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Thema: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine Systemlüge

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von Redwing Beitrag anzeigen
    Also ich sehe das ja eher so, daß zwar viel Angebot, allein schon wegen häufiger Überproduktion, aber immer weniger Nachfrage herrscht.
    Es herrscht zum Einen weniger Nachfrage, weil es, wie oft erklärt, für immer mehr Güter nur noch Ersatzbedarf gibt. Die Zeit der großen Neuerrungenschaften, die "jeder haben muß", sind weitgehend vorbei- erstrecht, was das teurere Zeug angeht. Die Firmen reagieren schon übelst darauf, indem sie mit Absicht immer kurzklebigere Geräte, etc. produzieren, damit schneller ein neuer Fernseher, etc. wieder her muß. Im zunehmend perverseren Wettbewerbs des Kapitalismusendstadiums kommt ihnen billigere Produktion gleich doppelt entgegen.
    Das ist ja mein altes Kriegs- und Monopolybeispiel. Nach größeren Konflikten sind viele Menschen gestorben und alles mögliche zerdeppert. Das alles muß dann erstmal wieder ersetzt/ neu aufgebaut werden, und weniger Menschen müssen dies bewerkstelligen = weniger Arbeitslosigkeit und "Wirtschaftswunder". Kapitalismus endet immer wieder in der Krise und bedingt Neustarts, in Form von Kriegen, Währungsreformen, etc., um wieder eine Zeit lang halbwegs zu funktionieren. Das ist pervers. Der Neosozialismus wäre ein System, das dauerhaft funktioniert und stetig gerecht und stabil wäre.
    Ein weiterer Grund für sinkende Nachfrage, ist dann eben auch die Tatsache, daß die Massenkaufkraft immer weiter sinkt. Wie der Threadsteller ja andeutet, verteilt sich das zirkulierende, bestehende Geld immer mehr auf eine reiche, nicht sehr große Spitze. Dort klumpt es fest und fehlt unten und letztlich im Geldzyklus. Im Zuge des oben genannten Nachfragenachlasses und des immer härteren Konkurrenzkampfes um die letzten Pfründe, gibt es immer mehr Arbeitslose und immer schlechtere Arbeitsbedingungen für die, die noch Arbeit haben- das betrifft auch die Löhne. Da immer weniger AN und Alos somit über eine einigermaßene Kaufkraft verfügen, können sie sich auch immer weniger leisten. Das ist also ein notgedrungener Nachfragenachlaß. Sie können sich nur noch das Nötigste leisten- manchmal vielleicht nicht mal mehr das- und müssen sehr viele Kompromisse eingehen.

    Und so schaufelt sich das System der expansiv-kumulativen Gefälle sein eigenes Grab!:hihi: :]
    Tja, hab ich früher auch gedacht,

    es ging ja so die Runde von der Mär: wenn jeder einen Kühlschrank hat oder deren zwei, dann ist das Kühlschrank-Geschäft gelaufen.

    SO IST ES ABER NICHT.

    Schon daß diese Mär vom System verbreitet wird, sollte einen mißtrauisch machen.

    Nach längerem Nachdenken kommt man drauf, daß die

    NACHFRAGE POTENTIELL UNENDLICH IST.

    Denn nach dem 2. Kühlschrank und dem 3. Videorekorder kommt noch was. Es kommt verdammt eine ganze Menge. MEIN HAUS MEIN BOOT MEIN AUTO.

    Der Verbraucher würde sich auch einen Ferrari oder S-Klasse Daimler kaufen, wenn erkönnte.

    WAS DEN VERBRAUCHER DARAN HINDERT: ER HAT NICHT DAS GELD DAFÜR.

    Im Kapitalistischen System geht und ging nämlich niemals um Nachfrage, sondern um KAUFKRÄFTIGE NACHFRAGE.

    Das vielbeschworene Beispiel vom Wirtschaftswunder nach dem Kriege geht im übrigen VÖLLIG KONGRUENT MIT DEM BEGINN EINES NEUEN GELDSYSTEMS. Das ist zwar kein Beweis, wenn die Wirtschaftswissenschaftler aber nicht alle völlig korrupt wären, könnte man es beweisen:

    Die kaufkräftige Nachfrage nach dem Krieg beruht nicht etwa auf Zerstörung der Städte, sondern schlicht und ergreifend auf dem Umstand, daß die LEUTE PLÖTZLICH GELD IN DER HAND HATTEN mit einem ZINSANTEIL, DER nahezu null war. Fast das gesamte Geld kam ohne nennenswerten Zinsanteil zur Welt, und IN SOLCHEN PHASEN WIRKT SICH DIE NACHFRAGE IN VOLLER HÖHE AUs.

