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Thema: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

  1. #21
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von Nibelung Beitrag anzeigen
    Der strategische Wert NAs war, was Churchill den weichen Unterleib Europas nannte.
    Man stellt es sich aber zu einfach vor, Gibraltar und Suez dicht zu machen und somit das ganze Mittelmeer zu kontrollieren.
    Wäre es so einfach, so hätte man alle Ressourcen zur Erlangung dieses Status verwandt.
    Allein, die Briten hätten vom Irak und Südafrika aus stets zuschlagen können, womit die Front nicht verkleinert, sondern lediglich weiter nach Süden verlegt worden wäre.

    -------------------

    Nachschub:

    Hier muss ich energisch wiedersprechen.
    Ca. 60 % der italienischen Transporte von Italien nach NA wurden von den Alliierten versenkt.
    Wie hoch lag die Verlustrate der Alliierten?

    U-Boot-verseuchter Atlantik?
    Die Route der Alliierten war von England über Gibraltar nach Malta, von dort weiter nach Ägypten.
    Hätte Rommel den Suez dicht gemacht, hätten die Engländer eben den Umweg um Afrika herum nehmen müssen.
    Das ist ein Irrtum. Von Ausnahmen abgesehen wurde der englische Nachschub für Ägypten um Afrika herum geleitet, weil die Route durch das Mittelmeer zu gefährlich war. Es scheint leider keine genauen Zahlen zu geben, wie die Verlustrate durch U-Boote für diese Transporte waren, da sie einfach in der versenkten Gesamttonnage mitgezählt werden. Daher kommt wohl die irrige Ansicht, die Engländer seien logistisch im Vorteil gewesen. Aber diese Verluste waren erheblich, und fielen um so mehr ins Gewicht, als die allierte Transportkapatzität sowieso knapp war. Um einen Mann kämpfen oder einen Panzer im Wüstenkrieg fahren zu lassen, mußten die Allierten einen mehrfach höheren logistischen Aufwand als die Deutschen betreiben. Allerdings konnten sie sich das, vor allem seit Hitlers Kriegserklärung an die USA auch leisten. Immerhin, rein unter Effektivitätsgesichtspunkten war der Wüstenkrieg jedenfalls bis zur Schlacht von El Alamein geradezu ein Geniestreich. Minimale deutsche Kräfte banden maximale englische Kräfte.
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
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  2. #22
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von ROUGE Beitrag anzeigen
    Mr. Adolf hat am Anfang seine Militärs machen lassen.

    Mr. Stalin hat am Ende seine Militärs machen lassen.

    Beide haben gesiegt, solange sie sich nicht persönlich einmischten.
    Kurz gesagt hatte die Seite Erfolg, in der diejenigen militärisch das sagen hatten, die auch Ahnung hatten.

    Stalin hatte die rote Armee selbst Jahre vor dem Krieg durch die Exekution vieler hoher Offiziere geschwächt. Deswegen musste sich die SU 1940 gegen Finnland auch mit ein paar Gebieten zufrieden geben.

  3. #23
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von Nibelung Beitrag anzeigen
    Erwin Rommel

    Wo immer in den unendlichen Weiten und Unwissenheiten des Internets eine Abstimmung über den besten deutschen Feldherrn des 2. WK stattfindet, gewinnt Rommel, sei es in deutschen oder in englischsprachigen Foren.

    Rommel erlangte große Siege für einen General, dessen Talente nicht über die operative Ebene hinausreichten und der von Gefechtsfeldstrategie nichts verstand.
    Sonst hätte er begriffen, daß Truppen, die über eine Entfernung von 2.500 Kilometern von Tripolis bis an den Suezkanal versorgt werden können, zu klein gewesen wären, um die Briten zu schlagen.
    Truppen, die der Aufgabe gewachsen gewesen wären, hätten nicht versorgt werden können.
    ..............cht mehr.

    Warum er so überbewertet ist liegt an folgenden Faktoren:

    1. deutsche Propaganda
    2. britische Propaganda (einfachste Erklärung des Versagens ist ein Übermensch auf gegnerischer Seite)
    3. Simplifizierung durch Laien (man sieht nur spektakuläre Taten, nicht deren Substanz, wie bei Alexander "dem Großen" eben)
    Vollkommen richtig! Nur ein Idiot konnte glauben, das er mit den paar Truppen, 2.500 km verteidigen kann und eine sinnvolle Versorgung aufbauen könnte.
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  4. #24
    Mitglied Benutzerbild von Fenrir
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von navy Beitrag anzeigen
    Vollkommen richtig! Nur ein Idiot konnte glauben, das er mit den paar Truppen, 2.500 km verteidigen kann und eine sinnvolle Versorgung aufbauen könnte.
    Rommel wusste das er, wenn der Überhaupt eine Change haben wollte, musste er in Bewegung bleiben. Wer in der Wüste dem Gegner das Handeln aufzwingt hat schon halb gewonnen. Wäre er, wie von der Führung verlangt in Tripolis geblieben hätten ihn die Engländer geworfen. Er hoffte das sich mit den Erfolgen auch verstärkter Nachschub einstellen würde. Er konnte nicht wissen das alles für Barbarossa verplant war.

    Der gelungende Rückzug war auch eine großartige Leistung.
    Deiner Sprache, deiner Sitte, deinen Toten bleibe treu!
    Steh in deines Volkes Mitte, was das Schicksal immer sei!“


    -Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und bedarf keiner Unterschrift -

  5. #25
    Mitglied Benutzerbild von Difool
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Noch viel stärker als durch die taktischen Fähigkeiten einzelner Führer ist der Kriegsschauplatz NA durch die Nachschubproblematik bestimmt worden. Dieser Aspekt kommt sowohl bei den strategischen Operationen als auch den taktischen Feldzügen stark zum Tragen.

