(dpa)In der Türkei wächst die Zahl derer, die sich in erster Linie als Muslime begreifen. Ihr Anteil an der Bevölkerung ist einer Studie zufolge innerhalb von sieben Jahren von gut einem Drittel (36 Prozent) auf fast die Hälfte (45 Prozent) gestiegen. Rückläufig ist dagegen die Zahl derer, die sich vorrangig als türkischer Staatsbürger (30 Prozent) oder einfach als Türke (19 Prozent) verstehen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Stiftung für Wirtschafts- und Sozialstudien (TESEV), über die türkische Zeitungen am Mittwoch berichteten.
Trotz der zunehmenden Gläubigkeit seien radikale Tendenzen auf dem Rückmarsch, fanden die Forscher heraus. Während sich vor sieben Jahren 27 Prozent für einen islamischen Staat auf der Grundlage der Scharia aussprachen, waren es jetzt nur noch 9 Prozent. Als gläubig bezeichneten sich 34 Prozent, als «ziemlich» 47 und als «sehr» gläubig 13 Prozent der Befragten.
Anders als vor diesem Hintergrund zu vermuten, sei die Zahl der Frauen zurückgegangen, die sich mit einem Kopftuch bedecken - von 53,4 (1999) auf 48,8 Prozent (2006). Nach Einschätzung der Studie haben hierzu «wachsende Einkommen, Verstädterung und die Herausbildung einer neuen Mittelschicht» beigetragen. Nur eine Minderheit von 22 Prozent sieht der Studie zufolge den Laizismus, die Trennung von Staat und Religion, in der Türkei in Gefahr.
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Also sind die meisten Türken noch Gläubig! Wie war das mit dem Zentralrat der Ex-Muslime, die meisten Türken sind nicht gläubig?:rolleyes: