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Thema: Uchronie: Der WW 1 und Du

  1. #11
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    Deutsches Reich. In den Grenzen vom 31.12.1937.
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Zitat Zitat von Nanni Beitrag anzeigen
    Einen gewissen Gefreiten namens Hitler suchen und erschiessen lassen...
    Gute Idee. Die Geldgeber hätten dann einen anderen "gefunden".

    Goebbels, Göring, oder wen auch immer.

  2. #12
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Gut (bzw schlecht), zum genannten Startzeitpunkt sind fast alle politischen Fehler bereits begangen worden (einige davon vor Jahrzehnten), und auch aus dem Krieg selbst ist bereits die Bewegung raus, bahnt sich der fatale Stellungskampf an. insofern wird die Frage fast schon zu einer rein militärstrategischen ohne Handlungsspielraum für die Politik (diese Verselbstständigung des Militärischen haben wir ja auch realier gehabt).
    Ich habe insofern doppelte Schwierigkeiten, als ich mir hier nicht nur allgemein das Wissen um den weiteren Gang der Ereignisse wegdenken muss, sondern mit aller Energie einen Weg zur Verhinderung eines Ereignisses erdenken muss, das ich für wünschenswert, um nicht zu sagen für zwingend für einen konstruktiven Gang der Ereignisse halte. Nur durch die Niederlage des Wilhelminismus, so meine Ansicht, konnte der deutsche Nationalismus in die Lage für einen sinnvollen Neuanfang gelangen. Dass er diese Chance nicht nutzen konnte und stattdessen in die Katastrophe lief, steht auf einem anderen Blatt.
    Aber sei´s drum, für Kaiser, Gott und Vaterland!

    Die Lage stellt sich zu diesem Zeitpunkt kritisch dar, zu einer sinnvollen Führung des Konfliktes werden aufgrund der doppelten Front einfach mehr Kräfte benötigt, als vorhanden sind.
    Darauf gibt es drei Antworten. Gleichmäßige Kräfteverteilung, die beifrontig zur Überbeanspruchung oder zumindest zur Unmoglichmachung sinnvoller Operation führen wird.
    Oder Pendelschlagstraregie, die ein Schwergewicht setzt und dies nach Bedarf von Front zu Front verlegt. Das ist von vornherein als zumindest sehr optimistisch absehbar.
    Oder aber die bittere, aber realistische Feststellung: Es kann der Krieg nur gewonnen werden, indem eine Front entblößt bzw auf Minimalniveau gesetzt wird (wobei dadurch bedingte Geländeverluste an dieser Front schlicht und einfach hingenommen werden müssen!), und alle Kräfte auf die andere konzentriert werden. Es mag verantwortungslos oder kühn erscheinen, ich jedoch entscheide mich für letzteres.
    Nun stellt sich die Frage, welche Front die zu schwächende, welche die zu stärkende ist. Im Grunde ist sie leicht zu beantworten: Welches Land ist mit den gegebenen Möglichkeiten zügig niederzuringen und effektiv zu besetzen? So bitter den Preußen die Pille schmecken mag, die östlichen Landgüter einer erhöhten Bedrohung durch zaristische Truppen auszusetzen: Auch wenn der Stellungskrieg sich bereits abzeichnet - Frankreich ist zumindest theoretisch niederringbar, Russland jedoch ist (wie immer) allein schon durch seinen gewaltigen Raum geschützt.
    Es gibt keine Alternative: In Frankreich muss ein Durchbruch erzielt werden, und der muss ausgenutzt werden, um letztlich das ganze Land zu besetzen, oder zumindest so viel davon, wie nötig ist, um die französische Regierung zur Kapitulation zu bewegen.
    Parallel dazu muss Großbritannien abgeschnürt werden, und das Mittel dazu kann letztlich nur "uneingeschränkter U-Boot-Krieg" heißen, der von vornherein entschlossen geführt werden muss und nicht aufgegeben werden darf. Das wird früher oder später einen Kriegseintritt der USA bewirken, soviel lässt sich nun wirklich ohne weiteres absehen. Umso dringlicher ist es, Frankreich schnell aus dem Rennen zu werden und parallen dazu in Großbritannien eine möglichst starke Nachschubkrise auszulösen. Mindestens Frankreich, idealerweise aber beide müssen zur Kapitulation gebracht werden, ehe die USA in den Krieg eintreten bzw ihren Aufmarsch in Europa richtig organisieren können.
    Großartige Annexionen in Frankreich scheinen mir widersinnig (komplizieren nur die Friedensverhandlungen, einmal abgesehen davon, dass man auch weiterhin nebeneinander leben muss...), allenfalls im kolonialen Bereich ließe sich darüber reden. Eine gewisse Zwangsabrüstung bzw die Einrichtung einer demilitarisierten Zone wäre auch nett, aber es muss unter allen Umständen eine kolossale Demütigung vermieden werden. Gegen England sollten überhaupt keine Forderungen erhoben werde, es sollte permanent die Bereitschaft zum Frieden betont werden. Im Bereich der Westfront direkt annektiert werden sollte allenfalls Luxemburg und kleine Ecken Belgiens, dass zu einem eher satellitenstaatlichen Gebilde werden dürfte.
    Wenn bis hierhin die Front im Osten einigermaßen gehalten hat, notfalls auch mit räumlicher Rücknahme, wird dann alles dorthin geworfen, was laufen kann. Falls sie nicht hält, geht der Plan ohnehin zum Teufel, ich werde meines Postens enthoben und begehe Selbstmord.
    Im Osten liefen die Forderungen auf polnische Territorien hinaus (möglicherweise etablieren wir langfristig ein Königreich Polen, dem Wilhelm II in Personalunion vorsteht...), während im Baltikum Satellitenstaaten bzw an Berlin allianzmäßig angelehnte eigentändige Gebilde etabliert werden sollten.
    Der Krieg soll siegreich sein, und wir sollen vom Sieg etwas haben - aber auch im Erfolg gilt es, Maß zu halten.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  3. #13
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    In Anlehnung an das kleine alternativ-geschichtliche Spiel, das wir hier [Links nur für registrierte Nutzer] begannen, wollen wir uns in diesem Faden dem sog. Ersten Weltkrieg zuwenden.