    Genau wie auf der anderen extremen Flanke des europäischen Krieges, am Nordkap, konnten von beiden Seiten nur kleine Streitkräfte eingesetzt werden, bei denen Veränderungen in der Logistik sofort einen erheblichen Einfluß auf die Kampfkraft hatte. Positiv wie negativ.

    Trotz der relativ kürzeren Entfernungen ihrer (See-)Verbindungslinen befanden sich Deutschland und Italien meistens im Nachteil, da sie es versäumten, Malta auszuschalten und - nach dessen Eroberung - Tobruk als vorgeschobenen Nachschubhafen auszubauen.
    Nur durch das Aufgebot erheblicher Fieger- und Seestreitkräfte konnte der Nachschub nach NA für eine begrenzte Zeit sicher gewährleistet werden.

    Das Argument, dass die Achsenkräfte also so sehr viel schwächer als die gebundenen alliierten Kräfte waren kann ich deshalb nicht ganz unterschreiben. Zumal ja auch diese Achsenkräfte (auch ohne Hitlers Feuerwehreinheiten ganz zum Schluß) am Ende komplett verloren gingen und die Rechnung damit nicht verbessert haben.

    Der Wert des Mittelmeeres für die Mittelmächte war sehr begrenzt. Die Briten brauchten es aber lebensnotwendig um rasch Seestreitkräfte vom europäischen zum asiatischen Kriegsschauplatz verschieben zu können. Der Frachtverkehr war alleine durch die Lage Italiens seit dessen Kriegseintritt unmöglich geworden.

  6. #26
    Patriotischer Kritiker
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Rommel als militärischer Führer

    Rommel war zweifellos ein hervorragender taktischer Führer bis zur Ebene der Panzerdivision, was z.B. sein Durchbruch bei Dinant 1940 beweist.(1) Auch sein Buch aus dem ersten Weltkrieg "Infanterie greift an" kann heute noch fast wörtlich als Beispielsammlung für die Gefechtsausbildung verwendet werden.(2) Bei der Führung größerer Truppenverbände zeigte er jedoch erhebliche Schwächen, seine Führungseigenschaften werden hier durch manche Biographien in einer Weise glorifiziert, die in den Quellen nicht nachzuvollziehen ist. Rom-mel ist das beste Beispiel dafür, wie heute immer noch die Zweckpropaganda aus der Kriegszeit nachwirkt und sich nur wenige die Mühe machen, einmal die Fakten zu prüfen.

    Als Auswahl aus einer Fülle von Belegstellen zu den Schwächen in Rommels operativer Führung mögen folgende Beispiele genügen:

    Rommel war nicht in der Lage zu erkennen, daß seine aus einer örtlich günstigen Lage heraus gestarteten Aktionen in Nordafrika nicht in Übereinstimmung mit der Gesamtkriegsplanung des Dritten Reiches standen und außerdem die logistischen Möglichkeiten des Nachschubs über das Mittelmeer überforderten. Rommel konnte oder wollte Hitlers Strategie nicht begreifen, der sich zunächst aus guten Gründen nicht stärker in Nordafrika engagieren wollte, da sein Hauptaugenmerk auf die Niederwerfung der Sowjetunion gerichtet war.
    Eine Abstimmung der Operationsführung in Nordafrika mit der Gesamtkriegsplanung ist nur sporadisch und meist viel zu spät erfolgt. Anscheinend konnte oder wollte niemand aus der Obersten Wehrmachtsführung Rommel in die gebotenen Schranken weisen. Dabei mag auch die künstlich gesteigerte Popularität des "Wüstenfuchses" eine Rolle gespielt haben, einen vordergründig erfolgreichen Truppenführer wollte man nicht in den Arm fallen, auch wenn dieser ständig eigentlich vermeidbare Probleme verursachte.(3)

    Durch seine eigenmächtigen Aktionen brachte er die Wehrmachtsführung immer wieder in größte Schwierigkeiten, da man aufgrund seiner örtlichen Erfolge, die man propagandistisch ausnutzen wollte, versuchen mußte, im zusätzliche Truppen und erheblich mehr Nachschub als ursprünglich geplant zukommen zu lassen. Truppen und Waffen fehlten dann in Rußland, zudem band das Nachschubproblem immense Kräfte, sowohl der deutschen Luftwaffe wie auch der italienischen Marine. Der Seeweg über das Mittelmeer konnte nie wirklich sichergestellt werden, zeitweise waren doppelt so viele Kriegsschiffe bei der Sicherung der deutsch-italienischen Konvois eingesetzt, wie in diesen Geleitzügen Transportschiffe fuhren. Das Extrembeispiel ist der am 5.1.1942 in Tripolis eintreffende Konvoi: Zur Begleitung von nur 6 Frachtschiffen mußten alle vier einsatzbereiten italienischen Schlachtschiffe, dazu 2 Schwere und 2 Leichte Kreuzer, 9 Zerstörer und Torpedoboote, sowie zahlreiche Flugzeuge herangezogen werden, um angesichts der ungebrochenen britischen Seeherrschaft im Mittelmeer mit einiger Aussicht auf Erfolg durchzukommen.(4) Ein solcher Aufwand bei der Sicherung von Versorgungsgeleiten war auf Dauer nicht machbar, da der italienischen Marine kaum mehr Treibstoff-Reserven zur Verfügung standen und auch deutscherseits hier keine Unterstützung erfolgen konnte.(5)

