+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 2 ErsteErste 1 2
Zeige Ergebnis 11 bis 19 von 19

Thema: dali

  1. #11
    PzKw VI Benutzerbild von Tiger
    Registriert seit
    19.01.2004
    Ort
    Württemberg
    Beiträge
    953

    Standard

    @Siran: Danke, dass du mich auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht hast.
    Es sieht zwar nicht aus wie von nem Affen lässt sich aber trotzdem nicht als Kunst bezeichen. Es spotet jedem Sinn von Kunst.
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

    "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen"


    Otto von Bismarck

  2. #12
    Mitglied Benutzerbild von Nofretete
    Registriert seit
    04.05.2004
    Ort
    Österreich
    Beiträge
    319

    Standard hallo tiger,

    Zitat Zitat von Tiger
    @Siran: Danke, dass du mich auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht hast.
    Es sieht zwar nicht aus wie von nem Affen lässt sich aber trotzdem nicht als Kunst bezeichen. Es spotet jedem Sinn von Kunst.

    Dali kann man mögen oder nicht und seine Kunst ebenfalls...

    es gibt auf jeden Fall wirkliche Anti-Künstler z.B.
    ein Hermann Nitsch



    hier ein kurzer Auszug (mehr ist nicht auszuhalten) aus dem Stück

    Die Eroberung von Jerusalem

    „Christus wird in ein Schlachthaus geführt. Er schlachtet mit Hilfe von Metzgern 20 Rinder. Die Tiere werden ausgeblutet u. abgehäutet. Hat
    Christus einen Stier getötet, legt er sich auf das am Rücken liegende, abgehäutete noch zuckende Tier, saugt am Geschlechtsteil des Stieres, saugt Urin heraus und beißt in das Geschlechtsteil des Stieres. Er küsst die Hoden des Stieres´, schleckt die Hoden ab, beißt in die Hoden und zerfleischt und zerschneidet sie schreiend mit einem Skalpell.

    ………

    …wenn Christus ausrutscht, springt Nr. 38 auf ihn, steckt seinen erigierten Penis in die Afteröffnung von Christus und begattet ihn. Andere Akteure spritzen aus Schläuchen Wasser auf die blutbeschütteten Gedärme und auf das blutige rohe Fleisch. Auf den unter den Ochsen stehenden weißüberzogenen Betten liegen Männer und Weiber und begatten sich.

    .....


    ich möchte darauf hinweisen, daß das von unserem hochverehrten Staatskünstler Hermann Nitsch stammt, der von der ganzen linken Kulturschickeria einschließlich SPÖ-Politikern, den Grünen und dem ehemaligen Liberalen Forum ( Heide Schmidt) hofiert wird.

    hier noch ein kleiner Ausschnitt, ober aus dem selben "Kunstwerk" stammt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

    Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / 72
    (wie Ihr sehen könnt, war das sogar eine parlamentarische Anfrage der FPÖ im Parlament)

    Meine Damen und Herren! Ich zitiere Hermann Nitsch, "Die Eroberung von Jerusalem", Seite 160 (Abg. Dr. Schmidt: Was ist Ihre Alternative? Ist es die Bücherverbrennung, die Sie wollen?):

    "Die nackte Leiche eines neunjährigen Mädchens wird auf eine Kirchenbank gelegt; das Geschlechtsteil des Mädchens wird aufgeklafft; mit einer Silbersonde wird mehrmals tief hineingestochen; das Geschlechtsteil wird mit einem Skalpell zerfleischt; Zuckerwasser wird auf die blutige Wunde geschüttet; Nummer O saugt und schleckt das gezuckerte Blut von dem zerfleischten Geschlechtsteil." – So geht das seitenlang weiter. (Abg. Dr. Stippel: Diese Rede ist ein Trauerspiel!)


