In dem von der Systempresse plattgebügelten Meinungsbrett, also diesem Schundroman, der jeden tag in den Augen wehtut oder im Magen, gibt es doch ab und zu kleine Highlights.
Zum Beispiel der einzig relativ "Weise" unter den "Weisen", Bofinger, hat sich doch getraut, 1+1 zusammenzuzählen. Das geht so: wenn 1 richtig ist (die angebliche Wirtschaftskonsolidierung), dann muß die zweite 1 dazukommen, nämlich
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ACHTUNG
JETZT WIRD ES ERNST
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MASSIVE LOHNERHÖHUNGEN.
Natürlich hat sich der Bofi nicht getraut, das Wort "massiv" in den Mund zu nehmen.
Man versteht ihn auch so.
HÖCHSTE ALARMBEREITSCHAFT IST ANGESAGT
und wird DEMNÄCHST AUS DEN MEDIEN AUF UNS HERABTROPFEN bzw. als miese Mediensuppe voll abgesülzt werden.
Wir wissen doch: HOHE LÖHNE SIND SCHÄDLICH FÜR DAS WIRTSSCHAFTSWACHSTUM UND FÜR DEN EXPORT, oooooooooder?
Mal warten, wie lange der Hundt braucht, um zu erklären, daß Wirtschaftswachstum natürlich eine zarte Pflanze sei, die erst überhaupt ermöglicht wurde durch MODERATE LOHNABSCHLÜSSE (=Keywort für REallohnsenkungen bei gleichzeitigen Massenentlassungen) und daher auch nur am Leben erhalten werden könne (das zarte Pflänzchen, also die Milliardenprofite für Kapitalanleger), wenn man die Politik der MODERATEN LOHNABSCHLÜSSE (sprich weitere Massenentlassungen bei REallohnkürzungen) auch schön munter weiterverfolge.
Hier der Link, ausgerechnet der SPIEGEL konnte es sich (zähneknirschend) nicht leisten, Bofi zu ignorieren): [Links nur für registrierte Nutzer]
Nun ja, das ist die eine Nachricht, die ein wenig den Kopf über die Bordsteinkante zu heben sich traut.
Erfreulicher und wohl auch weittragender ist diese, daß Argentinien und Brasilien beschlossen haben, sich von der US-Währung Dollar zu trennen, und ihre Handelsbilanz mit den eigenen Währungen zu verrechnen.
(Erinnert das nicht ein wenig an die bösen Nazis? Die damals schon Tauschhandel mit Südamerika zu treiben sich trauten?)
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Tja, die trauen sich was.
Mal sehen, wie lange die Amis brauchen, bis ein Vorwand parat steht, um die Argentinier und Brasilianer mit massivem Truppeneinsatz zu "befreien".
Dabei fällt mir der derzeit amtierende IWF-Bundespräsident ein, den man "unseren" Bundespräsidenten nennt, was ja auch nur zu wahr sein mag, je nach dem, wer "UNS" ist, weil der ja maßgeblich mitgewirkt hat an der "Sanierung" Argentiniens, zu Argentien hab ich im Internet dieses für meine Begriffe recht prägnante Sprachschnitzelchen gefunden:
Zitat
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Daß Verzweifelte, von Hunger und Elend Bedrohte in Argentinien Supermärkte und Geschäfte plünderten, einige von der Polizei ermordet und viele verwundet wurden. Ist in unseren Medien berichtet worden. Doch über die Ausplünderung des Landes Argentinien, das sich dem Diktat des Internationalen Währungsfonds (IWF) unterwarf, wurde der Mantel des Schweigens ausgebreitet.
Es ist noch nicht sehr lange her, daß Argentinien als der gelehrige Schüler des IWF gerühmt worden ist. Alle Wirtschaftspolitiker studierten auf Universitäten, die von den USA inspiriert waren und den Neolberalismus der freien Märkte sowie die Privatisierung aller gesellschaftlichen Einrichtungen – bis zu Krankenhäusern, Schulen und Gefängnissen – als den Weg zum Wohlstand empfehlen.
Die USA haben übrigens – Republikaner ebenso wie Demokraten – j e d e n STAATSSTREICH in Argentinien politisch und finanziell unterstützt, der in ihrem I n t e r e s s e lag.
Auch daß die Krise auf Jahrzehnte von Fehlverhalten eigener Regierungen zurückzuführen ist. Die Ausplünderung eines Landes, dessen Bevölkerung zur dynamischsten der Welt gehörte, ist das Ergebnis einer zynischen Wirtschaftspolitik, die sich um Menschlichkeit überhaupt nicht mehr kümmerte.
Seitdem das Land dem Rat des IWF befolgte, seinen Peso an den Dollar zu binden, konnte es seine industriellen Waren, die hierdurch verteuert wurden, schlecht exportieren. Die Konkurrenz aus den lateinamerikanischen Staaten nutzte den freien Markt aus, um ihre billigeren Waren in Argentinien abzusetzen, dessen Industrie dadurch fast zum Erliegen kam.
Den landwirtschaftlichen Produkten, die einst zu den begehrtesten der Welt gehörten, wurde durch den Protektionismus der Absatz in die USA ebenso verwehrt wie in die Länder der EU.
Daniel Barillo, Mitglied des argentinischen Rats für wissenschaftliche Forschung, ist erbost darüber, daß nach dem Terrorangriff vom 11. die USA ohne weiteres die eigene Industrie mit staatlichen Finanzen subventionieren durften und auch andere Kontrollmaßnahmen durchführten, die neoliberale Grundsätze über den Haufen warfen, was für Argentinien als Tabu galt.
Daß US-Präsident Bush Argentinien immer noch einen benachbarten F r e u n d nennt und der Wirtschaftsberater des IWF, Kenneth Rogoff, die Verantwortung für die tiefe Krise den Argentiniern in die Schuhe schiebt, ist für Daniel Barillo schlicht z y n i s c h.
„Der Wirtschaftshorror in Argentinien“, schreibt er,, „erreicht Ausmaße, die sogar die
pessimistischsten Analytiker schwerlich vorauszusagen vermochten. Sogar die friedlichsten Menschen werden gewalttätig in einem Land, in dem der Zerfall der Gesellschaft erst begonnen hat.“
Auch wenn die neue Regierung die Bindung des Peso an den Dollar jetzt wieder aufhebt, ist ein durchgreifender Erfolg kaum zu erwarten. Daß jedoch die sklavische Befolgung der neoliberalen Rezepte zur Ausplünderung eines reiches Landes führen kann, darf n i c h t länger v e r h e i m l i c h t werden !!!
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So als letztes:
Wenn sich die USA damit nicht mal ein EIGENTOR einfangen:
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Da sieht man mal wieder:
Deutschland ist KEINE US-Kolonie oder US-Negersklaventruppe. Alles dummes Gerede ... :hihi: