst, Dich zu enteignen und gibt Order an seine Angestellten.

    Frage 1: Werden die da mitmachen?

    Wenn der Vorstand von Siemens morgen einem Mitarbeiter sagt, er solle Dich beklauen, täte der Mitarbeiter das?
    Wenn morgen der Chef der örtlichen Polizei seinem Untergebenen sagt, er soll Dich verprügeln, würde der das tun?
    Einige würden - andere nicht.
    Die PSA könnte sicher nicht auf alle 800.000 Leute zählen bei ihrer illegalen Aktion.

    Frage 2: Hat die PSA "Robin Hood" mehr Männer unter Vertrag als nicht nur die PSA "jmw", sondern auch mehr als "jmw" + Alliierte?
    Wir müssen hier zwischen absoluter und relativer Grösse unterscheiden.
    Irgendeine Sicherheitsagentur wird immer die grösste sein, dass ist klar.
    Um erfolgreich Krieg zu führen, muss sie aber nicht nur die grösste sein, sie muss auch grösser sein als all die anderen Agenturen zusammen, die sich im Bedarfsfall gegen diese eine Agentur alliieren würden.
    Denn die PSA "jmw" ist ein erstklassig geführtes Unternehmen und hat als solches natürlich Anerkennungs- und Rückversicherungsverträge mit vielen anderen bekannten Agenturen, u.a. Allianz Versicherung Profibeschützer und Griswold Security (brrr...).
    Der Versuch, Dich zu enteignen, würde dazu führen, dass
    - sämtlichen Mitarbeitern der PSA "Robin Hood" sowie der Firma selber ihre Konten gesperrt würden (Eine Standardklausel in Verträgen mit Banken.);
    - den Angestellten möglicherweise Wasser, Strom, Internetz, Telephon etc. abgedreht werden (Ebenso Standardklauseln. Niemand will Verträge machen mit Vandalen.);
    - angeheuerte Spezialisten alle Vorstandsmitglieder von "Robin Hood" aus dem Wege räumen werden;
    - die Bilder all derer, die bei dieser Aktion der PSA mitmachen, durch's Netz und durch die Medien gehen, ggf. mit einem "Wanted" drunter.

    Frage 3: Werden die Kunden der PSA "Robin Hood" so ein Verhalten dulden?
    Erstens stellen solche Renegatenagenturen ein Risiko für sie selber da: Sie können nicht mehr sicher sein, dass andere Sicherheitsanbieter mit ihnen genauo verfahren;
    zwotens steigen durch Kleinkrieg die Kosten;
    drittens, und das ist am wichtigsten, ist für private Sicherheitsproduktion natürlich notwendig eine entsprechende Kultur und Mentalität.
    Um stabil zu sein, braucht ein Gemeinwesen einen gewissen Grad an Zustimmung der Bevölkerung zu den in diesem Gemeinwesen geltenden Regeln.
    Die meisten Kunden von "Robin Hood" müssen also von vornherein der Ansicht sein, dass "man soetwas nicht tut" - sonst kann die Sache natürlich nicht funktionieren.

    Anders formuliert: Sowohl Angestellte als auch Kunden von "Robin Hood" müssen über die Rolle von PSA in der Gesellschaft ähnlich denken, wie heute Bevölkerung und Soldaten über die Rolle der Bundeswehr denken - das eine gewaltsame Übernahme der Macht, selbst wenn sie technisch machbar wäre, einfach nicht in Frage kommt, sich von seber verbietet.

    Frage 4: Wieviel müsste "Robin Hood" enteignen, um mit der BRD konkurrieren zu können und ihren Steuersätzen?
    Denn das wird gerne übersehen, wenn man die Pläne von "Anarcho-Kapitalisten" wie dem Herrn Hoppe sich anschaut: Dass für diese Herrschaften schon eine massive Unordnung HIER UND HEUTE HERRSCHT;
    und dass für die der Einwand, mit privater Sicherheitsproduktion könnte es vielleicht hie und da zu Problemen kommen, keinesfalls beängstigend klingt.