    ...was Hermann Nitsch zu seinme Werk zu sagen hat:

    Nitsch: "Die Eroberung von Jerusalem" ist eine meiner wichtigsten Arbeiten, auf die ich sehr stolz bin. Da bin ich abgestiegen in die Tiefen des Unbewußten. Da ist es mir niemals um Blasphemie gegangen, sondern um zu zeigen, welche Abgründe unsere Natur kennt. Ich habe diese Darstellungen auf mich genommen und schäme mich nicht dafür.
    Ich bin auch raus!

  3. #13
    Forever closed blue eyes Benutzerbild von Frank Sinatra
    Registriert seit
    16.09.2003
    Ort
    Hoboken
    Beiträge
    496

    Standard

    Zitat Zitat von Bakunin
    im grunde ist es doch egal, denn alle werke dieser menschen bleiben bestehen.
    Ich wollte ihn damit nicht diskriminieren, sondern lediglich mit meinem Halbwissen protzen
    Meine Spanisch-Dozentin hat das gesagt, daß es sehr wahrscheinlich gewesen wäre, daß er schwul war.(Weil in unserem Spanisch-Buch dauernd nur über spanische & lateinamerikanische Künstler geschrieben wurde, die [mit Ausnahme von Frida Kahlo] allesamt andersrum waren )

    Klar, das Ding mit den Uhren kennt ja jeder (auch wenn er so unterkulturell ist wie ich und den Namen nicht weiß ) und mit solchen bekannten Dingern wird man unsterblich, keine Frage.
    Ich bin raus!
    "So I face the final curtain"
    Frank Sinatra, größter Entertainer aller Zeiten

  4. #14
    A.D. Benutzerbild von Siran
    Registriert seit
    19.04.2003
    Ort
    BW
    Beiträge
    4.765

    Standard

    Über diese Person wurde bereits diskutiert und der Beitrag hat absolut nichts mit Dali zu tun.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  5. #15
    Bakunin
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Frank Sinatra
    Ich wollte ihn damit nicht diskriminieren, sondern lediglich mit meinem Halbwissen protzen
    Meine Spanisch-Dozentin hat das gesagt, daß es sehr wahrscheinlich gewesen wäre, daß er schwul war.(Weil in unserem Spanisch-Buch dauernd nur über spanische & lateinamerikanische Künstler geschrieben wurde, die [mit Ausnahme von Frida Kahlo] allesamt andersrum waren )

    Klar, das Ding mit den Uhren kennt ja jeder (auch wenn er so unterkulturell ist wie ich und den Namen nicht weiß ) und mit solchen bekannten Dingern wird man unsterblich, keine Frage.
    ja ok ...

  6. #16
    Mitglied Benutzerbild von Nofretete
    Registriert seit
    04.05.2004
    Ort
    Österreich
    Beiträge
    319

    Standard das weiß ich, daß Nitsch nichts mit diesem Thema zu tun hat,

    Zitat Zitat von Siran
    Über diese Person wurde bereits diskutiert und der Beitrag hat absolut nichts mit Dali zu tun.

    ich habe damit Tiger nur sagen wollen, daß es im Gegensatz zu Dali, tatsächliche Anti-Künstler gibt...
    Ich bin auch raus!

  7. #17
    GESPERRT
    Registriert seit
    13.05.2003
    Beiträge
    340

    Standard

    Zitat Zitat von Tiger
    Dali ist einer der vielen Künstler die besonders wiederliche Formen von "Kunst" gemacht haben. [...] Es spotet jedem Sinn von Kunst.
    Ich schätze Dalis Werke sehr. Was soll daran bitte widerlich sein, bzw. was verstehst Du unter Kunst?


    Dieses nicht?


    ---
    Übrigens: Du solltest Software zur Prüfung Deiner Rechtschreibung einsetzen. Es ist doch so einfach. Und Du zeigst damit, dass zumindest Du Deine Beiträge für sinnvoll genug hältst, sie zumindest ordentlich zu schreiben.

