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Thema: Archetypische Zuordnung

  1. #1
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard Archetypische Zuordnung

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    'n Abend,

    man farge nicht, warum, jedenfalls kam mir heute morgen die Idee, so eine Umfrage zu machen.
    Sie ist in den letzten fünf MInuten formuliert worden, deshalb unvollständig, undurchdacht und alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr.

    In medias res:

    Viele Gemeinwesen der Vergangenheit und z.T. auch noch der Gegenwart kennen Stände, Kasten oder vergleichbare Einrichtungen.
    Im Mittelalter gab es hierzulande bekanntlich die Dreiteilung von Adel – Klerus – Bürger- und Bauerntum;
    Platon entwarf in seinem Buch „Das Gemeinwesen“ ebenfalls ein Dreiständemodell mit Philosophenherrschern – Wächtern und – Rest;
    im alten Persien fand man die vier pishtra der Priestermagier, der Krieger, der Familienoberhäupter und der Diener und Knechte;
    das Kastensystem Indiens dürfte euch grob geläufig sein.

    Dies waren nicht nur materielle Aufgabenstände, es waren auch Ideale mit ihnen verknüpft, bestimmte Einstellungen, Ethiken, Werte und Weltsichten, die der jeweiligen Gruppe zueignen waren und sie abhoben von den anderen in ihrem eigenen, spezifischen Sinne.

    Um diese Werte und Ideale soll es hier gehen - bitte orientiere Dich also nicht nach dem, was Du materiell-beruflich tust, sondern nach dem, was Du meinst, was Dir am ehesten entspricht.

    Welchem Archetyp also ordnest Du Dich zu?
    Geändert von -jmw- (23.02.2007 um 16:17 Uhr)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  2. #2
    stummer
    Gast

    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Hallo, -jmw- -

    ich weiß nicht, inwieweit Du C.G. Jung rezipiert haben willst, möchte hier aber als Laie weder auf dem Archetypen-Begriff noch auf meiner grundlegenden Skepsis gegenüber psychoanalytischen Schulrichtungen herumreiten.

    Also: Ich "bin" ein aussätziger und freiheitsliebender (Berg-)Bauer

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Geändert von stummer (23.02.2007 um 13:25 Uhr)

  3. #3
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Ich zähle mich zu den lohnabhängig-Beschäftigten - kurz: Arbeiter; wer ist mehr?
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  4. #4
    stummer
    Gast

    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Ich zähle mich zu den lohnabhängig-Beschäftigten - kurz: Arbeiter; wer ist mehr?
    Hallo, NITUP -

    auch wenn es weltfremd klingen mag: ich will nicht "mehr" sein. Außerdem bin ich "aussätzig".
    Was bedeutet das praktisch in meinem engen Spielraum politischer Einflußmöglichkeiten?

    Asche auf mein Haupt: Da muß ich noch viel Arbeit leisten. Ich stecke in einem Lernprozeß. Dazu ist jener "Aussatz" nötig: Eine Heimatlosigkeit angesichts bewußter Verwurzelung. Klingt blöd, ist blöd - aber mehr kann ich derzeit nicht bieten.
    Da ich respektiere, daß Du, NITUP, Atheist bist (gemäß Deiner Angabe im Profil), möchte ich an dieser Stelle zunächst verstummen.

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Geändert von stummer (23.02.2007 um 13:53 Uhr)

  5. #5
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Hallo, NITUP -

    auch wenn es weltfremd klingen mag: ich will nicht "mehr" sein.
    "Ich bin Arbeiter - wer ist mehr?" ist eine DDR-Losung, die ich philosophisch bemerkenswert finde. Warum? Im Eingangsbeitrag ist die Rede von "Kasten" oder "Ständen". Bisher war es und ist es so, daß der gewöhnliche Arbeiter in den postindustriellen Staaten eine untere Schicht darstellt, die zwar die größte Gruppe innerhalb einer jeden Industriegesellschaft, aber dennoch im öffentlichen Bewußtsein unterrepräsentiert ist (auch in den Parlamenten).

    Meine Frage, "...wer ist mehr" bezieht sich auf einen revolutionären Schritt, nämlich die unterste Schicht, welche erst den Reichtum der obersten Schicht, und damit sie selbst, produziert, zur höchsten zu machen. Ein historischer Akt der Gerechtigkeit, der ja 1990 wieder rückgängig gamacht wurde - ohne Wertung.

    Heute leben wir in einer Gesellschaft postindustrieller Barbaren, in der das Ständedenken so dazu gehört, wie das Korn zum Brot.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  6. #6
    stummer
    Gast

    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    "Ich bin Arbeiter - wer ist mehr?" ist eine DDR-Losung, die ich philosophisch bemerkenswert finde. Warum? Im Eingangsbeitrag ist die Rede von "Kasten" oder "Ständen". Bisher war es und ist es so, daß der gewöhnliche Arbeiter in den postindustriellen Staaten eine untere Schicht darstellt, die zwar die größte Gruppe innerhalb einer jeden Industriegesellschaft, aber dennoch im öffentlichen Bewußtsein unterrepräsentiert ist (auch in den Parlamenten).