    Und überhaupt: 800.000 Mann hiesse, bei 2.000 Euro Mann/Monat, allein Personalkosten von knapp 20 Milliarden Euro im Jahr.
    Plus Gerät, plus Verwaltung - ein Sicherheitsheitsunternehmen, 30 Mrd. schwer?
    Wie wahrscheinlich ist das?
    Sicherheit ist eine personennahe Dienstleistung;
    die Unternehmen werden wohl um einiges kleiner sein.
    Und damit auch ungefährlicher.

    So wie solche Wettbewerbe seit Anbeginn der Menschheit entschieden wurden: Der der nicht tot ist, gewinnt.
    Du würdest Kunde bei einer PSA bleiben, die mit solchen Mitteln arbeitet?
    Ich nicht!

    Das ist eine nette These, die die Empire allerdings nicht ganz stützt. Kalkutta ist ziemlich privilegienfrei.
    Ach, meinste?
    Soweit mir bekannt, hat sich Indien immernoch nicht von den sozialistischen Experimenten früherer Regierungen erholt und ist ziemlich durchreguliert.
    Zugebeben, ich kenne mich mit diesem land nicht sonderlich aus - jedoch hab ich mal gelesen, dass in Indonesien, was wohl mit Indien halbwegs vergleichbar ist, man gut und gerne mal ein Jahr warten muss, bis man einen kleinen Laden errichten darf.

    Der Punkt ist die Anzahl der Ablehner. Dagegen sein werden alle, denen es jetzt besser geht mit Sozialstaat udn Demokratie.
    Korrektur: Die MEINEN, es ginge ihnen besser.

    Ansonsten soll es natürlich jedem freistehen, sich mit anderen sozialstaatlich-demokratisch zusammenzutun.
    Er darf nur nicht die, die nicht mitmachen wollen, zum mitmachen zwingen.
    "Freie Assoziation" nennt man das.

    mfg


    PS: Zu jedem einzelnen Punkt sind schon ganze Artikel geschrieben worden.
    Meine Antworten erheben entsprechend keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #33
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    [QUOTE=-jmw-;1078403]
    Das liegt daran, dass ihr so viele Steuern zahlen müsst!
    Oder daran dass das dort alles kleine Bauern sind...


    Frage 1: Werden die da mitmachen?

    Wenn der Vorstand von Siemens morgen einem Mitarbeiter sagt, er solle Dich beklauen, täte der Mitarbeiter das?
    Wenn morgen der Chef der örtlichen Polizei seinem Untergebenen sagt, er soll Dich verprügeln, würde der das tun?
    Einige würden - andere nicht.
    Die PSA könnte sicher nicht auf alle 800.000 Leute zählen bei ihrer illegalen Aktion.
    Ja, die würden mitmachen, dafür werden die ja bezahlt. Du unterstellst etwas, dass sich von einer Söldnerarmee nicht so groß unterscheidet, sehr hohe moralische Standards.
    Der Polizeichef ebenso der Siemensvorstand, und dass ist wichtig, leben, anders als der Anarchokapitalismus es vorsähe, allerdings nicht unter dem Rechtskodex den sie selbst sich aussuchen können, sondern würde vom Staat zur Rechenschaft gezogen werden.
    Und illegale Aktion ist nett gesagt, denn wenn sie selbst ihren Rechtskodex schmieden, bestimmt die Agentur ja auch großteils selbst, was recht und Unrecht ist.
    Die Staatsanwaltschaft etwa ermittelt auch, wenn ein (unversicherter) Penner erschossen wird. Im Anarchokapitalismus hat er Pech gehabt.

    Frage 2: Hat die PSA "Robin Hood" mehr Männer unter Vertrag als nicht nur die PSA "jmw", sondern auch mehr als "jmw" + Alliierte?
    Wir müssen hier zwischen absoluter und relativer Grösse unterscheiden.
    Irgendeine Sicherheitsagentur wird immer die grösste sein, dass ist klar.
    Um erfolgreich Krieg zu führen, muss sie aber nicht nur die grösste sein, sie muss auch grösser sein als all die anderen Agenturen zusammen, die sich im Bedarfsfall gegen diese eine Agentur alliieren würden.
    Lokale Hegemonien würden sich quasi sofort ab Jahr 1 im Anarchokapitalismus herausbilden. Das die wechselweise durch Allianzen verbunden sind, ist klar, aber irgendwann wird sich irgendwo ein Übergewicht der Macht herausbilden. Das kann dann auch ein sehr despotischer Typ sein, der zufällig an der Spitze der größten Sicherheitsarmee steht, der dann regiert und man steht wieder da, wo man vor 1789 schon stand.