    Rommel weigerte sich auch später beharrlich, die rüstungswirtschaftlichen und logistischen Probleme des Reiches zur Kenntnis zur nehmen, wenn er dadurch seine Planungen beeinträchtigt sah. Obwohl ihm seit Sommer 1941 die Fragilität des Nachschubweges über das Mittelmeer bekannt war, obwohl er in mehreren Besprechungen beim OKH eindringlich auf den Vorrang des Feldzuges in Rußland hingewiesen worden war, verlangte er im Sommer 1942 die "Zuführung von 2 Stellungsdivisionen mit reichlich Pak und Pionierkräften". Weiter forderte er die Zuführung von Panzern, Schützenpanzerwagen, 10 Batterien Flak, 5 Batterien 10-cm Kanonen, 100 Pak und "zunächst" 1000 LKW. Da der Seeweg wieder einmal nicht gesichert war, sollten nach seinem Wunsch weitere 200 Pak sofort mit Lastenseglern nach Afrika überflogen werden.(6) Das diese Vorstellungen angesichts des gerade angelaufenen Sommerfeldzuges in Rußland Träume bleiben mußten, braucht nicht besonders betont zu werden. Rommel hat diesen berechtigten Widerstand des OKH gegen seine Forderungen nie begriffen. Sein Ehrgeiz machte es ihm schwer, sich damit abzufinden, daß es seine Aufgabe war, auf einem Nebenkriegsschauplatz die einmal erkämpften Positionen zu halten.

    Rommel neigte in manchen Fällen dazu, seine Gegner zu unterschätzen und hielt stur an einmal getroffenen Lagebeurteilungen fest, obwohl diese durch neue Meldungen überholt waren. Dieses Verhalten führte zu vermeidbaren Verlusten. Es wurde vor allem dann zum Nachteil, wenn sich ein Angriff festgefahren hatte oder ein Gegenangriff eines überlegenen Gegners drohte, bei dem Rommels unbestreitbares Talent für Überraschungen und Täuschungen sich nicht auswirken konnte, weil das Gesetz des Handelns beim Gegner lag. Dabei wird deutlich, daß auch ein Rommel genauso leichtsinnig mit dem Leben der ihm unterstellten Soldaten umging, wie andere Kommandeure.

    Ein Beispiel für die völlige Fehleinschätzung der Lage durch Rommel ist der erste Angriff im April 1941 auf die von 24.000 Mann mit starker Artillerieunterstützung verteidigte Festung Tobruk. Nicht nur, daß er es unterließ, sich bei seinen italienischen Verbündeten über die ja ursprünglich von den Italienern erbauten Befestigungsanlagen zu unterrichten, auch der handstreichartige Angriff war dilettantisch geplant. Hier setzte er lediglich das Maschinengewehrbataillon 8, unterstützt durch 25 Panzer und 10 Pak-Selbstfahrlafetten an. Nun hat ein Maschinengewehrbataillon zwar eine immense Feuerkraft in der Verteidigung, ist aber für Angriffshandlungen aufgrund seiner Gliederung und Ausstattung herzlich wenig geeignet. Der Angriff scheiterte dann auch vorhersehbar, ebenso wie der am nächsten Tag hastig und ohne sorgfältige Aufklärung angesetzte Vorstoß der 5. leichten Division. Die deutschen Verluste betrugen über 1200 Mann, angesichts der damals noch geringen Stärke des DAK von kaum einer Division ein kaum zu verkraftender Aderlaß.(7) Obwohl die besser ausgerüsteten und ausgebildeten deutschen Verbände gescheitert waren, trieb Rommel dann auch noch die weitaus weniger kampfkräftigen Italiener gegen die britischen Stellungen, um ein drittes Mal zu scheitern und einen erfolgreichen britischen Gegenstoß nur mit Mühe abwehren zu können. Als Fazit bleibt: Obwohl Stärke und Kampfkraft von Tobruk bekannt waren, wurde jedes vor der Festung eintreffende Bataillon nacheinander zum Angriff angesetzt und kam natürlich nicht durch. So war schließlich jeder deutsche und italienische Verband vor der Festung angeschlagen und nur noch begrenzt einsetzbar.(8)
    Nach diesem gescheiterten Handstreich auf Tobruk rief Rommel wieder um Hilfe und stellte angesichts des bevorstehenden deutschen Angriffs auf die Sowjetunion geradezu unsinnige Forderungen, was vom OKH mit Blick auf die Gesamtlage natürlich abgelehnt werden mußte. Halder schreibt dazu treffend: "Nun meldet er selbst, daß seine Kräfte nicht ausreichen, um die angeblich "beispiellos günstige" Gesamtlage ausnützen zu können. Diesen Eindruck hatten wir hier in der Ferne schon länger."(9)
    Zwangsläufig war daher im OKH der Eindruck entstanden, daß Rommel seiner Führungsaufgabe nicht ganz gewachsen sei. Es hatte den Anschein, daß niemand in Nordafrika mehr einen klaren Überblick über die weit verstreuten Truppen hatte, Rommel war nicht in der Lage, klare Meldungen an das OKH über die tatsächliche Lage abzusetzen, um die Versorgung kümmerte er sich überhaupt nicht - wie aus zahlreichen Berichten hervorgeht. Das ging bis zur offenen Lüge: Gegenüber dem als Beobachter nach Afrika entsandten Oberquartiermeister I im Generalstab des Heeres bezeichnete Rommel Ende April 1941 die Versorgungslage als gesichert, was in keiner Weise den Tatsachen entsprach. Rommel stellte immer nur Forderungen an die Logistik, ohne sich mit der Frage zu befassen, ob seine Forderungen überhaupt eine Aussicht auf Realisierung hatten.(10) Der Generalstabschef des Heeres traf sicher den Kern der Sache, wenn er dazu notierte: "Lage Nordafrika unerfreulich. Rommel hat durch Überschreiten des Befehls eine Lage geschaffen, welcher die Nachschubmöglichkeiten zur Zeit nicht mehr gerecht werden. Rommel ist der Sache nicht gewachsen."(11)

