Im schönsten Wiesengrunde
Heute Abend bin ich nach hause gekommen und schaltete den Fernseher an. Es erscheint das Erste Programm, und was sah, nein vielmehr hörte ich? Ein schönes altes Deutsches Volkslied - also ein richtiges, und nicht eines dieser unerträglichen Quotenjodler. Wunderbar interpretiert von einem Chor. (Ich glaube, der Bohlen mit seinem Mummenschanz lief gerade auf RTL.)
Sollte es doch tatsächlich möglich sein, daß sich in diesem Lande noch so etwas wie kulturelle Identität regt? Haben wir Deutschen das noch nicht vergessen, was andere Nationen auch ausmacht: ihre identitätsstiftenden Werte, die uns sagen, wer wir eigentlich sind, oder treffender, wer wir sein sollten?
Ein Blick ins anwesende Publikum verriet mir dann aber ganz schnell die "Restlaufzeit" dieses kleinen Hoffnungsschimmers. Schade, und ich dachte doch tatsächlich, daß es im Deutschen Fernsehen noch so etwas wie einen Bildungsauftrag gibt. Aber hier liegt die Kausalität wohl eher in der Quote begründet, ergo in der Zielgruppe!
Naja. Übrigens, dieses schöne alte Deutsche Volkslied aus der Schwäbischen Liederchronik von 1876 war auch "anderen" bekannt. 1946, als Berlin in Trümmern lag, gab das Alexandrow-Ensemble der Roten Armee auf dem Berliner Gendarmenmarkt ein Konzert, auf dem neben russischer Folklore auch deutsches Liedgut gespielt wurde, darunter eben auch dieses schöne Lied.
Herrlich gefühlvoll vorgetragen; sowohl die russische, als auch die deutsche Schwermut tragen förmlich dieses Lied. Zum Sterben schön, [Links nur für registrierte Nutzer] ......und lange her.