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Thema: deserteure der wehrmacht/nva

  1. #21
    W. Kovacs Benutzerbild von Rorschach
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    Zitat Zitat von derNeue
    So weit würde ich auf keinen Fall gehen:
    wenn es eine "moralische Pflicht" wäre, hätten ja alle im
    zweiten Weltkrieg tapfer kämpfenden Soldaten unmoralisch
    gehandelt?
    Das wäre zwar im Sinne vieler heutiger Gutmenschen
    (Soldatendenkmäler zerstören-Denkmäler für Deserteure errichten),
    ist aber eindeutig unfair.
    Deshalb ja "u.U."
    Die Masse der einfachen Soldaten hat in so einem Konflikt wie dem 2.WK natürlich wenig Möglichkeiten, aber z.B. die Generalität hätte sich vielleicht um ihre Soldaten sorgen sollen und sich nicht zum willigen Untertan eines Größenwahnsinnigen machen sollen.

    Heutzutage ist die Lage imo eine andere, jeder kann sich über das Weltgeschehen sehr viel besser informieren und seine persönlichen Schlüsse daraus ziehen.
    Aktuell ist z.B. der Fall eines US-Soldaten:
    Er hat für die USA in Afrika Einsätze mitgemacht und war immer treuer Soldat. Jetzt ist er nach einigen Jahren Armeedienst während eines Heimaturlaubs desertiert, weil er die Zustände im Irak nicht ertragen konnte. Hat so jemand den Tod verdient oder sollte man ihm seinen Gewissensentscheid zugestehen?
    Imo hat keiner das Recht, ersteres zu fordern.

  2. #22
    W. Kovacs Benutzerbild von Rorschach
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Ein Mensch der ein Problem mit Krieg, Gewalt und Tod hat sollte nicht Soldat werden. Das sind die ständigen Begleiter des Soldatentums. Ein Soldat hat im Einsatz wenig Zeit für politische Gedankenspiele. Er kämpft in der Regel um sein nacktes Überleben. Er ist auf seine Kamaraden und seine Kamaraden auf ihn angewiesen.

    Warst du Soldat?
    Ja, allerdings natürlich nicht im Kampfeinsatz, als BWler.
    Dein Beispiel klingt aber so, als würde jeder Deserteur mitten im Gefecht seine Waffe fallen lassen und einfach fliehen.
    Im der Realität desertieren sie heutzutage aber nicht an der Front.

    Eine Armee hat in der Realität keine Ideale. Sie ist schließlich eine fluktuierende Ansammlung von Menschen. Eine Armee kennt im Krieg nur eins. Eine Befehlskette und Gehorsam. Sonst funktioniert sie nicht. Alles andere ist nur ein Anstrich für Naive.
    Ist der Sinn der Armee, um jeden Preis in den Krieg zu ziehen?
    Imo nicht, sie muß dafür sorgen, daß der Krieg so lange wie möglich verhindert werden kann; was für mich auch ein Teil eines "Ideals" ist.

    Mit der Funktionalität einer Armee im Ernstfall hast du Recht, daher auch der Befehl zur Gehorsamkeit, aber für mich schließt das Moral nicht zwangsläufig aus, ansonsten kann man so ziemlich alles rechtfertigen, was im Krieg passiert (leider wird es meist dennoch so gehandhabt).

  3. #23
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Rorschach
    Deshalb ja "u.U."
    Die Masse der einfachen Soldaten hat in so einem Konflikt wie dem 2.WK natürlich wenig Möglichkeiten, aber z.B. die Generalität hätte sich vielleicht um ihre Soldaten sorgen sollen und sich nicht zum willigen Untertan eines Größenwahnsinnigen machen sollen.
    Unsere Generäle kriechen in der Regel den Politikern im Verteidigungsministerium tief in den Hintern. Wer es nicht tut wird nicht General oder kommt schnell in den Ruhestand, wenn er seine Servilität verliert. In Deutschland wird man nicht General durch Tapferkeit oder Leistung (dazu bräuchte man einen Krieg), sondern durch Vitamin B. Sieht man auch deutlich an den Einsparungen, den vielen Auslandseinsätzen,... Hast du da nur einen General gesehen, der Scharping oder Struck angegriffen hat? Die wissen wie jeder kleine Soldat wie es bei der Armee bestellt ist. Kriegen sie ihr Maul auf um Struck zu sagen, daß es so nicht geht? Haben sie vielleicht während des völkerrechtswidrigen Angriffkrieg gegen Jugoslawien das Maul aufgekriegt oder gar den Gehorsam verweigert?

