Knapp 10 Jahre ist es her, da verlor die Welt einen ganz großen des Sports.
Ayrton Senna verstarb am 1. Mai 1994 in der Tamburello Kurve beim Großen Preis von San Marino in Imola.
Er hinterließ eine Lücke, nicht nur in der Formel 1, sondern auch in zig Millionen Herzen auf dieser Welt.
Ich möchte ihn mit diesem Thema euch vorstellen, einigen ist er zwar schon bekannt, doch es gibt auch Außnahmefälle.
* 21.03 1960 in Sao Paulo (Brasilien)
+ 1.Mai 1994 in Bologna (Italien), 34 Jahre
Ayrton Senna,
der beste Formel-1 Fahrer aller Zeiten. Er hätte es locker mit den 5 Titeln eines Fangio aufnehmen können. Wäre ihm am 1.Mai 1994 sein Schicksal nicht zuvorgekommen, so würde er heute möglicherweise um seine 6 Weltmeiserschaftskrone im Formel-1-Zirkus fahren. Ich habe ih zwar nur indirekt gekannt, doch werde ich ihn nie vergessen. Erfolge und grandiose Rennen wie z.B. das in Donigton 1993 machten ihn zu einer unsterblichen Persönlichkeit.
161 Starts
65 Pole-Positions
41 Siege
615 GP-Punkte
19 Schnellste Rennrunden
Weltmeister 1988,1990,1991
Vize-Weltmeister 1989,1993
Eines Tages wollte der liebe Gott einen Rennfahrer erschaffen. Den endgültigen
Er legte in das Gen-Blättchen alles rein, was den endgültigen Rennfahrer ausmacht
Talent, Mut, übernatürliche Reflexe, Egoismus, Ehrgeiz, Rücksichtslosigkeit, hohe Intelligenz
Instinkt, Weitblick, Intuition, Ausdauer, Zähigkeit, Gnadenlosigkeit, Härte, Lernfähigkeit, List
Tücke, technischen Spürsinn, Sensibilität, Charisma und Askese
Dann nannte er ihn Senna
Senna wurde am 21. März 1960 in Sao Paulo geboren. Mit vier Jahren fuhr er in Interlargos zum ersten Mal in einem Kart. Mit 13 wurde er erstmals Kart-Sieger. 1977 fuhr in der südamerikanischen Meisterschaft von Sieg zu Sieg. 1981 wurde er britischer Formel Ford-Champion und 1982 Europameister. 1983 gewann er insgesamt zwölf Formel 3-Rennen und 1984 tauchte er plötzlich beim Tolemann Team in der Formel 1 auf. Dabei war er immer selbstbewusst, immer voll konzentriert und ganz auf seinen Job fixiert. Er galt damals als ein Einzelgänger, weil er nur mit seinem Team redete und sich vom Rest isolierte. Zwar war er oft sehr stur, doch viele erkannten damals schon, dass er ein unglaubliches Talent ist. 1985 gewann er sein erstes Rennen beim Regenrennen von Estoril. Es dauerte nicht lange, schon hatte er die ersten Feinde. Nigel Mansell war einer von Ihnen. Natürlich war Ayrton daran nicht unbeteiligt. Bei einer Kollision in Spa kam es schließlich zu einer Schlägerei zwischen dem Briten und dem Brasilianer. 1987 wechselte Honda, nur um Senna im Team zu haben, zu Lotus. Doch der Erfolg blieb aus. Lotus wurde durchwegs von den Williams-Piloten geschlagen - die jedoch auch mit Honda-Motoren fuhren. Senna erkannte, dass seine Tage bei Lotus gezählt seien.
