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Thema: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

  1. #1
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    Fragezeichen der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Ich wollte mal ein Thema dazu aufmachen weil es doch viele Leute beschäftigt aber in der Öffentlichkeit sowieso tabu ist.

    Also: Dass die deutsche Bevölkerung zurückgeht ist kein Geheimnis, jeder kann die Zahlen nachlesen. Es geht eigentlich nur darum, ob das ein Problem ist, und wenn ja, warum (oder warum nicht).

    Man muss kein Nationalist sein um zu erkennen, dass der Bevölkerungsrückgang nicht einfach mit Zuwanderung und Einbürgerung zu kompensieren ist. Es ist schon schwierig genug, die im Lied der Deutschen beschworene Einigkeit bei einer ökonomisch und sozial entfremdeten Gesellschaft zu schaffen. Wenn dazu noch kulturelle Entfremdung kommt ist das schon so gut wie unmöglich. Auch wenn unsere Gesellschaft pluralistisch und individualistisch ist, gibt es dinge, wo eine gewisse diffuse Solidarität mit dem Rest des Landes unerlässlich ist: Man denke an öffentlichen Dienst, Polizei, Bundeswehr... Wieso soll ich mein Leben für andere einsetzen die sich selbst nicht als Teil des Landes begreifen, die mich womöglich nicht mal verstehen? Wieso in einen Topf zahlen aus dem sie bekommen? Wie gesagt diese Integrationsprobleme hat man auch in einem Land, in dem alle die gleiche Kultur haben, und so noch um ein vielfaches mehr.

    Wer das Thema anschneidet, wird sofort in die rechte Ecke gedrängt. Nationalistische Paranoia sei es, obwohl selbst der ideologielose Pragmatiker erkennt dass die Integration nur unzureichend funktioniert und dies mit seinen Folgen der sozialen Abschottung, abfallendes Bildungsniveau bis hin zu Kriminalität und Fanatismus nicht gerade förderlich für die obersten Ziele des Staates Sicherheit und Wohlstand ist.

    Schwerwiegender als die sozialen Folgen für Arbeitsmarkt und Kriminalstatistik wird für den Durchschnittsdeutschen das Gefühl sein, sich fremd im eigenen Land vorzukommen, im Naherholungsgebiet im Park kein Wort zu verstehen.

    Das schluckt er dann runter, als Nazi will er ja selbstverständlich nicht gelten.

    Aber während der eine vielleicht mit gewisser Sentimentalität auf den Gräbern nur typisch deutsche, auf den Einschulungslisten fast ausschließlich nicht ganz so typisch deutsche Namen entdeckt, stellt sich auch für oben erwähnten ideologielosen Pragmatiker das Problem, dass Henryk M. Broder sinngemäß so auf den Punkt gebracht hat: Wenn in diesem Land die Menschen den Prinzipien der liberalen Demokratie zustimmen, ist es (für die Erreichung der o.g. systemischen Ziele) egal ob der Anteil der "deutschstämmigen" Bevölkerung bei 70% oder bei 10% liegt.

    In Großbritannien lehnen 60% der Muslime den britischen Rechtsstaat ab und befürworteten ein Leben unter der Sharia. Für Deutschland gibt es meines Wissens keine solchen Umfragedaten, aber das zeigt: Es ist weder Verallgemeinerung noch Populismus dass was Broder sagt zumindest in GB nicht der Fall ist, und ich wage zu behaupten dass Deutschland und die deutsche Demokratie keine größere Anziehungskraft für Immigranten zur Identifikation haben als in England, eher im Gegenteil.

    Wir stehen also vor dem Problem, dass Migranten zwar unweigerlich einen immer größeren Anteil von Deutschland ausmachen, sich aber - wie im Fall der Muslime in Großbritannien - nicht mit Deutschland identifizieren. Wir haben also kein sich änderndes Deutschland, sondern faktisch ein kleiner werdendes.

