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Thema: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

  1. #41
    FDP-Verfolger Benutzerbild von LieblingderGötter
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Deshalb wäre es meiner Meinung nach sinnvoll das Einwanderungssystem zu reformieren-am besten nach kanadischem oder australischem Vorbild.

    Ein sogenanntes Punktesystem:

    Man muss z.B innerhalb von 6 Monaten 300 Punkte vorweisen.
    Vorab kann man schon Punkte bekommen für:

    -eine abgeschlossene Schulbildung(Hauptschule 30,Realschule 60,Gymnasium 90)
    -eine abgeschlossene Berufsausbildung(nochmals 50 Punkte)

    Wer Deutschkenntnisse vorweisen kann bekommt 20 (bei ausreichenden) bis 40(bei guten) Deutschkenntnissen.

    Im Maximalfall hätte er: Gymnasialabschluss,Berufausbildung und gute Deutschkenntnisse=180Punkte.Somit würden nur noch 120 Punkte fehlen.
    Im niedrigsten Fall hätte er(ohne Deutschkenntnisse):Hauptschulabschluss=30 Punkte.Somit würden noch 270 Punkte fehlen.Dieser Gruppe,die keine Deutschkenntnisse nachweisen kann muss es zur Auflage gemacht werden innerhalb von 6 Monaten ausreichende Deutschkenntnisse zu lernen(wobei der Wortschatz mehr zählt als die Grammatik).

    Für verschieden Arbeiten würde es nun Punkte geben.Diese müssten festegelegt werden.Für Wein ernten gibt es z.B in Australien viel Punkte da dieser Job unbeliebt ist.Hier wäre es dann z.B das Spargelfeld.Monatlich bspw.75 Punkte dafür.Dies wird für andere BEreiche auch festgelegt,wobei 40 Punkte nicht unterschritten werden dürfen.

    Der Familienzuzug wird begrenzt.Es gilt in erster Linie nur ein Zuzugsrecht für Angehörigen ersten Grades-also Eltern bzw.Kinder.Cousinnen,Tanten,Onkels ect. können nur einreisen wenn nachgewiesen werden kann das sie sich für 5 Jahre selbstversorgen bzw.von der Familie versorgt werden können.

  2. #42
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Das gilt leider für ganz Deutschland, die geburtenstarke Generation von ca. 1945-65 hält den Laden im Moment noch am Laufen, wenn diese Menschen in ein paar Jahren in Rente gehen wächst nicht viel, und vor allem nicht viel gutes nach...
    Das ist nicht nur in DEU so , sondern in anderen , hochentwickelten Industriestaaten genau das Gleiche , man koennte also sagen, das 'human capital' wird knapp. Diese Knappheit macht sich vor allem in 'boom times' , also wenn die Wirtschaft gut laeuft , besonders bemerkbar.
    Um diese Engpaesse zu ueberbruecken, suchen Firmen aus verschiedenen Laendern Fachleute aus anderen Laendern , solch Umworbene koennen sich also das Land aussuchen , dass ihnen die beste Lebensqualitaet ( die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt) anbietet ; eine Art darwinische Entwicklung : das 'Beste' ( Land) ist am besten zur Selbstpropagierung geeignet und sichert somit seinen Fortbestand.
    In diesem Zusammenhang sei nur kurz darauf hingewiesen, dass man die Pflicht des Staates, solide Berufsausbildung und Fachwissen zu foerdern , garnicht ueberschaetzen kann - vermitteltes Wissen ist ein Investment in'human capital' , die Dividende erntet die naechste Generation.

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Berlin ist in dieser Entwicklung aber halt schon ein gutes Stück voraus und wir würden gut daran tun, es als warnendes Vorbild zu behandeln (Wie die Amerikaner Europa)
    Dazu bin ich nicht in der Lage ein Urteil abzugeben.
    Generell kann man nur sagen, dass Administrationen , egal ob von Privatfirmen oder der Oeffentlichen Hand , Prioritaeten setzen. Leider werden Prioritaeten in der oeffentlichen Hand hauptsaechlich nach politischen Gesichtspunkten gesetzt , d.h. es wird versucht Allen alles recht zu machen . Das geht nur durch Kompromisse - nichts falsch damit - nur, das Endresultat ist oft nichts Halbes und nichts Ganzes oder nur eine Verlaengerung des 'status quo' . Aus dem Grund bin ich nur fuer absolute Mehrheit im Parlament , damit noetige Entscheidungen endlich mal wie mit dem Bulldozer durchgebracht werden koennen. Egotistisches Klammern der Politiker an Macht wirkt sich schlussendlich negativ auf's Volk aus , dem sie doch wohl 'dienen' moechten. :rolleyes:

