Ich hab hier so einige Kommentare überflogen und frage mich, warum die Leute die kompliziertesten Dinge zu verstehen meinen aber die einfachsten einfach nicht begreifen:
Geld entsteht als Gläubiger-Schuldner Paar.
Wenn der Schuldner sagt, ich akzeptiere die SChuld, ist eine Forderung entstanden.
Gewöhnlicherweise besorgt ich der Gläubiger dieses Geld über die Geschäftsbanken, welche wiederum gewöhnlicherweise das Geld über die Zentralbanken beziehen, wozu sie gewisse Sicherheiten hinterlegen müssen, nämlich 2 % von der Schuld.
Sie schaffen also aus 2 Prozent 100 Prozent, Geld aus Nichts, als der Forderung gegen den Gläubiger.
Zahlt der Gläubiger zurück, ist das Gläubiger-SChuldner Paar aufgelöst. Das Geld löst sich in nichts auf.
So weit so einfach.
Nun zum Zins:
Bei der Geldentstehung ist eine Zinsforderung entstanden. Eine unbedingte. Das heißt, egal, was der Schuldner mit seinem Geld anstellt, der Zins ist fällig.
Das ist insofern bemerkenswert, als sich ja eine Risikobeteiligung des Gläubigers nicht nur
a priori
durch die Abschätzung der statischen Größe Bonität ausdrücken könnte, Basel II und bla bla bla, sondern
a posteriori
durch Risikobeteiligung an dem finanzierten Betrieb
AUSWIRKEN MÜSSTE.
Jeder PRIVATMANN weiß, man soll sich nicht an faulen Geschäften beteiligen.
FÜR DEN KAPITALISTEN HAT DIESE WEISHEIT KEINE FOLGEN, er steht noch unter dem gesetzlichen Schutz, aus notleidenden Betrieben die Rendite bis zum Untergang ziehen zu dürfen.
Wenn der Betrieb schlecht läuft, produziert er keine Zinsen. Diese Verzinsung kann, wie das Leben ja schreibt, auch NEGATIV sein. Gibt´s nicht? Gibt´s nicht! Dadurch, daß die Kapitalseite auf KOSTEN DES SCHULDNERS von negativer Verzinsung freigestellt ist, ergibt sich zwangsläufig eine Akkumulation des Profits auf der einen, eine Akkumulation des Risikos auf der anderen Seite.
Solche Verträge müßten eigentlich als sittenwidrig sofort aufgehoben werden.
Genau das Modell, was jetzt die Systemschranzen mit dem INVEST_LOHN für den Arbeiter für richtig finden, soll also für den KAPITALISTEN nicht gelten.
Die Frage ist aber:
Woher kommt der Zins?
Die Antwort ist: der Zins vermindert das verliehene Kapital jährlich um den vereinbarten Zinssatz. Hat der Schuldner 1000 Euro aufgenommen, muß er jährlich 50 Euro an den Gläubiger zahlen, ohne daß er von seiner Schuld frei wird. Er kann in 20 Jahresbeträgen 1000 Euro Zins zahlen, und das verliehene Geld ist verschwunden, trotzdem hat er weiterhin eine Schuld von 1000 Euro.
Nehmen wir an, es wäre so: es gäbe einen einzigen Gläubiger auf der Welt, innerhalb eines Affenstamms von Bananenfressern, der einem einzigen Schuldner 1000 Euro geliehen hätte. Der Schuldner würde die 1000 Euro gern einsetzen, um mehr Bananenbäume zu kaufen und mehr zu fressen, und tut das auch. Nur woher soll er nach der 20jährigen Tilgungsphase 2000 Euro nehmen?
Er hat ja nur 1000 Euro in der Hand, und die anderen 1000 Euro (20x50=1000) existieren gar nicht.
Woher soll er es also, spätestens nach 20 jahren, nehmen?
Die Lösung ist, daß in voller Höhe der Zinsverpflichtungen im Zeitraum regelmäßig NEUES GELD geschaffen werden muß .
Diese 50 Euro jährlich müssen dadurch entstehen, daß ein anderer Schuldner zur Geschäftsbank geht und 50 Euro als Darlehen aufnimmt und diese 50 Euro in voller Höhe dem Bananenfritzen zahlt als Gegenleistung für Bananen.
So einfach ist das.
Und da wundern sich die Leute, daß die Schulden niemals abnehmen.
Können die gar nicht.
Und wollen die öffentlichen Schulden tilgen.
Ja womit denn?
Natürlich kann man die nur mit neuen Schulden tilgen.
Nicht ob man neue Schulden aufnimmt, das wär hier die Frage, sondern wer die neuen Schulden aufnimmt.
WENN DER STAAT SEINE SCHULDEN ABBAUT, muß derselbe Betrag VON PRIVATER SEITE ALS NEUVERSCHULDUNG AUFGENOMMEN WERDEN; SONST IST DAS GELD JA NICHT VORHANDEN.