    Die Standardreaktion der meisten Migranten ist "Ja ich werd ja hier von der Gesellschaft nicht anerkannt." Dem sei eingeräumt, dass gewiss empirisch beweisbar wäre, dass viele "Urdeutsche" die "Passdeutschen", wenn ich das mal so lapidar aufteilen darf, nicht als Deutsche sehen.
    Zweifelsohne ist aber auch folgendes nicht aus der Luft gegriffen: Man frage einen Deutschen dessen Opa Halb-keinplanistaner ist, welche Nationalität er besitzt. Es ist klar worauf ich hinauswill.

    Nun scheint es eine Ambivalenz unergründlichen Ursprungs von innerem Inegrationsunwillen und äußerer Integrationsverweigerung zu geben, in der in der Diskussion darüber die eine Seite der anderen gegenüber den jeweiligen Aspekt betont. Das wird wohl auch nicht aufgelöst werden können.

    Ich möchte trotzdem mal auf eines hinweisen: Wer ist diese generalisierte, impersonale "Gesellschaft", die dem einzelnen Migranten die Aufnahme verweigert? Ist es ein rein arisches Konglomerat, das systematisch die einzelnen, wenigen, wie Schiffsbrüchige erscheinenden Andersaussehenden benachteiligt? Oder ist es vielmehr eine Gesellschaft, in der in den meisten Städten diese Schiffsbrüchigen mehr als die Hälfte aller Geburten ausmachen, Tendenz steigend, und so selbst ein riesiger konstitutiver Bestandteil der Gesellschaft sind? Eine Gesellschaft, in der es allein in meiner Stadt 40 Kindergartengruppen ohne ein einziges deutsches Kind gibt? Das ist die Gesellschaft, liebe Leute, wer diskriminiert Euch da? Die deutsche Minderheit unter den Kindern und Jugendlichen ist doch zum Teil froh wenn niemand weiß dass sie deutsch sind damit sie nicht zum bevorzugten Mobbingopfer werden. Und noch was: Ist ein undifferenziertes Gefühl des Nicht-akzeptiert werden eine hinreichende Bedingung für die Verweigerung, sich mit dem Land zu identifizieren, dass einem durch Schenkung der formellen Zugehörigkeit in Form des Passes uneingeschränkt die Leistungen zukommen lässt, neben Freiheit und Grundrechten auch Infrastruktur, Gesundheit, soziale Leistungen um nur einige wenige zu nennen, nur weil es eine sinkende Anzahl an Leuten gibt, die einen trotzdem als Türken, Serben oder sonstwas bezeichnen?

    So stellt sich jetzt die Frage, warum Gedanken darüber stets als rechtes Gerede diffamiert werden. Ich bin selbst jemand, der sich selbst als Mitte-links bezeichnet, und fühle mich allein deshalb schon verarscht, wenn jemand die Unterhaltung über solche Fakten, wie sie obige Sätze nunmal sind, mit der Nazi-Keule tabuisieren will.

    Es sollte vielmehr einen offenen, rationalen und sachlichen Gedankenaustausch geben, der alle Teile der Gesellschaft umfasst und dessen Inhalt sich nicht nur der rechte Rand bedient (bedienen darf). Er sollte etwa folgende Frage erörtern:

    - Ist es für ein Land nicht unerlässlich, einen Patriotismus, und sei er nur in der Unterstützung des liberalen, demokratischen Rechtsstaats manifest (Eastons Konzept des 'diffuse support' gegenüber staatlichen Institutionen etwa), an den Tag zu legen, der frei von rassistischen Implikationen die Identifikation eines jeden mit diesem Land attraktiv macht, also auch für die, deren Großeltern einmal einen anderen Pass hatten?
    Nur mal als Denkanstoß: Dennis Gunkel, Otto Addo, Hans Sarpei - diese Menschen könnten selbst vom Namen her, nicht nur wegen ihrer perfekten Beherrschung der deutschen Sprache für deutsch gehalten werden. Es wäre jammerschade, wenn diese Menschen etwa (ich kenn sie jetzt nicht persönlich, jetzt folgt eine fiktive Annahme) nicht in dieser deutschen Gesellschaft aufgenommen werden würden, sei es weil sie sich selbst nicht als Deutsche sehen, oder nicht als solche anerkannt werden...

