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Thema: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

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  1. #1
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Heute: Die Themen Religion (dieser Faden) und Arbeit (Faden davor).

    Anmerkungen wie immer in [].

    F. Das Recht auf Religion: Ein Ozeanier hat das Recht, einen Glauben oder keinen Glauben auszuüben, ganz wie er wünscht.

    Besonders verabscheulich ist der Kampf gegen die Religion, der von den meisten Staaten dieser Erde geführt wird. Die Regierung Ozeaniens wird niemals eine Kirche mit Panzern und Granaten stürmen lassen nur, weil sie unbeliebt ist. Die Regierung Ozeaniens darf weder Kunst noch Medien noch Bildung noch irgendeine andere Möglichkeit, eine Religion zu unterstützen, finanziell fördern; auch darf sie eingreifen in das Recht eines Senders, religiöse [TV- und Radio-]Programme anzubieten oder in das Recht von Eltern und Schulen, Religionsunterricht anzubieten. Selbstverständlich darf der Staat kein Geld drucken mit der Aufschrift "In God we trust" oder Eide mit religiösen Beuterungen verlangen.

    Die Religionsfreiheit bringt keine weiteren Rechte, Ansprüche und Vorrechte mit sich. Wenn eine Religion verlangt, Banken zu überfallen, wird das Überfallen von Banken durch Anhänger dieser Religion weiterhin rechtlich verfolgt werden. Religionsfreiheit bedeutet nicht, dass man die Rechte anderer verletzen dürfe.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Giri
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Heute: Die Themen Religion (dieser Faden) und Arbeit (Faden davor).

    Anmerkungen wie immer in [].
    Ganz einfach. Die religion hat im Staat nichts zu suchen. Steuern werden nicht gezahlt, jeder der einer Gemeinschaft angehoert kann dies nach den in seiner Gemeinschaften gueltigen Regeln tun. Die Argumentation, dass die Haupt-Religionsgemeinschaften nun mit Organisationen Mitmenschen helfen, Kindergaerten, Altersheime etc ist unerheblich. Es ist kein Argument Kirchensteuer durch den Staat vom Gehalt einzubehalten.
    Religioese Symbole haben nirgendwo etwas zu suchen, mit Ausnahme in den eigenen Gebaeuden, das koennen die Gemeinschaften halten wie sie wollen. Die Religionen haben sich in Politik in keinster Weise einzumischen. Rufen die Religionsgemeinschaften ihre Mitglieder zum Gebet auf, hat dies so zu erfolgen, dass die Allgemeinheit nicht gestoert wird, Glockengebimmel, Lautsprecher von den Minaretten egal was es ist.
    Wer seine Meinung nicht sagen darf, wer unterdrückt, bevormundet, manipuliert, überwacht und zensiert wird, lebt in einem Gefängnis.

    Wem Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit entzogen wird, ist ein Sklave.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von Giri Beitrag anzeigen
    Ganz einfach. Die religion hat im Staat nichts zu suchen. Steuern werden nicht gezahlt, jeder der einer Gemeinschaft angehoert kann dies nach den in seiner Gemeinschaften gueltigen Regeln tun. Die Argumentation, dass die Haupt-Religionsgemeinschaften nun mit Organisationen Mitmenschen helfen, Kindergaerten, Altersheime etc ist unerheblich. Es ist kein Argument Kirchensteuer durch den Staat vom Gehalt einzubehalten.
    Religioese Symbole haben nirgendwo etwas zu suchen, mit Ausnahme in den eigenen Gebaeuden, das koennen die Gemeinschaften halten wie sie wollen. Die Religionen haben sich in Politik in keinster Weise einzumischen. Rufen die Religionsgemeinschaften ihre Mitglieder zum Gebet auf, hat dies so zu erfolgen, dass die Allgemeinheit nicht gestoert wird, Glockengebimmel, Lautsprecher von den Minaretten egal was es ist.


    Ich denke, dass die Kirche in Deutschland soviel Sozial-Karitatives übernimmt, ist von den Eliten gewollt. Anscheinend wäre eine komplette staatliche Versorgung auf diesen Gebieten zu teuer (bzw. die Reichen wollen nicht nur Steuern zahlen). Das Praktische am Christentum ist ja, dass man immer opfern und geben, geben, geben soll (sonst kommt man nämlich nicht in den Himmel). Das lässt sich der Staat natürlich nicht 2x sagen und wünscht sich möglichst viele fromme Christen, die noch dazu die besseren Staatsbürger sind (weil moralischer). Nicht umsonst werden alle mit Religionsunterricht überzogen, sodass jeder mal was davon gehört hat.
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

  4. #4
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man sich mit der Trennung von Staat und Religion einiges aufgeladen hat.

    Nehmen wir das altbekannte Beispiel Evolutionstheorie:
    Ein Staat, in dessen Schulen Evolution gelehrt wird und religiöse Schöpfungsgeschichten nicht, behauptet damit im Grunde ja schon, die Evolutionstheorie sei richtig und all jene Theorien, die nicht von Evolution ausgehen, seien falsch.
    Ist das schon eine religiöse Aussage?
    Ist es jedesmal ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit und gegen die Trennung von Staat und Kirche(n), wenn der Staat irgendetwas meint, behauptet, lehrt, vorschreibt, was gegen die Lehren irgendeiner Religion verstösst?
    Wann genau bzw. in welchen Fällen ist es das?

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Giri
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man sich mit der Trennung von Staat und Religion einiges aufgeladen hat.

