Rassismus-Vorwürfe gegen CSU-Funktionäre
Regensburger CSU-Mitgliedern wird von Parteifreunden rechtsradikale Entgleisungen vorgehalten. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Thomas Fürst etwa soll ein Mädchen, das einen dunkelhäutigen Großvater hatte, rassistisch und sexistisch beschimpft haben.
Regensburg - Mehrere Regensburger CSU-Ortsvorsitzende hatten sechs Parteifreunden massive rassistische und faschistische Entgleisungen vorgehalten und diese zum Teil mit eidesstattlichen Versicherungen untermauert. So soll der Stadtrat und stellvertretende Regensburger Kreisvorsitzende Thomas Fürst ein junges Mädchen, das einen dunkelhäutigen Großvater hatte, mit einem üblen fremdenfeindlichen und sexistischen Schimpfwort bezeichnet haben.
Der Oberpfälzische Bezirksverband der CSU entschied, die von den Ermittlungsverfahren wegen möglicher rechter Straftaten betroffenen Mitglieder dürften bis zum Abschluss der Strafverfahren keine Ämter mehr bekleiden. Die Oberpfälzer CSU wollte die geschassten Mitglieder nicht namentlich nennen.
Auch die Staatsanwaltschaft hatte keine Namen genannt. Die Ermittler erklärten, es liefen Verfahren gegen fünf Vertreter aus dem Fürst-Lager und gegen einen der Fürst-Gegner. Dabei gehe es um Volksverhetzung, das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Beleidigung und Nötigung.
Fürst selbst wird bereits seit rund einem Jahrzehnt vorgeworfen wird, er stehe rechtem Gedankengut nahe, sind die Vorwürfe in den vergangenen Wochen von den Fürst-Kritikern konkretisiert worden. Fürst selbst hat die Anschuldigungen als Kampagne zurückgewiesen.
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber hatte vor wenigen Tagen den übergeordneten Oberpfälzer Bezirksverband, der sich lange aus dem Streit herausgehalten hat, aufgefordert, konkrete Maßnahme zu ergreifen. Führende Parteifunktionäre haben verlangt, dass rechtslastige Mitglieder aus der CSU ausgeschlossen werden müssten.