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Thema: Keine Angst vorm Dollar

  1. #1
    in memoriam Benutzerbild von Tell05
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    Standard Keine Angst vorm Dollar

    Keine Angst vorm Dollar
    Der Euro gewinnt gegenüber dem Dollar an Wert. Das schadet der deutschen Wirtschaft kaum. Ganz im Gegenteil: Kaum ein anderes Land profitiert davon so wie die Bundesrepublik.

    Von Viktoria Unterreiner
    Um der angeblich viel zu liberal und politisch unkontrolliert vor sich hin werkelnden Europäischen Zentralbank (EZB) einen mitzugeben, lassen französische Politiker selten eine Gelegenheit aus. Am Montag war es Premierminister Dominique de Villepin, der auf die "Verantwortung" der Notenbank hinwies, den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung im Auge zu behalten. Denn der steige momentan viel zu schnell. Das schade der Wirtschaft. In Deutschland kommt die Kritik noch von etwas weniger prominenter Stelle. Immerhin SPD-Fraktionsvize Joachim Poß findet, dass der steigende Euro wirklich keine gute Sache sei.

    Tatsächlich steht der Euro gegenüber dem Dollar auf einem Niveau, das er seit Langem nicht erreicht hatte. Seit Oktober hat die Gemeinschaftswährung um mehr als fünf Prozent an Wert zugelegt und pendelt nun um die Marke von 1,33 Dollar, nur drei Cent unterhalb ihres Allzeithochs. Auf den ersten Blick ist das eine bedrohliche Entwicklung, auch und vor allem für Deutschland. Denn die Bundesrepublik ist Exportweltmeister und innerhalb Europas am meisten von ihren Ausfuhren abhängig. Ein starker Euro macht diese Ausfuhren teurer und damit weniger attraktiv.

    Bei näherem Hinsehen allerdings ist die Aufwertung eher ein Grund zur Freude für die Deutschen. Denn global betrachtet steigt nicht der Euro, sondern der Dollar fällt. Dies wiederum lässt die Luft aus einer der größten ökonomischen Blasen der vergangenen Jahrzehnte, unter deren Platzen Deutschland wie kaum ein anderes Land leiden würde. Solange der Dollar langsam fällt, haben die meisten deutschen Firmen keinen Grund zur Sorge. Eher zur Freude.

    Denn für die Weltwirtschaft kommt die Entwicklung wie gerufen. Dort gibt es seit geraumer Zeit vor allem eine gravierende Schieflage: das Leistungsbilanzdefizit inklusive der hohen Auslandsverschuldung der USA. Da die Amerikaner viel mehr konsumieren, als sie selbst ausführen, hat die größte Volkswirtschaft der Welt einen gewaltigen Schuldenberg angehäuft. Die Differenz zwischen Importen und Exporten beträgt sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
    Eigentlich heißt dies, dass pro Jahr 800 Milliarden Dollar mehr ver- als gekauft werden. Und eigentlich müsste eben durch dieses Überangebot der Dollar schon lange fallen, und zwar kräftig. Dass er es bislang nicht tat, lag daran, dass die USA zum Stopfen des Lochs täglich zwei Milliarden Dollar anzogen, vor allem in Form von in Asien gehaltenen amerikanischen Staatsanleihen. Allein China hält US-Staatspapiere im Wert von mehr als einer Billion Dollar.

    Allerdings geht dies nur so lange gut, wie Nicht-Amerikaner in den USA gute Anlagemöglichkeiten sehen. Sobald sie ihre Meinung ändern, muss der Dollar fallen. Je schneller sie es tun, desto steiler der Fall. Und desto zerstörerischer für die Weltwirtschaft. Denn eine abschmierende Weltleitwährung würde so ziemlich alle Vorhersagen über den Haufen werfen, die global agierende Konzerne für die nähere Zukunft angestellt haben. "Um diese Fehlentwicklungen zu korrigieren, muss sich der Dollar langsam nach unten anpassen", sagt Alfred Steinherr, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

    Dass der Euro nun stetig gegenüber dem Dollar an Wert gewinnt, ist deshalb vielmehr ein gutes Signal für die Weltwirtschaft. Zum einen schlagen die wechselkursbedingt höheren Preise der US-Importe auf die Konsumlaune der Amerikaner. So hätte sich zum Beispiel ein Mercedes, der am Jahresanfang in Amerika 50 000 Dollar gekostet hat, bis jetzt um 6000 Dollar verteuert. Zum anderen werden amerikanische Waren für Ausländer günstiger und damit attraktiver. Die Schere zwischen Importen und Exporten schließt sich, das Leistungsbilanzdefizit geht zurück. [...]
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    Vielleicht werden/müssen/sollten die Amerikaner eines Tages den "Euro-Dollar" einführen.
    MFG
    Ich bin eigentlich ganz anders, ich komme nur so selten dazu.

  2. #2
    Dran! Drauf! Drüber! Benutzerbild von SLOPPY
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    ... "netter" Artikel, wo schon mal das platzen der künstlichen Konjunkturblase in der BRD ab 2007 propagandistisch vorbereitet wird. Und selbstverständlich sind dann die pöhsen Amis und nicht die katastrophale Energie- und Wirtschaftspolitik der BRD-Offiziellen und der EU dran Schuld.
    Als Reichsdeutscher distanziere ich mich ausdrücklich von allen Entscheidungen der brd-Regierung!