    Ähnliche Vorfälle wiederholten sich beim Vorstoß an die Grenze Ägyptens im November 1941. Wieder wurde mit auseinandergerissenen Verbänden angegriffen, ohne daß etwas über den Gegner bekannt war. Wieder zerfielen die deutschen Operationen in eine Reihe von unkoordinierten Aktionen. Es entwickelten sich chaotische Verhältnisse, denn die vorgehenden deutschen Einheiten erhielten Befehle von drei verschiedenen Stellen:
    - von Rommel, der ohne gesicherte Nachrichtenverbindungen seinen Privatkrieg mit Teilen der 21. Panzerdivision führte.
    - vom Gefechtsstand des Afrikakorps und
    - vom Stabschef Rommels, der wieder wie üblich vom seinem Kommandeur nicht ausreichend informiert worden war.
    Erschwerend kam noch hinzu, daß Rommel selbst mit veralteten Führungsunterlagen arbeitete, so daß seine wenigen aufgenommenen Funksprüche nicht entschlüsselt werden konnten.(12)
    Hier wird wieder deutlich, daß Rommel während seiner ganzen Zeit in Afrika nie begreifen wollte, daß es ab einer gewissen Führungsebene nicht mehr ausreicht, im Befehlspanzer bei den vordersten Truppen mitzufahren, sondern daß dann vor allem saubere Stabsarbeit gefragt ist, die eine nüchterne Beurteilung der Lage unter Einschluß aller Faktoren, also auch der Versorgungslage, umfaßt. Natürlich kam es bei den Frontsoldaten (und auch bei der Propaganda) hervorragend an, wenn sich der Befehlshaber in vorderster Linie sehen ließ. Das darunter die Gesamtkoordination der Operationen litt, vermochte der Frontsoldat natürlich nicht zu erkennen. Die Führungsleistung des Oberbefehlshabers eines auf sich gestellten Korps, später einer Armee, der noch dazu eng mit Verbündeten zusammenzuarbeiten hatte, kann sich aber darauf allein nicht beschränken.
    Ein weiterer negativer Charakterzug Rommels zeigte sich in seiner Neigung, die eigenen Führungsfehler seinen untergebenen Offizieren anzulasten. Diese führte den Oberbefehlshaber des Heeres dazu, Rommel im Sommer 1941 eine förmliche Rüge wegen der Behandlung seiner Kommandeure zu erteilen.(13)

    Insgesamt kann mit einer Ausnahme nur wenig Positives gefunden werden, das Rommels Eigenmächtigkeit rechtfertigen könnte, mit der er die ihm erteilten Weisungen überschritt. Dank der Gunst Hitlers konnte er seinen persönlichen Ehrgeiz befriedigen und dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz eine Gewichtung geben, die ihm von Hitler, OKW oder OKH ursprünglich gewiß nicht zugedacht war. Das zeigte sich nicht nur in der Zuweisung zusätzlicher, an anderer Stelle fehlender, Verbände des Heeres, sondern auch in der Verlegung des II. Fliegerkorps und besonders in der Entsendung von U-Booten in das Mittelmeer, die über Wochen hinweg fast einer Einstellung des U-Boot-Krieges im Atlantik gleichkam.(14)
    Dagegen rettete Rommels Entschluß, bei El Alamein am 4.11.1942 trotz des Hitlerschen Haltebefehls zurückzugehen, zunächst noch einmal die Panzerarmee Afrika und zögerte die deutsche Niederlage in Nordafrika um ein weiteres halbes Jahr hinaus.(15)
    Rommel war ein Mann der günstigen Gelegenheit, der Möglichkeiten für überraschende und ungewöhnliche Aktionen virtuos ausnutzen konnte - allerdings oft um den Preis hoher personeller und materieller Verluste. In eher konventionellen Lagen dagegen leistete er allenfalls Mittelmäßiges und versagte des öfteren. Dabei mag seine Abneigung gegen sorgfältige Stabsarbeit als Basis für die Führung großer Verbände eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben.
    Sein Ehrgeiz machte es Rommel schwer, sich damit abzufinden, daß es seine Aufgabe war, auf einem Nebenkriegsschauplatz die einmal erkämpften Positionen zu halten. Daran ändern auch seine fern jeder Realität liegenden Phantastereien für einen Vorstoß über den Suezkanal in den persisch-iranischen Raum und einen Angriff gegen die Südfront des Kaukasus nichts.(16) Diesen maßlosen Zielsetzungen vermochte nicht einmal der sonst zu ähnlich größenwahnsinnigen Vorstellungen neigende Hitler sich ohne weiteres anzuschließen.

    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Entnommen aus "Eine andere Sicht auf den "Wüstenfuchs" von Jörg Wurdack". Siehe dazu Deutschland, Panzermänner, Erwin Rommel.

