Gespaltene Meinungen zu Klars Gnadengesuch
Guido Westerwelle hat sich gegen eine Begnadigung des früheren RAF-Terroristen Christian Klar ausgesprochen. „Einen Serienmörder zu begnadigen, der seine Taten nicht wenigstens bereut, lehne ich persönlich ab“, so der FDP-Chef. Es gibt aber auch andere Stimmen.
Berlin - Er stellte sich damit in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.gegen die früheren FDP-Bundesminister Klaus Kinkel und Gerhart Baum, die sich für eine vorzeitige Freilassung ausgesprochen hatten.
Deren Meinung teilt auch der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Ernst Benda. Er hat sich grundsätzlich für Begnadigungen von RAF-Terroristen ausgesprochen. „Ich meine, dass an sich die Begnadigung ein richtiges Instrument ist“, sagte Benda im Deutschlandfunk. Es gehe aber nicht um eine Versöhnung mit der Roten-Armee-Fraktion, sondern darum, einzelnen Personen eine Chance auf Resozialisierung zu geben. [...]
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Auch wenn einige von Euch zu Zeiten der RAF noch nicht geboren waren, würde mich gerade deshalb euer Standpunkt zum Thema interessieren. Die damaligen Taten und die da mit einhergehenden Veränderungen in Deutschland haben große Veränderungen in der deutschen Gesellschaft und auch in der Gesetzesgebung hervorgerufen.
MFG
[...] Bundespräsident Horst Köhler prüft derzeit ein Gnadengesuch von Klar, der wegen mehrerer politischer Morde seit 1982 im Gefängnis sitzt. Christian Klar (54) gehörte in den 1970er Jahren zum inneren Führungszirkel der RAF. Er wurde wegen Mordes zu sechs Mal lebenslänglich verurteilt und hat ein Gnadengesuch eingereicht.