Knapp ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag im Jahr 2005 in sechs Städten der Anteil dieser Kinder sogar über 60 Prozent. An der Spitze stand demnach Nürnberg mit einem Anteil von 67 Prozent, gefolgt von Frankfurt (65 Prozent) und Düsseldorf und Stuttgart (jeweils 64 Prozent).
Insgesamt zählten die Statistiker 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Von diesen haben acht Millionen die deutsche Staatsbürgerschaft. 14,7 Millionen oder 96 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund leben in den alten Bundesländern und in Berlin, nur 600.000 in den neuen Ländern.
Wichtigstes Herkunftsland: Die Türkei
Fast 62 Prozent der nach Deutschland Zugewanderten kommen nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes aus Europa.
Das wichtigste Herkunftsland ist die Türkei mit einem Anteil von 14,2 Prozent aller Zugewanderten, gefolgt von der Russischen Föderation mit 9,4 Prozent, Polen mit 6,9 Prozent und Italien mit 4,2 Prozent Anteil.
Die Statistiken ergaben außerdem, dass die in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund geringer qualifiziert sind:
So haben fast zehn Prozent keinen Schulabschluss - bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund sind dies nur 1,5 Prozent.
51 Prozent gegenüber 27 Prozent haben keinen Berufsabschluss. Auch die Arbeitslosigkeit liegt in der Gruppe mit Migrationshintergrund mit einem Anteil von 13 Prozent gegenüber 7,5 Prozent deutlich höher.
Frauen kümmern sich um die Familie
Erwerbstätige mit Migrationshintergrund sind doppelt so häufig als Arbeiterinnen und Arbeiter tätig wie Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund (48,5 Prozent gegenüber 24 Prozent), Angestellte und Beamte sind unter ihnen entsprechend selten vertreten. Erwerbstätige mit Migrationshintergrund arbeiten vor allem im Produzierenden Gewerbe sowie im Handel und Gastgewerbe. Hier sind zusammen 64 Prozent aller Menschen mit Migrationshintergrund tätig, aber nur 50 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund.
Bei den Frauen in der Altersgruppe der 25- bis 65-Jährigen sind die Unterschiede der zwei Gruppen besonders deutlich ausgeprägt.
So sind nur 52 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund berufstätig, aber 67 Prozent der Frauen ohne Migrationshintergrund. Von den nicht berufstätigen Frauen kümmern sich deutlich mehr Migrantinnen um die Familie:
37 Prozent erziehen Kinder oder pflegen Angehörige. Bei den nicht-erwerbstätigen Frauen ohne Migrationshintergrund sind dies nur 26 Prozent.