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    ps: Bist Du nach Kanada ausgewandert, oder Deine Eltern?
    Aus Abenteuerlust bin ich 1967 von Berlin-Zehlendorf aus nach Vancouver ausgewandert. Beste was ich jeh getan hatte.

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Kannt Du es empfehlen?
    Empfehlen fuer wen?

    Schau, es gibt zwei Sorten von Menschentypen : den 'A'-Typ , der schaetzt seinen geregelten , gesicherten ordentlichen Lebensablauf ; er weiss schon Jahre voraus , wann er in Rente gehen und wieviel er bekommen wird ; steht ne Wolke am Himmel , greift er zum Regenschirm ; geht er in den Urlaub ,weiss er schon Monate vorher , wann er wo, wie lange sein wird und ob er auf dem Rueckflug am Fenster sitzt. Er ist ein strebsamer, pflichtbewusster und zuverlaessiger Angestellter, der seinen Weg treu nach oben buckelt und seinem Boss nie sagen wuerde , dass , ahhmm , na ja , man weiss schon.
    Auswandern ist nichts fuer Risikoscheue , Sicherheitsbedachte. 'A'-Typen sollen daheim bleiben.

    Nun zum 'B'-Typ. Der ist gerade das Gegenteil. Mit 'ner Prise Verruecktheit.

    Doch die Voraussetzung um in ein Land reinzukommen ist politisch hoechst unkorrekt , in der Tat diskriminierend: man wird streng , nach Punkten danach beurteilt, was man kann , was man fuer eine Ausbildung hat , ob man schon mal vorbestraft war , wieviel man hat, wie alt und wie gesund man ist , etc. Erfuellt man die Punktquota kommt man auf die Warteliste .
    Doch riskierfreudige , gut ausgebildete 'B' Typen , die sich zur Auswanderung qualifizieren , sind zur gleichen Zeit auch eminent dazu qualifiziert in ihrem Heimatland erfolgreich zu sein. Umsomehr, da ihr 'Sozialnetz' von Freunden & Bekannten intakt ist.

    Es muss also jemand schon die S******e gestrichen voll von der allgemeinen Lebenslage in DEU haben , um alles hinter sich lassen zu wollen.

    Hinzufuegen muss ich , dass es unwahrscheinlich viele junge Leute aus DEU + FRA etc in Toronto gibt, die sich dort per Arbeitsvisum aufhalten und natuerlich einwandern wollen.

    Abschliessend sei zu bemerken, dass wenn jemand in der Heimat wegen seiner 'hervorragenden' Faehigkeiten etc in den Himmel gelobt wird , er sich nicht der Delusion hingeben moege , dass er im Ausland nun auch etwas besonderes darstellen wuerde. Chancen sind, dass er , genau wie jeder andere auch , als Mr. Nobody von unten anfangen darf , bereit sein sich zu demuetigen , eventuell viel Geld verliert , er durch die 'school of hard knocks' geht und sich damit zufrieden gibt , dass es doch langsam , manchmal unerwartet schnell , nur durch Leistungsbeweis , bergauf geht.

    Is that all worth it ?

    You betcha!! :]

    Mit freundlichem Gruss ... Heinz

  3. #43
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Zitat Zitat von LieblingderGötter Beitrag anzeigen
    Vollzitat
    Habe gerade Deinen Beitrag durchgelesen und festgestellt, dass wir per Zufall fast das Gleiche geschrieben hatten.
    Deiner Vision kann ich im Prinzip zustimmen weil es ein , z.M. hier bewaehrtes Modell ist.
    Allerdings hat es auch seine 'pitfalls' . mehr darueber falls das Thema weitewr diskutiert wird.

    Mit freudlichem Gruss ... Heinz

  4. #44
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Ohne einen Rudolph Giuliani ist Berlin bald Geschichte.

    Wo aber soll so ein Mann herkommen?
    Und wenn er existierte, wer sollte ihn wählen? Die Berliner Socialabgreifer?

  5. #45
    FDP-Verfolger Benutzerbild von LieblingderGötter
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Habe gerade Deinen Beitrag durchgelesen und festgestellt, dass wir per Zufall fast das Gleiche geschrieben hatten.
    Deiner Vision kann ich im Prinzip zustimmen weil es ein , z.M. hier bewaehrtes Modell ist.
    Allerdings hat es auch seine 'pitfalls' . mehr darueber falls das Thema weitewr diskutiert wird.

    Mit freudlichem Gruss ... Heinz

    Ich finde dieses System hat D dringend nötig.

    Ich erzähle mal was im Sozialgesetzbuch (SGB) II steht(das wurde bei Hartz4 2005 reformiert!!):

    "Leistungsberechtigt sind Personen die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben."

    Das heißt,jeder der sich hier in D eine Wohnung mietet hat Anspruch auf ALG(Arbeitslosengeld) II.Man hätte das genauer beschreiben müssen.Jemand der aus Rumänien kommt,kann sich hier niederlassen und ALGII beantragen.Das heisst der Stadt muss 345€uro plus (durchschnittlich je nach Wohnlage etc.) 300€uro Unterkunftskosten plus Krankenversicherung ca. 130€uro etc.bezahlen also etwa 775€uro monatlich.

    U.a deswegen bin ich der Auffassung das der Zuzug gesteuerter verlaufen muss.

    Hätte es diese Maßnahmen schon früher gegeben wären die Einschnitte bei der Hartz4 Reform vermutlich nicht so gravierend gewesen.

    Da du in Kanada wohnst,hier laufen in D mittlerweile jeden 2ten Tag Dokus über Auswanderungswillige im TV:]

  6. #46
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Das ist nicht nur in DEU so , sondern in anderen , hochentwickelten Industriestaaten genau das Gleiche , man koennte also sagen, das 'human capital' wird knapp. Diese Knappheit macht sich vor allem in 'boom times' , also wenn die Wirtschaft gut laeuft , besonders bemerkbar.
    Um diese Engpaesse zu ueberbruecken, suchen Firmen aus verschiedenen Laendern Fachleute aus anderen Laendern , solch Umworbene koennen sich also das Land aussuchen , dass ihnen die beste Lebensqualitaet ( die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt) anbietet ; eine Art darwinische Entwicklung : das 'Beste' ( Land) ist am besten zur Selbstpropagierung geeignet und sichert somit seinen Fortbestand.
    In diesem Zusammenhang sei nur kurz darauf hingewiesen, dass man die Pflicht des Staates, solide Berufsausbildung und Fachwissen zu foerdern , garnicht ueberschaetzen kann - vermitteltes Wissen ist ein Investment in'human capital' , die Dividende erntet die naechste Generation.


    Dazu bin ich nicht in der Lage ein Urteil abzugeben.
    Generell kann man nur sagen, dass Administrationen , egal ob von Privatfirmen oder der Oeffentlichen Hand , Prioritaeten setzen. Leider werden Prioritaeten in der oeffentlichen Hand hauptsaechlich nach politischen Gesichtspunkten gesetzt , d.h. es wird versucht Allen alles recht zu machen . Das geht nur durch Kompromisse - nichts falsch damit - nur, das Endresultat ist oft nichts Halbes und nichts Ganzes oder nur eine Verlaengerung des 'status quo' . Aus dem Grund bin ich nur fuer absolute Mehrheit im Parlament , damit noetige Entscheidungen endlich mal wie mit dem Bulldozer durchgebracht werden koennen. Egotistisches Klammern der Politiker an Macht wirkt sich schlussendlich negativ auf's Volk aus , dem sie doch wohl 'dienen' moechten. :rolleyes:


    Aus Abenteuerlust bin ich 1967 von Berlin-Zehlendorf aus nach Vancouver ausgewandert. Beste was ich jeh getan hatte.


    Empfehlen fuer wen?

    Schau, es gibt zwei Sorten von Menschentypen : den 'A'-Typ , der schaetzt seinen geregelten , gesicherten ordentlichen Lebensablauf ; er weiss schon Jahre voraus , wann er in Rente gehen und wieviel er bekommen wird ; steht ne Wolke am Himmel , greift er zum Regenschirm ; geht er in den Urlaub ,weiss er schon Monate vorher , wann er wo, wie lange sein wird und ob er auf dem Rueckflug am Fenster sitzt. Er ist ein strebsamer, pflichtbewusster und zuverlaessiger Angestellter, der seinen Weg treu nach oben buckelt und seinem Boss nie sagen wuerde , dass , ahhmm , na ja , man weiss schon.
    Auswandern ist nichts fuer Risikoscheue , Sicherheitsbedachte. 'A'-Typen sollen daheim bleiben.

    Nun zum 'B'-Typ. Der ist gerade das Gegenteil. Mit 'ner Prise Verruecktheit.

    Doch die Voraussetzung um in ein Land reinzukommen ist politisch hoechst unkorrekt , in der Tat diskriminierend: man wird streng , nach Punkten danach beurteilt, was man kann , was man fuer eine Ausbildung hat , ob man schon mal vorbestraft war , wieviel man hat, wie alt und wie gesund man ist , etc. Erfuellt man die Punktquota kommt man auf die Warteliste .
    Doch riskierfreudige , gut ausgebildete 'B' Typen , die sich zur Auswanderung qualifizieren , sind zur gleichen Zeit auch eminent dazu qualifiziert in ihrem Heimatland erfolgreich zu sein. Umsomehr, da ihr 'Sozialnetz' von Freunden & Bekannten intakt ist.

    Es muss also jemand schon die S******e gestrichen voll von der allgemeinen Lebenslage in DEU haben , um alles hinter sich lassen zu wollen.

    Hinzufuegen muss ich , dass es unwahrscheinlich viele junge Leute aus DEU + FRA etc in Toronto gibt, die sich dort per Arbeitsvisum aufhalten und natuerlich einwandern wollen.

    Abschliessend sei zu bemerken, dass wenn jemand in der Heimat wegen seiner 'hervorragenden' Faehigkeiten etc in den Himmel gelobt wird , er sich nicht der Delusion hingeben moege , dass er im Ausland nun auch etwas besonderes darstellen wuerde. Chancen sind, dass er , genau wie jeder andere auch , als Mr. Nobody von unten anfangen darf , bereit sein sich zu demuetigen , eventuell viel Geld verliert , er durch die 'school of hard knocks' geht und sich damit zufrieden gibt , dass es doch langsam , manchmal unerwartet schnell , nur durch Leistungsbeweis , bergauf geht.

    Is that all worth it ?

    You betcha!! :]

    Mit freundlichem Gruss ... Heinz
    Ja, leider wird diese Human Capital hier sträflich vernachlässigt. Es scheint hier, als wäre Bildung und Erziehung darauf bedacht, es den "schlechtesten" recht zu machen. Man füttert die Leute satt, erlaubt ihnen, ihre kulturellen Eigenarten zu bewahren, ohne sie entscheidend zu fördern, geschweige denn je etwas zu fordern. Man will sich hierzulande gar nicht eingestehen, worauf die Gesellschaft beruht, "Leistungsgesellschaft" ist ein Unwort, man tut lieber so als würde das Geld hier auf den Bäumen wachsen und man müsste es nur gerecht verteilen.

    Das führt dazu, dass zwischen den Ansprüchen der Bevölkerung und dem, was sie leisten, eine gewaltige Schieflage entsteht. Während Ingenieursstellen unbesetzt bleiben, müssen immer mehr Menschen vom Staat versorgt werden. Deshalb bleiben den arbeitenden Menschen hierzulande auch nur 50%, oft gar noch viel weniger von ihrem Gehalt übrig.

    Auch in Punkto Einwanderung lebt man hier an der Realität vorbei. Viele Menschen scheinen zu glauben, ein Land wie Deutschland könne unbegrenzt Leute aus aller Welt aufnehmen, die ja so arm sind und deshalb was vom Reichtum abbekommen, und die uns im Gegenzug mit ihrer Kultur bereichern. Faktisch "nützen" der BRD aber nur ca. 10-15% ihrer Einwanderer, während es bei Euch an die 90% sind. Das hat man davon, wenn man einerseits nach Einwanderern schreit, weil man selbst nicht genug #Kinder kriegt, aber andererseits sich dem naiven Traum hingibt, dass jeder noch so unqualifizierte, bildungs- und kulturferne Mensch nur deutschen Boden betreten müsste und schon würde er zum Aufschwung beitragen.

