[...]Die Statistiken sind deprimierend:
Studentenzahlen und Bildungsausgaben sinken erheblich. Die Anzahl der Wissenschaftler und Ingenieure, die in Forschung und Entwicklung arbeiten, liegt in den 22 arabischen Ländern nur bei 371 auf eine Million Menschen. Der weltweite Durchschnitt beträgt hingegen 979. Nur 0,2 Prozent des Bruttosozialprodukts werden in der arabischen Welt für Forschung und Entwicklung ausgegeben.[...]
Die Golfstaaten konnten sich auf ihren Ölreserven ausruhen, die von staatlichen Unternehmen gefördert werden und
zum Teil über 90 Prozent des Bruttosozialprodukts erwirtschaften.[...]
Aber mehr als 50 Prozent der arabischen Bevölkerung arbeitet noch immer in der Landwirtschaft.
Es gibt auch erhebliche Defizite im Bereich der Medien, die bei der Wissensvermittlung eine Hauptrolle spielen. Auf 1000 arabische Bürger kommen weniger als 53 Zeitungsexemplare. Nur 1,6 Prozent oder 4,2 Millionen Haushalte haben Zugang zum Internet.
Schuld an der geringen Nutzung sind in erster Linie die Zensur, die hohen Kosten, aber auch Analphabetismus. Die Koranschule ist oft der einzige Weg für Kinder, Bildung zu erhalten.[...]
Es gibt indes mehr als 120 Nachrichtensender. Die bekanntesten sind Al Arabia und Abu Dhabi TV in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Al Dschasira im Emirat Katar, der als erster arabischer Nachrichtensender die Fernsehwelt revolutionierte. Ganz unabhängige Informationen liefern alle drei Stationen dennoch nicht.
Die Sender werden von Regierungen finanziert und zensiert. "
Sie können zwar über alles, was in der Welt passiert, berichten, aber die Probleme ihres eigenen Landes bleiben tabu", klagt der Journalist Salameh Nematt, der für die Zeitung "Al Hayat" schreibt.[...]
Die Abwanderung arabischer Experten ins Ausland, der arabische "brain drain", markiert ein weiteres Problem.
Die Eliten werden in England, Kanada oder den USA ausgebildet. Über die Hälfte der Studenten bleibt gleich dort.
Und jeder vierte Absolvent einer arabischen Universität wandert aus, zwischen 1998 und 2000 waren das allein 15 000 Ärzte.[...]
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