Ein Lastwagen voll Dreck, ein Lastwagen voll Sand, ein Lastwagen voll Wasser. Damit kann ich den Jahresenergieverbrauch der gesamten Welt rechnerisch abdecken.
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Wenn man mit einem Teilchenbeschleuniger mit voller Wucht Wasserstoffkerne aufeinander feuert, könnte man diese Minilöcher womöglich gezielt erzeugen, sagt Stöckers Kollege Marcus Bleicher.
Das kann dazu führen, wenn man Kerne von Wasserstoffatomen aufeinander schießt, dass die Gravitationskraft bei der starken Verdichtung der Wasserstoffkerne derartig stark ansteigt, dass sich ein schwarzes Loch bilden kann. Und wir hoffen, dass das wirklich passiert und dass es beobachtbar wird.
Konkret setzen die Frankfurter auf eine neue Supermaschine, die in diesem Jahr in Genf in Betrieb gehen soll: Der
[Links nur für registrierte Nutzer], ein unterirdischer Ring mit 27 Kilometern Umfang, der stärkste Beschleuniger aller Zeiten.
Und nach unseren aktuellen Rechnungen scheint die Energie am LHC wirklich auszureichen. Als Frankfurter würde ich nicht mein Monatsgehalt, sondern einen Kasten Äppelwoi wetten, dass das wirklich eintritt.
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Ich kann es füttern mit ganz normaler Materie, sagen wir Wasser, Sand - irgendwas, ganz egal. Und das nach der Formel E=mc2 diese normale Materie dann umwandelt, aus Masse Licht macht. Das heißt: Sie werfen einen Wasserstoffkern in das schwarze Loch hinein, und heraus kommen zehn bis 20 Lichtquanten.
Konkret könnte man die Löcher in Speicherringen kreisen lassen, sie dabei mit Materie füttern, die entstehende Strahlung ernten und in Strom umwandeln - so Stöckers Vision.
Und der Witz hier dran ist: Dieses Verfahren ist 1000 Mal mehr effizient als die normale Kernenergie. Er werden praktisch 90 Prozent der Masse umgewandelt in Energie. Und diese 90 Prozent sind so gewaltig groß, dass ich mit ganz wenig Materie die Weltenergieversorgung rechnerisch, also auf einem Stück Papier, abdecken könnte.
Denkbar sei das nur, schränkt Stöcker ein, wenn der LHC tatsächlich die Minilöcher entdeckt. Wie dann konkret die Technik für so ein Loch-Kraftwerk aussehen könnte, weiß der Frankfurter Physiker allerdings noch nicht zu sagen. Dennoch: Einen Patentantrag für den Masse-Energie-Konverter hat er schon mal gestellt.