    Denn die PSA "jmw" ist ein erstklassig geführtes Unternehmen und hat als solches natürlich Anerkennungs- und Rückversicherungsverträge mit vielen anderen bekannten Agenturen, u.a. Allianz Versicherung Profibeschützer und Griswold Security (brrr...).
    Stellt sich die Frage, ob es sich für diese Allianzen auszahlt, für ein 3 Mann Unternehmen einen Krieg zu riskieren...

    Der Versuch, Dich zu enteignen, würde dazu führen, dass
    - sämtlichen Mitarbeitern der PSA "Robin Hood" sowie der Firma selber ihre Konten gesperrt würden (Eine Standardklausel in Verträgen mit Banken.);
    Robin Hood hat seine Privatbank, ist doch wohl klar. Die Verdienen ihr Geld ja mit Enteignungen und eigentumslosen (damit einhergehend auch rechtslosen)Sklavenarbeitern, da kann man schon eine eigene Bank betreiben.

    - den Angestellten möglicherweise Wasser, Strom, Internetz, Telephon etc. abgedreht werden (Ebenso Standardklauseln. Niemand will Verträge machen mit Vandalen.);
    Das klingt jetzt naiv, dass niemand Verträge mit Vandalen macht. Davon abgesehen, die können ja, angesichts der Tatsache das sie die größte Armee auf europäischem Boden sind, problemlos Wasser und Stromwerke besetzen und enteignen.

    - angeheuerte Spezialisten alle Vorstandsmitglieder von "Robin Hood" aus dem Wege räumen werden;
    Wenn nur Robins Spezialisten da nicht besser sind....

    - die Bilder all derer, die bei dieser Aktion der PSA mitmachen, durch's Netz und durch die Medien gehen, ggf. mit einem "Wanted" drunter.
    Ja, vor der Sanktion werden sie wohl am meisten Angst haben

    Frage 3: Werden die Kunden der PSA "Robin Hood" so ein Verhalten dulden?
    Erstens stellen solche Renegatenagenturen ein Risiko für sie selber da: Sie können nicht mehr sicher sein, dass andere Sicherheitsanbieter mit ihnen genauo verfahren;
    zwotens steigen durch Kleinkrieg die Kosten;
    drittens, und das ist am wichtigsten, ist für private Sicherheitsproduktion natürlich notwendig eine entsprechende Kultur und Mentalität.
    Um stabil zu sein, braucht ein Gemeinwesen einen gewissen Grad an Zustimmung der Bevölkerung zu den in diesem Gemeinwesen geltenden Regeln.
    Die meisten Kunden von "Robin Hood" müssen also von vornherein der Ansicht sein, dass "man soetwas nicht tut" - sonst kann die Sache natürlich nicht funktionieren.
    Das ist im Grunde sogar irrelevant, was die Kunden dazu sagen. Die könnten sie ja ebenso enteignen, ja vermutlich lebt man vom Enteignen sogar weit besser als von normalen Sicherheitsdienst leisten. Für einzelne Personen kann der Krieg sehr lukrativ sein, auch wenn er gesamtgesellschaftlich eine Katastrophe ist.
    Politische Macht geht von Gewehrläufen aus, meinte Mao mal. Das triffts ganz gut. Wir sind vom staatlichen Gewaltsmonopol so verwöhnt, dass wir gar nicht dran denken, dass der Stärkere immer Recht haben könnte, da es bei uns so ist, dass alle einem einheitlichen Gesetz unterworfen sind.