  8. #18
    Bakunin
    Gast

    Standard da ich taz und zeit lese und den zeit-beitrag zu dali schon gepostet habe............

    kommt nun der von der taz!

    Das essbare Genie
    Salvador Dalís massenhaft reproduziertes Werk gilt vielen als überschätzt. Dabei war Dalí mehr als nur Maler, Bildhauer, Schriftsteller und Designer: Er war der erste Popstar des 20. Jahrhunderts - und hat sich seinem Publikum zum Fraß vorgeworfen. Heute wäre der Surrealist hundert Jahre alt geworden
    VON SEBASTIAN HANDKE
    Wenn in ferner Zukunft die Medienarchäologen das zwanzigste Jahrhundert aufarbeiten, werden sie wohl einem Mann Aufmerksamkeit schenken müssen, den heute, an seinem hundertsten Geburtstag, noch kaum jemand auf der Rechnung hat. Er nahm die Selbststilisierungskampagne der Dandys, überführte sie in die Kulturindustrie und machte sich so zum ersten Popstar des zwanzigsten Jahrhunderts. Er malte die wahrscheinlich erste Cola-Flasche der Kunstgeschichte. John Lennon bestellte bei ihm ein Geburtstagsgeschenk für Ringo. Und lange vor Ozzy Osbourne biss er einer Taube in den Kopf. Salvador Dalí ist der wahre Prince of Darkness.

    Was ihn noch interessanter machen dürfte, ist die erstaunliche Tatsache, dass er den Weg zum Pop fand über jene andere große ästhetische Errungenschaft des zwanzigsten Jahrhunderts: dem Avantgardismus. Man muss wissen: Der Surrealist, wie Dalí ihn verstand, ist nicht Künstler, sondern Kaviar - jene "dialektische Traube", die geschluckt sein will, bevor die Menschen sich an fettigen und verstopfenden Speisen versuchen. Darin, so schreibt Dalí 1935 in "Die Eroberung des Irrationalen", liege die "kolossale nahrhafte und kulturelle Verantwortung des Surrealismus": die Masse abzuhalten vom Biss ins hochrot blutende Kotelett - und sich selbst zum Verzehr anzubieten.

    Dalí verabscheute die "selbst bestrafende" Architektur der Moderne und hegte die vermutlich durchaus ernst gemeinte Absicht, sie mit seiner Formensprache und seiner surrealistischen Methode des kritischen Paranoismus zu infiltrieren - kurz: dem imaginativen Fasten seiner Zeitgenossen ein Ende zu setzen. Mit den Mitteln der Kunst ein neues Publikum zu schaffen, mit neuen Augen - das war auch das Ziel der Avantgarden. Dass Dalí dabei so hemmungslos auf die Massenkultur setzte, haben ihm seine Freunde vom Pariser Kreis der Surrealisten nicht verziehen.

    Für sie ist Dalí so etwas wie ein Kriegsopfer. Denn 1940, gerade als er vor den Kriegen des alten Kontinents in die Vereinigten Staaten geflohen war, begann dort der Siegeszug der Kulturindustrie und der Massenmedien. Dalí erlag ihren Reizen und ging darin auf wie die Eiswürfel, die er in seinem Lieblingsrestaurant "Duran" gelegentlich in die Nudelsuppe fallen ließ (das Restaurant in Dalís Geburtsort Figueres bietet übrigens zum Dalí-Jubiläum "Entenfuß, sodomisiert von anthropomorphen Birnen". In Figueres befindet sich auch das Dalí-Museum).

    Dalí bereitete sich einen angemessenen Empfang in den Vereinigten Staaten. Bereits vor seiner Ankunft ließ er Flugblätter mit dem Titel "New York empfängt Dalí" von einem Flugzeug auf die Stadt regnen. Für den folgenreichen ersten Kontakt mit der amerikanischen Presse sorgte die Schriftstellerin und Verlegerin Caresse Crosby noch im Hafen von New York - jene Frau, die später unter anderem als Erfinderin des Büstenhalters in die Geschichte einging. Das Ergebnis war, dass in den Morgenausgaben des nächsten Tages das Porträt von Dalís Muse und Gattin Gala mit Lammkoteletts auf ihren Schultern den Platz eingenommen hatte, der sonst den täglichen Pin-up-Girls vorbehalten blieb.