  7. #27
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von Nibelung Beitrag anzeigen
    Erwin Rommel

    Warum er so überbewertet ist liegt an folgenden Faktoren:
    Warum soviel Schmutz geworfen wird liegt an folgenden Faktoren:

    Daß zuviele Scheiße-Werfer im Internet herumturnen wie z. B. Nibelung.

    Er hat keine Ahnung, nichts zu sagen aber den Auftrag, mit Schmutz zu werfen.
    Ignoreliste:
    Amigo*Bernhard44*Das Ende*Der Gelehrte*Jodlerkönig*Klartext*Mark Mallokent*Meister Lampe*Prätorianer

  8. #28
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    Zitat Zitat von Neutraler Beitrag anzeigen
    Rommel als militärischer Führer

    Rommel war zweifellos ein hervorragender taktischer Führer bis zur Ebene der Panzerdivision, was z.B. sein Durchbruch bei Dinant 1940 beweist.(1) Auch sein Buch aus dem ersten Weltkrieg "Infanterie greift an" kann heute noch fast wörtlich als Beispielsammlung für die Gefechtsausbildung verwendet werden.(2) Bei der Führung größerer Truppenverbände zeigte er jedoch erhebliche Schwächen, seine Führungseigenschaften werden hier durch manche Biographien in einer Weise glorifiziert, die in den Quellen nicht nachzuvollziehen ist. Rom-mel ist das beste Beispiel dafür, wie heute immer noch die Zweckpropaganda aus der Kriegszeit nachwirkt und sich nur wenige die Mühe machen, einmal die Fakten zu prüfen.

    Als Auswahl aus einer Fülle von Belegstellen zu den Schwächen in Rommels operativer Führung mögen folgende Beispiele genügen:

    Rommel war nicht in der Lage zu erkennen, daß seine aus einer örtlich günstigen Lage heraus gestarteten Aktionen in Nordafrika nicht in Übereinstimmung mit der Gesamtkriegsplanung des Dritten Reiches standen und außerdem die logistischen Möglichkeiten des Nachschubs über das Mittelmeer überforderten. Rommel konnte oder wollte Hitlers Strategie nicht begreifen, der sich zunächst aus guten Gründen nicht stärker in Nordafrika engagieren wollte, da sein Hauptaugenmerk auf die Niederwerfung der Sowjetunion gerichtet war.
    Eine Abstimmung der Operationsführung in Nordafrika mit der Gesamtkriegsplanung ist nur sporadisch und meist viel zu spät erfolgt. Anscheinend konnte oder wollte niemand aus der Obersten Wehrmachtsführung Rommel in die gebotenen Schranken weisen. Dabei mag auch die künstlich gesteigerte Popularität des "Wüstenfuchses" eine Rolle gespielt haben, einen vordergründig erfolgreichen Truppenführer wollte man nicht in den Arm fallen, auch wenn dieser ständig eigentlich vermeidbare Probleme verursachte.(3)

    Durch seine eigenmächtigen Aktionen brachte er die Wehrmachtsführung immer wieder in größte Schwierigkeiten, da man aufgrund seiner örtlichen Erfolge, die man propagandistisch ausnutzen wollte, versuchen mußte, im zusätzliche Truppen und erheblich mehr Nachschub als ursprünglich geplant zukommen zu lassen. Truppen und Waffen fehlten dann in Rußland, zudem band das Nachschubproblem immense Kräfte, sowohl der deutschen Luftwaffe wie auch der italienischen Marine. Der Seeweg über das Mittelmeer konnte nie wirklich sichergestellt werden, zeitweise waren doppelt so viele Kriegsschiffe bei der Sicherung der deutsch-italienischen Konvois eingesetzt, wie in diesen Geleitzügen Transportschiffe fuhren. Das Extrembeispiel ist der am 5.1.1942 in Tripolis eintreffende Konvoi: Zur Begleitung von nur 6 Frachtschiffen mußten alle vier einsatzbereiten italienischen Schlachtschiffe, dazu 2 Schwere und 2 Leichte Kreuzer, 9 Zerstörer und Torpedoboote, sowie zahlreiche Flugzeuge herangezogen werden, um angesichts der ungebrochenen britischen Seeherrschaft im Mittelmeer mit einiger Aussicht auf Erfolg durchzukommen.(4) Ein solcher Aufwand bei der Sicherung von Versorgungsgeleiten war auf Dauer nicht machbar, da der italienischen Marine kaum mehr Treibstoff-Reserven zur Verfügung standen und auch deutscherseits hier keine Unterstützung erfolgen konnte.(5)

    Rommel weigerte sich auch später beharrlich, die rüstungswirtschaftlichen und logistischen Probleme des Reiches zur Kenntnis zur nehmen, wenn er dadurch seine Planungen beeinträchtigt sah. Obwohl ihm seit Sommer 1941 die Fragilität des Nachschubweges über das Mittelmeer bekannt war, obwohl er in mehreren Besprechungen beim OKH eindringlich auf den Vorrang des Feldzuges in Rußland hingewiesen worden war, verlangte er im Sommer 1942 die "Zuführung von 2 Stellungsdivisionen mit reichlich Pak und Pionierkräften". Weiter forderte er die Zuführung von Panzern, Schützenpanzerwagen, 10 Batterien Flak, 5 Batterien 10-cm Kanonen, 100 Pak und "zunächst" 1000 LKW. Da der Seeweg wieder einmal nicht gesichert war, sollten nach seinem Wunsch weitere 200 Pak sofort mit Lastenseglern nach Afrika überflogen werden.(6) Das diese Vorstellungen angesichts des gerade angelaufenen Sommerfeldzuges in Rußland Träume bleiben mußten, braucht nicht besonders betont zu werden. Rommel hat diesen berechtigten Widerstand des OKH gegen seine Forderungen nie begriffen. Sein Ehrgeiz machte es ihm schwer, sich damit abzufinden, daß es seine Aufgabe war, auf einem Nebenkriegsschauplatz die einmal erkämpften Positionen zu halten.

