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Thema: CDU-Politiker will "Pflege deutscher Ausdrücke"

  1. #41
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von Fars
    Dass z.B. "gefightet" als Ersatz für "gekämpft" völlig überflüssig ist, denke ich, das ist unstrittig. Auch dürfen Anglizismen nichts vernebeln, Kompetenz vortäuschen oder gar Euphemismen sein.
    Zustimmung.
    Das wäre schon mal ein ganz ordentlicher Ansatz für einen akzeptablen Gebrauch von Anglizismen und Fremdwörtern allgemein.


    Zitat Zitat von Fars
    ...wird man wohl kaum annähernd kurze und wohlklingende Begriffe finden. Und genau darin liegt das "deutsche", wie von Konfuzius_sagt bereits angedeutete, Problem: Die deutsche Sprache tendiert zur unhandlichen Länge...
    Das sehe ich etwas anders. Die Deutsche Sprache mag zwar im Schnitt etwas länger sein als die Englische, darin sehe ich aber nicht das Problem.

    Auch nicht im phonetischen Wohlklang, sondern im psychologischen!

    Tatsächlich ist doch nicht einzusehen, warum wir z.B. das Wort "cool" tatsächlich als cool empfinden und es deswegen benutzen, während uns "kühl" oder kalt" absolut holperig vorkämen. Tatsächlich bedeutet "cool"
    aber wörtlich übersetzt "kühl" und unterscheidet sich phonetisch gesehen nur um einen einzigen Vokal u-->ü .
    Hier zu sagen "cool" klingt besser als "kühl" oder "kalt" hielte ich für nicht nachvollziebar. Von der Bedeutung her käme es dem Wort "kalt" sehr nahe. Ein "cooler Typ" ist einer der eben "(eis)kalt" (ohne Gefühlsregung) agiert. Dennoch sagen wir gerne "cool".
    Und solche Beispiele gibt es nicht wenige.

    Für mich hat es tiefenpsychologische Gründe. Die Englische Sprache scheint uns zu gefallen, weil wir damit eine kulturelle Welt verbinden, die uns anzieht und die wir -mehr oder weniger offen- bewundern. Es ist eine vermeintliche "Welt der Sieger" (nicht nur historisch bedingt) die aus ihrem Selbstbewußtsein heraus die Kraft schöpft, Geschmäcker zu beeinflussen.
    So sehe ich das, und je mehr ich darüber nachdenke um so sicherer bin ich mir. Zumindest was den Überschwang an verwendeten Anglizismen betrifft.
    Daß einige davon recht sinnvoll sind bestreite ich aber durchaus nicht.

    Gruß,
    Manfred

  2. #42
    Liegnitz
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    CDU-Politiker will "Pflege deutscher Ausdrücke"
    Sehr gut . Kann ich einfach nur befürworten und unterstützen. Die deutsche Sprache ist schon verhunzt genug und wird mehr und mehr verenglischt oder dergleichen.

  3. #43
    Mitglied Benutzerbild von Kurt.Schumacher
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    Nehmen wir mal ein Bespiele vor, die wir denn verbessern könnten: Meines Erachtens klingt Lehrling wesentlich besser als Auszubildende(r), denn beim zweiten steckt irgendwie eine Art Passivität im Wort. Der Azubi muss ausgebildet werden, während der Lehrling eine Lehre macht.
    Was ist aber mit solchen Begriffen aus der EDV?
    Computer = Rechner, Monitor = Bildschirm, aber was ist mit Scanner oder mit Headset?
    "Nur ein Deutschland, getragen von einem staatsbürgerlichen Bewusstsein und sozialer Gerechtigkeit, kann erfolgreich in der Abwehr totalitärer Tendenzen sein." (Kurt Schumacher, 1952)

  4. #44
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    Also Rechner war für mich schon ein normales Wort bevor ich über solche Themen nachdachte und Bildschirm sowiso. Mag daher rühren, dass man die Dinger früher noch etwas anders ansah. Der Scanner geht als Kopierer durch und und das Headset ist ein Kopfhörer.

    Was den Lehrling angeht kann ich dir nur zustimmen, auszubildender ist ein ziemlich bescheuertes Wort.

  5. #45
    Mitglied Benutzerbild von Kurt.Schumacher
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    Mich würde mal interessieren, woher das Wort "krass" kommt. Wenn es vom lateinischen Wort "crassus" kommt, was ja fett bedeutet, dann ist ja folgender Satz äußerst unlogisch: "Ey, Alter, das ist voll fett krass!"
    "Nur ein Deutschland, getragen von einem staatsbürgerlichen Bewusstsein und sozialer Gerechtigkeit, kann erfolgreich in der Abwehr totalitärer Tendenzen sein." (Kurt Schumacher, 1952)

  6. #46
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    Das ist er auch. Aber wenn krass wirklich aus dem Lateinischen kommen sollte.. dann... find ich das ist im Namen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen ein echt krasses Wort! Dazu sollte man weitere Nachforschungen anstellen.

  7. #47
    Demokrator Benutzerbild von Freddie
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    Zitat Zitat von Kurt.Schumacher
    Meines Erachtens klingt Lehrling wesentlich besser als Auszubildende(r), denn beim zweiten steckt irgendwie eine Art Passivität im Wort. Der Azubi muss ausgebildet werden, während der Lehrling eine Lehre macht
    An sich richtig.

    Allerdings wird der Begriff Lehrling eigentlich nicht mehr verwendet, jedenfalls nicht offiziell und zwar aus folgendem Grund: Er ist verniedlichend und herabsetzend. Jedenfalls sehen das die Ausbilder der Handwerkskammern so.

    Und irgendwie ist DA ja auch was dran.

    Ansonsten kann vielleicht tatsächlich konstatiert werden, dass Sprache qua ihrer eigenen Natur ein dynamisches Gebilde ist, dass sich verändern muss.

    Liebnitz sagte: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt". Bedeutet, da wo es einen Zuwachs an Erkenntnis geben soll, muss auch die Sprache wandelbar sein, um diesem Zuwachs gerecht werden zu können.

    Allerdings läßt es mich ein wenig an der Vernunft der Duden-Kommission zweifeln, wenn ich sehe, dass bspw. der Begriff "googeln" in die neuste Ausgabe Eingang gefunden hat.
    Mal ganz abgesehen von der Rechtschreibreform, die eigentlich kein Mensch wirklich braucht. Eine Anglifizierung in gewissen Grenzen ist legitim, da ja auch die Welt immer mehr zusammen wächst, so muss auch die Sprache dem gerecht werden (siehe Leibnitz).

    beste Grüße,

    Freddie
    Demokratie ist die Diktatur des Gerechten

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