    Das war ein guter Anfang. Noch aber fehlte die gültige Weihe zum Popstar. Heute wissen wir, dass es günstig ist, wenn dabei etwas kaputt gemacht wird, sei es auf der Bühne oder im Hotelzimmer. In den Dreißigerjahren aber betrat Salvador Dalí in dieser Hinsicht noch Neuland, und zwar auf Manhattans Fifth Avenue. Wie schon drei Jahre zuvor, so war er auch 1939 beauftragt worden, ein Schaufenster des Kaufhauses "Bonwit Teller" zu dekorieren. Als er am nächsten Tag sah, dass man heimlich und gegen seinen Willen die Dekoration verändert hatte, weil man sie vielleicht doch als ein wenig zu herausfordernd empfand, eilte er aufgebracht ins Fenster und brachte das Glas vor der staunenden Menge zu Bruch. Dalí musste für einige Stunden ins Gefängnis, bis ein Richter dem Künstler das Recht beschied, sein Werk "bis zum Äußersten" zu verteidigen.

    Was tuts, dass die Badewanne, die zur Installation gehörte, nur versehentlich ins Fenster geglitten war? Ein Weltstar war geboren. Und eine taugliche Methode, mit der dieser ein solcherart erschlossenes Publikum zukünftig bedienen konnte - ein Publikum, das noch nie etwas vom Surrealismus gehört hatte und das ihm nun zu Füßen lag - gierig nach all den "kritisch-paranoischen" Leckereien schnappend, die ihnen der Meister zum Angebot machte. Dalí flutete fortan die visuelle Sphäre mit seinem ikonischen Repertoire - weiche Uhren, faltige Spiegeleier und schmelzende Camemberts ergossen sich in alle zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, bis uns irgendwann der Dalí wieder hochkam.

    Es war nur natürlich, dass Dalí zunächst den Versuch unternahm, in Hollywood Fuß zu fassen. Dem Kino hatte er in Buñuels "Un chien andalone" mit dem berühmten, von einem Rasiermesser aufgeschlitzten Auge bereits ein unvergessliches Urbild beschert. Doch Dalí dachte nicht daran, sich zum Vater des Arthouse-Kinos zu machen. Im Gegenteil: Ein Film, so Dalí, habe zu sein wie ein Auto, ein Flugzeug oder ein Grammofon. Die Werke der Marx Brothers - reinster Surrealismus! Harpo Marx schickte er eine mit Stacheldraht bezogene Harfe (deren Empfang Harpo mit einer Aufnahme seiner bandagierten Hände bestätigte) und schlug ihm einen Film vor - eines jener vielen Filmprojekte, die nie umgesetzt wurden.

    Seinen Umtrieben in Hollywood ist es allerdings zu verdanken, dass wir es uns bequem machen können auf den Lippen jener Frau, deren "runde Muskeln" von Dalí als "drohende Gefahr" identifiziert wurden für die verhasste Ästhetik der Moderne. Zu Ehren der voluminösen B-Movie-Ikone schuf er sein erstes anthropomorphes Möbelstück - das Mae-West-Lippensofa.

    Bis dahin hatte Salvador Dalí nur wenige Skulpturen geschaffen, unter Anwendung der surrealistischen Methode des schöpferischen Automatismus. Fortan machte er sich einen ganz anderen Automatismus zu Eigen: die Herstellung kommerziellen Designs in Serie. Die Dalínisierung der Welt nahm ihren Ausgang: Cognacflaschen und Plattencover, Krawatten und Aschenbecher, Parfümflakons und Schminkschatullen, Kommoden und Fernsprechapparate - jede Bedarfs- oder Luxusware eignete sich zum Träger Dalíscher Antimoderne.

    Dalí machte Mode. Mit Elsa Schiaparelli, die ohnehin eine gewisse Nähe zu den Surrealisten pflegte, verband ihn eine enge Zusammenarbeit, mit Coco Chanel sogar Freundschaft. Dalí machte Druck. Er gestaltete für Vogue, Life Magazine und American Weekly; er illustrierte Casanova, Dante und die Bibel; schließlich brachte er die Dalí News heraus, in denen er all das publizierte, was er endlich einmal über sich selbst lesen wollte. Dalí machte Reklame. Zehn Millionen Dollar war der Satz "Ich bin verrückt nach Lanvin Schokolade" wert, wenn er aus seinem Munde kam. Sein zweites "Brotkorb"-Gemälde wurde zum Symbol des Marshall-Plans. Doch vor allem war Salvador Dalí eines: Fleisch gewordene Werbung für sich selbst. "Ich glaube, dass mir die Werbung um ihrer selbst willen nicht gefällt", sagt er 1965. "Was mir gefällt, ist, mir symbolisch zu beweisen, dass ich existiere."

    Das zerbrochene Fenster auf der Fifth Avenue hatte ihm den Weg gewiesen: der Meister des Surrealismus wurde zum Revolutionär des Marketing- und Publicitywesens. Er schuf Skandale und Kontroversen mit spektakulären Konferenzen und Happenings, tanzte Journalisten auf der Nase herum und machte sich zum Hampelmann für die Hippies ebenso wie für jene Schar amerikanischer Neureicher, die ihm jedes seiner Werke freudig abkaufte. Der Künstler war nun ganz Kaviar geworden.

    Diese auf nichts als einer sich selbst reproduzierenden Zirkulation von Zeichen aufgebaute Aufmerksamkeitsökonomie, in der sich beide Seiten symbiotisch ergänzen - sie prägt die Sphäre des Öffentlichen heute mehr denn je. Salvador Dalí, das Genie unter den Surrealisten, hat sie erfunden. Er verwandelte sich in Dalí Enterprises, den Urtypus des Franchising, und schreckte auch nicht davor zurück, zehntausende Blankobögen mit seiner Unterschrift zu versehen, als er selbst mit der Produktion nicht mehr nachkam. Am Ende seines Lebens war vom strahlenden Trotz seines widersprüchlichen Wollens nur noch Leerlauf geblieben. Dalí wurde zur ausgelaugten, bemitleidenswerten Karikatur, einer im engen Wortsinn tragischen Gestalt.

    Was hier nicht verschwiegen werden soll: Salvador Dalí stellte auch Gemälde her. Einige davon sollen ausgesprochen gut sein. Besonders beliebt waren seinerzeit die so genannten Doppelbilder aus seiner kritisch-paranoischen Phase. Wer jemals den Versuch unternahm, die Figuren, die in optischen Täuschungen dieser Art angeboten werden, gleichzeitig zu sehen, wird enttäuscht feststellen, dass das beim besten Willen nicht möglich ist - sie schließen sich gegenseitig aus.

    Auf ebendiese Weise hat wohl auch der selbstherrliche Angeber die anderen Dalís zum Schweigen gebracht: jenen Dalí, den selbst viele seiner Kritiker als den Maler des 20. Jahrhunderts mit dem wohl größten technischen Vermögen bezeichnen; den universalgebildeten, blitzgescheiten und fleißigen Dalí; den Dalí, der auch im hohen Alter noch zärtlich von seiner herrschsüchtigen Frau sprach; den im Grunde seines Herzens äußerst schamvollen Dalí, der darum bat, man möge ihm nach seinem Tod das Gesicht mit einem Tuch bedecken - sie alle verschwanden hinter dem Medienmonster.

    Salvador Dalí hatte sich zum Fraß angeboten. Er wurde mit Haut und Haaren verschlungen.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben