Daß gerade die christliche Geisteswelt die Möglichkeit zur Entwicklung der modernen Wissenschaften in sich barg, hat seinen einfachen Grund in der bereits im NT vorgenommenen Trennung zwischen dem, "was des Kaisers ist" und dem göttlichen, sakralen Bereich.
Dein verquaster, monokausaler Rundumschlag, deine Verwechslung des christlichen Kontingenzbegriffs mit "Unfreiheit" liest sich durchaus unterhaltsam, ist aber von näherer Kenntnisnahme der abendländischen Kultur-, Religions- und Philosophiegeschichte, ihrer Bezüge und Verwiesenheiten im Verlauf der letzten zweieinhalbtausend Jahre ziemlich unberührt.
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Also geh schön im Wald beten und laß dich vom Förster beerdigen.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Du verwechselst da was.
Latein und Schrifttum der "Gelehrten" konnten ja nur in einer großen Institution, die sich mit Macht und Reichtum fest in der Gesellschaft verankert hatte, gedeihen. Das hat aber nichts mit dem monotheistischen Glauben zu tun, ist eher ein Nebeneffekt.
Wie amüsant ist es z.B. vom großen Schopenhauer zu lesen, wie dumm die Denkbilder dieser angeblichen "Gelehrten" doch wirklich waren, wie verderblich ihre Lehren, die sich mit allerlei TamTam und der Macht der Dogmen und ihres Schrifttums etablieren konnten!
Gut, daß wir im Kern noch freie Germanen dem ein Ende bereitet haben, z.B. durch den guten Gutenberg oder den guten Luther, wenn auch nur zweifelhaft. Aber letztendlich kam die Revolution aus dem Volk, aus dem Heidenvolke, das ihr immer noch für dumm und blöde als "Baumknutscher" hinstellen wollt!
Aber das Problem ist, daß sich diese ganzen in Jahrtausenden gelogenen Märchen als Denkmodelle bis in die Gegenwart hinziehen, ob nun in den Universalansprüchen des Liberalismus oder den Utopien des Kommunismus. Wo deren eigentlichen Wurzeln liegen, wissen wir zu gut!
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Geändert von Klopperhorst (28.11.2006 um 14:52 Uhr)
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Radikal Liberale Partei - Die Vernuenftigen
Unser Konzept zur Krankenversorgung und zur
Rentenreform
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Der Monotheismus ist die Ursache ALLER EXTREMISMEN, die in Europa seit der Christianisierung immer wieder Wellen von Menschenleben verschlungen haben. Die Idee, daß es nur EINEN GOTT geben kann und alle anderen Vorstellungen von Göttlichkeit Irrlehren gegen den WAHREN GLAUBEN bzw. deren Anhänger Sünder sind ist die extremistischste Idee, die sich jemals Menschen ausgedacht haben. Die politischen Religionen wie der Kommunismus im 20. Jahrhundert sind durch und durch von genau dieser Art von Idee bzw. deren Kultur geprägt und dessen Kind.
Musterbeispiel für eine gesunde Entwicklung einer Zivilisation ohne Monotheismus ist der konfuzianische Kulturkreis mit China in dessen Mittelpunkt. Dieser ist gekennzeichnet durch religiöse Toleranz. Das dies eines der wesentlichen Kennzeichen der ostasiatischen Zivilisation ist kann man in einschlägigen Büchern nachlesen. Diese Zivilisation hat ein über 2000-jähriges Kaiserreich hervorgebracht, daß sich über Stämme und Völker als Friedens- und Zivilisierungsmacht integrierend etabliert hat und wirtschaftlicher und zivilisatorischer Vorreiter während der meisten Zeit der Menschheit war.
Wer den Monotheismus feiert, hat die Aufklärung nicht verstanden.
Ich glaub, ob Monotheismus oder Polytheismus ist vollkommen egal. Es waren auch die Germanen nicht wissenschaftlich so großartig.
Indien (polytheistisch) ist auch nicht so herausragend.
Gesellschaftliche Stagnation entsteht, wenn die Religion (egal ob Mono oder polytheistisch) die Gesellschaft bevormundet.
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