    Anders formuliert: Sowohl Angestellte als auch Kunden von "Robin Hood" müssen über die Rolle von PSA in der Gesellschaft ähnlich denken, wie heute Bevölkerung und Soldaten über die Rolle der Bundeswehr denken - das eine gewaltsame Übernahme der Macht, selbst wenn sie technisch machbar wäre, einfach nicht in Frage kommt, sich von seber verbietet.
    Die Gesellschaft wird aber nicht gefragt.
    Und vermutlich würde man mit solchen Plünderfeldzügen zuerst in der dünnbesiedelden, armen Peripherie beginnen, bevor man sich an das Ausbluten der ergiebigeren Zentren ranmacht.

    Frage 4: Wieviel müsste "Robin Hood" enteignen, um mit der BRD konkurrieren zu können und ihren Steuersätzen?
    Denn das wird gerne übersehen, wenn man die Pläne von "Anarcho-Kapitalisten" wie dem Herrn Hoppe sich anschaut: Dass für diese Herrschaften schon eine massive Unordnung HIER UND HEUTE HERRSCHT;
    und dass für die der Einwand, mit privater Sicherheitsproduktion könnte es vielleicht hie und da zu Problemen kommen, keinesfalls beängstigend klingt.
    Ich und auch ein sehr beträchtlicher Anteil der Deutschen, leben mit der momentanen massiven Unordnung allerdings recht gut. Die BRD nimmt mir schlimmstenfalls mein Geld, das Warlordsystem das wohl eine direkte Folge des Anarchokapitalismus wäre, bringt mich vmtl um (es sei denn, ich schnapp mir eine Waffe und mach mit).

    Und überhaupt: 800.000 Mann hiesse, bei 2.000 Euro Mann/Monat, allein Personalkosten von knapp 20 Milliarden Euro im Jahr.
    Plus Gerät, plus Verwaltung - ein Sicherheitsheitsunternehmen, 30 Mrd. schwer?
    Wie wahrscheinlich ist das?
    Sicherheit ist eine personennahe Dienstleistung;
    die Unternehmen werden wohl um einiges kleiner sein.
    Und damit auch ungefährlicher.
    Sicherheitsunternehmen werden doch nicht kleiner und ungefährlicher. Was sollte es für die bringen, ungefährlich zu sein? Es ist im Interesse eines guten Sicherheitsunternehmens, so gefährlich wie möglich zu sein.
    Bei den Zahlen gehst du von freiwilligem Personal aus, dass aus den Firmeneinnahmen bezahlt wird. Ich gehe (wahrscheinlicher) von einer Mischung aus Zwangsverpflichtetem Fussvolk, durch Drogen vom Warlord abhängig gemachte, etc. aus, die von dem Leben was sie konfiszieren.
    Sieht man sich die Gesellschaften an, die das zweifelhafte Glück hatten den Zusammenbruch eines staatlichen Gewaltmonopols mitzuerleben, kam da immer sehr bald danach eine Gruppe, für die sich das Kriegführen gelohnt hat, da sie die Kosten ja auf die Gesellschaft abwälzen können.


    Du würdest Kunde bei einer PSA bleiben, die mit solchen Mitteln arbeitet?
    Ich nicht!
    Lieber Kunde und am Leben, als im Konflikt mit einer großen bewaffneten Macht, die sich ihren Regelkodex selbst erstellt.
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    Friedrich Nietzsche

  4. #34
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Ausführlichere Antwort morgen, doch vorweg:

    Müsste nicht, wenn das richtig wäre, was Du schreibst, in nahezu jedem Staat das Militär herrschen?

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
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  5. #35
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Nein, weil wir starke Institutionen geschaffen haben, die das Heer unter demokratische, STAATLICHE Kontrolle gebracht haben. Das hat lange gedauert, viele Menschenleben gekostet und kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.
    Geändert von EinDachs (27.12.2006 um 16:55 Uhr)
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
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  6. #36
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Was heisst das, "demokratische Kontrolle"?
    Wie könnten denn irgendwelche Demokraten eine den Aufstand probende Bundeswehr kontrollieren?
    Die Bundeswehr hat die Waffen, hat die Leute und hat die ogranisatorischen Mittel.
    Der Rest hat jarnüscht.
    Zwei, drei Tage - und die ganze BRD könnt in BW-Hand sein.
    (Klar, die NATO könnt intervenieren, aber die lassen wir mal beiseite).
    Worin besteht also die Kontrolle?
    Sie besteht in der Schaffung einer Mentalität, dergestalt, dass es dem normalen Bundeswehrangehörigen überhaupt nicht in den Sinn kommt, seine überlegenen Machtmittel auszunutzen.
    "Staatsbürger in Uniform" ist das Stichwort!