    Es gelten sinngemäss die Regeln aus dem Vorgängerfaden.

    Der Stichtag ist der 22.12.1914.
    Belgiens Neutralität ist bereits verletzt, das sog. Deutsche Reich befindet sich bereits im Krieg mit den Staaten Russland, Frankreich, Serbien, Grossbritannien, Japan.

    Und jetzt macht mal schön! :]

    mfg
    Zuerst grob zur Lage:

    - Schlieffenplan im Westen gescheitert und die Front im Stellungskrieg erstarrt
    - Zwei russische Armeegruppen in Ostpreußen geschlagen und nach Polen vorgedrungen
    - Eine russische Offensive hat wiederum die Österreicher auf die Karpaten zurückgedrängt und mußten große Teile Galiziens aufgeben bevor sie gestoppt werden konnte
    - Österreichische Offensive zur Niederwerfung Serbiens scheitert
    - GB erklärt die Nordsee zur Kriegszone, vermint es und bringt neutrale Handelsschiffe auf
    - Türkei tritt auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein
    - Der Großteil der dt. Kolonien ist gefallen
    - Bulgarien schickt sich an auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg einzutreten, während Italien mit einem Kriegseintritt auf Seiten der Entente liebäugelt


    Zur Strategie:

    1) Das Ziel Frankreich zuerst zu besiegen, wird aufgegeben. Stattdessen wird die Westfront defensiv gehandhabt. Auf große Offensiven wird verzichtet. Ebenso auf Gegenoffensiven im Zuge zur Rückeroberung verlorenen Terrains. Stattdessen läßt man die Entente stets gegen die deutschen Linien anrennen. Verliert man Stellungen, zieht sich die deutsche Armee zurück, betreibt eine Taktik der verbrannten Erde und gräbt sich erneut ein. Dadurch soll man schrittweise aus Frankreich und Belgien gedrängt werden, wobei aber die Entente ein Vielfaches von den deutschen Verlusten erleidet. Eine Maas-Mosel-Front soll dann die finale Verteidigungslinie nach 2-3 Jahren des Kampfes werden.

    2) Schwerpunkt der offensiven Kriegshandlung soll der Osten werden. Ziel ist die schnelle Niederwerfung Serbiens und der mittelfristige Sieg über Russland durch Mithilfe der nichtrussischen Völker. Dazu ist der Großteil der Kräfte der Mittelmächte einzusetzen.

    3) Für den Fall des Kriegseintritts Italiens soll auch dort vorerst strikt defensiv gehandelt werden.