    Und deshalb - Du hast recht, Qualifizierte werden auch hier gebraucht - aber deshalb lohnt es sich für diese Qualifizierten mehr, in einem Land zu leben, in dem sie von ihrem Lohn mehr haben und nicht einen Haufen anderer mitfinanzieren müssen. Es kommt daher wohl gar nicht so darauf an, ob man "Typ A" oder "B" ist

    Ich persönlich werde mein Glück wohl nach dem Studium erst noch in der Bundesrepublik versuchen. Familie, Bekannte, Heimatverbundenheit... Sollte es hier aber weiter bergab gehen, wird es mir wohl irgendwann zu blöd, in diesem Fall ziehe ich insbesondere Kanada auch in Erwägung.

    Ob es es wert ist, weiter unten anfangen zu müssen? Wird sich zeigen. Wenn das hier so weiter geht, dann allemal

  7. #47
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Nun, in Bezug auf Schulung /Ausbildung bin ich der Meinung , dass es in erster Linie die Pflicht oder Aufgabe der Eltern ist , sich um Bildung / Weiterbildung ihrer Kinder bis ungefaehr zum Abitur zu kuemmern. Dies bezieht sich sowohl auf Quantitaet sowohl als auch Qualitaet des Lehrstoffs, Lehrer , Pruefungen etc.
    Nach dem Abitur sollten die ‘Kinder’ reif genug sein , um den Wert einer guten Aus-/Bildung zu schaetzen und somit in der Lage sein das Ruder selber in die Hand zu nehmen.

    Du erwaehnst die ‘Verbloedung’ von Bevoelkerungschichten, auch wurden ‘ungenuegend’ gebildete Tuerken erwaehnt. Das Syndrom ist keineswegs nur auf DEU beschraenkt : die traurige Tatsache ist , dass pervertierter Humanismus in vielen Faellen quasi Analphabeten mit gutem Abschlussdiplom in den Lebenskampf hinaus schickt – das ist genauso , als ob man Soldaten mit krumme Gewehrlaeufe in den Krieg schickt.
    Die Quittung fuer das Versagen oder Vernachlaessigung ihrer Pflichterfuellung der mit Bildung beauftragten kommt 10 Jahre spaeter – und wir alle muessen die Rechnung zahlen : schleichende Steursaetze ; unbesetzte Stellen etc.
    Aus dem Grund ist es sooo wichtig, dass kein Kind , egal welches ,‘zurueckbleibt’ und es sollte erkannt werden , dass falscher Humanismus nur im Moment ‘wohltut’ , doch im Endeffekt sich als Grausamkeit fuer den Empfaenger und seiner Umwelt entpuppt.

    Dass ( nicht nur) DEU einem demographischen Notstand zutreibt , ist anhand vorliegenden Statistiken jenseits des Zweifels. Irgendwo hatte ich mal einen beitrag von einem ehem. Bundespraesident gelesen in dem er schrieb, dass die heutige Bevoelkerung sich zu 30% aus Zuwanderern zusammensetzt.
    Egal , wie dem auch sei, ein schrumpfender Staat verliert im Verhaeltnis zu wachsenden Staaten seine Konkurrenzfaehigkeit, seine Verteidigungsfaehigkeit, seine R&D Faehigkeit - unterm Strich wird sogar seine Souveraenitaet gefaehrdet. Die soziologischen Probleme sind erkannt und werden bejammert – man kann sie in der heutigen Zeit nicht mit vorgestrigen , verkrusteten Einstellungen und Regelungen anpacken – frisches, progressives Denken , von ALLEN Beteiligten , hat nachweislich (an anderen Orten) bessere Erfolgschancen
    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Faktisch "nützen" der BRD aber nur ca. 10-15% ihrer Einwanderer, während es bei Euch an die 90% sind.
    Well, das ist wohl etwas unter- bzw. uebertrieben . Egal, Du erwartest die ‘Rendite’ fuer das ‘Saat-Human-Kapital’ viel zu schnell . Die Anlaufzeit ist mindestens 10 Jahre , doch 30 ist nicht ungewoehnlich. Lass mich demonstrieren:
    Neulich beim ‘Gassi-Gehen’ kam ich mit einer aelteren , auch ‘Gassi-gehenden’ , sehr dezent aussehenden Dame in’s Gespraech. Sie kam als junges Maedchen urspruenglich aus Indien , quasi wenig Schulbildung, heiratete , verdiente ihren Lebensunterhalt mit Putzen etc doch hauptsaechlich kuemmerte sie sich mit der Aufziehung ihrer drei Soehne . Schwerpunkt war Bildung , Bildung, Bildung. Ganz stolz zaehlte sie auf , dass einer Professor an der Universitaet sei, die beiden anderen ware auch jeweils Doktoren.
    Ihre Soehne kuemmern sich nun um ihre Mutter, sie freut sich ueber die Enkel die sie hat und die sie noch bekommen wird.
    Die Moral der Geschichte ist , dass es ~28 Jahre oder mehr gedauert hatte , bis die drei Soehne ernsthaft zum Unterhalt des Landes beigesteuert haben und die 'Rendite' noch weitere 10 Jahre auf sich warten lassen wird.