    Schauen wir in die Geschichte, sehen wir, dass es das Bekenntnis zum Gemeinwesen und damit den Verzicht auf gewaltsame Machterringung nicht nur in der BRD und nichtmal nur allgemein in Demokratien gab und gibt;
    sondern dass es sowas auch in Monarchien ga, ob konstitutionell oder absolutistisch oder ständisch;
    dass es das in Diktaturen gab und gibt und in Einparteienregimen und und und...

    Kurz: Die meisten Leute werden nicht schon allein deshalb zum Revolutionär, weil sie ne Waffe inner Hand haben.

    Ich sehe nicht, warum dass gerade bei privaten Sicherheitsdienstleistern anderes sein sollte.
    Auch diese agieren ja in einem bestimmten Gemeinwesen mit bestimmten Werten und Ansichten, sind wohlmöglich darin sogar aufgewachsen, kennen nix anderes und schätzen dies vielleicht sogar.

    mfg


    EDIT: Ausführliche Antwort auf weiter oben wird heute nix mehr, glaub ich.
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  7. #37
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Was heisst das, "demokratische Kontrolle"?
    Wie könnten denn irgendwelche Demokraten eine den Aufstand probende Bundeswehr kontrollieren?
    Die Bundeswehr hat die Waffen, hat die Leute und hat die ogranisatorischen Mittel.
    Der Rest hat jarnüscht.
    Zwei, drei Tage - und die ganze BRD könnt in BW-Hand sein.
    (Klar, die NATO könnt intervenieren, aber die lassen wir mal beiseite).
    Worin besteht also die Kontrolle?
    Sie besteht in der Schaffung einer Mentalität, dergestalt, dass es dem normalen Bundeswehrangehörigen überhaupt nicht in den Sinn kommt, seine überlegenen Machtmittel auszunutzen.
    "Staatsbürger in Uniform" ist das Stichwort!
    Ja, der Punkt der demokratischen Gesinnung ist sehr wichtig, viel wichtiger halte ich den Punkt, dass das Militär aber unter staatlicher Kontrolle steht und von diesem bezahlt wird, sich also nicht selbst um seine finanzielle Ausstattung kümmert.
    Dies ist ein gewaltiger Fortschritt zur frühen Neuzeit, als etwa ein Wallenstein als relativ unabhängiger Kriegsunternehmer Feldzüge zur beutebeschaffung unternahm.
    Das wichtige Kriterium um das Heer zu zähmen war, dass es sich nicht mehr selbst ernährt. Meine militärischen Argumente plädieren auch eher für einen vorhanden Staat, dass dieser Staat dann, wenn man ihn schon mal hat, möglichst auch noch eine Demokratie ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Schauen wir in die Geschichte, sehen wir, dass es das Bekenntnis zum Gemeinwesen und damit den Verzicht auf gewaltsame Machterringung nicht nur in der BRD und nichtmal nur allgemein in Demokratien gab und gibt;
    sondern dass es sowas auch in Monarchien ga, ob konstitutionell oder absolutistisch oder ständisch;
    dass es das in Diktaturen gab und gibt und in Einparteienregimen und und und...
    Ja, dass stimmt.
    Wichtig für den Machtverzicht ist ein einheitlicher Rechtskodex dem alle unterworfen sind, dass dieser auch als legitim anerkannt wird und das er sanktioniert werden kann.

    Kurz: Die meisten Leute werden nicht schon allein deshalb zum Revolutionär, weil sie ne Waffe inner Hand haben.

