Demjanjuk:Eigentlich wollte Staatsanwalt Hans-Joachim Lutz endlich sein Plädoyer halten. Auch nach 78 Verhandlungstagen in 16 Monaten hält er an seinem Vorwurf fest, dass John Demjanjuk 1943 als Wachmann im NS-Vernichtungslager in Sobibor bei der Ermordung von 27 900 Juden geholfen habe. Aber die Verzögerungs- und Eskalationsstrategie der Verteidigung sorgt gestern für einen neuen Eklat in dem Verfahren, das als einer der letzten großen NS-Kriegsverbecherprozesse gilt.
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Es gibt eine Reihe entlassender Beweismittel, die das Gericht bisher nicht berücksichtigt hat. In Russland liegt eine 1400 Seiten umfassende Ermittlungsakte des KGB über Demjanjuk vor.
Warum wurde diese Entlastungsmittel bisher nicht im Prozess zugelassen?
Schlamperei oder bewusste Beihilfe?