    4) Für die See gilt ebenfalls strikte Defensive. Stattdessen wird ab Anfang 1915 der U-Bootbau intensiviert. Ziel ist es spätestens Anfang 1917 den uneingeschränkten U-Bootkrieg mit mind. 200 Booten zu beginnen.
    Geändert von Kaiser (26.12.2006 um 16:34 Uhr)
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  4. #14
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    @ Sauerländer

    Da ist schon viel Gutes bei!

    Der Zeitpunkt scheint mir gerade deshalb gut, weil man nicht mehr die Möglichkeit hat, den Krieg zu vermeiden oder sich die Staaten rauszupicken, gegen die man zu Felde ziehen möchte: Der Feind steht auf absehbare Zeit fest; egrade das ist die Herazusforderung.
    Alles andere wäre zu einfach, wenngleich natürlich man bei völlig freier Hand auch sehr interessante Szenarien entwerfen kann.

    Den Vorschlag, das Schwergewicht der Truppen an eine Front zu werfen, unterstütze ich und tät's genauso.
    Sicher bin ich mir allerdings nicht, ob ich mich für Frankreich entschiede.
    Vielleicht würd ich den Stellungskrieg im Westen aufgeben und mich nach und nach zurückziehen in besser verteidigbares Gelände (Vogesen, Ardennen).
    Alle dadurch verfügbar gewordenen Truppen verbrächte ich nach dem Osten, um möglichst viel Raum zu gewinnen und zu sichern:
    Die Westmächte waren zu stark, Vormacht konnte man nur in Mittel-, Ostmittel- und Südosteuropa werden.
    Der Herrn Lenin würde natürlich auch in meiner Version gehalten werden, Russland zu revolutionieren.
    So man im Westen nicht verliert, mag man dann später immernoch auf Seiten von Zar und "Weissen" eingreifen.

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  5. #15
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    @ Kaiser

    Ich sehe, wir wollen beide in den Osten.
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  6. #16
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Zum Ablauf (basiert auf dem wirklichen und modifizierten Ablauf) :

    1915

    - Im Januar kam es im Kaukasus zu ersten größeren Kampfhandlungen zwischen osmanischen und russischen Truppen. Dabei musste das Osmanische Reich eine schwere Niederlage hinnehmen

    - An der Westfront kam es im Februar und März zur so genannten Winterschlacht in der Champagne, bei der die Franzosen erstmals massives Trommelfeuer einsetzten. Diese Taktik war jedoch nicht sehr erfolgreich, da sich die Deutschen schnell auf einen Angriff der Infanterie einstellten und die Angriffe aus bereits gut ausgebauten Unterständen mit Sperrfeuer und MGs abweisen konnten

    - Anfang März beginnt eine deutsch-österreichische Großoffensive gegen Serbien, welche Ende des Monat mit einem großen Sieg beendet wurde. Im Zuge der Zersprenung der serbischen Armee konnten Bulgarien und Albanien für die Mittelmächte aufgrund großer Gebietsversprechungen gewonnen werden. Serbien wird aufgelöst. Österreich erhält Nordserbien und Montenegro, Albanien das Kosovo und Bulgarien Mazedonien. Damit verfügen die Mittelmächte eine durchgehende Landverbindung und Österreich kann große Teile seiner Truppen gegen Russland in Marsch setzen und die Grenze zu Italien verstärken. Albanien und Bulgarien sichern die Grenze gegenüber dem neutralen Griechenland im Falle einer Entente-Invasion

    - Am 25. April begann die Dardanellen-Operation der Alliierten auf der Halbinsel Gallipoli mit dem Ziel, nach Konstantinopel durchzubrechen. Alliierte Truppen hatten zuvor unter Missachtung der griechischen Neutralität die Insel Lemnos erobert, um sie als Ausgangspunkt für Angriffe gegen das Osmanische Reich zu nutzen. Der osmanische Widerstand ist widererwartend hart

    - An der deutschen Ostfront fand vom 2. bis zum 7. Mai östlich von Krakau die Schlacht von Gorlice-Tarnów statt, in deren Verlauf den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen ein tiefer Einbruch in die russischen Stellungen gelang. Przemysl und Lemberg wurden im Juni zurückerobert; die Mittelmächte konnten Galizien größtenteils wieder unter ihre Kontrolle bringen

