Bund, Länder und Gemeinden können in den nächsten vier Jahren
zusätzliche Steuereinnahmen von 179,2 Milliarden Euro einplanen, wie die Steuerschätzung am Freitag ergab.
Nach den vorläufigen Berechnungen sei in diesem Jahr mit einem zusätzlichen Steuerplus gegenüber bisherigen Prognosen von 20,3 Milliarden Euro zu rechnen.
Im nächsten Jahr könnten sich die Mehreinnahmen auf 47,9 Milliarden Euro belaufen.
534,4 Milliarden Euro in diesem Jahr
Die Steuerschätzer erwarten im laufenden Jahr Steuereinnahmen von insgesamt 534,4 Milliarden Euro. In der November-Schätzung waren noch 514,1 Milliarden Euro erwartet worden. Für 2008 sehen die vorläufigen Berechnungen der Steuerschätzer den Angaben zufolge Gesamteinnahmen von 555,3 Milliarden Euro vor. Die Steuerschätzung vor einem Jahr ging dagegen von Einnahmen von 507,4 Milliarden Euro aus.
[]bDer Bund allein kann laut Steuerschätzern bis Ende 2010 mit zusätzlichen Steuereinnahmen von 86,9 Milliarden Euro rechnen[/b], teilte das Bundesfinanzministerium mit. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte am Wochenende in einem Interview ein Steuerplus von 200 Milliarden Euro insgesamt und von 90 Milliarden Euro allein für den Bund für möglich gehalten.
„Breit gestützter konjunktureller Aufschwung“
„Hauptursache für diese erfreuliche Prognose ist die aktuelle gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland mit einem breit gestützten konjunkturellen Aufschwung“, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.
Im Lichte dieser Steuerschätzung werde die Bundesregierung ihren
Konsolidierungskurs mit dem Haushalt 2008 und dem Finanzplan bis 2011 konsequent fortsetzen. Zur Verfügung stehende finanzpolitische Spielräume würden genutzt, „um Wachstum und Beschäftigung zu fördern und die Zukunftschancen unseres Landes zu verbessern“, kündigte Steinbrück an. Dafür würden jährlich rund
zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die Bereiche
Bildung und Forschung, Familie, Klimaschutz, Infrastruktur, Entwicklungshilfe sowie innere und äußere Sicherheit gestärkt werden sollten.