    Ich sehe nicht, warum dass gerade bei privaten Sicherheitsdienstleistern anderes sein sollte.
    Auch diese agieren ja in einem bestimmten Gemeinwesen mit bestimmten Werten und Ansichten, sind wohlmöglich darin sogar aufgewachsen, kennen nix anderes und schätzen dies vielleicht sogar.
    Ich hab diese Sicherheitsfirmen bisher in erster Linie mit Söldnerverbänden verglichen, was vielleicht zu erst zu martialisch wäre, da diese form des Ausbeutens vmtl erst in fortgeschrittenerem Stadium auftreten würde.
    Zuallererst und in erster Linie wäre die Einführung des Anarchokapitalismus wohl eine Legalisierung der Mafia. Hart arbeitende, gut kooperierende Eigentümer, die Schutz und Sicherheitsorganisationen ihr eigen nennen, die auf bestimmten Ansichten und Werten eine Gemeinschaft bilden...
    Ich bin sogar der Ansicht, dass die Mafia Hauptnutznießer des Anarchokapitalismus wäre.
    Söldner würden wohl erst viel später auf den Plan kommen udn zuerst an der Peripherie.


    Unabhängig davon, würde mich interessieren, wer sich nach Hoppes Ansicht um das Problem des Marktversagens kümmern soll? Die Kartellgesetzgebung kann ja wohl nur sehr schwer privatisiert werden. Mein voriges Söldnerarmeebeispiel ist ja im Grunde nur ein Fall von Marktversagen (auf dem gottseidank noch nicht vorhandenen Gewaltmarkt).

    EDIT: Ausführliche Antwort auf weiter oben wird heute nix mehr, glaub ich
    Kein Problem, hat ja Zeit...
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  8. #38
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    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    viel wichtiger halte ich den Punkt, dass das Militär aber unter staatlicher Kontrolle steht und von diesem bezahlt wird, sich also nicht selbst um seine finanzielle Ausstattung kümmert.
    Stünden nicht in diesem Sinne private Sicherheitsdienstleister unter Kontrolle ihrer Kunden?
    Denn diese sind es, die die Gebühren zahlen.

    Ja, dass stimmt.
    Wichtig für den Machtverzicht ist ein (1) einheitlicher Rechtskodex dem alle unterworfen sind, dass dieser auch (2) als legitim anerkannt wird und das er (3) sanktioniert werden kann.
    zu (1): Die Einheitlichkeit des Rechts, möchte ich ergänzen, beschränkt sich auf diejenigen Fälle, in denen sich Parteien nicht auf ein bestimmtes Regelwerk einigen können;
    sie ist eine Art Sicherheitsnetz.

    zu (2): Die Anerkennung ist wichtig, das stimmt. Sie ist das Wichtigste überhaupt, denn wo anerkannt wird, muss weniger durchgesetzt werden.

    zu (3) Nix zu ergänzen.

    Ich hab diese Sicherheitsfirmen bisher in erster Linie mit Söldnerverbänden verglichen, was vielleicht zu erst zu martialisch wäre
    Interessant.
    Ich denke eher an sowas wie Versicherungen oder besser ausgerüstete Wach- und Schliessgesellschaften.

    Zuallererst und in erster Linie wäre die Einführung des Anarchokapitalismus wohl eine Legalisierung der Mafia. Hart arbeitende, gut kooperierende Eigentümer, die Schutz und Sicherheitsorganisationen ihr eigen nennen, die auf bestimmten Ansichten und Werten eine Gemeinschaft bilden...
    Ich bin sogar der Ansicht, dass die Mafia Hauptnutznießer des Anarchokapitalismus wäre.
    Die Mafia?
    Die verdient ihr Geld heute hauptsächlich durch Drogen, Schmuggel, Glücksspiel, Prostitution u.ä. "Verbrechen".
    Bei einer Legalisierung würden in allen diese Bereichen die Gewinnmargen drastisch sinken - der Mafia würde das nicht gut bekommen, glaube ich.

    Unabhängig davon, würde mich interessieren, wer sich nach Hoppes Ansicht um das Problem des Marktversagens kümmern soll?
    Der Herr Hoppe würde bestimmt meinen, sowas wie "Marktversagen" gäbe es nicht.

