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Thema: Quorum oder Wahlpflicht?

  1. #1
    ....oder 100$ zahlen! Benutzerbild von Geronimo
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    Standard Quorum oder Wahlpflicht?

    In einem anderen Strang fragte der User "Orakel": "Bei welcher Wahlbeteiligung hört Demokratie auf?". Er meinte natürlich "Nicht-Wahl-Beteiligung". Dabei fiel mir eine Regelung aus meiner Studienzeit betr. der ASTA-Wahlen ein.
    Damals musste eine "Quorum", d.h. eine Mindestwahlbeteiligung erreicht werden. Wahlbeteiligung unter 66,66% machte die Wahl automatisch ungültig. Es musste nochmal gewählt werden - und zwar so lange, bis die Wahlbeteiligung ausreichte.

    Haltet ihr das auch für ein Mittel unsere Politiker zu zwingen bürgernäher zu agieren? Oder, als Alternative eine Wahlpflicht wie z.B. in Belgien. Mit Geldstrafe für Nichtwähler. Dann hätten möglicherweise auch Nicht-mainstream-Parteien eine Chance. Vlaams-Block scheint jedenfalls davon zu profitieren.

    Gruß
    Geronimo
    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
    Robert A. Heinlein „Starship Troopers“

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von Geronimo Beitrag anzeigen
    In einem anderen Strang fragte der User "Orakel": "Bei welcher Wahlbeteiligung hört Demokratie auf?".
    Hmm...
    Gute Frage.
    Gibt es darauf überhaupt eine richtige Antwort?
    Man mag sagen, dass, solange die Leut wählen können, es Demokratie ist, auch dann, wenn das Gros NICHT wählt.
    Oder, dass die Wahl nur dann gültig ist, wenn sich mindestens die Hälfte der Wahlberechtigten an die Urne bemüht. (Die Demokratie hat's ja mit Hälften.)

    Es musste nochmal gewählt werden - und zwar so lange, bis die Wahlbeteiligung ausreichte.
    Gab es irgendwelche Regelungen für den Fall, dass auch beim zehnten und zwanzigsten Male die Wahlbeteiligung unter 2/3 würde liegen?

    Oder, als Alternative eine Wahlpflicht wie z.B. in Belgien. Mit Geldstrafe für Nichtwähler.
    Geldstrafe?
    Würd ich nicht zahlen.

    mfg

    EDIT: Wo wir grad bei Wahlrechtsreformen sind: Ich würd's so einrichten, dass man seine Wahlunterlagen ein paar Wochen vor der entsprechenden Wahl auf dem Amt bestellen muss.
    So würden diejenigen ausscheiden, die sich eh kaum für Politik interessieren und spontan wählen für Kandidaten, die nett aussehen oder dolle Volksredner sind.
    Geändert von -jmw- (15.12.2006 um 20:30 Uhr)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    ....

    ... Ich würd's so einrichten, dass man seine Wahlunterlagen ein paar Wochen vor der entsprechenden Wahl auf dem Amt bestellen muss.
    So würden diejenigen ausscheiden, die sich eh kaum für Politik interessieren und spontan wählen für Kandidaten, die nett aussehen oder dolle Volksredner sind.
    Guter Vorschlag.
    Meiner wäre, den Dummen und Desinteressierten das Wahlrecht zu entziehen. Dann würden die Linken ganz schön alt aussehen.

    Aber darauf hoffen wir wohl vergeblich, daß manipulierbares blödes Stimmvieh außen vor bleiben muß. Das ist schließlich die Jongliermasse, um die sich alle balgen können, wie ein Rudel Hunde um einen Haufen Knochen. Dadurch bestimmt dann wie so oft, nicht die etwaige Kompetenz der Kandidaten, sondern rhetorisches Geschick und raffinierte Lügen das jeweilige Wahlverhalten.

  4. #4
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von ErhardWittek Beitrag anzeigen
    Guter Vorschlag.
    Meiner wäre, den Dummen und Desinteressierten das Wahlrecht zu entziehen. Dann würden die Linken ganz schön alt aussehen.
    Wenn die Dummen nicht wählen dürften, dann wäre die Rechte längst ein Absurdum der Geschichte.

  5. #5
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von Haloperidol Beitrag anzeigen
    Wenn die Dummen nicht wählen dürften, dann wäre die Rechte längst ein Absurdum der Geschichte.
    Ich würde es eher als Dummheit bezeichnen permanent eine Partei zu wählen, welche sich wiederholt als völlig inkompetent in der Bewältigung deutscher Probleme erwiesen hat und stets gezeigt hat das sie sich nicht um gegebene Wahlversprechen schert.

