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Thema: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

  1. #1
    Backpfeifen-Picasso Benutzerbild von Tonsetzer
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    Standard Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Seit einigen Tagen gibt es ja verstärkt Demonstrationen für den säkularen Staat in der Türkei, bei den anstehenden Parlamentswahlen wird die Partei von Ministerpräsident Erdogan trotzdem zulegen - laut Umfragen würden sich jetzt bis zu 44 % für die AKP entscheiden - bis zu 10 % mehr als vor 5 Jahren. Ob sie im Parlament auf Grund der 10 % - Regelung nun mehr oder weniger Sitze hat ist eher sekundär finde ich, angesichts der Tatsache dass nun fast jeder 2. Türke die AKP wählen würde.

    HANDELSBLATT
    Sonntag, 27.05.2007 um 04:19
    Erdogans Sorgen

    von Gerd Höhler
    Wenn der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan die jüngsten Meinungsumfragen studiert, kann er sich einerseits freuen. Vielleicht muss er sich aber auch fürchten.

    Die gute Nachricht für Erdogan: zwei Monate vor der Parlamentswahl attestieren die meisten Demoskopen seiner Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) deutliche Stimmengewinne. Statt knapp 34 Prozent, wie bei der Wahl vom November 2002, kommt die AKP jetzt bei der Sonntagsfrage je nach Institut auf 37 bis 44 Prozent.
    Die schlechte Nachricht für den Premier: trotz mehr Wählerstimmen könnte die AKP im nächsten Parlament erheblich schwächer dastehen als bisher. Dann nämlich, wenn es mehr als einer weiteren Partei gelingt, die in der Türkei geltende Zehnprozenthürde zu überspringen.

    Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

    Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten.

  2. #2
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Die Eink./Verm.-Verteilung in der Türkei ist noch weit, weit verheerender als in D.
    Und die sie bewirkenden Gesetze sind vermutl. noch verbrecherischer als die deutschen Zwangsarbeitsgesetze.
    Mittelalterlicher Feudaldreck hat aus den Rechtsräumen zu verschwinden.
    Religion ist reine Privatsache, hat also öffentl. erst gar nicht in Erscheinung zu treten.

  3. #3
    Backpfeifen-Picasso Benutzerbild von Tonsetzer
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Zitat Zitat von Schlumpfling Beitrag anzeigen
    Mal ehrlich: Gibt es für solche Themen nicht die politikcity?
    Ist mir egal wo Du meinst schreiben zu müssen.

    Zitat Zitat von Schlumpfling Beitrag anzeigen
    Irgendwie interessiert das doch sowieso nur euch Deutschländer, was in der Türkei passiert.
    Es sollte jeden interessieren was in der Türkei passiert, da dieses Land evtl. mal das einwohnerreichste Land der EU ist - incl. maßgeblichem Einfluss auf diese.

    Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

    Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten.

  4. #4
    Backpfeifen-Picasso Benutzerbild von Tonsetzer
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Zitat Zitat von Stuttgart25 Beitrag anzeigen
    Er ist demokratischer, fortgeschrittener und erfolgreicher als die Kemalisten, die mit Atatürk nicht mehr viel zu tun haben. So gesehen ist er eigentlich kemalistischer als die Kemalisten selbst.
    Lässt er nicht seine Töchter in den USA studieren, weil sie an türkischen Unis das Kopftuch abnehmen müssen ? Und möchte er dieses Kopftuchverbot nicht ändern ? Was hätte Kemal Atatürk dazu gesagt ?

    Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

    Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten.

  5. #5
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Zitat Zitat von Stuttgart25 Beitrag anzeigen
    ####
    Du nimmst wie immer türksiche Wirklichkeit nur sehr selektiv war und stellst ganz typisch die Ausfuhrzahlen nicht den Einfuhrzahlen gegenüber. Sonst würdets du sehen, dass in der Aussenhandelsbilanz ein immer grösseres Loch klafft und unter der AKB die Auslandsschulden eine neue Rekordmarke erreicht haben. Ohne die Weltbank und ohne Auslandskredite wäre die Türkei schon längst wieder bankrott.
    Die Wirtschaft ist also auf Pump und nicht auf Eigenleistung aufgebaut, ein sehr dünnes Eis, was auch an der Talfahrt des YTL ablesbar ist.
    Das Hauptproblem ist nach wie vor völlig ungelöst. Jedes jahr strömen auf Grund der anhaltenden Bevölkerungsexplosion 1 Mio. neu Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt. Andererseits ist es unmöglich, in diesem Umfang neue Arbetisplätze zu schaffen.
    Zudem beruhen die Exportzahlen vor allem auf den Exporten von Zweigwerken grosser Konzerne und dem Tourismus. Davon lässt sich eine zukünftige Entwicklung nicht ableiten.
    Gerade der Tourismus hatte eine Sonderentwicklung durch Wegfall der Feriengebiete in Kroatien und Slowenien während des Balkankriegs und wird deshalb in Zukunft eher rückläufig sein.
    Ebenso werden die Auslandsinvestitionen zurückgehen, nachdem die Aussichten, in die EU aufgenommen zu werden, gegen null tendieren. Schon heute werden stattdessen Neuinvestitionen nach Rumänien und Bulgarien umgeleitet.
    Die Entwicklung zeigt eher, dass sich in der Türkei ein immer grösser werdendes Subproletariat bildet, das nahe oder unter der Armutsgrenze lebt. Genau das sind die Wählerschichten der AKP, die besonders leicht auf die gefährliche Mischung von Nationalismus und Islam ansprechbar ist.
    Die Ziele der AKP sind deutlich nach rückwärts gewandt und werden nur durch den Druck des Militärs gebremst.
    Insgesamt entwickelt sich die Türkei nicht in Richtung Europa sondern in die Zeit vor Atatürk zurück.
    Geändert von harlekina (02.09.2007 um 05:44 Uhr)