    Keineswegs ein Einzelfall , ohne Zweifel gibt es in DEU tausende von aehnlichen Faellen. Nur eben haben positive Geschichten im Vergleich zu besoffenen Randalierern und brabbelnden Moechte-Gern-Rambos in der Fussgaengerzone kein auffallendes Profil.

    In Bezug auf Lebensqualitaet kann man vielleicht sagen , dass die Triebfeder die uns alle ticken laesst , Hoffnung heisst.
    Als junger Mensch braucht man eine realistische Hoffnungen, Chancen, man schaut sich andere Familien und deren Lebensstandarts an , man vergleicht und sagt sich , wenn die es geschaft haben, dann kann ich das auch.
    Eventuell hat man eine Familie, vielleicht zwei ,drei oder fuenf Kinder, es waere schoen ein Haus im Gruenen zu haben, comfortable Moebel , ein voller Kuehlschrank ,ein ‘sicheres’ Einkommen , zwei Autos, vielleicht ein Boot und mal hin und wieder Urlaub im Ausland etc. Frueher sagte man dazu ‘The American Dream’ . Koennte ich mir das in DEU als Otto Normalverdiener leisten ? Ich glaube nicht , ausser man erbt ganz kraeftig und der Staat klaut einem die Erbschft nicht weg.

    Tatsache ist aber auch, dass die Verwirklichung des Traums in Nordamerika noch immer in Reichweite liegt , nicht leicht , ‘you're gonne bust your ass like hell’ , aber doch noch immer durchaus moeglich.
    Nun weist Du warum wir hier wie die Bloede ackern ‘duerfen’

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Ob es es wert ist, weiter unten anfangen zu müssen? Wird sich zeigen. Wenn das hier so weiter geht, dann allemal
    Wobei Du Dir gewahr sein solltest, dass Deine ‘prime time’ unter 30 liegt. Danach werden die Klimmzuege immer schwerer.:rolleyes:

    Mit freundlichem Gruss … Heinz
    .

  8. #48
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Nun, mit der "Rendite" ist es so: Die Zahlen habe ich in einer Studie gelesen, natürlich gibt es Entwicklungen wie Du sie beschreibst, aber hierzulande haben die Einwanderer in der dritten Generation ein schlechteres Integrationsniveau als die in der zweiten... Es läuft hier also offenbar zu viel schief, als dass man es mit unbegründeten Hoffnungen unbeachtet lassen dürfte...

    Die heutige Bevölkerung setzt sich nur zu 18% aus Zuwandern aus, allerdings sind es bei den Kindern schon 35%. Dieser Trend fortgesetzt würde 2020 ein Kippen der Mehrheitsverhältnisse bei den Kindern zur Folge haben. In den Städten ist es schon so, dort wo ich lebe z.b. ca. 60%.
    Das alleine ist ja nicht weiter tragisch, hätte das Land genügend von etwas, das man Integrationsfähigkeit nennen könnte, also die Fähigkeit, als Identifikation für die Menschen attraktiv zu sein und gleichzeitig klare Forderungen an die Leute zu stellen. Das können Länder wie USA oder Kanada, dort schwenken Einwanderer schon nach kurzer Zeit die Landesflagge und sind dann auch bereit, Eigenleistung einzubringen.

