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Thema: Der dänische Arbeitsmarkt

  1. #1
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard Der dänische Arbeitsmarkt

    Von unseren foreninternen Linksblinkern werden - mangels real existierender sozialistischer Erfolgsmodelle - gerne die skandinavischen Länder als Vorbilder in Sachen Sozialpolitik dargestellt.

    Ich lese nun regelmäßig die sehr empfehlenswerte Zeitschrift brandeins und habe auf [Links nur für registrierte Nutzer] einen guten, ausführlichen Artikel zur Arbeitsmarktpolitik in Dänemark gefunden.
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  2. #2
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Dann wirst du ja sicherlich aus deinem Artikel auch herausgelesen haben, was die andere Seite der Medaille dort ist:

    In Dänemark gibt es zwar hartes Fordern, aber auch hartes Fördern! Die Leute dort werden auch wirklich vom Arbeitsamt unterstützt, dass sie einen existenzsichernden Job finden können. Da gibts dann auch nix mehr mit Kungelei, dass der Job dann mal eben mit der Nichte des Golfpartners zugepflastert wird. Solche Kungeleien von AG werden dort unterbunden.

    Und wenn Leute dort wirklich hilfsbedürftig sind, dann wird ihnen auch mehr Unterstützung vom Staat gewährt. Da ist nichts mit chronisch krank, entlassen und dann nach einem halben Jahr auf Hartz-IV geschickt.

    Alles in allem ein durchaus nachahmenswertes Modell, wenn man deren Situation auch nicht 1:1 mit Deutschland vergleichen kann. Das ist in diesem kleinen Land mit dieser geringen Bevölkerungszahl einfach überschaubarer und auch zentralistischer zu händeln.

    Im Übrigen solltest du dir auch mal deren Staatsquote ansehen ... von wegen Sozialismus.
    Geändert von Skorpion968 (31.12.2006 um 08:28 Uhr)

  3. #3
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Dann sind wir uns ja einig, daß das dänische Modell der Arbeitsmarktpolitik vorbildlich ist, oder? In jedem Fall ist es erfolgreich, betrachtet man die Arbeitslosenquote.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Schade, daß dieses Konzept in Dtl. nicht durchführbar ist. Wir haben uns so im Wahn der "sozialen Gerechtigkeit" verfangen, daß solche harten und notwendigen Einschnitte nicht durchführbar sind. Lieber werden sowohl AG und AN mit einer absurden ausufernden Bürokratie überzogen und Arbeitslose wie unmündige Menschen drangsaliert.

  5. #5
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Dann sind wir uns ja einig, daß das dänische Modell der Arbeitsmarktpolitik vorbildlich ist, oder? In jedem Fall ist es erfolgreich, betrachtet man die Arbeitslosenquote.
    Darin sind wir uns vollkommen einig.

  6. #6
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Interessant ist auch die Aussage im Artikel, daß "10% alles tun, um keinen Job zu bekommen". Mit anderen Worten 90% hätten gerne einen Job bzw. sind arbeitswillig. Damit dürfte klar sein, daß die von hiesigen Unternehmern gern getätigte Aussage das Arbeitslose generell faul wären nur Schlechtmacherei ist.

    Positiv ist auch, daß die Dänen ihre Arbeitslosen fördern. Bei uns sieht das ganz anders aus. Mal ein Beispiel:

    Ich bin neulich zum Arbeitsamt gegangen und wollte mir von denen ein paar Weiterbildungskurse in Buchhaltung bezahlen lassen. Die entsprechenden Kurse hatte ich mir schon rausgesucht und bei dem Veranstalter, der IHK angerufen und einen Platz reservieren lassen. Antwort des Arbeitsamtes: "Wir bezahlen den Kurs nicht. Erst wenn sie eine Stelle in der Buchhaltung haben, dann genehmigen wir einen Weiterbildungskurs." Glatter Hohn, denn erst mit entsprechender Qualifikation kann man eine Stelle als Buchhalter ergattern.