  6. #6
    Oberfrangge
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Du nimmst wie immer türksiche Wirklichkeit nur sehr selektiv war und stellst ganz typisch die Ausfuhrzahlen nicht den Einfuhrzahlen gegenüber. Sonst würdets du sehen, dass in der Aussenhandelsbilanz ein immer grösseres Loch klafft und unter der AKB die Auslandsschulden eine neue Rekordmarke erreicht haben. Ohne die Weltbank und ohne Auslandskredite wäre die Türkei schon längst wieder bankrott.
    Die Wirtschaft ist also auf Pump und nicht auf Eigenleistung aufgebaut,
    In der Sparte "Produktpiraterie" ist die Türkei aber tatsächlich sehr stark!:cool2:
    "Jeder Muslim der daran glaubt dass die Erde rotiert, verliert sein Recht auf Leben und Besitz und soll getötet werden!"

    Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!

  7. #7
    geradlinig Benutzerbild von ortensia blu
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    Standard AW: Erdogans Partei AKP vor weiteren Stimmgewinnen bei der nächsten Wahl

    Zitat Zitat von Stuttgart25 Beitrag anzeigen
    Wirtschaftswunder und unzählige EU-Angleichungsreformpakete unter Erdogan

    Kein Wunder, daß er mehr Stimmen kriegt. Er hat das türkische BIP verdreifacht (!), die Exporte verdreifacht (!), die Schuldenquote relativ zum BSP mehr als halbiert, die Maastricht Kriterien bezüglich des Haushaltes erfüllt, die Inflation auf eine Quote gebracht, die das letzte Mal in den 70gern erreicht wurde und die Wirtschaft stabiler ....
    Wenn die Türkei so toll ist, warum kehren die vielen Millionen Türken, die ausgewandert sind nicht in ihre Heimat zurück?
    Die portugiesischen Gastarbeiter sind fast alle in ihr Land zurückgekehrt.

    Warum gibt es immer noch Asylsuchende aus einem "demokratischen" Land?

    Was hat die Islamisten-Partei denn für die Landbevölkerung in den unterentwickelten Gebieten im Südosten des Landes getan?
    Landflucht und Auswanderung gibt es nach wie vor.

    Erdogan und Gül sind keine Kemalisten, mit ihren verschleierten Frauen und Töchtern. Sie hängen sich ein demokratisches Mäntelchen um, das sie so lange tragen bis sie überall an den Hebeln der Macht ihre Leute plaziert haben - auch in der Justiz und Armee.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    "(...)Dennoch konnten viele der alten Probleme noch nicht gelöst werden. So wurden die regionalen Disparitäten in der Wirtschafts- und Wohlstandsentwicklung bisher nicht beseitigt. Die Regionen im Osten und Südosten des Landes verharren weiterhin im Rückstand und profitieren nur wenig von der Steigerung des BIP. Die Einkommen im Westen des Landes betragen etwa das Zehnfache dessen, was in den ärmsten anatolischen Provinzen wie Agri und Mus verdient wird. Insgesamt leben in der Türkei noch immer 25 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsschwelle. (Vgl. [Links nur für registrierte Nutzer], 15.02.2006)

    Arbeitslosigkeit und Landflucht

    Tatsächlich ist die soziale Lage im Osten und Südosten des Landes die Hauptursache der schon jetzt starken Migrationsströme, die einerseits in die reichen Ballungsgebiete des Westens der Türkei fließen, sich aber auch nach Westeuropa, und hier insbesondere nach Deutschland bewegen könnten. Hierzu gehören die große Armut, die hohe Arbeitslosigkeit, die mangelhafte soziale und verkehrswirtschaftliche Infrastruktur sowie das regional schlecht ausgebildete Bildungssystem und Gesundheitswesen. Aber auch die nach wie vor aufflackernden Kämpfe zwischen Armee und PKK (Partiya Karkerên Kurdistan, Arbeiterpartei Kurdistans) führen zur Abwanderung. Die interne Migration beläuft sich jährlich auf ca. eine Million Menschen.

    Der Migrationsdruck wächst zudem durch die schnell zunehmende Bevölkerung des Landes. Von 2000 bis 2005 wuchs sie um 6,3 Prozent von 67,8 auf 72 Millionen. Im Jahr 2025 wird sie 92 Millionen erreicht haben. (Quelle: Turkish Daily News Online, 02.01.2003). Allein im Jahr 2004 haben 700.000 junge Menschen nach dem Schulabschluss den nichtagrarischen Arbeitsmarkt betreten. Nur 500.000 von ihnen fanden einen Arbeitsplatz. Generell hat die Arbeitslosigkeit unter Frauen und Jugendlichen in den letzten Jahren laut Angaben des Staatlichen Instituts für Statistik zugenommen. (Quelle: Turkish Daily News Online, 25.02.2005). Die offizielle Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 10,5 Prozent, doch ist die verdeckte Arbeitslosigkeit ebenfalls hoch, so dass die offiziellen Zahlen wenig aussagen. Dies zeigt sich u. a. an dem hohen Anteil der Schattenwirtschaft am Bruttosozialprodukt, der bei 30 bis 35 Prozent liegt. (Quelle: Ömer Sabanci, Vorsitzender von TÜSIAD, in "The New Anatolian", 29.04.2006). Auch eine positive türkische Wirtschaftsentwicklung kann hier nur langfristig eine Änderung bewirken.....

    Eine große Mehrheit der Migranten besteht aus unqualifizierten Arbeitskräften, für die in Europa nur ein begrenzter Bedarf besteht.(...)"

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