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Dienstag 20. April 2004, 14:13 Uhr
Deutscher will nach KZ-Besuch kein Deutsch mehr sprechen
Warschau (AP) Ein 24-jähriger Berliner hat in Polen nach dem Besuch eines früheren Konzentrationslagers seinen Pass weggeworfen und wollte nicht mehr Deutsch sprechen. Die Nazi-Gräueltaten hätten ihn so bewegt, dass er nicht mehr nach Deutschland zurückkehren wollte, sagte ein Polizeisprecher in Gdansk (Danzig) am Dienstag. Die polnischen Behörden hätten den Mann am Montag abgeschoben, weil er keinen Pass mehr besessen habe. Mit gültigen Papieren hätte er legal in Polen bleiben dürfen.
Der aus Berlin stammende Mann war in der vergangenen Woche mit Freunden nach Danzig gereist. Nach dem Besuch des früheren Konzentrationslagers Stutthof warf er seine Dokumente weg, sprach nur noch Englisch und wollte mit seinen Freunden nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Die Polizei wurde gerufen, als er mit Selbstmord drohte. Der Mann wurde daraufhin in einer Nervenklinik untersucht. Ärzte des Krankenhauses sagten, er sei gesund. Dem Polizeisprecher zufolge sprach der 24-Jährige kaum und zeigte keine Mimik. Er habe nur genickt, als er von seiner bevorstehenden Abschiebung erfuhr.
Das 1939 gebaute Konzentrationslager Stutthof war das erste außerhalb Deutschlands. Bis 1945 wurden 100.000 Menschen aus 25 Ländern dort eingesperrt. 65.000 Häftlinge wurden ermordet oder starben durch Krankheit und Hunger.
Ich enthalte mich eines Kommentars. Manches sollte man einfach für sich stehen lassen...