    - Am 9. Mai versuchten Briten und Franzosen einen Durchbruch im Artois Schlacht bei Lens, die jedoch trotz enormer Verluste ohne Erfolg blieb und Mitte Juni abgebrochen wurde

    - Am 23. Mai erklärte Italien (nach der Zusicherung von österreichisch-ungarischem Gebiet durch Frankreich und Großbritannien im Falle eines Sieges der Entente) Österreich-Ungarn den Krieg. Die Front verlief über Tirol, entlang des Isonzo zur Küste der Adria. Damit befand sich Österreich-Ungarn ab sofort in einem Dreifrontenkrieg, was die Lage der Mittelmächte verkomplizierte. Die italienischen Offensiven schlugen fehl

    - Anfang Juli starteten die Mittelmächte eine Großoffensive an ihrer Ostfront. Bis zum September gelang ihnen dabei die Einnahme wichtiger Städte wie Warschau, Brest-Litowsk und Wilna. Die Mittelmächte drückten die russische Front teilweise um mehrere hundert Kilometer ein. In der Schlacht bei Tarnopol hielt die russische Armee den Vorstoß auf. Im selben Monat übernahm Zar Nikolaus II. persönlich den Oberbefehl über das russische Heer. Trotz der großen russischen Gebietsverluste strebte er keinen von den Mittelmächten erhofften Separatfrieden an.

    - Im Sommer fielen Polen, fast ganz Kurland und Litauen unter Kontrolle der Mittelmächte. Daraufhin wird im August von Deutschland und Österreich das Königreich Polen-Litauen unter König Jagiello III., den österreichischen Erzherzog Karl Stephan, gegründet. Piłsudski wird als polnischer Kanzler und Oberfehlshaber eingesetzt. Als Territorium wird der neuen Mittelmacht Polen-Litauen das russische Kongreß-Polen, das öster. Galizien und das russische Litauen geben. Dazu die Option alle Gebiete bis zur Linie Düna-Dnjebr nach dem Sieg über Russland einzuverleiben. Die Polen bejubeln frenetisch die Mittelmächte als Befreier und melden sich in großer Zahl zu den Waffen. Geführt wird die neue polnische Armee von polnischen Offizieren, welche vorher Dienst in der deutschen oder österreichischen Armee gemacht haben. Österreich stimmte zu, weil ihm als Ausgleich bereits Nordserbien und zudem Venetien und vielleicht ganz Rumänien im Falle eines rumänischen Kriegseintritt auf Seiten der Entente zugebilligt wurde. Zudem wurde Österreichisch so die Gefahr einer slawischen Mehrheit los. Ein Bevölkerungsaustausch soll nach dem Krieg Minderheitenprobleme aus der Welt schaffen

    - Im Osten setzen die größeren Kriegshandlung aufgrund des Winters aus

    - Zu den letzten größeren Kampfhandlungen an der Westfront des Kriegsjahres 1915 kam es zwischen 25. September und 13. Oktober im Artois und der Champagne. Diese für Briten und Franzosen verlustreiche Herbstschlacht brachte wieder nur geringfügige Einbrüche in die deutschen Stellungen

    - Ende November unternahmen britische Truppen vom Persischen Golf aus einen Vorstoß nach Mesopotamien. Bei Kut el-Amara wurden sie jedoch von der osmanischen Armee eingeschlossen und mussten im April 1916 kapitulieren.


    ...wird fortgesetzt
    Geändert von Kaiser (26.12.2006 um 16:28 Uhr)
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  7. #17
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    1916:

    - Im Februar startet die nächste Großoffensive der Mittelmächte gegen Russland. Bereits nach 2 Wochen flatterte die polnische Fahne über Minsk und Riga. Ende März wurden die letzten russischen Einheiten aus Galizien vertrieben. Mitte April verlief die Ost-Front anhand der Linie Riga-Dünaburg-Minsk-Winniza

    - Nach den schweren Niederlagen, welche Russland 1915 hatte einstecken müssen, beschlossen die Entente-Staaten bereits Anfang des Jahres, dass im Mai Frankreich, GB, Italien und Russland gemeinsam an allen Fronten eine Großoffensive starten sollte, um die Mittelmächte zu zermürben und Russland zu entlasten

    - Im Westen griffen die Briten schwerpunktmäßig an der Somme und die Franzosen an der Aisne. Russland eröffnete die Brussilow-Offensive in der östlichen Ukraine. Italien startete Großangriffe am Isonzo