    Kurz um, den Etablierten als treuer Wähler zu dienen.
    Siegen heißt Leben

  6. #6
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von ErhardWittek Beitrag anzeigen
    Guter Vorschlag.
    Ich weiss.

    Meiner wäre, den Dummen und Desinteressierten das Wahlrecht zu entziehen.
    Nun, ich denke, es bringt nix, unter der Prämisse einer Wahlrechtsreform innerhalb der BRD über grundgesetzwidrige Vorschläge zu diskutieren.
    Artikel 38.1 Grundgesetz verlangt klar, dass Wahlen allgemein und gleich zu sein hätten.

    Dann würden die Linken ganz schön alt aussehen.
    Mag sein.
    Muss aber nicht.
    Müsst man ne Statistik zu haben.

    Aber darauf hoffen wir wohl vergeblich, daß manipulierbares blödes Stimmvieh außen vor bleiben muß. Das ist schließlich die Jongliermasse, um die sich alle balgen können, wie ein Rudel Hunde um einen Haufen Knochen. Dadurch bestimmt dann wie so oft, nicht die etwaige Kompetenz der Kandidaten, sondern rhetorisches Geschick und raffinierte Lügen das jeweilige Wahlverhalten.
    Das ist eben Massendemokratie.

    mfg


    PS: Man sollte das Wahlalter auf 30 Jahre heraufsetzen. Da haben die Leut wenigstens schon a bissl Lebenserfahrung.
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  7. #7
    Menschenfeind Benutzerbild von Orakel
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Was wäre denn Wahlpflicht. Das ich zur Wahl gehe und meine Stimme ungültig mache. Oder steht dann einer hinter mir und passt auf das ich ja eine Partei ankreuze.
    Ich bin eigentlich ein sehr politischer Mensch aber war glaube das letzte mal im Jahr 2000 bei einer Wahl.
    Und ist es nicht so, das von den Nichtwählern die kleinen Parteien profitieren. Was ich ja begrüße.
    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz! (Klaus Kinski)

    Der_Muselmann.

  8. #8
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von Kaiser Beitrag anzeigen
    Ich würde es eher als Dummheit bezeichnen permanent eine Partei zu wählen, welche sich wiederholt als völlig inkompetent in der Bewältigung deutscher Probleme erwiesen hat und stets gezeigt hat das sie sich nicht um gegebene Wahlversprechen schert.

    Kurz um, den Etablierten als treuer Wähler zu dienen.
    Ich merke wie gut die Österreichischen Rechten arbeiten, die es nicht einmal schaffen einen Antrag durchzurechnen bevor sie ihn ins Parlament bringen. Nur weil es andere nicht machen dürfen, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie es besser machen würden, und wenn ich mir die deutsche rechte Parteienlandschaft ansehe, liegt der Schluss nahe, dass sie ihren Politkollegen der etablierten Parteien in Punkto Wahlversprechen und Fantasterei um nichts nachstehen, wenn sie sie zumindest in zweiterem nicht schon überholt haben.

  9. #9
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Zitat Zitat von Geronimo Beitrag anzeigen
    In einem anderen Strang fragte der User "Orakel": "Bei welcher Wahlbeteiligung hört Demokratie auf?". Er meinte natürlich "Nicht-Wahl-Beteiligung". Dabei fiel mir eine Regelung aus meiner Studienzeit betr. der ASTA-Wahlen ein.
    Damals musste eine "Quorum", d.h. eine Mindestwahlbeteiligung erreicht werden. Wahlbeteiligung unter 66,66% machte die Wahl automatisch ungültig.
    Auch wenn's tendentiell offtopic ist: wann war das denn? ?( Ich habe zu meinen Unizeiten keine einzige ASta-Wahl erlebt, die eine höhere Wahlbeteiligung als 25% gehabt hätte und das ist mittlerweile auch bald 20 Jahre her. Schwer vorstellbar, daß das Interesse der Studenten an diesen Wahlen so gestiegen sein soll...

    ~~~

    Zum Thema: Die USA leben offensichtlich gut damit, daß die Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten regelmäßig unter 50% liegt.

    Und eine Wahlpflicht? Habe ich früher mal vehement befürwortet, eingedenk der Regelung in der griechischen Antike, daß derjenige sein Bürgerrecht verlor, wer sich an einer Volksabstimmung nicht beteiligte. Allerdings setzt dergleichen eigentlich eine wählbare Alternative voraus, und die kann ich derzeit nicht so sehr erkennen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  10. #10
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    Standard AW: Quorum oder Wahlpflicht?

    Wenn dumme Wähler dumme Politiker wählen, dann ist das Demokratie.
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
    Mitglied der FDL

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