    Nein.

    Wenn solche Generäle schon in einer laschen Demokratie wegen ihrer Pfründe nicht wagen Figuren wie Scharping oder Struck Paroli zu bieten, was meinst du hätten diese wohl Adolf Hitler außer einem "Ja, mein Führer" zu sagen gehabt?
    Geändert von Kaiser (02.06.2004 um 16:01 Uhr)
    Siegen heißt Leben

  4. #24
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    Zitat Zitat von Rorschach
    Deshalb ja "u.U."
    Die Masse der einfachen Soldaten hat in so einem Konflikt wie dem 2.WK natürlich wenig Möglichkeiten, aber z.B. die Generalität hätte sich vielleicht um ihre Soldaten sorgen sollen und sich nicht zum willigen Untertan eines Größenwahnsinnigen machen sollen.
    Wir sprachen aber eigentlich vom Desertieren, also gerade vom einfachen
    Soldaten.
    Heutzutage ist die Lage imo eine andere, jeder kann sich über das Weltgeschehen sehr viel besser informieren und seine persönlichen Schlüsse daraus ziehen.
    Aktuell ist z.B. der Fall eines US-Soldaten:
    Er hat für die USA in Afrika Einsätze mitgemacht und war immer treuer Soldat. Jetzt ist er nach einigen Jahren Armeedienst während eines Heimaturlaubs desertiert, weil er die Zustände im Irak nicht ertragen konnte. Hat so jemand den Tod verdient oder sollte man ihm seinen Gewissensentscheid zugestehen?
    Imo hat keiner das Recht, ersteres zu fordern.
    Die Todesstrafe lehne ich sowieso grundsätzlich ab.
    Ob der Soldat richtig gehandelt hat oder straflos bleiben sollte, ist allerdings
    eine andere Frage. Wie genau kennst Du seine Motive?
    War es vielleicht Angst um die eigene Gesundheit? Wäre im Irak ja nicht
    verwunderlich. Hätte er nicht vorher aus der Armee legal ausscheiden,
    Versetzung beantragen o.ä., können?
    Ich denke, das muß man im Einzelfall entscheiden, was sich aber eine Armee
    nicht erlauben kann. Daher muß sie natürlich Deserteure bestrafen.

  5. #25
    Anti-Faschist Benutzerbild von Konfuzius_sagt
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    desertieren ist immer das beste was man machen!
    um des friedens willen!
    Antifaschismus läßt sich nicht verbieten!

    Gegen rassistische und faschistische Übergriffe! - Gegen jeden rechten Konsens!

  6. #26
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Rorschach
    Ja, allerdings natürlich nicht im Kampfeinsatz, als BWler.
    Dein Beispiel klingt aber so, als würde jeder Deserteur mitten im Gefecht seine Waffe fallen lassen und einfach fliehen.
    Im der Realität desertieren sie heutzutage aber nicht an der Front.
    Wir reden ja auch mehr von der Vergangenheit und vom Prinzip her. Deutschland war seit 60 Jahren in keinen großen Krieg mehr verwickelt.

    Zitat Zitat von Rorschach
    Ist der Sinn der Armee, um jeden Preis in den Krieg zu ziehen?
    Imo nicht, sie muß dafür sorgen, daß der Krieg so lange wie möglich verhindert werden kann; was für mich auch ein Teil eines "Ideals" ist.
    Eine Armee ist dafür da um im Ernstfall Krieg zu führen. Wie dieser Ernstfall zustande kommt ist unerheblich.

    Zitat Zitat von Rorschach
    Mit der Funktionalität einer Armee im Ernstfall hast du Recht, daher auch der Befehl zur Gehorsamkeit, aber für mich schließt das Moral nicht zwangsläufig aus, ansonsten kann man so ziemlich alles rechtfertigen, was im Krieg passiert (leider wird es meist dennoch so gehandhabt).
    Möglicherweise, ich für meinen Teil halte Moral im Krieg für den Soldat als ein Luxus den er sich nicht leisten kann. Liegt er im Schützengraben und er wird beschossen, denkt er kaum darüber nach ob es moralisch rechtens ist den Feind zu erschießen, weil man vielleicht selbst der Aggressor ist.
    Siegen heißt Leben

  7. #27
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Konfuzius_sagt
    desertieren ist immer das beste was man machen!
    um des friedens willen!
    Hättest du das den Rotarmisten von 1941-1945 auch empfohlen?
    Siegen heißt Leben

  8. #28
    SelbsternannterShitboxMOD Benutzerbild von WladimirLenin
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    @Kaiser

    Ich bin eigentlich Pole siehst es nicht an meinem Angegebenen Ort?

    Deswegen wäre ich nicht ausgeliefert worden!
    "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit."
    George Orwell, 1984

  9. #29
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Unsere Generäle kriechen in der Regel den Politikern im Verteidigungsministerium tief in den Hintern. Wer es nicht tut wird nicht General oder kommt schnell in den Ruhestand, wenn er seine Servilität verliert. In Deutschland wird man nicht General durch Tapferkeit oder Leistung (dazu bräuchte man einen Krieg), sondern durch Vitamin B. Sieht man auch deutlich an den Einsparungen, den vielen Auslandseinsätzen,... Hast du da nur einen General gesehen, der Scharping oder Struck angegriffen hat? Die wissen wie jeder kleine Soldat wie es bei der Armee bestellt ist. Kriegen sie ihr Maul auf um Struck zu sagen, daß es so nicht geht? Haben sie vielleicht während des völkerrechtswidrigen Angriffkrieg gegen Jugoslawien das Maul aufgekriegt oder gar den Gehorsam verweigert?

    Nein.
    Wir reden doch über Armeen, nicht über die BW.
    Die ist ja, bis auf Ausnahmen, mehr ein bewaffnetes THW, imho.

    Wenn solche Generäle schon in einer laschen Demokratie wegen ihrer Pfründe nicht wagen Figuren wie Scharping oder Struck Paroli zu bieten, was meinst du hätten diese wohl Adolf Hitler außer einem "Ja, mein Führer" zu sagen gehabt?
    Wobei aber gerade in der Wehrmacht die Generäle den Respekt des einfachen Soldaten und damit eine bessere Position der Politik gegenüber hatten, und daher doch mehr als ein "Jawohl" rausbringen konnten/(mussten?).

  10. #30
    W. Kovacs Benutzerbild von Rorschach
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Wir reden ja auch mehr von der Vergangenheit und vom Prinzip her. Deutschland war seit 60 Jahren in keinen großen Krieg mehr verwickelt.
    Wenn man die Verfahrensweise der Vergangenheit als heutigen Maßstab nimmt, dann wäre Erschießen eine logische Konsequenz.

    Eine Armee ist dafür da um im Ernstfall Krieg zu führen. Wie dieser Ernstfall zustande kommt ist unerheblich.
    Dann haben wir in diesem Punkt, auf den Erstfall bezogen, eben unterschiedliche Ansichten.
    Jedem das Seine.

    Möglicherweise, ich für meinen Teil halte Moral im Krieg für den Soldat als ein Luxus den er sich nicht leisten kann. Liegt er im Schützengraben und er wird beschossen, denkt er kaum darüber nach ob es moralisch rechtens ist den Feind zu erschießen, weil man vielleicht selbst der Aggressor ist.
    Das ist aber wieder die Situation der Vergangenheit.
    In den heutigen Kriegen kann man sich diesen Luxus, bis auf Ausnahmen (während denen man aber eh nicht desertiert), schon rausnehmen, zumindest auf Seiten der "zivilisierten" Armeen.

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