Es hat nichts mit "sie hat alles so gewollt" zu tun, wenn ich mir vorstellen könnte, daß der Entführer für sie im Lauf der Jahre zu einer Bezugsperson geworden ist, deren Fehlen sie jetzt nicht so ohne weiteres verkraftet.
"Free your mind - and your ass will follow"
(George Clinton, 1970)
Im Sinne des Stockholm-Syndroms? Ja, das wäre vorstellbar.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Überlebenskampf im Sarkophag
Fast vier Monate nach ihrer Flucht hat das Entführungsopfer Natascha Kampusch in einem Fernsehinterview sowohl über den schwierigen Weg in ein neues Leben als auch über brisante Details aus dem Leben mit dem Entführer Wolfgang Priklopil berichtet. Von Malte Arnsperger
[Links nur für registrierte Nutzer]
Reinschauen, es lohnt sich! :hihi:
Ja, bzw. so ähnlich. Wie alt war das Mädel als sie entführt wurde, acht oder zehn? Jedenfalls sollten wir uns nicht allzu sehr wundern, daß ein Kind in seiner Entwicklung allerlei hinzunehmen und zu ertragen fähig ist. Das ist fast immer so und in diesem Fall ist es gut. Es ist sicherlich nicht das "Verdienst" des Entführers und muß ihm daher auch nicht zur Ehre posthum gereichen, aber das Opfer hatte ja praktisch mangels Freiheit und Lebenserfahrung gar nicht die Möglichkeit, das Dasein einer bessergestellten Gleichaltrigen als Referenz kennenzulernen. Insofern fehlten ihr weitgehend Vergleichsmöglichkeiten und damit wohl auch das Bedürfnis, in Melancholie zu versinken.
"Free your mind - and your ass will follow"
(George Clinton, 1970)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)