    Ich hoffe einfach dass diese Diskussion nicht mehr in die nationalistische Ecke gedrängt wird, und denke dass hier ein interessanter Meinungsaustausch entstehen könnte.

  2. #2
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Sags doch einfacher: Ausländer sind Scheiße!
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  3. #3
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    nein, meine intention war es wie vielleicht zu sehen ist das ganze etwas differenzierter zu betrachten:eek:

  4. #4
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    nein, meine intention war es wie vielleicht zu sehen ist das ganze etwas differenzierter zu betrachten:eek:
    lol, ist ja schön, daß du differenzieren willst. Doch ein Tip unter Freunden: Kein Mensch liest sich einen derart langen Thread durch.

    Wäre effektiver, wenn du für das, was du sagen willst nicht mehr als ein paar Sätze verwendest.
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  5. #5
    marc
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    lol, ist ja schön, daß du differenzieren willst. Doch ein Tip unter Freunden: Kein Mensch liest sich einen derart langen Thread durch.
    das genau ist das problem von vielen leuten

  6. #6
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    ja gut, da ist mir schon bisschen viel darüber eingefallen das geb ich zu

    aber da es ja doch ein thema ist das viele beschäftigt denk ich ist es vielleicht nützlich wenn man mal meinungen und wissen darüber sammelt, und zwar über nazi-stammtisch niveau hinaus

  7. #7
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    das genau ist das problem von vielen leuten
    Mag sein! Web-Foren machen faul!
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  8. #8
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Auch hier wieder mal:
    Die Integrationsproblematik liegt in der Desintegrationsproblematik der politischen Inländerfeinde gegenüber den Inländern!
    Wie sollen sich hier in D ein bürgerl. Leben aufbauen wollende Zuwanderer in eine Gesellschaft integrieren, die in sich total fragmentiert ist,
    in der es Gesetze gibt, womit Inländer isoliert, desintegriert, von Wertschöpfung abgeschottet, dequalifiziert und zwangsverarmend zwangsalimentiert werden?

    Wir benötigen einen Sanktionskatalog gegenüber den politischen Inländerfeinden.
    Wie gesagt: schon immer waren die Deutschen der Deutschen erbittertster Feind.

    Also: Feudalismus nährt sich aus Nationalismus, womit Nichteigner zu ihrem eigenen Kostenfaktor marginalisiert werden!
    Genau das ist Zweck des feudal-marxistischen Sozialstaatsprinzips.

  9. #9
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Auch hier wieder: User value als völlig offtopic! :hihi:
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  10. #10
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    Standard AW: der "bevölkerungsaustausch"- Paranoia oder Verharmlosung?

    Zitat Zitat von politisch Verfolgter Beitrag anzeigen
    Auch hier wieder mal:
    Die Integrationsproblematik liegt in der Desintegrationsproblematik der politischen Inländerfeinde gegenüber den Inländern!
    Wie sollen sich hier in D ein bürgerl. Leben aufbauen wollende Zuwanderer in eine Gesellschaft integrieren, die in sich total fragmentiert ist,
    in der es Gesetze gibt, womit Inländer isoliert, desintegriert, von Wertschöpfung abgeschottet, dequalifiziert und zwangsverarmend zwangsalimentiert werden?

    Wir benötigen einen Sanktionskatalog gegenüber den politischen Inländerfeinden.
    Wie gesagt: schon immer waren die Deutschen der Deutschen erbittertster Feind.

    Also: Feudalismus nährt sich aus Nationalismus, womit Nichteigner zu ihrem eigenen Kostenfaktor marginalisiert werden!
    Genau das ist Zweck des feudal-marxistischen Sozialstaatsprinzips.
    eine kausalität von kapitalismus zu mangelnder integration halte ich gelinde gesagt für gewagt. oder wie erklärst du dir dass in anderen staaten, in denen der sozialstaat geringere leistungen umfasst als hier, die integration besser gelingt?

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