    Rommel neigte in manchen Fällen dazu, seine Gegner zu unterschätzen und hielt stur an einmal getroffenen Lagebeurteilungen fest, obwohl diese durch neue Meldungen überholt waren. Dieses Verhalten führte zu vermeidbaren Verlusten. Es wurde vor allem dann zum Nachteil, wenn sich ein Angriff festgefahren hatte oder ein Gegenangriff eines überlegenen Gegners drohte, bei dem Rommels unbestreitbares Talent für Überraschungen und Täuschungen sich nicht auswirken konnte, weil das Gesetz des Handelns beim Gegner lag. Dabei wird deutlich, daß auch ein Rommel genauso leichtsinnig mit dem Leben der ihm unterstellten Soldaten umging, wie andere Kommandeure.

    Ein Beispiel für die völlige Fehleinschätzung der Lage durch Rommel ist der erste Angriff im April 1941 auf die von 24.000 Mann mit starker Artillerieunterstützung verteidigte Festung Tobruk. Nicht nur, daß er es unterließ, sich bei seinen italienischen Verbündeten über die ja ursprünglich von den Italienern erbauten Befestigungsanlagen zu unterrichten, auch der handstreichartige Angriff war dilettantisch geplant. Hier setzte er lediglich das Maschinengewehrbataillon 8, unterstützt durch 25 Panzer und 10 Pak-Selbstfahrlafetten an. Nun hat ein Maschinengewehrbataillon zwar eine immense Feuerkraft in der Verteidigung, ist aber für Angriffshandlungen aufgrund seiner Gliederung und Ausstattung herzlich wenig geeignet. Der Angriff scheiterte dann auch vorhersehbar, ebenso wie der am nächsten Tag hastig und ohne sorgfältige Aufklärung angesetzte Vorstoß der 5. leichten Division. Die deutschen Verluste betrugen über 1200 Mann, angesichts der damals noch geringen Stärke des DAK von kaum einer Division ein kaum zu verkraftender Aderlaß.(7) Obwohl die besser ausgerüsteten und ausgebildeten deutschen Verbände gescheitert waren, trieb Rommel dann auch noch die weitaus weniger kampfkräftigen Italiener gegen die britischen Stellungen, um ein drittes Mal zu scheitern und einen erfolgreichen britischen Gegenstoß nur mit Mühe abwehren zu können. Als Fazit bleibt: Obwohl Stärke und Kampfkraft von Tobruk bekannt waren, wurde jedes vor der Festung eintreffende Bataillon nacheinander zum Angriff angesetzt und kam natürlich nicht durch. So war schließlich jeder deutsche und italienische Verband vor der Festung angeschlagen und nur noch begrenzt einsetzbar.(8)
    Nach diesem gescheiterten Handstreich auf Tobruk rief Rommel wieder um Hilfe und stellte angesichts des bevorstehenden deutschen Angriffs auf die Sowjetunion geradezu unsinnige Forderungen, was vom OKH mit Blick auf die Gesamtlage natürlich abgelehnt werden mußte. Halder schreibt dazu treffend: "Nun meldet er selbst, daß seine Kräfte nicht ausreichen, um die angeblich "beispiellos günstige" Gesamtlage ausnützen zu können. Diesen Eindruck hatten wir hier in der Ferne schon länger."(9)
    Zwangsläufig war daher im OKH der Eindruck entstanden, daß Rommel seiner Führungsaufgabe nicht ganz gewachsen sei. Es hatte den Anschein, daß niemand in Nordafrika mehr einen klaren Überblick über die weit verstreuten Truppen hatte, Rommel war nicht in der Lage, klare Meldungen an das OKH über die tatsächliche Lage abzusetzen, um die Versorgung kümmerte er sich überhaupt nicht - wie aus zahlreichen Berichten hervorgeht. Das ging bis zur offenen Lüge: Gegenüber dem als Beobachter nach Afrika entsandten Oberquartiermeister I im Generalstab des Heeres bezeichnete Rommel Ende April 1941 die Versorgungslage als gesichert, was in keiner Weise den Tatsachen entsprach. Rommel stellte immer nur Forderungen an die Logistik, ohne sich mit der Frage zu befassen, ob seine Forderungen überhaupt eine Aussicht auf Realisierung hatten.(10) Der Generalstabschef des Heeres traf sicher den Kern der Sache, wenn er dazu notierte: "Lage Nordafrika unerfreulich. Rommel hat durch Überschreiten des Befehls eine Lage geschaffen, welcher die Nachschubmöglichkeiten zur Zeit nicht mehr gerecht werden. Rommel ist der Sache nicht gewachsen."(11)

