K ö l n (idea) – Der Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, erwartet, dass sich die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) für Religionsfreiheit der Christen in der Türkei einsetzt. Warum trete die DITIB, die in der Domstadt eine Großmoschee bauen will, nicht hilfreich zugunsten der Christen in der Türkei ein, denen ständig der Bau kleiner Kirchen verboten werde, fragte der Kardinal am 20. Juni im Deutschlandfunk.


Das Schweigen der DITIB sei möglicherweise ein Grund für die Ablehnung des Moscheeprojekts in der Kölner Bevölkerung. Die Glaubwürdigkeit der DITIB sei daran zu messen, „ob wir nun endlich auch mit unseren kleinen Kirchenbauten dort zu Stuhle kommen“, so Meisner im Blick auf die Türkei. In Köln-Ehrenfeld plant die Organisation eine Moschee mit zwei 55 Meter hohen Minaretten und einer 35 Meter hohen Kuppel. Er habe dabei ein „ungutes Gefühl“, so der Kardinal. Man müsse wachsam bleiben, dass die Terrains, die man Muslimen zur Verfügung stelle, nicht Gebiete würden, auf denen sich das islamische Religionsgesetz immer mehr entfalte. Im Sinne einer guten Nachbarschaft müsse man darauf bestehen, dass die Muslime „unserer Verfassungswirklichkeit entsprechend ihr Leben gestalten“. Nach einer Umfrage im Auftrag des Kölner Stadt-Anzeigers sind gut 58 Prozent der Kölner gegen den Moschee-Neubau in der geplanten Größe. 31 Prozent lehnen das Vorhaben generell ab, 27 Prozent kritisieren den Umfang der Moschee. 36 Prozent befürworten das Projekt uneingeschränkt.

Quelle:idea.de