    Anderes Beispiel:
    Um mich auf Lagerarbeiterstellen zu bewerben, wollte ich einen Gabelstaplerschein machen. Bekam ich vom Arbeitsamt ebenfalls die rote Karte: Nur wenn ich eine Zusage von einer Firma hätte, dann würden die mir einen Gabelstaplerschein bezahlen.


    Groß gefördert wird man als Arbeitsloser überhaupt nicht. Zum Glück habe ich jetzt ein staatliches Abendgymnasium gefunden, wo ich kostenlos am Unterricht teilnehmen kann und meine Fähigkeiten in Englisch, Französisch und Mathe ausgebaut werden.

    Doch das Arbeitsamt schiebt einen im Grunde aufs Abstellgleis. Das war noch vor 8 Jahren anders. Unter Kohl wurde noch im großen Stil umgeschult - allerdings hat das auch nicht viel gebracht. Fehlende Stellen kann man auch nicht durch Qualifikation herbeizaubern. Eine verbreitete Illusion.
    US-Hegemonie, Zionismus und international operierende Konzerne

    - der Faschismus unserer Zeit.

  7. #7
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Staatliche Arbeitsvermittler in der BRD haben kein Interesse daran, Arbeit zu vermitteln, da ihnen bei Nichtvermittlung selten Entlassung und Wohlstandsverlust drohen.
    Entweder muss man die Sache privat machen lassen oder man braucht drastische Erfolgskontrollen und entsprechende Nichterfolgsstrafen.

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  8. #8
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Staatliche Arbeitsvermittler in der BRD haben kein Interesse daran, Arbeit zu vermitteln, da ihnen bei Nichtvermittlung selten Entlassung und Wohlstandsverlust drohen.
    Entweder muss man die Sache privat machen lassen oder man braucht drastische Erfolgskontrollen und entsprechende Nichterfolgsstrafen.

    mfg
    Das wäre ein Anrennen gegen eine Wand. Denn wo keine Stellen sind, gibts halt nichts zu vermitteln

    Und die paar Stellen, die vorhanden sind, vermitteln sich von selbst. Dafür braucht kein Mensch das Arbeitsamt. Eine Anonce im örtlichen Tagesblatt und um die 200 Bewerber laufen im Personalbüro sturm.


    Man schaue sich mal auf dem Server beim Arbeitsamt die Stellenanoncen an! Dort kann man auch die Zahl der Stellenzugriffe ablesen. Teilweise sind da über 800 Zugriffe auf eine Stellenausschreibung. Mit anderen Worten 800 Arbeitslose hatten Interesse an der Stelle.

    Wofür braucht man bei einem Arbeitssuchenden/Stellen - Verhältnis von 800/1 noch einen Arbeitsvermittler?
    Nein, wie brauchen keine Arbeitsvermittler - wir brauchen neue, anständig bezahlte Stellen. Hier liegt der Hase im Pfeffer.
    Geändert von Frei-denker (31.12.2006 um 11:39 Uhr)
    US-Hegemonie, Zionismus und international operierende Konzerne

    - der Faschismus unserer Zeit.

  9. #9
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    Das wäre ein Anrennen gegen eine Wand. Denn wo keine Stellen sind, gibts halt nichts zu vermitteln.
    Das ist für das Hier und Heute sicherlich zutreffend;
    jedoch ist mein Beitrag grundsätzlicher Art.

    Selbst dann, wenn viele Stellen offen wären, hätte der normaler ÖffDienstler kaum ein Interesse an ihrer Vermittlung.
    Denn bezahlt wird er ja trotzdem.

    mfg
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  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Der dänische Arbeitsmarkt

    "Arbeit" bezweckt Wertschöpfung. Sie hat korrelationseffizient und leistungsadäquat erfolgen zu können.
    Genau deswegen benötigen wird user value.
    Zwangsarbeit hingegen bezweckt das Gegenteil einer Leistungsgesellschaft: eine Leistungsunterbindungs-Gesellschaft, einen feudalmarxistischen Ständestaat.
    Davon schmarotzt oder zehrt der ÖD, der dazu den Sozialstaat als Waffe gegen die Grundrechte richtet.
    Sozialstaat und ÖD sind also im Interesse des user value um mind. 90 % abzubauen.

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