    Kein Problem, hat ja Zeit...
    Okay, danke.

    mfg
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Stünden nicht in diesem Sinne private Sicherheitsdienstleister unter Kontrolle ihrer Kunden?
    Denn diese sind es, die die Gebühren zahlen.
    Oder diese sind es, von denen sie die Gebühren eintreiben. Kontrolle ist hier was sehr relatives. Bei meinem Sicherheitsdienstleisterist ja die Priorität mich zu schützen, moralische Erwägungen sind da erst mal zweitrangig.

    zu (1): Die Einheitlichkeit des Rechts, möchte ich ergänzen, beschränkt sich auf diejenigen Fälle, in denen sich Parteien nicht auf ein bestimmtes Regelwerk einigen können;
    sie ist eine Art Sicherheitsnetz.
    Ich denke, wir reden da von verschiedenen Sachen. Ich red eher von Strafrecht, dass ja wohl für alle einheitlich ist.

    Interessant.
    Ich denke eher an sowas wie Versicherungen oder besser ausgerüstete Wach- und Schliessgesellschaften.
    Du vergisst dabei allerdings alle militärischen Aspekte der Sicherheit. Um eine Invasion zu verhindern würde man Soldaten brauchen. Um eine Invasion zu starten, sei es präventiv oder um sich selbst auf Kosten seines unbeliebten Nachbarlandes zu bereichern, braucht man sie auch.


    Die Mafia?
    Die verdient ihr Geld heute hauptsächlich durch Drogen, Schmuggel, Glücksspiel, Prostitution u.ä. "Verbrechen".
    Bei einer Legalisierung würden in allen diese Bereichen die Gewinnmargen drastisch sinken - der Mafia würde das nicht gut bekommen, glaube ich.
    Das wären dann alles keine Verbrechen mehr. Ihre Gewinnmargen könnten darunter leiden, weil dann mehr Angebot am Markt auftaucht, allerdings sinkt auch das Risiko ihrer Unternehmungen sehr stark ab.
    Aber gehen wir ihre Verbrechen durch und überlegen wir, wie sich die Abwesenheit des Staates sich auswirken würde.
    Drogen wären immer noch sehr einträglich, erstes weil die Nachfragenden jeden Preis bezahlen, zweitens weil die Mafia nicht zimperlich wäre den Marktzugang zu regulieren, drittens weil sie bereits jetzt über gute Netzwerke verfügen, die einem Marktneuling nicht zuständen. Sicher, ein paar neu Anbieter würden sicher auftauchen, vielleicht würde sogar richtige Systemgastronomie (Mc Donalds des Heroinverkaufs) entstehen, lukrativ bleibt der Drogenhandel allemal.
    Schmuggel fällt nur das Risiko weg. Hehlerei auch. Bei Menschenhandel auch. In der Prostitution wird auch alles schlimmer, denn ich bezweifle, dass es ohne Staat noch ein Gesundheitsamt gibt.
    Wegfallen würde nur das einträgliche Geschäft der Geldwäsche,
    Was noch fehlt udn das mehr als ausgleichen würde: Sklaverei wird wieder eingeführt, Schutzgelderpressung ist nicht nur legal, sie ist "Staatsräson" und Profikillervermietung wird eine sehr respektable Branche.



    Der Herr Hoppe würde bestimmt meinen, sowas wie "Marktversagen" gäbe es nicht.
    Ja, würde er wohl, da hätte er dann aber wohl deutlich Unrecht. Marktversagen kann man empirisch-historisch immer wieder mal ausmachen. Kartelle, Konglomerate, Monopole, sowie Preisabsprachen würde es auch im Anarchokapitalismus geben, es würden nur die Wettbewerbsbehörden fehlen, die da gegensteuern könnten.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  10. #40
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Was haltet ihr von "Demokratie - der Gott, der keiner ist" von Hans-Hermann Hoppe ?