    Die nicht zu überbrückende Differenz zwischen exponentiellem Zinsanstieg und linearem Wachstum der Güterwirtschaft WAR IN DIESEN ERSTEN JAHREN NAHEZTU NICHT VORHANDEn, aus mathematischen Gründen zieht die Zinskurve erst mit einer 30-40jährigen Verspätung an, dann zieht sich aber richtig steil an.

    Wir dürfen davon ausgehen, daß es HEUTZUTAGE, 60 Jahre nach dem Start des ehemaligen Geldsystems DM, übergeführt in den Euro, keine Produktkette gibt, auf der weniger als 40 Prozent Zinsen lasten.

    DAMALS aber, in den 50er und 60er Jahren, lasteten vielleicht 5-6 Prozent Zinsen drauf. Man sieht das leicht bei der Betrachtung der Staatsverschuldung und der Entwicklung der sog. "Mehrwertsteuer", die mal mit 5 Prozent begonnen hat, aber auch erst spät. 50er und 60er Jahre waren mehrwertsteuerfreie Zeiten. In diesen Zeiten waren auch Benzin und Heizöl konkurrenzlos billig.

    Wir dürfen davon ausgehen, hätte jeder Haushalt heute das doppelte REAL_Einkommen, was der Anstieg der PRODUKTIVITÄT durchaus zuließe, denn die ist um mehrere hundert Prozent gestiegen, er im freien Konsum das drei- bis vierfache ausgeben würde. Sinken die Reallöhne um sagen wir 20 oder 30 Prozent, geht der freie Konsum von 100 auf Null zurück.

    Diese Situation ist heute gegeben. Die Leute haben schlicht kein Geld mehr für Ausgaben, die sie frei bestimmen können, da sie erstens seit 20 Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen, zweitens der Zinsanteil der Währungskosten enorm gestiegen ist, drittens sich durch die Monopolisierung der Grundversorger die Preise für den Lebenunterhalt sich verdreifacht haben.

    Das Märchen von dem Wirtschaftwunder aufgrund von zerbombten Städten ist ein Märchen des Systems, mit dem das System von den Zuständen heutzutage ablenken will. Wie bequem, wenn es die Leute glauben würden!
    Geändert von blumenau (03.02.2007 um 18:32 Uhr)
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  2. #12
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Wir dürfen davon ausgehen, daß es HEUTZUTAGE, 60 Jahre nach dem Start des ehemaligen Geldsystems DM, übergeführt in den Euro, keine Produktkette gibt, auf der weniger als 40 Prozent Zinsen lasten.
    Ich vermute, daß der Kern dieser Aussage richtig ist. Allerdings bestreite ich, daß das System einen Willen hat.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  3. #13
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    "Tautologie": immer wahre Doppelaussage.
    Angebot und Nachfrage bedingen die marktwirtschaftliche Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
    User sind damit gleichzeitig Arbeitgeber.
    Dem hat eine aktive Wertschöpfungspolitik zu dienen.
    Damit kommen wir zu Korrelationseffizienz und Leistungsadäquanz.
    Keine sog. "Arbeitnehmer"-Kinder werden mehr dazu nachgezüchtet, immer reicheren und anonymeren Inhabern den marginalisierten, auf minderwertige Teilleistungen reduzierten und als Kanonenfutter gegeneinander gehetzten Kostenfaktor-Affen zu schieben.

    Anonsten kommen wir dazu, daß z.B. schwerreiche Parteikader der KP Chinas von dortigem Proll erwirtschaftetes Kapital in D von sog. "Arbeitnehmern" rentieren lassen.

    Der auf Wertschöpfungsketten lastende Zins finanziert den mod. Feudalismus per Sozialstaat.
    Bezwecktes Resultat:
    Zinseszins-sichere Staatsgläubiger und eine verheerend gekrümmte Eink./Verm.-Verteilung, die zudem nicht mit der mentalen Verteilung übereinstimmt.
    Geändert von politisch Verfolgter (04.02.2007 um 10:46 Uhr)

  4. #14
    Rotinquisitor Benutzerbild von Redwing
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Na ja, also das Meiste hab ich ja nun selber geschrieben, Blumenau.

    Der Neustart kann z.B., wie geschrieben, auch eine Währungsreform sein, wo erstmal jeder seinen bestimmten Satz "Monopolyspielgeld" bekommt und die nächste Partie beginnt, und nicht nur durch Krieg. Oft ist das allerdings damit verbunden, wie auch nach dem 2.WK. Die Chancen waren erstmal wieder wesentlich gleicher für alle, wenn auch nicht ganz, da einige noch Immobilien und Edelsteine, etc. hatten.

    Was daran nicht einleuchtend ist, daß im Krieg Zerstörtes ersetzt werden muß, was für Arbeit und letztlich Wirtschaft sorgt, verstehe ich jetzt allerdings nicht so ganz. Und diese Arbeit wird von weniger Menschen erfüllt, da viele gefallen sind = weniger Arbeitslosigkeit. Das ist Fakt.

    Und ich erwähnte ja auch, daß die mangelnde Nachfrage natürlich auch notgedrungen ist- nämlich aufgrund mangelnder Kaufkraft (wobei da wieder die Ursachen gefragt sind). Ob man nun aber wirklich zwei Kühlschränke und drei Vodeorecorder braucht, wage ich zu bezweifeln. Und auch viele andere Dinge, die man vielleicht zwei oder drei Mal benutzt und die dann in der Ecke liegen, braucht man nicht. Die Zeit der wirklich nützlichen Neuerfindungen ist weitgehend vorbei. Und wer da nun unbedingt drei Autos, Extremluxus, Diamantnasenbohrer und zehn Videorecorder, etc. meint zu brauchen, der ist genauso dekadent, wie die reiche Minderheit.
    Ich halte an meiner These fest.

    Um wir kommen auf keinen Fall um einen Abbau dieser extremen, sich noch verstärkenden Gefälle herum. Das kann durch vermögensabhängige Steuersätze (aber deutlich radikaler, als wir es jetzt schon haben) halbherzig auf die sanfte Tour erfolgen oder aber durch Enteignungen konsequent auf die harte. Ohne Systemwechsel würden sich so oder so allerdings wohl immer wieder diese Gefälle bilden.
    Geändert von Redwing (06.02.2007 um 18:05 Uhr)
    Soziale Gerechtigkeit & geldbeutelunabhängige Freiheit statt Kapitalismus: Stoppt die Diktatur der reichen Minderheit!



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  5. #15
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zwei oder drei Kühlschränke sind äußerst sinnvoll.
    Wo soll sonst das Bier hin?

  6. #16
    Ein Volk verblödet Benutzerbild von Der Gerechte
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Denn wo kein Angebot, da auch keine Nachfrage.

    Wo keine Nachfrage, da kein Angebot.

    Der Markt, als Zustandsbeschreibung einer Konjunktur, kann von Angebot und Nachfrage nicht abhängig sein, da

    Angebot - Nachfrage = 0

    Die NULL gilt für 1 Mio. Einheiten pro Minute genauso wie für 500 Einheiten pro Minute, und man vermutet, daß 500 nicht dasselbe ist wie 1 Mio.

    Man vermutet richtig.

    Die Konjunktur, die Gesamtmenge der umgeschlagenen Güter, ist abgesehen von Marginalien wie Rohstoffen und Arbeitskräften, die wir in einem weiten Bereich mal als unbegrenzt verfügbar voraussetzen dürfen, ist

    ALLEIN VON DER VERFÜGBARREN GELDMENGE ABHÄNGIG.

    Da Geld im GEGENWÄRTIGEN SYSTEM aber nicht umläuft, sondern überall verklumpt, sprich akkumuliert, kann man das etwas verfeinern:

    Die Konjunktur ist allein von der Differenz zwischen der neu geschaffenen Geldmenge abzüglich der Verklumpung, sprich Akkumulation der Profite, abhängig. Et Vice Versa, aber das werden die freiwillig nicht zulassen.

    Ist doch komisch, oder?
    Höhere Löhne kommen immer zur falschen Zeit.

    Im ABSCHWUNG verschärfen sie die Krise.

    Ist die TALFAHRT beendet, verhageln sie den konjunkturellen Aufschwung.

    Geht es richtig BERGAUF, bedrohen steigende Löhne den Aufschwung.
    Geändert von Der Gerechte (06.02.2007 um 21:33 Uhr)

  7. #17
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von Der Gerechte Beitrag anzeigen
    Höhere Löhne kommen immer zur falschen Zeit.

    Im ABSCHWUNG verschärfen sie die Krise.

    Ist die TALFAHRT beendet, verhageln sie den konjunkturellen Aufschwunmg.

    Geht es richtig BERGAUF, bedrohen steigende Löhne den Aufschwung.
    Wenigstens einer, der den Hundt verstanden hat.
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  8. #18
    Ein Volk verblödet Benutzerbild von Der Gerechte
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Hundt - ist ein Lump.

  9. #19
    Mitglied
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von Der Gerechte Beitrag anzeigen
    Hundt - ist ein Lump.
    Der schmarotzt nur von dem, was ihm die Politgangster gesetzl. garantieren.

  10. #20
    Ein Volk verblödet Benutzerbild von Der Gerechte
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    Standard AW: Angebot und Nachfrage sind eigentlich eine Tautologie bzw. mal wieder eine System

    Zitat Zitat von politisch Verfolgter Beitrag anzeigen
    Der schmarotzt nur von dem, was ihm die Politgangster gesetzl. garantieren.
    :]
    Politgangster - der Ausdruck gefällt mir

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