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derNeue
Vielleicht wäre es sinnvoll, erst mal eine klare Analyse darüber anzustellen, wie es so weit kommen konnte. Für mich ist die Hauptursache eindeutig das Totalversagen der Konservativen in den letzten Jahrzehnten. Das ging eigentlich los mit der Generation Kohl. Seitdem hat die CDU praktisch nur noch Opportunisten und Speichellecker hervorgebracht. Vorher gab es durchaus noch ein paar echte Konservative, die sich nicht so leicht verbiegen ließen, z.B. Dregger und andere. Aber es wurden im Laufe der Zeit immer weniger.
Das Gleiche war auch unter den Journalisten und den Medien zu beobachten. Kohl hat die verhängnisvolle Tradition in die Partei eingeführt, Probleme auszusitzen und ansonsten sein Fähnlein nach dem Zeitgeist zu drehen. Die CSU dagegen nimmt zwar noch vollmundig konservative Werte in den Mund, wird es dann aber konkret, entpuppt sich diese Gruppierung regelmäßig als Pappdrachen.
Das Totalversagen der Konservativen besteht eigentlich darin, daß sie den Linken, Grünen und 68ern völlig das Feld überlassen haben und praktisch nur hinterhertrotten. Es entsteht so ein Dauerwettlauf der großen Parteien, dem sich aber auch die FDP angeschlossen hat: wer ist "linker" (heißt natürlich heute: "zeitgemäßer, moderner").
So kommen die Probleme, die zur Krankheit des Staates und Volkes geführt haben, im wesentlichen zustande: die ungebremste Masseneinwanderung, die Moralisierung und Dogmatisierung des öffentlichen Lebens, der ausufernde (oder besser: längst ausgeuferte) Sozialstaat, die Politik des Schuldenmachens, aber schließlich und vor allem: die krassen Eingriffe in bürgerliche Freiheiten, die Meinungsdiktatur, der Schnüffel und Überwachungsstaat.
Es fehlt sozusagen schon seit 30 Jahren die andere Seite, die bewahrende, es fehlen die , denen Deutschland überhaupt wichtig ist. Dieses Fehlen wird durch die einseitige Ausrichtung der Massenmedien als Normalität verschleiert, denn 85% der heutigen Journalisten haben eine linke Einstellung.
Die Union hat abgewirtschaftet. Wer noch an sie glaubt, verhindert nur eine vielleicht noch mögliche Heilung des Patienten Deutschland. Es muß eine neue Kraft entstehen. Sie muß so stark werden, daß sie sich nicht mehr aus dem öffentlichen Dialog ausgrenzen läßt. Sie muß echte Alternativen aufzeigen und überzeugen. Ansätze gibt es genug. Nur so kann es die geistig moralische Wende geben, die von Kohl 1982 angekündigt wurde, auf die man dann aber vergeblich gewartet hatte.