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Oder diese sind es, von denen sie die Gebühren eintreiben. Kontrolle ist hier was sehr relatives. Bei meinem Sicherheitsdienstleisterist ja die Priorität mich zu schützen, moralische Erwägungen sind da erst mal zweitrangig.
    Das mag für Dich so gelten.
    Ob es für die Mitarbeiter und die anderen Kunden ebenso gelten würde, sei mal dahingestellt.

    Sieh's mal so: Kann ein Verein, der den Anspruch erhebt, für Recht und Ordnung zu sorgen, wiederholt und gar öffentlich zu Gangstermethoden greifen?

    Ich denke, wir reden da von verschiedenen Sachen. Ich red eher von Strafrecht, dass ja wohl für alle einheitlich ist.
    Ich meinte sowohl Straf- als auch Zivilrecht.

    Du vergisst dabei allerdings alle militärischen Aspekte der Sicherheit. Um eine Invasion zu verhindern würde man Soldaten brauchen. Um eine Invasion zu starten, sei es präventiv oder um sich selbst auf Kosten seines unbeliebten Nachbarlandes zu bereichern, braucht man sie auch.
    Ich sprach bisher von Polizeidienstleistungen, das ist richtig.

    Militär ist nochmal ne andere Sache.

    Drogen wären immer noch sehr einträglich, erstes weil die Nachfragenden jeden Preis bezahlen, zweitens weil die Mafia nicht zimperlich wäre den Marktzugang zu regulieren, drittens weil sie bereits jetzt über gute Netzwerke verfügen, die einem Marktneuling nicht zuständen.
    (1) So teuer sind die meisten Rauschmittel in der Produktion nicht, dass die Anbieter jeden Preis verlangen könnten;
    ausserdem könnte ein freier Rauschmittelmarkt die Entwicklung nichtsüchtigmachender Mittel beschleunigen.

    (2) Sie würde es vielleicht versuchen, ja.
    Hat in den V.S.A. nach der Prohibition aber wohl auch nicht sonderlich gut funktioniert.

    (3) Das wäre sicher ein Wettbewerbsvorteil. Aber die Konkurrenz schläft ja nicht.

    Schmuggel fällt nur das Risiko weg. Hehlerei auch. (1) Bei Menschenhandel auch. (2) In der Prostitution wird auch alles schlimmer, denn ich bezweifle, dass es ohne Staat noch ein Gesundheitsamt gibt. (3) Wegfallen würde nur das einträgliche Geschäft der Geldwäsche.
    Was noch fehlt udn das mehr als ausgleichen würde: (4) Sklaverei wird wieder eingeführt, (5) Schutzgelderpressung ist nicht nur legal, sie ist "Staatsräson" und (6) Profikillervermietung wird eine sehr respektable Branche.
    (1) In vielen, nicht aber in allen Fällen. Mancher Menschenhandel riecht sehr nach Sklaverei.

    (2) Vermutlich nicht.
    Aber jede Menge privater Gesundheitsberatungsstellen - sofern Nachfrage besteht.

    (3) Geld aus krimineller Tätigkeit müsste weiterhin "gewaschen" werden.

    (4) Sklaverei ist Bruch des Selbsteigentums und also unstatthaft.

    (5) Die Erpressung von Schutzgeldern (vulgo "Besteuerung") durch Androhung der Anwendung von Gewalt ist unstatthaft.

    (6) Mord ist Mord.

    Ja, würde er wohl, da hätte er dann aber wohl deutlich Unrecht. Marktversagen kann man empirisch-historisch immer wieder mal ausmachen. Kartelle, Konglomerate, Monopole, sowie Preisabsprachen würde es auch im Anarchokapitalismus geben, es würden nur die Wettbewerbsbehörden fehlen, die da gegensteuern könnten.
    Der Markt ist die Summe der wirtschaftlichen Tätigkeiten von Einzelnen.
    Diese Einzelnen haben sich Ziele gesetzt, die sie erreichen können oder in deren Erreichung sie versagen können.
    Der Markt selber aber hat KEIn Ziel - und ohne Ziel kein Versagen.

    "Marktversagen" heisst im Grunde nix weiter als:
    Das Ergebnis ist nicht so, wie es sich diese oder jene Gruppe erhofft hat.

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

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