    Zu der Lebensqualität muss ich Dir sagen: Noch kann man sich das in Deutschland leisten. Die Deutschen sind noch Reiseweltmeister und fahren teure Autos, aber wie lange noch? Wenn immer weniger Menschen immer mehr mitversorgen müssen und gleichzeitig das Land nicht konkurrenzfähig ist, ist die Entwicklung absehbar. Die Reallöhne fielen in den vergangenen Jahren immer schon.
    Dann wird es irgendwann so sein, dass man sich hier his ass like hell busten kann aber es trotzdem nicht schafft.

    Und was mich persönlich angeht: Du hast recht, je früher desto besser, aber noch will ich versuchen, die Möglichkeiten zu erschöpfen, die sich mir hier bieten. Wenn ich dann merke: Das wird nichts, muss ich eben schnell handeln

    In welchem (Arbeits-)Sektor hast Du denn Dein Glück damals versucht (bzw. geschafft), wenn man fragen darf?

    Grüße über den großen Teich.

  9. #49
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht das diese unmoral künstlich ist, es ist wie ich schon sagte es war schon immer so das Metropolen zwei Gesichter hatten. Man sollte auch bedenken das Singapur ein Stadtstaat ist im Gegensatz zu Berlin das eine Hauptstadt ist und ich meine wer Moralfanat ist der wohnt eben auf dem Land. Das war schon immer so.
    Singapur, das Ordnungsempfinden dort, die Mittel und Wege, Ordnung zu schaffen und zu erhalten, sind sehr stark von Konfuzianismus geprägt. In ihm wurden schon jahrhundertelange Erfahrungen mit Millionenstaat und Staatsbürokratie analysiert und zu wirksamen Strategien entwickelt, als die Deutschen noch mit der Trommel um die heilige Eiche gehüpft sind. Vergleichbares entstand hier erst mehr als 2000 Jahre später. Zusammen mit einem gewaltigen Schwall konkurrierender Ideengebäude. Entsprechend schlecht konnte es sich verwurzeln. Die Situation ist kaum vergleichbar.

    Berlin wirkt vor allem albern. Ehrlich. Wie ein Vorposter schon sagte, wie eine alte Frau, die sich auftakelt, in der Hoffnung, noch auf irgendwen jung zu wirken. Oder, was mE noch besser paßt, wie ein Tattergreis, der sich auf eine Harley setzt, Vollgas, Fliegerhaube auf dem Kopf und dazu "Born to be wild" in voller Lautstärke.
    Man kritisiert und rebelliert gern in Berlin. Höchst amtlich. Mit Brief und Siegel. Richterlich beglaubigt. Ganz und gar progressiv. Gegen Dinge, gegen die zu rebellieren vor 30, 40, 50 Jahren mal irgendwann "hip" war. Aber den neumodischen PC lässt man lieber von der Sekretärin bedienen. Und die echten Jugendlichen, die nicht wie erwünscht für eine "progressive" Mitte-20.Jh-Politsekte streiten, stempelt man sicherheitshalber als Nazis, Volksfeinde, Verrückte oder bestenfalls als tumbe Konsumschafe ab. Die machen einem Angst. Die versteht man nicht. Die Konsequenz ist eine Rückständigkeit, Borniertheit und Weltfremdheit, die ihresgleichen sucht. Aber man fühlt sich "cool" dabei. *g*
    Denn die Konservativen, das sind schon per Definitionem immer die anderen!
    Geändert von wintermute (27.06.2007 um 07:29 Uhr)

  10. #50
    Mitglied
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    Standard AW: Berlin, Berlin, wir fahren... bestimmt nicht in dieses Moloch

    nicht schlecht, der Beitrag, wintermute, und sicher viel richtiges dabei. Die Konservativen, das waren in meiner Kindheit auch immer die anderen, irgendeine nicht definierbare diffuse Masse aus verbohrten Bonzen, die sich gegen die Entfaltung der Individuen, die Bekämpfung der Armut und gegen Ausländer aussprachen. So hatte man es mir gesagt.

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