Als Christin aufgewachsen, zum Islam übergetreten. Gymnasiastin Silke (18) aus Hamburg
Ich war Christin, jetzt bin ich Muslima
... und glaube, dass ich jetzt ein besserer Mensch bin
Deutschland diskutiert über die Entscheidung einer Frankfurter Richterin. Sie hatte die sofortige Scheidung einer muslimischen Frau, die von ihrem Mann geschlagen wurde, abgelehnt.
Begründung: Laut Koran habe der Mann ein „Züchtigungsrecht“, das Recht, sie zu schlagen ...
Trotzdem finden immer mehr junge Mädchen den Weg zum Islam.
BILD besuchte Silke S. (18) in Hamburg. Eine junge deutsche Frau, die vor zwei Jahren zum Islam übertrat. Fünf Gebete spricht sie am Tag. Sie ist mit einem Moslem (29) verlobt, will ihn in zwei Jahren heiraten.
Was denkt SIE über den Fall aus Frankfurt?
„Die Richterin liegt mit ihrer Entscheidung völlig daneben. Ich würde niemals eine Religion annehmen, die Gewalt gegen Frauen rechtfertigt, und ich würde mir Gewalt in der Ehe niemals gefallen lassen. Die Richterin hat den Koran über das Grundgesetz gestellt und auch noch falsch interpretiert. Die Koransure bedeutet nur, dass der Mann seine Frau zügeln darf, zum Beispiel durch Verbote, wenn die Ehe in Gefahr ist. Schlagen darf er sie aber nicht. Mein Verlobter würde mich auch nie schlagen.“
Ist eine Frau dem Mann im Islam unterstellt?
„Nein! Der Mann darf wichtige Entscheidungen für die Frau treffen. Aber er ist auch verpflichtet, Frau und Kinder zu schützen, weil er der Stärkere ist!“
Mit zwölf las Silke den Koran. Sie spürte ein „Offenbarungsgefühl“.
Sie fühlte sich im Islam wohler als im Christentum, sagt: „Ich konnte nie glauben, dass Jesus Gottes Sohn sein soll. Die Bibel klang für mich nicht wie Gottes Wort, sondern wie eine Fantasiewelt. Heute, als Muslima, fühle ich mich als besserer Mensch.“
Warum?
„Der Islam schreibt mir vor, Menschen in Not zu helfen, mich von Sünden fernzuhalten – z. B. von Glücksspielen und Schweinefleisch.“
Über ihre Beziehung sagt sie:
„Ich würde nie einen Mann heiraten, der nicht auch Moslem ist. Mein Freund und ich werden uns nicht berühren, bis wir verheiratet sind. Man lernt sich viel besser und intensiver kennen, wenn das Körperliche, der Geschlechtsverkehr, nicht im Vordergrund steht. “
Über ihr Kopftuch: „Ich trage es in der Moschee. Ich würde es auch im Alltag gern öfter tragen. Aber das ist schwierig, weil man als Deutsche mit Kopftuch komisch angeguckt wird.“
Über Menschen, die im Namen des Islam morden, sagt sie: „
Der Islam ist nicht gewalttätig. Wer in Allahs Namen mordet, ist kein Moslem! Ich fühle Schmerz, weil es so viele Vorurteile über den Islam gibt. Als ich übergetreten bin, hat mein Vater gesagt: ‚Jetzt bist du also auch Terroristin.‘“
Silke über Partys: „Ich gehe nicht in Discos, weil dort zu viele Sünden lauern: Männer, Alkohol ... Wenn Freunde von mir trinken, bitte ich Gott, sie nicht dafür zu bestrafen.“
[Links nur für registrierte Nutzer]