Österreichische Militär-Zeitung, Juni 2006
Der bosnische Dschihad
Die vor über zehn Jahren in den Balkan eingesickerten Gotteskrieger...
...stellen heute ein terroristisches Bedrohungspotential für die Europäische Union dar
"Wenn Europa seine Haltung nicht ändert, werden wir Maßnahmen ergreifen und terroristische Aktionen auf europäischem Territorium entfesseln. Viele europäische Hauptstädte werden in Flammen stehen."( Sefer Halilovic, Oberbefehlshaber der bosnisch-muslimischen Armee , Ende Januar 1993) (..)
Die Verbrechen des 3. Korps
Welche Teile der Armee Bosnien-Herzegowinas während des Bürgerkrieges von Mudschahedin geführt oder durchsetzt waren, ist weitgehend geklärt. Verschiedene Quellen gehen einvernehmlich davon aus, dass es vor allem das 3. und das 7. Korps war. Im Rahmen des 3. Korps waren einheimische Gotteskrieger vor allem in der 7. Brigade zusammengefasst, die ausländischen Kämpfer im Bataillon El Mudžahid.
Die 7. Brigade wurde im November 1992 eingerichtet und bestand aus drei Bataillonen mit Hauptquartier in Travnik, Zenica und Kakanj. Sie war de jure dem 3. Korps unterstellt, aber de facto war ihr Aktionsradius viel weitgehender: Sie sollte "die ganze Armee nach ihrem Bilde formen". El Mudžahid wurde im August 1993 offiziell dem 3. Korps unterstellt. Die Angaben über die Gesamtstärke des Bataillons differieren zwischen 2000 und 6000 Mann. Im folgenden Jahr wurde El Mudžahid als beste Einheit des Korps ausgezeichnet. Für die religiöse Zucht des Bataillons war der Afghanistanveteran Abu al Maali als Feldemir zuständig. (..)
Besonders blutrünstig waren die Verbrechen der 7. Brigade. "Die Soldaten dieser Einheit mussten die Islamischen Glaubensregeln strikt einhalten. Rekruten mussten einen Eid ablegen, nachdem sie die Regeln eines echten Moslemsoldaten befolgen würden, wie sie in dem Handbuch mit dem Titel 'Instruktionen für einen muslimischen Kämpfer' niedergelegt waren." Nach Erkenntnissen der Haager Ermittler wurden 20 000 Exemplare des Handbuches bereits 1993 in der 7. Brigade verteilt, 1994 gab es dann eine Nachauflage. (..)
Damit war die Genfer Konvention für die Dschihad-Einheiten der bosnisch-moslemischen Armee suspendiert, und grausame Verbrechen an Zivilisten und Kriegsgefangenen waren die Folge. Berichte darüber finden sich nicht nur in der serbischen und kroatischen Presse, sondern auch in muslimische Medien Bosniens, die dem Treiben der Fundamentalisten kritisch gegenüberstehen. (..)
Slobodna Bosna schreibt: "Die Überlebenden haben Zeugnis abgelegt über das, was sich im Lager der Mudschahedin abgespielt hat. Ihre Zeugnisse werden durch Fotografien bestätigt, die die Leute aus dem Hinrichtungskommando aufgenommen haben, als sie neben ihren Opfern posierten. Auf den Fotos, alle mit Datum versehen, kann man Gefangene sehen, die gefesselt am Boden liegen und noch leben. Auf einem dieser Fotos schärft ein dunkelhäutiger Mudschahid das Hackbeil, mit dem der Gefangene später getötet werden wird. Die Leute aus dem Hinrichtungskommando fotografierten die Hinrichtungen nicht nur, sie filmten sie auch und stellten damit Propagandamaterial für ausländische Geldgeber her. Eine Kopie des Bandes mit der rituellen Schlächterei wurde später als Geschenk an Präsident Alija Izetbegovic geschickt. Gefangene wurden in einem Schafstall gehalten und zum Zeitvertreib getötet. Man gab ihnen tagelang kein Essen und kein Wasser, so dass sie vor Erschöpfung halluzinierten. Man gab den Gefangenen Messer und befahl ihnen, sich gegenseitig umzubringen. 'Wenn Du ihn nicht tötest, töte ich Dich', sagten die Mudschahedin den halb wahnsinnigen Männer, die dann auf einander einstachen. Wenn sie verwundet zu Boden gingen, wurden sie von den Mudschahedin mit Beil oder Kettensäge enthauptet, und die Überlebenden wurden gezwungen, die abgeschnittenen Köpfe zu küssen, die man später an Baumstümpfe nagelte ... Es ist nicht schwierig, Kopien dieser Videos zu bekommen. Man konnte die Bänder im Videoladen im Kulturhaus in Zavidovici kaufen."