Zitat von
Nibelung
Das ist eine alte Militärweisheit.
Militärgeschichte ist meine Passion. Somit fällt mir besonders in der deutschen Militärliteratur auf, daß das Augenmerk stets auf Taktik und Strategie fällt, leider viel zu selten auf Logistik.
Barbarossa war ein Paradebeispiel für das mangelnde Verständnis der deutschen Führung für die Logistik.
Feldzüge wurden zumeist nach dem Prinzip: "Erstmal losschlagen und dann improvisieren" geführt.
Der deutsche Vormarsch begann im Juli zu stocken, nicht etwa aufgrund des gegnerischen Widerstands, sondern aufgrund der Logistik.
Die Wehrmacht verließ sich zu weiten Teilen auf Pferde zum Transport von Artillerie. Man war nicht auf die verschiedene Spurbreite der russischen Eisenbahnen eingestellt.
Mit anderen Worten, man führte einen logistischen Krieg des 19. Jhrs.
Das Paradebeispiel ist natürlich Nordafrika mit Rommel als genialem Taktiker ohne jegliches logistisches Verständnis.
Dessen Husarenritte hätten noch so viele Siege einfahren können (er hätte selbst Ägypten nehmen können und doch verloren), er wäre früher oder später an der Logistik gescheitert.
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Die brillianten Siege stammen von der Wehrmacht.
Die unspektakulären, aber stetigen Erfolgen stammen von den Amerikanern.
Warum? Weil sie es wie kein zweiter verstanden, daß ein moderner Krieg nicht durch vereinzelte Entscheidungsschlachten (wie Königgrätz) gewonnen werden, sondern durch Logistik.
Durch die Erkenntnis der Durchführbarkeit von Operationen im Rahmen der Versorgungsmöglichkeiten.