    - An der Westfront gelang den Briten und Franzosen unter sehr hohen Verlusten der Durchbruch. Die Briten konnten die Front an den Schelde in Belgien verlegen, während die Franzosen die deutsche Armee um gut 25 Km aus Frankreich zurückdrängen konnten, bevor sich die Front im Oktober wieder stabilisierte

    - Die italienische Armee unternahm von Juni bis November mehrere Großangriffe am Isonzo. Dabei eroberten die Italiener die Stadt Görz, doch blieben weitere Erfolge der italienischen Armee aus

    - Die Brussilow-Offensive setzte aufgrund des Mangels an Kriegsgerät vor allem auf seine große Masse an Soldaten. Das russische Heer eroberte fast die ganze Westukraine bis August zurück. Bei Tarnopol traf die Hauptarmee Brussilow auf die deutschen Entsatztruppen und die Überreste der österreichischen Ostarmee. In Tarnopol wurde zum ersten Mal im großen Stil Giftgas eingesetzt. Die Wirkung unter den nicht für den Gaskrieg ausgestatteten Russen war verheerend. Fast 50.000 Soldaten sollten alleine in den ersten Tagen am Giftgas sterben. Die "Zweite Schlacht um Tarnopol" dauerte knapp 2 Monate. Fast 400.000 russische Soldaten und 150.000 Soldaten der Mittelmächte fanden dort den Tod. Im November zog sich die geschlagene und unterversorgte russische Armee nach einer wilden Flucht hinter den Dnjepr zurück nachdem Rumänien im Oktober auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg eingetreten war

    - Im Oktober trat Rumänien nach einer langen leidenschaftlich geführten Diskussion zwischen König und Parlament auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein, da man aufgrund des absehbaren russischen Debakels bei Tarnopol die Befreiung der Rumänen vom Zarenjoch witterte. Die rumänischen Truppen fielen über das entblößte Bessarabien her und vertrieben die schwache russische Garnison. Bereits im Ende des Monats war die Eroberung abgeschlossen. Die rumänischen Streitkräfte vereinten sich schließlich mit der deutschen und polnischen Armee beim Dnjepr. Die Front verlief Ende des Jahres entlang der Flüsse Düna und Dnjepr.

    - Im Dezember richteten die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn, Polen-Litauen, Bulgarien, Rumänien, Albanien und das Osmanische Reich ein getrenntes Friedensangebot an die westlichen Entente-Mächte und an Russland. Die Westmächte lehnten beflügelt von ihren Erfolgen das Friedensangebot ab.

    - Dagegen stieß das Angebot auf einen Separatfrieden in Russland auf offene Ohren. Russland war von der direkten Hilfe der Westmächte abgeschnitten, sah sich einer weit überlegenen Streitmacht gegenüber und der Kampfgeist der russischen Armee war seit dem Debakel erloschen. Meutereien waren keine Seltenheit und der Gestank von Revolution lag in der Luft. Die russische Regierung entschied sich aus dem Krieg auszuscheiden, die Verluste zu begrenzen und die Ordnung im Land wiederherzustellen

    - Der Frieden von Warschau verhielt sich im Rahmen. Das Zarenreich mußte Polen-Litauen mit der Düna-Dnjepr-Grenze anerkennen, die neuen Verhältnisse auf dem Balkan bestätigen und sich mit der Abtretung von Bessarabien an Rumänien abfinden. Man verzichtete aber generös auf Reparationen, Naturallieferungen, rüstungsbeschränkungen oder dergleichen. In einem Geheimen Zusatzprotokoll räumten die Mittelmächte Russland aber ein territoriale Kompensation in Asien in Form von Xinjiang, Mongolei und Mandschurei erobern zu dürfen und dabei in Hinblick auf die Abrechnung mit Japan auf die Rückendeckung der Mittelmächte zählen zu können. Weiterhin wurde ein Bevölkerungstransfer zwischen den Mittelmächten und Russland für die Zeit nach dem Krieg vereinbart.

    ... wird fortgesetzt
    Geändert von Kaiser (26.12.2006 um 16:29 Uhr)
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  8. #18
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Liest sich sehr gut, Kaiser!
    Immer schön weitermachen! :]
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  9. #19
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    Standard AW: Uchronie: Der WW 1 und Du

    Zitat Zitat von Schlumpfling Beitrag anzeigen
    1.) Warum hast du die Neutralität Hollands verletzt?
    Das hat keinen besonderen Grund.
    Die Karte hab ich irgendwann einmal einfach so gezeichnet und dabei u.a. auch den westlichen Teil NIederdeutschlands angegliedert.

    2.) Warum hast Du Dänemark den nördlichen Teil von Schleswig übereignet?
    Ein Zugeständnis an unseren nördlichen Nachbarn.
    Sie bekommen die mehrheitlich dänisch Gebiete zugesprochen;
    wir brauchen sie nicht, wir haben genug.

    mfg
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  10. #20
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    1917:

    - Nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Krieg wurden alle deutschen und österreichischen Truppen aus dem Osten abgezogen. Polen-Litauen wurde die Aufgabe übertragen im Osten für Ordnung zu sorgen. Als neuen Schwerpunkt für Großoffensiven wurde Italien ausgewählt, weil die italienische Armee die schwächste Entente-Armee war, die dortige Front nicht in schwer überwindbaren Stellungskrieg mündete und die norditalienische Ebene hervorragend für große Feldschlachten geeignet war. Man rechnete fest damit, dass Frankreich und GB starke Kräfte nach Italien entsenden würde, wenn es zu stark in Bedrängnis geraten würde. Kräfte, welche dort viel leichter zu besiegen waren als im Stellungskrieg der Westfront

    - Im Januar begann der uneingeschränkte U-Bootkrieg gegen GB, dessen Ziel die Aushungerung der britischen Inseln ist, mit 200 U-Booten. Durch die Intensivierung des U-Bootbaus sollen bis Ende des Jahres weitere 200 U-Boote einsatzbereit sein

    - Im Februar erklärt die USA den Mittelmächten wegen des uneingeschränkten U-Bootkrieges den Krieg. Man gebinnt mit der Aufstellung der US-Armee und großer Versorgungslieferungen für die Entente

    - Mitte Februar besetzt die deutsche Armee handstreichartig Dänemark mit der Begründung, dass Dänemark als Plattform für eine Entente-Invasion dienen sollte. Tatsächlich geht es aber darum das Skakarag zu schließen, um so zu verhindern, dass das neutrale Russland und die Entente ihren Handel wieder aufnehmen können. Auf diese Weise sichert sich Deutschland die Versorgung mit russischen Nahrungsmitteln und Rohstoffen gegen deutsche Industriegüter. Dänemark wird als "Nordmark" in das Deutsche Reich eingegliedert, um auch in Zukunft diese strategisch wichtige Meerenge zu kontrollieren und der deutschen Flotte breitere Operationsmöglichkeiten zu geben. Island und Grönland werden daraufhin von GB besetzt

    - Im März unternahmen die Briten einen Vorstoß nach Bagdad und nahmen die Stadt ein

    - Anfang April beginnt die deutsch-österreichische Großoffensiva am Isonzo mit dem größten Trommelfeuer während des Krieges. Nach einem dreitägigen Beschuß griffen knapp 50 Divisionen die italienischen Stellungen am Isonzo an und durchbrachen die Linien auf breiter Front. Eine Woche nach Beginn der Offensive wird über Venedig die österreichische Fahne gehißt. Die Truppenmassen der Mittelmächte ergießen im Po-Tal Richtung Mailand und Florenz. Die italienische Armee ist in Auflösung begriffen

    - Zur Entlastung eröffnen die Briten und Franzosen eine weitere Großoffensive an der Westfront, welche die deutschen Trupen unter schweren Verlusten auf die bereits stark ausgebaute Maas-Mosel-Linie zugedrängt werden, welche vom OHL "Siegfried-Linie" getauft wird. Weiterhin setzen Frankreich und GB einige dutzend Divisionen zur Unterstützung Italiens in Marsch

    - Anfang Mai treffen die frz. Entsatztruppen in Mailand und die britischen Truppen in Florenz auf die Armeen der Mittelmächte. Personelle wie materielle Überlegenheit, bessere Führung, mehr Kampferfahrung und das Terrain begünstigen die Truppen der Mittelmächte. Ende des Monats zieht sich die frz. Armee auf die Alpengrenze zurück, während die britische Armee mit den Überresten der italienischen Armee bei Rom eine neue Verteidigungsstellung aufbaut