    Ähnliche Vorfälle wiederholten sich beim Vorstoß an die Grenze Ägyptens im November 1941. Wieder wurde mit auseinandergerissenen Verbänden angegriffen, ohne daß etwas über den Gegner bekannt war. Wieder zerfielen die deutschen Operationen in eine Reihe von unkoordinierten Aktionen. Es entwickelten sich chaotische Verhältnisse, denn die vorgehenden deutschen Einheiten erhielten Befehle von drei verschiedenen Stellen:
    - von Rommel, der ohne gesicherte Nachrichtenverbindungen seinen Privatkrieg mit Teilen der 21. Panzerdivision führte.
    - vom Gefechtsstand des Afrikakorps und
    - vom Stabschef Rommels, der wieder wie üblich vom seinem Kommandeur nicht ausreichend informiert worden war.
    Erschwerend kam noch hinzu, daß Rommel selbst mit veralteten Führungsunterlagen arbeitete, so daß seine wenigen aufgenommenen Funksprüche nicht entschlüsselt werden konnten.(12)
    Hier wird wieder deutlich, daß Rommel während seiner ganzen Zeit in Afrika nie begreifen wollte, daß es ab einer gewissen Führungsebene nicht mehr ausreicht, im Befehlspanzer bei den vordersten Truppen mitzufahren, sondern daß dann vor allem saubere Stabsarbeit gefragt ist, die eine nüchterne Beurteilung der Lage unter Einschluß aller Faktoren, also auch der Versorgungslage, umfaßt. Natürlich kam es bei den Frontsoldaten (und auch bei der Propaganda) hervorragend an, wenn sich der Befehlshaber in vorderster Linie sehen ließ. Das darunter die Gesamtkoordination der Operationen litt, vermochte der Frontsoldat natürlich nicht zu erkennen. Die Führungsleistung des Oberbefehlshabers eines auf sich gestellten Korps, später einer Armee, der noch dazu eng mit Verbündeten zusammenzuarbeiten hatte, kann sich aber darauf allein nicht beschränken.
    Ein weiterer negativer Charakterzug Rommels zeigte sich in seiner Neigung, die eigenen Führungsfehler seinen untergebenen Offizieren anzulasten. Diese führte den Oberbefehlshaber des Heeres dazu, Rommel im Sommer 1941 eine förmliche Rüge wegen der Behandlung seiner Kommandeure zu erteilen.(13)

    Insgesamt kann mit einer Ausnahme nur wenig Positives gefunden werden, das Rommels Eigenmächtigkeit rechtfertigen könnte, mit der er die ihm erteilten Weisungen überschritt. Dank der Gunst Hitlers konnte er seinen persönlichen Ehrgeiz befriedigen und dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz eine Gewichtung geben, die ihm von Hitler, OKW oder OKH ursprünglich gewiß nicht zugedacht war. Das zeigte sich nicht nur in der Zuweisung zusätzlicher, an anderer Stelle fehlender, Verbände des Heeres, sondern auch in der Verlegung des II. Fliegerkorps und besonders in der Entsendung von U-Booten in das Mittelmeer, die über Wochen hinweg fast einer Einstellung des U-Boot-Krieges im Atlantik gleichkam.(14)
    Dagegen rettete Rommels Entschluß, bei El Alamein am 4.11.1942 trotz des Hitlerschen Haltebefehls zurückzugehen, zunächst noch einmal die Panzerarmee Afrika und zögerte die deutsche Niederlage in Nordafrika um ein weiteres halbes Jahr hinaus.(15)
    Rommel war ein Mann der günstigen Gelegenheit, der Möglichkeiten für überraschende und ungewöhnliche Aktionen virtuos ausnutzen konnte - allerdings oft um den Preis hoher personeller und materieller Verluste. In eher konventionellen Lagen dagegen leistete er allenfalls Mittelmäßiges und versagte des öfteren. Dabei mag seine Abneigung gegen sorgfältige Stabsarbeit als Basis für die Führung großer Verbände eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben.
    Sein Ehrgeiz machte es Rommel schwer, sich damit abzufinden, daß es seine Aufgabe war, auf einem Nebenkriegsschauplatz die einmal erkämpften Positionen zu halten. Daran ändern auch seine fern jeder Realität liegenden Phantastereien für einen Vorstoß über den Suezkanal in den persisch-iranischen Raum und einen Angriff gegen die Südfront des Kaukasus nichts.(16) Diesen maßlosen Zielsetzungen vermochte nicht einmal der sonst zu ähnlich größenwahnsinnigen Vorstellungen neigende Hitler sich ohne weiteres anzuschließen.

    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Entnommen aus "Eine andere Sicht auf den "Wüstenfuchs" von Jörg Wurdack". Siehe dazu Deutschland, Panzermänner, Erwin Rommel.

    Ich vermisse an dieser "tiefsinnigen" Analyse

    die GRÜNDE

    warum die Mittelmeer-Transportquote so hohe Verluste einfuhr.

    Offenbar hat man hier 98 Prozent der hierzu relevanten Tatsachen schlicht unterschlagen.

    Bei der Abwägung des Einsatzes der italienischen Marine wird es geradezu grotesk.

    Es fehlt auch jeder Hinweis darauf, warum die US-Regierung schon während des Krieges die Mafia, welche von Mussolini komplett ausgeschaltet worden war, wieder komplett RE-installierte.

    Lächerlich ist es, in Afrika die Divisionen zu vermuten, die an "anderer Stelle", nämlich in Rußland, fehlten. Das ist lächerlich bis zum Abwinken, wenn man sich mal die Krim-Veranstaltung von Manstein ansieht und nachzählt, wieviele Divisionen in Norwegen und an der nicht vorhandenen Westfront vorgehalten wurden.

    Was man dem Rommel HIER sonst noch vorwirft, ist das NORMALE GESCHÄFT EINES OBERBEFEHLSHABERS einer Front, man wirft es ihm vor, daß er Nachschub und Ressourcen anfordert.

