Der Ausdruck trifft Eure Praxis doch recht gut. Die sog. Kindertaufe kam von (indogermanischen) Heiden. Da wurde naemlich die Anerkennung der Vaterschaft an den Kindern durch eine Art Taufe "bestaetigt". Ersaeufen war bekanntlich auch eine Art der Hinrichtung, wohl im Andenken an die grosse Flut, die auch den Germanen und anderen Voelkerschaften in Erinnerung war.
Was die Kinderbenaessung betrifft, so sind die Calvinisten (und Lutheraner) doch wiederum in Eurem Lager.
Ich kenne die ganzen Argumentationen der Kinderbesprenkler zu genuege.
"wo hat denn der Herr gesagt, dass man sich ganz streng an die Bibel halten soll"
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"War er denn im Gegenteil nicht immer so kritisch gegenüber den Schriftgelehrten eingestellt?"
Ja, aber doch vor allem deswegen, weil diese Sinn und Wortlaut vergewaltigten. Und auch gerne mal was weggelassen haben oder Traditieonchen hinzufuegten.
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"Waren denn seine Jünger nicht größtenteils Analphabeten?"
Wuerde ich so nicht sagen. Offensichtlich konnte der Zimmermannsstiefsohn Jesus die Schriften ja auch schon im Kindesalter lesen. Eine rudimentaere Schriftkenntnis kann man also auch fuer damals vorraussetzen. Von Petrus stammen ja auch die Petrusbriefe. Also darf man bei den auch bei Aposteln durchaus einen gewissen Bildungsgrad vorraussetzen. Das einige Juenger Analphabeten waren, kann ich mir aber zumindest vorstellen.
"Grade Kinder sind also Gott doch offensichtlich am liebsten, da sie rein und unschuldig und für den Glauben so offen sind!
Die Taufe ist vor allem zur Vergebung der Sünden und dementsprechend die Kindstaufe für die Vergebung der Erbsünde....."
Nah, eben deswegen brauchen die ja noch nicht getauft zu werden.
Mit der Erbsuende ist das so eine Sache. Da gehts eher, um die Verdorbenheit die durch den Suendenfall auf die ganze Schoepfung gekommen ist. Daher herrscht doch die Not in der Welt, von der auch Kinder nicht verschont bleiben.
Die Taufe ist ein Begraebnis. Der Getaufte schliesst da mit dem alten Leben ab, um an der Auferstehung teilhaben zu koennen.