1988 wechselte er zusammen mit Honda zu McLaren, wo es zu einer Erfolgsserie ohne Gleichen kam. Er fuhr neben Prost, und holte sich schließlich den Weltmeistertitel. Doch der Frieden zwischen Senna und Prost sollte nicht lange andauern. Schon 1989 fingen die beiden sich an zu hassen. Nachdem Prost nach einer Kollision mit Senna ´89 Weltmeister wurde, übte Senna herbe Kritik an dem Franzosen aus. Die FIA reagierte sofort und sperrte ihn solange bis er sich entschuldigen würde. Mit viel Protest entschuldigte er sich und konnte in die Saison 1990 gehen. Mit McLaren und voller Wut im Bauch holte er sich in diesem Jahr seinen zweiten, und 1991 gleich seinen dritten Titel. Vom wilden Draufgänger ist jetzt ein gnadenloser Perfektionist geworden. Er konnte seine Gegner nach Belieben kontrollieren und verstand sein Auto besser als jeder andere. Im Jahre 1992 wurde er mit 50 WM-Punkten vierter in Weltmeisterschaft und 1993 Vizeweltmeister hinter Erzrivale Alain Prost, der Weltmeister wurde. Nachdem er 1994 schließlich mit insgesamt 41 Grand Prix Siegen zum Weltmeister-Team Williams wechselte, galt er schon als fast sicher Weltmeister in diesem Jahr. Doch es kam alles anders. Ohne einen einzigen WM-Punkt auf dem Konto verunglückte er beim dritten Rennen in Imola tödlich. Senna war das Opfer der 94er Rennwagen-Generation, die ohne die verbotene aktive Radaufhängung im Grenzbereich so kritisch ist, dass die Piloten zu Passagieren werden. Ayrton Senna schien ohne Schwachstelle und unverwundbar zu sein. Doch Realität lehrte uns etwas anderes. Mit seinem Tod fiel in der Formel 1 auf jeden Fall die Sonne vom Himmel.
1977 : Kart - Südamerikanischer Meister
1978 : Kart - Südamerikanischer, brasilianischer Meister
1979 : Kart - Brasilianischer Meister
1980 : Kart - Brasilianischer Meister
1981 : Formel Ford 1600 - RAC-Meister
1982 : Formel Ford 2000 - Britischer Meister, Europameister
1983 : Formel 3 - Britischer Meister
1984 : F1 - Toleman-Hart : 13 Punkte, 9. Platz
1985 : F1 - Lotus-Renault : 38 Punkte, 4. Platz, 1. Sieg
1986 : F1 - Lotus-Renault : 55 Punkte, 4. Platz, 2 Siege
1987 : F1 - Lotus-Honda : 57 Punkte, 3. Platz, 2 Siege
1988 : F1 - McLaren-Honda : 90 Punkte, 8 Siege, Weltmeister
1989 : F1 - McLaren-Honda : 60 Punkte, 2. Platz, 6 Siege
1990 : F1 - McLaren-Honda : 78 Punkte, 6 Siege, Weltmeister
1991 : F1 - McLaren-Honda : 96 Punkte, 7 Siege, Weltmeister
1992 : F1 - McLaren-Honda : 50 Punkte, 4. Platz, 3 Siege
1993 : F1 - McLaren-Ford : 73 Punkte, 2. Platz, 5 Siege
1994 : F1 - Williams-Renault : tödlicher Unfall in Imola
Das letzte Rennen
aus dem Buch: „Ayrton Senna“ von Karin Sturm
Kurz vor halb zwei, bevor Ayrton Senna zum letzten Mal ins Auto steigt, steht er lange in der Box, leicht auf den Heckflügel des Williams gestützt, verlorener Blick, Emotionen spiegeln sich in seinem Gesicht. Das ist nicht die ruhige Konzentrationsphase, wie man sie kennt. In der Startaufstellung nimmt er, was er nur selten tut, nocheinmal den Helm ab. Es ist alles anders als sonst, einfach anders - vor allem wenn man jetzt all die Bilder sieht. Nur einmal, als sein Formel 1-Freund Gerhard Berger als Ferrari-Pilot bei der Fahrervorstellung durch den Streckensprecher mit Abstand den meisten Applaus bekommt, lacht er herzlich. Als er das letzte Mal den Helm aufsetzt ist es schon lange wieder weg.
Den Start gewinnt er, dann kommt das Pace-Car wegen der Lehto-Lamy Kollision, die Wieder-Freigabe, der Unfall, in Führung liegend, dabei, sich einen Vorsprung zu sichern, auf dem Weg zu dem, was ihm so wichtig ist: Siegen.
Tamburello, Schicksalsplatz? Es ist 14.17 Uhr, als der Williams in der leichten Linkskurve plötzlich nach links ausbricht, geradeaus in die Mauer fliegt, ein brutaler Aufschlag, dann zurückgeschleudert wird, liegenbleibt. Entsetzen, die ganz kurze Hoffnung, als sich der gelbe Helm noch einmal zu bewegen scheint, und dann das langsame Erkennen der wahrscheinlichen Realität. Ärzte, Blut, Helikopter, die Klinik in Bologna, die Nachrichten von den schwersten Kopfverletzungen, die auch die letzten Illusionen jäh zerstören.
