Hier hob ein Gericht die Kündigung einer Frau auf, die eine Stunde pro Monat privat im Internet surfte.
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Ich meine, eine Stunde läßt sich in den Mittagspausen integrieren. Ist das private Telefonieren teurer? Die meisten Firmen dürften eh Flatrate haben.Privates Surfen im Büro nicht unbedingt ein Kündigungsgrund
04.01.07, 16:21h
Mainz - Eine private Internetnutzung am Arbeitsplatz rechtfertigt nicht ohne weiteres eine fristlose Kündigung. Das entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland-Pfalz in Mainz in einem Urteil, das am Donnerstag bekannt wurde (Aktenzeichen 4 Sa 958/05).
Eine Kündigung sei sozial nicht gerechtfertigt, wenn der dienstlich zur Verfügung gestellte Internetzugang nur kurzfristig und nur für unverfängliche Zwecke genutzt wurde, erklärte das Gericht. Es gab mit seiner Entscheidung der Kündigungsschutzklage einer Arbeitnehmerin statt. Die Klägerin hatte etwa eine Stunde pro Monat zu privaten Zwecken im Internet gesurft. Als der Arbeitgeber dies bemerkte, kündigte er der Frau fristlos. Zur Begründung machte er unter anderem geltend, sie habe ihre arbeitsvertraglichen Pflichten gravierend verletzt.
Das LAG beurteilte den Fall dagegen nicht so streng. Eine wesentliche Pflichtverletzung liege nur vor, wenn der Mitarbeiter beispielsweise erhebliche Mengen von Daten aus dem Internet herunterlade oder eine Rufschädigung des Arbeitgebers drohe, weil strafbare oder pornografische Inhalte herunter geladen würden. Daneben spiele auch die zeitliche Komponente eine wichtige Rolle. Das Fehlverhalten der Klägerin sei daher nicht so gravierend gewesen, dass das Arbeitsverhältnis sofort beendet werden müsste. (dpa)
Im Übrigen hielt das Gericht nur die fristlose Kündigung für ungerechtfertigt, nicht die fristgerechte Kündigung aus persönlichen Gründen, das kann der Arbeitgeber nach einer Abmahnung sehr wohl tun, egal, wie lange man da surft.
In "Wie würden Sie entsscheiden" kam mal der Fall einer Frau, die in einem Kantinenbetrieb arbeitete und ein Stück Fisch mitnahm, das weggeworfen werden sollte. Das Gericht gab da dem Arbeitgeber recht, weil das ausdrücklich verboten war, übriggebliebene Speisen mitzunehmen. Abher auch da hob es die fristlose Kündigung auf.