    - VERRAT! Die italienische Regierung erklärt nach geheimen Sonderverhandlungen Ende Mai, dass sie mit den Mittelmächten einen Sonderfrieden geschlossen hat und sich dessen Militärbündnis anschließt. In unköniglich beleidigenden Worten wirft er der Entente vor Italien absichtlich im Stich gelassen zu haben und daher die Konsequenzen zu ziehen. Die tapferen italienischen Soldaten fordert er auch den feigen Ex-Verbündeten keine Tränen nachzuweinen. Stattdessen solle man nun nach vorne sehen und die unerlösten Gebiete Italiens von der frz. und britischen Fremdherrschaft befreien. Der unerwähnte Preis dafür war, dass die Mittelmächte auf Annektionen und Entschädigungen verzichten, aber Italien große Gebietserweiterungen auf Kosten Frankreichs und GB einräumten. Nur Korfu und die Dodekandes sind ausgenommen, um damit eventuell Griechenland zum Kriegseintritt zu bewegen. Um Animositäten zu vermeiden, räumt Italien Deutschland und Österreich ein Norditalien als alleiniges Operationsgebiet zu benutzen, währenddessen Italien vornehmlich in Nordafrika kämpft um das Osmanische Reich zu entlasten.

    - Anfang Juni gerät die britische Expeditionsarmee von fast 100.000 Mann in Gefangenschaft der Mittelmächte, weil sie sich umzingelt von deutschen Truppen und ihren vormaligen italienischen Freunden in einer aussichtslosen Lage befanden. Italien beginnt einen Angriff auf das frz. Tunesien und britische Ägypten. Der Angriff auf Tunesien wird abgeschlagen währendessen in Ägypten große Erfolge erzielt werden konnten, da die britische Nahostarmee überwiegend in Palästina im Kampf gegen die Osmanen verwickelt war. Bis Ende des Monat erreichen sie Kairo. Dagegen werden das italienische Somalia und Eritrea von Commonwealth-Truppen besetzt

    - Mitte Juni tritt Griechenland den Mittelmächten bei. Als Begründung wird offiziell die fortlaufenden Neutralitätsverletzungen durch GB angeben. Tatsächlich war aber neben den Erfolgen der Mittelmächte die sofortige Überlassung von Corfu und den Dodekanes inklusive der späteren Übernahme des britischen Zypern ausschlaggebender

    - Ende Juni beschließen die Vertreter der Mittelmächte das für dieses Jahr abgesehen von Afrika große Offensiven zu unterlassen seien. Vielmehr wolle man für das Frühjahr 1918 vereint eine Großoffensive vorbereiten um Frankreich aus dem Krieg zu werfen

    - Im Juli erreichen italienische Truppen den Suez-Kanal. Die britische Nahostarmee bricht ihre Kämpfe mit den Osmanen um Jerusalem ab und setzt den Großteil ihrer Kräfte Richtung Ägypten in Marsch um den Suez-Kanal wieder vollständig unter ihrer Kontrolle zu bringen. Gegenüber Tunesien bereitet man die nächste Offensive vor

    - Anfang August tritt Spanien auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein. Haben die Sympathien schon seit 1914 für die Mittelmächte geschlagen, so sah Spanien nun nach der Neutralisierung des Suezkanals, der Bindung bzw. Gefangenschaft der britischen Expeditionsarmeen, den Erfolgen des uneingeschränkten U-Bootkrieges und Frankreich isolierter Rolle als letzte Entente-Kontinentalmacht die willkommene Gelegenheit relativ gefahrlos seinerseits unerlöste Gebiete zu befreien. Gibraltar fällt nach 2 Tagen an Spanien, was die Entente-Flotte im Mittelmeer einschließt. Das von Truppen entblößte Frz-Marokko nach knapp einem Monat. An der Pyrenäengrenze igelt sich Spanien ein und bindet starke frz. Kräfte.

    - Im September treffen die ersten US-Divisionen in Frankreich ein

    - Bis Ende des Jahres fällt ganz Nordafrika an die osmanisch-italienisch-spanischen Streitkräften. Die Überreste der britischen Nahost und frz. Algerienarmee werden nach Südfrankreich ausgeschifft. GB und Frankreich sammeln alle verfügbaren Kräfte für die Schlacht um Frankreich

    - Der uneingeschränkte U-Bootkrieg vernichtet 1917 insgesamt knapp 5 Mio. BRT, während ca. 100 U-Boote versenkt werden. Der wirtschaftliche Schaden für die Entente ist sehr groß, kann aber durch die USA überkompensiert werden

    ... wird fortgesetzt
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