Tod Stalins und Verurteilung des Stalinismus
Am Abend des 1. März 1953, nahm Stalin ein nächtliches Essen mit Lawrenti Berija, Georgi Malenkow, Nikolai Bulganin und Nikita Chruschtschow ein. Stalin befand sich in aufgekratzter Stimmung, vermutlich weil er angetrunken war. In dieser Nacht brach Stalin zusammen. Er starb vier Tage später, am 5. März 1953, im Alter von 73 Jahren, an den Folgen eines Schlaganfalls.
In dem bei seiner Bestattung am 9. März 1953 auftretenden Gedränge ist eine größere Anzahl Menschen umgekommen.
Laut den Memoiren von Wjatscheslaw Molotow, die 1993 veröffentlicht wurden, hat Berija ihm gegenüber behauptet, dass er Stalin vergiftet habe. Auch einige der angesehensten und bekanntesten Ärzte der UdSSR wurden in den Monaten vor seinem Tod beschuldigt, an einer Verschwörung beteiligt zu sein, die sich zum Ziel gesetzt hätte, die oberste sowjetische Politik- und Militärführung zu vergiften (sogenannte Ärzteverschwörung). Nach Stalins Tod erwies sich diese Verdächtigung als haltlos.
1956 distanzierte sich Nikita Chruschtschow auf dem 20. Parteitag der KPdSU im Namen der Sowjetunion in einer Geheimrede offiziell von Stalin. Bezeichnenderweise kritisierte er nur diejenigen Verbrechen, die Stalin an anderen Kommunisten verübt hatte, wie etwa den Mord an Kirow, und nicht etwa das diktatoriale System als solches.
Der Prozess der Entstalinisierung folgte dann auch in allen anderen Ostblockstaaten.
Zitate
„Was wäre die Folge, wenn es dem Kapital gelänge, die Republik der Sowjets zu zerschlagen? – Eine Epoche der schwärzesten Reaktion würde über alle kapitalistischen und kolonialen Länder hereinbrechen, man würde die Arbeiterklasse und die unterdrückten Völker vollends knebeln, die Positionen des internationalen Kommunismus würden liquidiert!“ (J.W. Stalin: Rede am 7. Dezember 1926 auf dem VII. erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale. Werke Bd. 9, S.29)
Das Zitat ist dahingehend beispielhaft, da es den allgemeinen Redestil Stalins sehr gut veranschaulicht. Er stellte während seiner Ansprachen sehr häufig Fragen, die er sogleich selbst beantwortete.
„Bei Stalin war jedes Verbrechen möglich, denn es gibt kein einziges Verbrechen, das er nicht begangen hätte. Mit welchem Maß wir ihn auch messen wollen, ihm wird jedenfalls… der Ruhm zufallen, der größte Verbrecher der Geschichte zu sein…“
(Zitat des jugoslawischen Staatschefs Tito, 1962)