Den offiziellen Todeszeitpunkt gibt das Maggiore-Krankenhaus mit 18.40 Uhr an. Was bleibt sind Leere, Fragen und Wut. Wut auf die gnadenlose Taktlosigkeit von FOCA-Chef Bernie Ecclestone, der schon 10 Minuten nach dem Unfall zu Leonardo, Sennas jüngeren Bruder, sagt: "Tut mir leid, er ist tot, aber wir werden es erst nach dem Rennen bekannt geben" und dabei seelenruhig an seinem Apfel weiterkaut.
Unterdessen ist klar, dass bei Sennas Williams die Lenksäule gebrochen ist. Ein Fehler von Seiten Williams, oder nur Zufall? Die eigentliche Todesursache sind jedoch Teile der Vorderradaufhängung, die Sennas Helm durchbohrten, und ihm tödliche Kopfverletzungen zufügte.
Senna überquert zum letzen Mal die Ziellinie. 10 Sekunden vor seinem Tod wurde noch dieses Photo gemacht. Man sieht darauf auch unmittelbar auf Sennas Linie ein kleines Trümmerteil, das wahrscheinlich von Lehtos Startunfall stammt. Könnte dies vielleicht der Auslöser gewesen sein.
Senna - Prost Duelle bis heute unvergessen..
FREISPRUCH ANNULLIERT
Senna-Prozess wird neu aufgerollt
Teamchef Frank Williams muss sich zusammen mit zwei Mitarbeitern wegen des tödlichen Unfalls von Formel-1-Champion Ayrton Senna erneut vor Gericht verantworten. Dem Trio, das 1999 freigesprochen worden war, wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Streitpunkt ist die Änderung an der Lenksäule von Sennas damaligem Boliden.
Rom - Der oberste Gerichtshof Italiens annullierte gestern Abend den im November 1999 in zweiter Instanz ergangenen Freispruch. Damit müssen sich Williams, der technische Direktor Patrick Head und der frühere Williams-Designer Adrian Newey erneut wegen fahrlässiger Tötung verantworten. "Frank Williams wird sich dazu nicht äußern", teilte eine Sprecherin des Williams-Rennstalls heute am Rande des Großen Preises von Bahrein mit.
Der oberste Gerichtshof Italiens hielt die Urteilsbegründung für widersprüchlich und ordnete eine erneute Klärung der zentralen Frage des Senna-Prozesses an: Haben die von den Williams-Verantwortlichen ausgeführten Veränderungen an der Lenksäule den tödlichen Unfall am 1. Mai 1994 verursacht oder nicht?
Das Gericht in Bologna war 1999 in dieser Frage zu keinem eindeutigen Urteil gekommen und sprach die Angeklagten deshalb aus Mangel an Beweisen frei. Zu Unrecht fand Staatsanwalt Rinaldo Rosini, der in die Berufung ging. Schon Anfang vorigen Jahres hatte das Gericht das Urteil von Bologna aufgehoben. Erst mit ihrer Urteilsbegründung gaben die Richter nun endgültig grünes Licht für die Neuaufnahme des Senna-Prozesses. Einen Termin für die Wiederaufnahme gibt es noch nicht.
Teamchef Frank Williams: Kein Kommentar
Der brasilianische Formel-1-Star war am 1. Mai 1994 während des GP von San Marino in der Tamburello-Kurve geradeaus und fast ungebremst in eine Mauer gerast. Bei dem Aufprall wurde Senna durch ein Metallteil, das seinen Helm durchschlug, getötet. Technische Untersuchungen konnten die Ursache für den Unfall nie eindeutig klären.
Rosini behauptete, dass die vom Williams-Rennstall vorgenommenen Veränderungen an der Lenksäule des FW-16-Rennwagens zum Bruch der Stange geführt hätten. Damit sei das Auto für Senna nicht mehr steuerbar und der Aufprall unvermeidbar gewesen. Die Verteidiger dagegen argumentierten, dass die Lenksäule erst beim Aufprall gebrochen und damit nicht Auslöser für den Unfall gewesen sei. Eine kurze Ohnmacht oder ein normaler Fahrfehler wurden als denkbare Ursachen für den Unfall angeführt.
(Prozessabschnitt aus dem Spiegel)
"Racing, competing, is in my blood. It's a part of me. It's a part of my life, I've been doing it all my life, and it stands up before anything else."
"Zwölf Stunden am Tag beschäftige ich mich mit meinem Auto, die restlichen zwölf Stunden denke ich darüber nach."
In Gedenken an den wohl größten Rennfahrer aller Zeiten.
Ich habe in meiner Signatur ein Video angebracht.
Es ist für DSL User empfohlen, da es 9,9 Mb groß ist.
Es ist Ayrton Senna gewidmet.
In Trauer, GA