  3. #3
    Mitglied
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Zitat Zitat von SLOPPY Beitrag anzeigen
    ... "netter" Artikel, wo schon mal das platzen der künstlichen Konjunkturblase in der BRD ab 2007 propagandistisch vorbereitet wird. Und selbstverständlich sind dann die pöhsen Amis und nicht die katastrophale Energie- und Wirtschaftspolitik der BRD-Offiziellen und der EU dran Schuld.
    Ist schon wahr, die hysterischen Siegesfanfaren über die angeblich in brd zu erwartende Bombenkonjunktur erinnern sehr stark an die Jubelarien über "Planübererfüllung", wie man sie aus Sowjet-Rußland und der DDR kennt.

    Wer den Humbug noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Bedenklich ist nur, daß immer mehr "unabhängige" Medien und Kommentatoren bei dieser albernen "Des-Kaisers-neue-Kleider"-Komödie mitspielen.

    Die BRD und ihre politische Klasse sind nackt. Das Spiel wird übel enden.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Neulich stand auch ein Artikel im Spiegel darüber, daß es nicht mehr so problematisch ist, wenn der Dollar fällt, da dieser nicht mehr solche Dominanz hat, wie in den 80er und 90er Jahren.


    Kritisch soll es wohl erst ab 1,40 werden. Aber wir werden diesen Wert erreichen, aufgrund der Konsolidierung der Konsumblase in den USA.


    ----
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  5. #5
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Ich habe keine Angst vor dem Dollar. Immer her damit.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Es wird ja viel geschrieben.

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    Ein Leitartikel der „Financial Times Deutschland“ malt ein Horrorszenario über die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland anhand des Verfalls des Dollars. Der Verfall sei nicht aufzuhalten, ein Euro von $ 1,50 – 1,60 sei denkbar. Der deutsche Export werde zusammenklappen wie ein Kartenhaus und zusammen mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise und dem Abschöpfen von Kaufkraft durch die Mehrwertsteuererhöhung werde Deutschland in das tiefste Wirtschaftsloch der Geschichte der Bundesrepublik fallen.

    Unter der Überschrift: „Amerika, ein Gruselmärchen“ bringt die „Financial Times Deutschland“ in ihrem Leitartikel vom 28.11.2006 ein Gruselstück, nur ist es leider kein Märchen, sondern verspricht Realität zu werden. Jetzt demnächst.

    ...

    ---
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  7. #7
    Mod - OUT OF ORDER Benutzerbild von basti
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    jetzt werden die leute wieder verrückt gemacht. massenhaft artikel mit den unterschiedlichsten prognosen ...

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    aber vielleicht gibts in amiland bald eine kommunistische revolution:
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    wo zum teufel ist der mittelstand? der ist wohl in irgendeinem loch verschwunden.


    Laßt kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Zitat Zitat von basti Beitrag anzeigen
    aber vielleicht gibts in amiland bald eine kommunistische revolution:
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    wo zum teufel ist der mittelstand? der ist wohl in irgendeinem loch verschwunden.

    Die Amerikaner haben sowieso ein Problemchen. Sie haben ihr Land mit Millionen Konsumenten künstlich aufgebläht. Herstellen tun sie recht wenig.

    Die Konsequenz ist, wie in Deutschland, daß sich die Unterschichten ausbreiten. Hier bei uns sind es 15,3 Millionen Migranten, dort ist es ein Großteil der 100 Millionen Einwanderer der letzten 40 Jahre, die sich mit Teilzeitjobs und dergleichen durchschlagen.

    Jeder weiss, daß das nicht gut geht. Auch in China klaffen die Standards auseinander. 300 Millionen arme Wanderarbeiter und eine kleine Kaste Superreicher. Hinzu kommt die demografische Keule, die China massiv altern lässt und die Renten unfinanzierbar macht.

    Es ist klar, daß es mit diesen perversen Vorzeichen und Größenordnungen auf einen Zusammenbruch hinausläuft, nur wann, das ist die Frage.

    ---
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  9. #9
    Mod - OUT OF ORDER Benutzerbild von basti
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    nach meinem wissen hat china überhaupt kein rentensystem.
    es ist noch komplett auf familiäre versorgung der alten durch die jungen eingestellt. ist natürlich fatal.

    Laßt kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.

  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Keine Angst vorm Dollar

    Zitat Zitat von Drosselbart Beitrag anzeigen
    Ist schon wahr, die hysterischen Siegesfanfaren über die angeblich in brd zu erwartende Bombenkonjunktur erinnern sehr stark an die Jubelarien über "Planübererfüllung", wie man sie aus Sowjet-Rußland und der DDR kennt.

    Wer den Humbug noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Bedenklich ist nur, daß immer mehr "unabhängige" Medien und Kommentatoren bei dieser albernen "Des-Kaisers-neue-Kleider"-Komödie mitspielen.

    Die BRD und ihre politische Klasse sind nackt. Das Spiel wird übel enden.
    den sicheren eindruck habe ich auch.

    die BRD hat hervorragend von der DDR gelernt und verarscht gekonnt ihre bürger.
    der bürger ist verpflichtet diesen unsinn zu glauben, denn dann ist er ein guter bürger.
    mal sehn, wenn die nacktheit vor aller augen sichtbar wird.
    das geheule ist dann groß, geschieht aber zu recht.
    .


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