    Das ist so dreist, und so völlig daneben, da könnte man glatt die Kotztüte aufstellen.


    Analyse:

    Der ganze Artikel ist nichts anderes als gezielte Propaganda, welche nur Lügen und Schmutz enthält. Salbadernder Journalismus, von jeder Faktizität freigestellt, man will mal so richtig abkotzen und die Tatsachen verdrehen, bis sie passen.

    Ob die QUELLE a) zu blöde ist, um die einfachsten Zusammenhänge zu verstehen oder b) von fremder Seite gezielt aufgezogen wird, ist daher leicht zu beantworten.
    Geändert von blumenau (19.01.2007 um 20:47 Uhr)
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  9. #29
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    Standard AW: Rommel - der am meisten überbewertete Feldherr seit Alexander

    @blumenau

    Ich vermisse an dieser "tiefsinnigen" Analyse die GRÜNDE warum die Mittelmeer-Transportquote so hohe Verluste einfuhr.
    Ganz einfach: Weil die Deutschen und Italiener nicht in der Lage waren, irgendwelche Kräfte auszubringen, die Insel Malta einzunehmen, welche von den Engländern zur Festung ausgebaut wurde. Mussolini hatte nicht die Mittel und Hitler nach dem Aderlass der deutschen Fallschirmjäger im Mai 1941 auf Kreta nicht den Willen das gleiche Dilemma zu wiederholen, vor allem nicht, weil er alle Truppen für Russland brauchte.

    Offenbar hat man hier 98 Prozent der hierzu relevanten Tatsachen schlicht unterschlagen.
    Offenbar hast du 98% des Textes gar nicht gelesen, sondern dich gleich aufgeregt, als du von der Rommelkritik gehört hast.

    Bei der Abwägung des Einsatzes der italienischen Marine wird es geradezu grotesk.
    Könntest du vielleicht genauer werden?

    Es fehlt auch jeder Hinweis darauf, warum die US-Regierung schon während des Krieges die Mafia, welche von Mussolini komplett ausgeschaltet worden war, wieder komplett RE-installierte.
    Das hat doch absolut nichts mit dem Afrikafeldzug zu tun. Dies fand 1943/44 beim Italienfeldzug der Alliierten statt, zu einem Zeitpunkt, als das gesamte Afrikakorps bereits kapituliert hatte.

    Lächerlich ist es, in Afrika die Divisionen zu vermuten, die an "anderer Stelle", nämlich in Rußland, fehlten.
    Zu beginn des Afrikakorps war es noch klein und überschaulich. Aber im Laufe dr Zeit wurde es immer weiter verstärkt und brauchte immer mehr Nachschub, welcher 1941-43 in Russland dringender benötigt wurde.

    Das ist lächerlich bis zum Abwinken, wenn man sich mal die Krim-Veranstaltung von Manstein ansieht und nachzählt, wieviele Divisionen in Norwegen und an der nicht vorhandenen Westfront vorgehalten wurden.
    Viele dieser Beasatzungsdivisionen waren zweitklassig, d.h. schlechte Kampfkraft, oft veraltete Ausrüstung, oft auch Rekruten mit körperlichen Mängel etc. Ohne diese Truppen hätte eine alliierte Landung jederzeit Erfolg gehabt.

    Was man dem Rommel HIER sonst noch vorwirft, ist das NORMALE GESCHÄFT EINES OBERBEFEHLSHABERS einer Front, man wirft es ihm vor, daß er Nachschub und Ressourcen anfordert.
    Das Problem war, dass Rommel den Befehlen vom OKH nicht gehorchte und eine Front schuf, die entsprechend viele Mensch und Material verbrauchte. Nachschub und Ressourcen, die in Russland dringender benötigt wurde. Von daher hätte man Rommel früh versetzen und das Afrikakorps so klein halten müssen, dass es keine umfassende Versorgung brauchen würde, die an andere Stelle dann fehlte.

    Das ist so dreist, und so völlig daneben, da könnte man glatt die Kotztüte aufstellen.
    Bei deinen Argumenten wird einem wirklich schlecht. Solche Spinner wie du sollten Rommel nicht verteidigen, weil sie die Kritik sogar noch durch derart absurde Argumente sogar noch verstärken.

    Analyse:

    Der ganze Artikel ist nichts anderes als gezielte Propaganda, welche nur Lügen und Schmutz enthält. Salbadernder Journalismus, von jeder Faktizität freigestellt, man will mal so richtig abkotzen und die Tatsachen verdrehen, bis sie passen.

    Ob die QUELLE a) zu blöde ist, um die einfachsten Zusammenhänge zu verstehen oder b) von fremder Seite gezielt aufgezogen wird, ist daher leicht zu beantworten.
    Das soll eine Analyse sein? Ich habe noch nie von einer Analyse gehört, die praktisch nur aus völlig blödsinnigen Pseudoargumenten besteht und als Fazit ein Schwall von Beleidigungen an den ursprünglichen Autor und dessen Argumente enthält. Wenn du diese Quelle kritisieren willst ohne hier zur Witzfigur zu werden solltest du dich wirklich mit der Argumentation auseinandersetzen. Deine "Kritik" vezichtet nämlich völlig auf die Hauptargumente dieses Textes, welche von dir nicht angesprochen werden. Stattdessen bringst du Dinge ins Gespräch, die einerseits nichts mehr mit dem Afrikafeldzug zu tun hatten, verfälschst die ursprüngliche Aussage von Argumenten und bauschst Fakten auf, die kein Mensch Rommel vorgeworfen hat.

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