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Thema: Zypern Referendum !!

  1. #1
    Scharfschütze Benutzerbild von Der Schakal
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    Standard Zypern Referendum !!

    Ich bitte die Moderatoren diesen Thread nicht zu sperren, da wir im anderen Thread über die Geschichte Zyperns reden. Es gebe nur eine verwirrung, wenn ich das hier auch dort reinstellen würde.



    Weltweit Enttäuschung über Zypern-Referendum

    Das Scheitern der Wiedervereinigung Zyperns ist weltweit mit Enttäuschung aufgenommen worden. Zugleich signalisierten die EU und die USA, sie würden die Zustimmung der türkischen Nordzyprer zum Uno-Friedensplan bei der Volksabstimmung würdigen.


    Die griechischen Zyprer hatten den Plan mit großer Mehrheit abgelehnt. Nun tritt nur der griechische Teil am 1. Mai der EU bei. EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen sprach von großem politischen Schaden. Die Uno bedauerte, dass Zypern geteilt und militarisiert bleibe. Die EU-Außenminister sollten am Montag das Ergebnis der getrennten Referenden erörtern.

    Bei dem Volksentscheid am Samstag votierten 75,83 Prozent der griechischen Zyprer gegen den Uno-Plan, im türkischen Norden stimmten indessen 64,91 Prozent dafür. Für die Umsetzung des Plans von Uno-Generalsekretär Kofi Annan wäre ein Ja in beiden Inselteilen erforderlich gewesen. Die griechische Seite störte sich vor allem daran, dass ihr nur ein beschränktes Niederlassungsrecht im türkischen Norden eingeräumt werden sollte. Da der Süden ohnehin EU-Mitglied wird, blieb die Begeisterung für den Uno-Plan unter den 480.000 griechischen Zyprern gering.



    Die meisten der 180.000 türkischen Zyprer sahen in dem Annan-Plan und einem möglichen EU-Beitritt indessen die Chance einer besseren Zukunft für ihren seit der türkischen Invasion 1974 isolierten Inselteil. Die Wahlbeteiligung lag mit 87 Prozent im Norden und 88 Prozent im Süden denkbar hoch.



    Verheugen verspricht Nordzypern Unterstützung

    Der Präsident der griechischen Zyprer, Tassos Papadopoulos, hatte ungeachtet des hohen internationalen Drucks zur Billigung des Plans bei seinen Landsleuten massiv für ein Nein geworben. Widerstand kam auch vom türkisch-zyprischen Volksgruppenführer Rauf Denktasch. Dagegen hatte der türkisch-zyprische Ministerpräsident Mehmet Ali Talat für ein klares Ja plädiert.


    "Es liegt jetzt ein Schatten über dem Beitritt Zyperns" sagte Verheugen am Samstagabend in der ARD. Er warnte davor, dass das Ergebnis der getrennten Volksabstimmungen die Beziehungen der EU zur Türkei unnötigerweise komplizieren werde. Die Türkei strebt selbst einen Beitritt zur EU an. Verheugen bekräftigte, die EU werde nach Wegen suchen, den türkischen Teil Zyperns bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen.


    Ein Signal für eine internationale Anerkennung Nordzyperns sei das Scheitern des Uno-Plans aber nicht. Er erwarte auch keine neue Initiative zur Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel, sagte Verheugen. Er habe diese Frage mehrfach mit Uno-Generalsekretär Annan erörtert. Annan äußerte die Hoffnung, dass die griechischen Zyprer nach einer nüchternen Analyse zu einem Gesinnungswandel gelangen könnten.



    Uno-Büro auf Zypern wird geschlossen

    Der Uno-Sonderbeauftragte Alvaro de Soto sagte, das Büro der Vereinten Nationen in der geteilten Hauptstadt Nikosia werde in den kommenden Wochen geschlossen. "Zypern wird geteilt und militarisiert bleiben, während es der Europäischen Union beitritt, und den Nutzen einer Einigung wird es nicht geben." De Soto ist der Autor des Friedensplans, der einen lockeren Bund des griechischen und des türkischen Inselteils mit einer weit reichenden Autonomie für die beiden Gemeinschaften vorsah. Zypern ist seit der türkischen Invasion des Nordteils im Jahr 1974 geteilt. Die Türkei beendete so einen griechisch-zyprischen Putsch, der auf die Vereinigung Zyperns mit Griechenland zielte. Dort herrschte damals eine Militärjunta.


    Auch Bundesaußenminister Joschka Fischer bedauerte am Wochenende das Scheitern des Uno-Plans. Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan zeigte sich überzeugt, dass die Isolierung Nordzyperns nun beendet werde. Erdogan sagte, das Bild der türkischen Zyprer habe sich nun geändert. "Das ist das erfolgsreichste Ereignis in den vergangenen 50 Jahren türkischer Diplomatie." Eine neue Situation sei eingetreten. Der türkische Außenminister Abdullah Gül sagte, das Nein der griechischen Zyprer bedeute, dass die Teilung dauerhaft sei. Er forderte ein Ende der Handelssanktionen gegen den Nordteil.



    USA zeigen sich enttäuscht

    Der Präsident der griechischen Zyprer, Papadopoulos drängte die türkischen Zyprer, die Bemühungen um eine Wiedervereinigung in der EU nicht aufzugeben. "Unser Weg wird nicht mit Rosen gepflastert sein, aber wir werden uns nicht abschrecken lassen." Beobachtern zufolge erhofft sich die griechische Seite nach ihrem EU-Beitritt eine stärkere Verhandlungsposition. Dabei kann sie sich der Unterstützung Griechenlands sicher sein, wie der Athener Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos andeutete.



