Tja, hab ich früher auch gedacht,
es ging ja so die Runde von der Mär: wenn jeder einen Kühlschrank hat oder deren zwei, dann ist das Kühlschrank-Geschäft gelaufen.
SO IST ES ABER NICHT.
Schon daß diese Mär vom System verbreitet wird, sollte einen mißtrauisch machen.
Nach längerem Nachdenken kommt man drauf, daß die
NACHFRAGE POTENTIELL UNENDLICH IST.
Denn nach dem 2. Kühlschrank und dem 3. Videorekorder kommt noch was. Es kommt verdammt eine ganze Menge. MEIN HAUS MEIN BOOT MEIN AUTO.
Der Verbraucher würde sich auch einen Ferrari oder S-Klasse Daimler kaufen, wenn erkönnte.
WAS DEN VERBRAUCHER DARAN HINDERT: ER HAT NICHT DAS GELD DAFÜR.
Im Kapitalistischen System geht und ging nämlich niemals um Nachfrage, sondern um KAUFKRÄFTIGE NACHFRAGE.
Das vielbeschworene Beispiel vom Wirtschaftswunder nach dem Kriege geht im übrigen VÖLLIG KONGRUENT MIT DEM BEGINN EINES NEUEN GELDSYSTEMS. Das ist zwar kein Beweis, wenn die Wirtschaftswissenschaftler aber nicht alle völlig korrupt wären, könnte man es beweisen:
Die kaufkräftige Nachfrage nach dem Krieg beruht nicht etwa auf Zerstörung der Städte, sondern schlicht und ergreifend auf dem Umstand, daß die LEUTE PLÖTZLICH GELD IN DER HAND HATTEN mit einem ZINSANTEIL, DER nahezu null war. Fast das gesamte Geld kam ohne nennenswerten Zinsanteil zur Welt, und IN SOLCHEN PHASEN WIRKT SICH DIE NACHFRAGE IN VOLLER HÖHE AUs.
Die nicht zu überbrückende Differenz zwischen exponentiellem Zinsanstieg und linearem Wachstum der Güterwirtschaft WAR IN DIESEN ERSTEN JAHREN NAHEZTU NICHT VORHANDEn, aus mathematischen Gründen zieht die Zinskurve erst mit einer 30-40jährigen Verspätung an, dann zieht sich aber richtig steil an.
Wir dürfen davon ausgehen, daß es HEUTZUTAGE, 60 Jahre nach dem Start des ehemaligen Geldsystems DM, übergeführt in den Euro, keine Produktkette gibt, auf der weniger als 40 Prozent Zinsen lasten.
DAMALS aber, in den 50er und 60er Jahren, lasteten vielleicht 5-6 Prozent Zinsen drauf. Man sieht das leicht bei der Betrachtung der Staatsverschuldung und der Entwicklung der sog. "Mehrwertsteuer", die mal mit 5 Prozent begonnen hat, aber auch erst spät. 50er und 60er Jahre waren mehrwertsteuerfreie Zeiten. In diesen Zeiten waren auch Benzin und Heizöl konkurrenzlos billig.
Wir dürfen davon ausgehen, hätte jeder Haushalt heute das doppelte REAL_Einkommen, was der Anstieg der PRODUKTIVITÄT durchaus zuließe, denn die ist um mehrere hundert Prozent gestiegen, er im freien Konsum das drei- bis vierfache ausgeben würde. Sinken die Reallöhne um sagen wir 20 oder 30 Prozent, geht der freie Konsum von 100 auf Null zurück.
Diese Situation ist heute gegeben. Die Leute haben schlicht kein Geld mehr für Ausgaben, die sie frei bestimmen können, da sie erstens seit 20 Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen, zweitens der Zinsanteil der Währungskosten enorm gestiegen ist, drittens sich durch die Monopolisierung der Grundversorger die Preise für den Lebenunterhalt sich verdreifacht haben.
Das Märchen von dem Wirtschaftwunder aufgrund von zerbombten Städten ist ein Märchen des Systems, mit dem das System von den Zuständen heutzutage ablenken will. Wie bequem, wenn es die Leute glauben würden!