Ich habe den Steppenwolf (und zwar die frühe Ausgabe mit farbigen Papier) und das Glasperlenspiel.
Aber was solls - diieser "Lese"prunk ?
KED
Ich habe den Steppenwolf (und zwar die frühe Ausgabe mit farbigen Papier) und das Glasperlenspiel.
Aber was solls - diieser "Lese"prunk ?
KED
ich verstehe nicht ganz, was du meinst.
Und ich auch nicht.
KED
ok, dann versuche ich es mal anders:
was bedeutet "lese"prunk?Aber was solls - diieser "Lese"prunk ?
Wenn wir unsere Erstaus - ausgaben herbeten, ist das sicherlich
Prunk. Persönlich hier.
KED
Hermann Hesse schrieb, wenn ich das anmerken darf, auch ganz vorzügliche Gedichte, ich werde sogleich eines zitieren, wenn's genehm ist.
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andere, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden . . .
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
(zitiert aus "Stimmen der Dichtung")
Wohlbemerkt, die Einfachheit seiner Sprache macht ihn gerade zu
einem Literaten mit ausgezeichnetem Rufe; auch Goethe
(hier der Verweis zur Biographie Hesses) benutzte in seinen
Publikationen jene Sprache, die am Verständlichsten ist: die
einfache nämlich. Hesse schrieb für sich und zugleich für seinen
Leser, denn der Nutzen, den man aus seinen Werken ziehen kann,
ist groß. "Demian", geschrieben unter dem Pseudonym »Emil Sinclair«,
ist für mich eines der beachtlichsten Werke Hesses, sicherlich
sind da einige zu nennen, die von ähnlicher Statur zeugen:
"Unterm Rad", "Steppenwolf", "Siddharta" usw...
Ich wünsche jenen, die durch diesen Thread zu Hermann Hesse gefunden
haben, viel Spaß bei der Lektüre,
Quell84
Hermann Hesse - Nacht
Mit Dämmerung und Amselschlag
Kommt aus den Tälern her die Nacht.
Die Schwalben ruhn, der lange Tag
Hat auch die Schwalben müd gemacht.
Durchs Fenster mit verhaltenem Klang
Geht meiner Geige müder Strich.
Verstehst du, schöne Nacht, den Sang -
Mein altes Lied, mein Lied an dich?
Ein kühles Rauschen kommt vom Wald,
Daß mir das Herz erschauernd lacht,
Und leis mit freundlicher gewalt
Besiegt mich Schlummer, Traum und Nacht.
mir gefällt hesse gerade, weil er so einfach schreibt.
Ich finde diese Bücher auch ganz interessant... Allerdings nicht annähernd etwas das ich als brilliant bezeichnen würde.Zitat von Bakunin
Die Brillianz liegt natürlich im Auge des Betrachters, jedoch möchte ich anmerken, dass seine sprachlichen Qualitäten enorm waren und die Aussagen seiner Bücher und seine Themen wohl Genialität vermuten lassen, bedenkt man den geschichtlichen Kontext in dem sie entstanden. In Anbetracht seines enormen aktuellen Erfolges und seiner Jahrzehnte andauernde Aktualität würde ich ihn schon als literarisches Genie bezeichnen, obschon es Autoren und Bücher gibt die ich den seinen vorziehe.
Ich kann mir nicht helfen, die meisten Sachen von Hesse haben für mich immer so einen eskapistischen Weltflucht-Geruch. Mit 16 oder 18 liest man das ganz gern, aber heute ... langweilt es mich eher.
Mit der Ausnahme von "Unterm Rad". Wer wie wie ich im Internat war und diese Zeit als nicht besonders glücklich empfunden hat, wird die Wahrheit in diesem Buch sehr gut nachvollziehen können. Meinem Geschmack nach durchaus dem "Törleß" an die Seite zu stellen, wenn ihn nicht sogar überflügelnd.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
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