Staatsschutz überprüft Volksmusik auf Rechtsradikalismus
"Diese Musik hat in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert. 10 Millionen Menschen - so hat die Demoskopie ganz seriös errechnet - lieben diese Musik!" Im Interview in der Reportage von Annette Hopfenmüller "Hans R. Beierlein - Der Mann der sich selbst erfand" (ausgestrahlt einen Tag nach dem Eröffnungscasting zum Superstar der Volksmusik in Frankfurt am 11. Februar 07 in der ARD) ist dies die Aussage von Hans R. Beierlein zum Thema Volksmusik.
Doch der Staat denkt anscheinend anders. Fällt ein Event des Schlagers und der Volksmusik zufällig auf einen Geburtstag eines der Begründer des Nationalsozialsmus am 20. April gerät die Volksmusik gleich in den Ruf einer „Rechtsradikalen Veranstaltung".
Ob Lionel Richie oder Ludwig Hirsch selbst oder gar Konzerte mit Werken von Mozart oder Beethoven von namhaften Orchestern. Konzertevents gibt es am 20. April 2007 genug. Die Stadtverwaltung Erzhausen bei Darmstadt jedoch witterte nichts Gutes, als die Castingshow "Superstars der Volksmusik" für die Regionalausscheidung Hessen Süd ihr Bürgerhaus mieten wollten, wurde die Veranstaltung umgehend der Kripo gemeldet!
Gestern standen dann zwei Kripobeamte vor der Tür von hr-topevent, dem Veranstalter des Superstars der Volksmusik. Als jedoch die Inhaber nicht angetroffen wurden, wurde telefonischer Kontakt aufgenommen. Die Angelegenheit sei so wichtig, das man sich auf einem Autohof treffen müsse, denn Heiko Rübsamen war gerade auf dem Weg zu Anita Burck, einem der Jurymitglieder der Show.
"Um was geht's denn überhaupt?", war die erste Frage. "Bei der Antwort 'Um den Geburtstag von Hitler'" dachte ich, ich bin im falschen Film und vermutete eine versteckte Kamera", so Heiko Rübsamen. Doch die Beamten der Kripo Giessen, Kommissariat Staatsschutz, zeigten Ihre Marke und versicherten, dass sie ernsthaft recherchierten, denn es handele sich schließlich um eine volkstümliche Veranstaltung an eben jenem Geburtstag. (...)