    Der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher, sagte, die USA seien enttäuscht über den Ausgang des Referendums im griechischen Teil Zyperns. "Wir würdigen alle, die den Plan gebilligt haben - insbesondere die Mehrheit der türkischen Zyprer - wegen ihres Muts und ihres Votums für Frieden und Versöhnung." Die USA hatten versichert, sie würden die türkischen Zyprer nicht im Regen stehen lassen, sollten sie dem Uno-Plan zustimmen


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  2. #2
    PzKw VI Benutzerbild von Tiger
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    Das sieht man mal wieder das demokratische Abstimmungen, die Sachen nur kompliezierter machen. Allerdings finde ich das richtig entschieden wurde, denn solange die Türkei nicht in der EU ist soll auch der türkische Teil Zyperns nicht in der EU sein.
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

    "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen"


    Otto von Bismarck

  3. #3
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Das Volk hat gesprochen und das sollte man akzeptieren.
    Siegen heißt Leben

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von iPSS
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    Demokratie bedeutet, das volk sprechen zu lassen.

  5. #5
    geradlinig Benutzerbild von ortensia blu
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    Den Zyperngriechen kann man zu ihrer richtigen Entscheidung nur gratulieren.
    Ich beneide sie um das Recht auf Volksabstimmungen, die uns in allen unsere Nation betreffenden wichtigen Dinge verweigert werden.

  6. #6
    Rosenpflücker
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    schön zu sehen, wie auch auf zypern die menschen per volksentscheid mitbestimmen dürfen.
    uns deutschen wird das ja vorenthalten.

    ansonsten interessiert mich zypern nicht die bohne...
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von ortensia blu
    Den Zyperngriechen kann man zu ihrer richtigen Entscheidung nur gratulieren.
    Ich beneide sie um das Recht auf Volksabstimmungen, die uns in allen unsere Nation betreffenden wichtigen Dinge verweigert werden.
    Sehr schön. Was die UN, die griechische (!) und die türkische Regierung für eine gangbare Lösung gehalten haben, wurde von den Zyperngriechen verworfen. Frucht einer wochenlangen einseitigen Medienkampagne, in der Papadopoulos und Konsorten die angestrebte Lösung nach Kräften als schlecht darstellten.

    Die wirklichen Gewinner der Abstimmung sind die Türken. Erdogan hat sich hinter den UN-Zypernplan gestellt - obwohl die Generäle heftig mit den Augen rollten. Damit hat die Türkei eine wichtige Hürde auf dem Weg in die EU genommen, und das ohne jedes Zugeständnis an Zypern. Denn jetzt können die türkischen Besatzungssoldaten auf Zypern bleiben. Besser hätte es für Ankara gar nicht laufen können.

    Die Zyperngriechen hingegen haben sich wie ein hysterisierter Hühnerhaufen beeinflussen lassen. Ein Hoch auf die direkte Demokratie!
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
    Scharfschütze Benutzerbild von Der Schakal
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Sehr schön. Was die UN, die griechische (!) und die türkische Regierung für eine gangbare Lösung gehalten haben, wurde von den Zyperngriechen verworfen. Frucht einer wochenlangen einseitigen Medienkampagne, in der Papadopoulos und Konsorten die angestrebte Lösung nach Kräften als schlecht darstellten.

    Die wirklichen Gewinner der Abstimmung sind die Türken. Erdogan hat sich hinter den UN-Zypernplan gestellt - obwohl die Generäle heftig mit den Augen rollten. Damit hat die Türkei eine wichtige Hürde auf dem Weg in die EU genommen, und das ohne jedes Zugeständnis an Zypern. Denn jetzt können die türkischen Besatzungssoldaten auf Zypern bleiben. Besser hätte es für Ankara gar nicht laufen können.

    Die Zyperngriechen hingegen haben sich wie ein hysterisierter Hühnerhaufen beeinflussen lassen. Ein Hoch auf die direkte Demokratie!
    Ziemlich sarkasitisch, paar Fehler doch irgendwie ziemlich gut !


    Ps

    Das sollte jetzt der reihe nach passieren....
    1. Sofortige Aufhebung des Wirtschaftsembargos gegen den türkischen Teil
    Zyperns und die Einleitung normaler politischer Beziehungen zu diesem Land,

    2. Einflussnahme auf die griechischen Zyprioten dahingehend, das
    Referendum mäglichst rasch zu wiederholen und die Wiedervereinigung
    anzustreben,

    3. Anerkennung Nord-Zyperns als einen unabhängigen Staat im Falle des
    erneuten Scheiterns der Wiedervereinigung Zyperns am Widerstand des
    griechischen Teils.


  9. #9
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Der Schakal
    paar Fehler
    ?( Ich bitte um Aufklärung.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

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  10. #10
    City on a hill Benutzerbild von moxx
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    mal im ernst, es war doch klar das ein solcher "staat" nicht zu machen war. man stelle sich mal vor in deutschland wird einem staatsbürger verweigert in eine gegend zu ziehen, weil er eine bestimmte sprache spricht. dieser vertrag sprach doch den grundrechten hohn!!!
    bewegungs und niederlassungsfreiheit ist ein hohes gut, ich würde auch keinen staat anerkennen, der mich wegen meiner volkszugehörigkeit diskriminiert.

    MfG

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