    Meine Frage, "...wer ist mehr" bezieht sich auf einen revolutionären Schritt, nämlich die unterste Schicht, welche erst den Reichtum der obersten Schicht, und damit sie selbst, produziert, zur höchsten zu machen. Ein historischer Akt der Gerechtigkeit, der ja 1990 wieder rückgängig gamacht wurde - ohne Wertung.

    Heute leben wir in einer Gesellschaft postindustrieller Barbaren, in der das Ständedenken so dazu gehört, wie das Korn zum Brot.
    Hallo, NITUP -

    Danke für Deine Darlegungen! An diese Gesichtspunkte dachte ich nicht.
    Nun bin auch ich ein Gegner von Dünkeln und selbstgefälliger Klassifizierung von Menschen. Zweifellos fehlt es in D an glaubhaft gelebter Solidarität.

    Genügt es Dir an dieser Stelle, wenn ich es hier bei unseren Gemeinsamkeiten belasse?

    Falls nicht, so möchte ich nur erwähnen, daß das Volk der DDR damals gegen seine Obrigkeit demonstriert hatte. Theorie und Praxis klafften und klaffen auseinander - nicht nur im Sozialismus.

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Geändert von stummer (23.02.2007 um 14:18 Uhr)

  7. #7
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Hallo, NITUP -

    Danke für Deine Darlegungen! An diese Gesichtspunkte dachte ich nicht.
    Nun bin auch ich ein Gegner von Dünkeln und selbstgefälliger Klassifizierung von Menschen.

    Genügt es Dir an dieser Stelle, wenn ich es hier bei unseren Gemeinsamkeiten belasse?

    Falls nicht, so möchte ich nur erwähnen, daß das Volk der DDR damals gegen seine Obrigkeit demonstriert hatte. Theorie und Praxis klafften und klaffen auseinander - nicht nur im Sozialismus.

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Das hat ja wenig mit der DDR zu tun, denn es wurde ja bestimmt nicht dafür demonstriert, den Arbeiter wieder zum Angehörigen eines minderen Standes zu "befördern". Mir ging es einzig und allein darum, dieses bürgerliche Kastendenken philosophisch als auch ideologisch zu entlarven mit einer provokanten und zum Nachdenken anregenden Formulierung, die das Kernproblem schonungslos darlegt: Der Arbeiter, der den gesellschaftlichen Reichtum schafft, wird ausgerechnet, obwohl er die gesellschaftliche Mehrheit stellt, zur untersten Kaste dirigiert.

    Kann man die Ungerechtigkeit im klassischen Sinne besser darstellen?

    PS: Da ja in unseren Industriegesellschaften der Reichtum darüber entscheidet, wer zu welchen Stand gehört, möchte ich Aristoteles zitieren, der in seinem Werk "Die Nikomachische Ethik" mal folgendes festgehalten hat, was mein Anliegen unterstützt:

    Die kaufmännische Lebensform hat etwas Gewaltsames an sich, und offensichtlich ist der Reichtum nicht das gesuchte Gute. Denn er ist nur als Mittel zu anderen Zwecken zu gebrauchen.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  8. #8
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Ich fühle mich von den im Eingangspost genannten klassischen Konzepten nicht hinreichend gut getroffen. Unabhängig von der Umfrage hier habe ich mich an anderer Stelle bereits schon einige Male als jemanden beschrieben, der niemandes Knecht sein möchte, aber umgekehrt auch keine Knechte haben will. Die politische Ausprägung ist daher (einigermaßen erwartungsgemäß denke ich) der Liberalismus mit einigen Anleihen aus dem konservativen und eher wenigen aus dem linken Lager. "Laisser-faire"
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  9. #9
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Zitat Zitat von Manfred_g Beitrag anzeigen
    Ich fühle mich von den im Eingangspost genannten klassischen Konzepten nicht hinreichend gut getroffen. Unabhängig von der Umfrage hier habe ich mich an anderer Stelle bereits schon einige Male als jemanden beschrieben, der niemandes Knecht sein möchte, aber umgekehrt auch keine Knechte haben will.
    Bis dahin keinen Widerspruch.

    Zitat Zitat von Manfred_g Beitrag anzeigen
    Die politische Ausprägung ist daher (einigermaßen erwartungsgemäß denke ich) der Liberalismus mit einigen Anleihen aus dem konservativen und eher wenigen aus dem linken Lager. "Laisser-faire"
    Der Liberalismus ist nichts weiter als eine alternative Bezeichnung der Crematistik, die ja nun am Besten geeignet ist, dem Standesdünkel Vorschub zu leisten.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  10. #10
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Archetypische Zuordnung

    Da wir heute keine Ständegesellschaft mehr haben und die ohne Frage wirkenden sozialen Hierarchien sich nur diffus umreißen lassen.

    Grobe Kategorisierung: träfe wohl männlicher WASP am besten, nur dass ich kein Anglo-Saxon bin.
    Meine Eltern und älteren Verwandten gehörten sämtlich dem mittelständischen, in der Nachkriegszeit starken, aber mittlerweile immer mehr verschwindendem "Bildungsbürgertum" an.
    Selber würde ich mich als "klassischer" westlicher Intellektueller ansehen.

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