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Thema: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

  1. #41
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Moin,

    Da ich nicht denke, dass ich mein Leben lediglich für einen Selbstzweck leben will, muss ich mich fragen, wofür es eigentlich gut sein soll. Da nun also ein "Sinn" in meinem Leben nicht möglich ist, wenn das Leben endet (also nach dem Tod nichts mehr kommt), könnte ich mich natürlich in ein gedankliches Konstrukt flüchten, welches mir ein Leben nach dem Tod bescheinigen würde. Dadurch hätte ich etwas, worauf ich mein Leben begründen könnte. Wenn ich allerdings diesem Glauben folge, so lasse ich damit mein Gewissen im Stich, indem ich ganz einfach nur etwas glaubte, weil die Mögilchkeit bestünde, dass es richtig ist - allerdings hätte ich dafür keinerlei Beweis. Die andere Alternative wäre ein schnelles und mögichst schmerzloses Ausscheiden aus dem Leben. Das hätte den Vorteil, dass ich Dinge wie Schmerzen, Trauer oder ähnliches nicht mehr ertragen müsste.

    Weitere Alternativen gibt es leider nicht mehr, da jegliche "Freude" lediglich relativ und somit für mich nicht von Bedeutung ist. Nehme ich also an, es gäbe kein Leben nach dem Tod, so wäre alles, was ich tue, absolut sinnlos. Gehe ich davon aus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, hätte das Leben schon einen Sinn, der mir aber Zeit meines Lebens ubegreiflich bleibt. Insofern ist der Selbstmord die einzige logische Schlussfolgerung. Ich wünschte, ich könnte mich in eine Religion flüchten, die mir das Denken abnimmt.

    Was meint ihr dazu? Seht ihr noch eine weitere Alternative?



    Da ich weiß, dass das Christentum die richtigste Religion ist und es sehr wohl ein Leben nach dem Tod gibt, rate ich dir, wenigstens zu versuchen, ein guter ehrlicher Mensch zu sein. Unter uns: das reicht im Grunde, um einmal in den Himmel zu kommen. Man darf sich halt nur nicht gegen Gott stemmen, denn dann bleibt wirklich nur noch die gottfreie Zone namens Hölle.
    Der Sinn der ganzen Veranstaltung hier auf Erden ist eine Art Prüfung, wir sollen hier das Teilen lernen und die Mitmenschen und natürlich Gott zu lieben, wobei wir hier volle Handlungs- und Entscheidungsfreiheit genießen. Fehler namens Sünden sind natürlich erlaubt, man lernt ja auch dadurch.
    Eine denkbar schlechte Alternative, die aber viele wählen, ist, das irdische Leben, so weit es geht, zu genießen. Denn das macht nur noch unglücklicher, weil eine solche egoistische Lebenshaltung alles um einen herum, besonders die Beziehungen, kaputt macht. Und dann kommt das schlechte Gewissen. Deswegen leben glaube ich die meisten zwar nach der Devise, das Leben schon hier und da zu genießen, aber doch auch schon ein bisschen Rücksicht auf andere zu nehmen. Das wäre - vom irdischen Standpunkt aus - wohl die vernünftigste Lebensplanung, denn man weiß ja nicht, ob nach dem Tod noch was kommt.
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

  2. #42
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Kinder.

    Ja, mit Kindern hat man auf einmal Verantwortung und will sich auch bestimmt nicht mehr umbringen, weil sie einen ja auch noch brauchen. Sehr guter Tip!
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  3. #43
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Kannst Du mir das, insbesondere den Teil mit dem Nihilismus, noch ein wenig genauer erklären?


    Ich habe nie behauptet, dass ich das weiß. Ich gehe aber davon aus.

    Ps. Leute, was ich hier in erster Linie suche, sind Alterantiven. Es geht mir darum, mit einer möglichen philosophischen Grundlage mein Leben neu zu ordnen, mehr nicht. Ich habe in absehbarer Zeit nicht vor, Selbstmord zu begehen, ich habe nur keine Lust, mich selbst in einem derart zerrissenen Zustand zu lassen, in dem ich mich derzeit befinde.

    Ich könnte den Thread auch nennen: Wie kann ich mein Leben ohne, mein Gewissen zu verarschen, neu ordnen?

    Du kannst Gott ja um ein Zeichen seiner Existenz bitten. Manchmal erfüllt er diese Gebete mit unwahrscheinlicher Eindeutigkeit.
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  4. #44
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Zum einen: Ist das eigene Ich von untergeordneter Bedeutung gegenüber etwas anderem (Du schriebst selbst, der Nationalismus sei eigentlich die einzige Sinnlehre, mit der Du noch etwas anfangen kannst), wird dieses andere zu einer quasipantheistischen Überkraft. Deutschland bezieht das, was es hervorbringt, durchzieht dann wie eine göttliche Macht Raum und Zeit, und die bis eins von vielen Millionen kleinen Aufblitzen, die es hervorbringt. Dass Du verglühen wirst, muss dich dann nicht bekümmern, solange dieses Quasigöttliche weiterbesteht.
    Du kannst sogar (wie gesagt, bisweilen hat das bei mir geklappt) Trost darin finden, wieviel älter, größer und gewaltiger dieser unpersönliche Gott ist als Du.

    Zum anderen:
    Gehst Du klassisch nihilistisch davon aus, dass der Welt kein Ziel und Zweck eingegeben ist, dass sich auch das Individuum nicht im Sinne des Existenzialismus selbst einen Sinn geben kann, der auch nur einen Tacken mehr hermacht als jeder andere oder gar keiner, muss das trotzdem nicht zu einer Verwerfung der Welt führen, sofern Du nicht -wie viele Nihilisten- davon ausgehst, dass spätestens nach dieser "Leerung" der Welt viel besser NICHTS sein sollte, kannst Du immer noch daran hängen, dass es dennoch inkonsequent wäre, eine höhere Wünschbarkeit des Nichts zu proklamieren, da sich der Nihilismus damit (insofern er dem Nichts einen -relativ positiven- Wert einräumt) selbst widerspräche.
    Suizid wäre dann "raus", weil er einfach auch nicht mehr Sinn macht als alles andere.



    Ja, es ist doch immerhin besser zu leben als gar nicht zu sein. Ob etwas danach kommt, kann man ja sehen.
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  5. #45
    Sozialdemokrat/Humanist Benutzerbild von Rotfuchs
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Moin,

    Da ich nicht denke, dass ich mein Leben lediglich für einen Selbstzweck leben will, muss ich mich fragen, wofür es eigentlich gut sein soll. Da nun also ein "Sinn" in meinem Leben nicht möglich ist, wenn das Leben endet (also nach dem Tod nichts mehr kommt), könnte ich mich natürlich in ein gedankliches Konstrukt flüchten, welches mir ein Leben nach dem Tod bescheinigen würde. Dadurch hätte ich etwas, worauf ich mein Leben begründen könnte. Wenn ich allerdings diesem Glauben folge, so lasse ich damit mein Gewissen im Stich, indem ich ganz einfach nur etwas glaubte, weil die Mögilchkeit bestünde, dass es richtig ist - allerdings hätte ich dafür keinerlei Beweis. Die andere Alternative wäre ein schnelles und mögichst schmerzloses Ausscheiden aus dem Leben. Das hätte den Vorteil, dass ich Dinge wie Schmerzen, Trauer oder ähnliches nicht mehr ertragen müsste.

    Weitere Alternativen gibt es leider nicht mehr, da jegliche "Freude" lediglich relativ und somit für mich nicht von Bedeutung ist. Nehme ich also an, es gäbe kein Leben nach dem Tod, so wäre alles, was ich tue, absolut sinnlos. Gehe ich davon aus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, hätte das Leben schon einen Sinn, der mir aber Zeit meines Lebens ubegreiflich bleibt. Insofern ist der Selbstmord die einzige logische Schlussfolgerung. Ich wünschte, ich könnte mich in eine Religion flüchten, die mir das Denken abnimmt.

    Was meint ihr dazu? Seht ihr noch eine weitere Alternative?
    "Das wertvollste was der Mensch besitzt ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben. Und benutzen soll er es so, dass er sterbend sagen kann: Mein ganzes Leben, meine ganze Kraft, habe ich dem herrlichsten der Welt, der Befreiung der Menschheit gewidmet"

    (Ostrowski: "Wie der Stahl gehärtet wurde")


    MfG
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  6. #46
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von dr-esperanto Beitrag anzeigen
    Ja, es ist doch immerhin besser zu leben als gar nicht zu sein.
    Das halte ich so für keineswegs selbstverständlich.
    Worin soll dieser Vorrang der Existenz begründet sein?
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  7. #47
    bernhard44
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    am blödesten ist falscher Selbstmord!:]

  8. #48
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Das degradiert das eigene Individuum zum Erfüllungsgehilfen des Zwecks. Wenn es einen Menschen in diesem Forum gibt, von dem ich eine solche Sichtweise NICHT erwarten würde, bist Du es.
    Ich sehe keine Erniedrigung darin, das zu tun, wozu man da ist.
    's geht hier ja nicht um Politik, wo man sich das als Person zu Recht verbitten sollte, sondern es geht um G'tt und die Überwelt, wo andere Regeln gelten.

    Man sollte ja meinen, dass einem das spätestens irgendwo zwischen Schritt Nr 311 und 786 zu blöd wird, man sich hinsetzen und einfach mal seine Ruhe haben will.
    Kannste ja machen.
    Vielleicht hat's Folgen, vielleicht nicht, wer weiss?
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  9. #49
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Was ist die bessere Alternative - falscher Glauben oder Selbstmord?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Das halte ich so für keineswegs selbstverständlich.
    Worin soll dieser Vorrang der Existenz begründet sein?


    Heute ist mir noch eingefallen, dass ich dazuschreiben hätte sollen, dass es in Fernost genau das Gegenteil ist: dort gilt es als besser, nicht so sein, weil Leben immer Leiden ist! Aber sonst denken alle Menschen auf der Erde, dass es besser ist, zu sein als nicht zu sein. Das liegt aber natürlich am biologischen Selbsterhaltungstrieb.
    Wenn man nicht existieren würde, könnte man auch nichts Gutes tun. Das wäre schonmal ein Vorrang der Existenz.
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
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