    Nehmen wir das altbekannte Beispiel Evolutionstheorie:
    Ein Staat, in dessen Schulen Evolution gelehrt wird und religiöse Schöpfungsgeschichten nicht, behauptet damit im Grunde ja schon, die Evolutionstheorie sei richtig und all jene Theorien, die nicht von Evolution ausgehen, seien falsch.
    Ist das schon eine religiöse Aussage?
    Ist es jedesmal ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit und gegen die Trennung von Staat und Kirche(n), wenn der Staat irgendetwas meint, behauptet, lehrt, vorschreibt, was gegen die Lehren irgendeiner Religion verstösst?
    Wann genau bzw. in welchen Fällen ist es das?

    mfg
    Fangfragen? Der Staat meint, behauptet, lehrt etc das, was dem Volke dient.
    Die Religion ist der Privatbereich eines Buegers und sie bleibt innerhalb dieses Privatbereiches. Umgekehrt, wenn ich nach der Bibel nicht toeten darf, wie verhaelt sich ein christlicher Soldat?
    Wer seine Meinung nicht sagen darf, wer unterdrückt, bevormundet, manipuliert, überwacht und zensiert wird, lebt in einem Gefängnis.

    Wem Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit entzogen wird, ist ein Sklave.

  6. #6
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von Giri Beitrag anzeigen
    Fangfragen?
    Nö.
    Weiterführende Fragen.
    Nachdenkfragen.


    Der Staat meint, behauptet, lehrt etc das, was dem Volke dient.
    Ähm...
    Da hätte ich einige historische Einwände.
    Staatliche Bildung war und ist häufig wesentlich Staatsbürgerproduktion, Standardisierung halt.

    Die Religion ist der Privatbereich eines Buegers und sie bleibt innerhalb dieses Privatbereiches.
    Ist das auch dann noch gegeben, wenn der Staat indirekt religiöse Positionen einnimmt?

    Umgekehrt, wenn ich nach der Bibel nicht toeten darf, wie verhaelt sich ein christlicher Soldat?
    Zumindest im Dekalog steht "morden", nicht "töten".
    Wenn man das NT einbezieht, wird die Sache schwieriger.
    Jesus hat sich verfolgen lassen;
    andererseits trug Paulus ein Schwert bei sich.
    Eine in der Tat schwieriger Frage, die ich so nicht beantworten kann.

    mfg
    Geändert von -jmw- (16.02.2007 um 17:22 Uhr) Grund: Begriffsberichtigung
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  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Giri
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Nö.
    Weiterführende Fragen.
    Nachdenkfragen.



    Ähm...
    Da hätte ich einige historische Einwände.
    Staatsbildung war und ist häufig wesentlich Staatsbürgerproduktion, Standardisierung halt.


    Ist das auch dann noch gegeben, wenn der Staat indirekt religiöse Positionen einnimmt?

    mfg
    Soll er aber nicht (religioese Positionen einnehmen) Was will er denn machen, ploetzlich einen Gott herbei zaubern oder die Meinung vertreten es sollten jetzt alle die Sonne anbeten. Das ganze Thema weglassen.


    Historische Einwaende, welche?

    Gruss
    Wer seine Meinung nicht sagen darf, wer unterdrückt, bevormundet, manipuliert, überwacht und zensiert wird, lebt in einem Gefängnis.

    Wem Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit entzogen wird, ist ein Sklave.

  8. #8
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Artikel 1.1.F: Religionsfreiheit

    Zitat Zitat von Giri Beitrag anzeigen
    Soll er aber nicht (religioese Positionen einnehmen) Was will er denn machen, ploetzlich einen Gott herbei zaubern oder die Meinung vertreten es sollten jetzt alle die Sonne anbeten. Das ganze Thema weglassen.
    Ja, aber eben dies ist schwierig.
    Ich greife mal das Beispiel von weiter oben auf:
    Wenn der Staat die Evolutionstheorie unterrichtet, obgleich sie mit diversen Religionen in Widerspruch steht, so ist das aus Sicht dieser Religionen sicher eine religiöse Position, die nämlich, dass der Staat ihre Religion für falsch und daher für nicht unterichtungswürdig hält.

    Historische Einwaende, welche?
    Nehmen wir mal die Schaffung eines halbwegs einheitlichen öffentlichen Schulsystems in den Vereinigten Staaten in der zwoten Hälfte des 19. Jahrhunderts:
    Aus Aufsätzen, Briefen, Büchern, Reden usw. aus dieser Zeit kann man erkennen, dass einen nicht geringen Anteil an der Schaffung dieses Systems die alten angelsächisch-protestantischen Eliten hatten, die die zu dieser Zeit vemehrt einströmenden katholischen Iren und Südeuropäer sowie die lutherischen Deutschen verprotestantisieren und verangelsachsen wollten.
    Ausserdem hatten auch viele Grossindustrielle ihr Scherflein beigetragen.

    Was ich sagen möchte: Es ist keinesfalls so, dass der Staat das lehrte, was dem Volke nützt.
    Erstmal weiss er garnicht, was das ist - woher denn auch?;
    und zwotens stehen handfeste ideologische und materielle Interessen hinter jeder Politik.

    EDIT: "Perhaps the greatest of school's illusions is that the institution was launched by a group of kindly men and women who wanted to help the children of ordinary families—to level the playing field, so to speak." (John Taylor Gatto: The Underground History of American Education)

    mfg
    Geändert von -jmw- (16.02.2007 um 18:10 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler + Ergänzung
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
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