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Thema: Literatur: besondere Passagen

  1. #1
    Rachegöttin Benutzerbild von Nemesis
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    Gefunden in "Mensch und Übermensch" von George Bernard Shaw

    Zu erwähnen wäre, das die Figur seiner Komödie die hier spricht, den Autor des nachfolgend bewerteten Buches auf den Tod nicht ausstehen kann.

    Hier in dieser Hand halte ich ein Exemplar des schändlichsten, des skandalösesten, des boshaftesten und schurkischsten Buches, das der Henker jemals öffentlich zu verbrennen versäumt hat. Ich habe es nicht gelesen, ich würde meinen Geist nicht mit solchem Dreck besudeln; aber ich habe gelesen, was die Zeitungen darüber schreiben. Der Titel genügt mir schon. Er liest: Handbuch und Taschenbuch des Revolutionärs. Von John Tanner, M.K.R.N. (Mitglied der Klasse reicher Nichtstuer).
    Eine der erogensten Zonen der Frau ist ihre Intelligenz.
    (Shirley MacLaine Beaty)

  2. #2
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    Erkannt:

    Menschliche Eigenschaften wie Güte, Großzügigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis und Gefühl sind in unserer Gesellschaft Symptome des Versagens. Negativ besetzte Charakterzüge wie Gerissenheit, Habgier, Gewinnsucht, Gemeinheit, Geltungsbedürfnis und Egoismus hingegen sind Merkmale des Erfolges. Man bewundert die Qualität der ersteren und begehrt die Erträge der letzteren.

    John Ernst Steinbeck
    Steinberg lebte bis 1969; er konnte mitreden.

    K.E.D.

  3. #3
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    Nemesis,

    fällt Ihnen noch was ein - ich hab genug, kann aber bei der Winzschrift und überhaut schlecht tippen.

    Das gilt narürlich auch für jeden anderen.

    Gruß

    K.E.D.

  4. #4
    Rachegöttin Benutzerbild von Nemesis
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    Ich habe derzeit leider nichts zur Hand. So wie ich aber etwas finde, wird es hier verewigt.
    Eine der erogensten Zonen der Frau ist ihre Intelligenz.
    (Shirley MacLaine Beaty)

  5. #5
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    Gehort zwar nicht ganz hierein; was solls:

    Hamlet.

    Seyn oder nicht seyn - - Das ist die Frage - - Ob es einem edeln Geist anständiger ist, sich den Beleidigungen des Glüks geduldig zu unterwerfen, oder seinen Anfällen entgegen zu stehen, und durch einen herzhaften Streich sie auf einmal zu endigen? Was ist sterben? - - Schlafen - - das ist alles - - und durch einen guten Schlaf sich auf immer vom Kopfweh und allen andern Plagen, wovon unser Fleisch Erbe ist, zu erledigen, ist ja eine Glükseligkeit, die man einem andächtiglich zubeten sollte - - Sterben - - Schlafen - - Doch vielleicht ist es was mehr - - wie wenn es träumen wäre? - - Da stekt der Haken - - Was nach dem irdischen Getümmel in diesem langen Schlaf des Todes für Träume folgen können, das ist es, was uns stuzen machen muß. Wenn das nicht wäre, wer würde die Mißhandlungen und Staupen-Schläge der Zeit, die Gewaltthätigkeiten des Unterdrükers, die verächtlichen Kränkungen des Stolzen, die Quaal verschmähter Liebe, die Schicanen der Justiz, den Uebermuth der Grossen, ertragen, oder welcher Mann von Verdienst würde sich von einem Elenden, dessen Geburt oder Glük seinen ganzen Werth ausmacht, mit Füssen stossen lassen, wenn ihm frey stühnde, mit einem armen kleinen Federmesser sich Ruhe zu verschaffen? Welcher Taglöhner würde unter Aechzen und Schwizen ein mühseliges Leben fortschleppen wollen? - - Wenn die Furcht vor etwas nach dem Tode - - wenn dieses unbekannte Land, aus dem noch kein Reisender zurük gekommen ist, unsern Willen nicht betäubte, und uns riehte, lieber die Uebel zu leiden, die wir kennen, als uns freywillig in andre zu stürzen, die uns desto furchtbarer scheinen, weil sie uns unbekannt sind. Und so macht das Gewissen uns alle zu Memmen; so entnervet ein blosser Gedanke die Stärke des natürlichen Abscheues vor Schmerz und Elend, und die grössesten Thaten, die wichtigsten Entwürfe werden durch diese einzige Betrachtung in ihrem Lauf gehemmt, und von der Ausführung zurükgeschrekt - - Aber sachte! - - wie? Die schöne Ophelia? - - Nymphe, erinnre dich aller meiner Sünden in deinem Gebete.




  6. #6
    in memoriam Benutzerbild von Klaus E. Daniel
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    "Nach dem Aufstand des 17. Juni
    Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
    In der Stalinallee Flugblätter verteilen
    Auf denen zu lesen war, daß das Volk
    Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
    Und es nur durch verdoppelte Arbeit
    Zurückerobern könne.

    Wäre es da
    Nicht doch einfacher, die Regierung
    Löste das Volk auf und
    Wählte ein anderes?"

    [Quelle: Berthold Brecht, Gesammelte Werke, Bd. 10, Frankfurt/Main 1967, S.1009.]
    Ich habe die Scheibweise beibehalten.

    Edit: umformatiert, der Leserlichkeitkeit wegen

  7. #7
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Der Text ist gut!
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  8. #8
    in memoriam Benutzerbild von Klaus E. Daniel
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    General Harras aus Zuckmeyer' "Des Teufels General, zu Lt. Hartmann, der eine nicht arische Großmutter hat (leicht angetrunken, aber ernsthaft):

    Stell'n Se sich doch bloß mal ihre
    womögliche Ahnenreihe vor: da war ein römischer Feldherr,
    schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beige-
    bracht. Dann kam 'n jüdischer Gewürzhändler in die Familie.
    Das war 'n ernster Mensch. Der 's schon vor der Heirat Christ
    geworden und hat die katholische Haustradition begründet.
    Dann kam 'n griechischer Arzt dazu, 'n keltischer Legionär,
    'n Graubündner Landskecht, ein schwedischer Reiter...und ein
    französischer Schauspieler. Ein...böhmischer Musikant. Und
    das alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen
    und...Kinder jezeugt. Hm? Und der Goethe, der kam aus demsel-
    ben Topf, und der Beethoven, und der Gutenberg, und der ...
    Matthias Grünewald. Und so weiter, und so weiter. ... Das
    war'n die besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt:
    vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. D a s is Rasse.
    Sei'n Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen Sie
    die Papiere Ihrer Großmutter auf den Abtritt!
    Bitte mal drüber nachdenken !

    K.E.D

    3 edit. die Schriftgröße ist unmöglich. Die Sätze hatte ich schonmal verwendet, befinden sich in meinem Fundus.

  9. #9
    <--
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    Aus "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry:

    Und er kam zum Fuchs zurück:
    »Adieu«, sagte er...
    »Adieu«, sagte der Fuchs. »Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«
    »Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar«, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
    »Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.«
    »Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe...«, sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
    »Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen«, sagte der Fuchs. »Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich...«
    »Ich bin für meine Rose verantwortlich...«, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
    Aber da ist mM das ganze Buch eine besondere Passage!

  10. #10
    in memoriam Benutzerbild von Klaus E. Daniel
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    Ich möchte nur mal wieder spazierengehen. Oder aufstehen. Aber man weiß,
    es geht nicht. Und es wird vermutlich auch nie wieder gehen.
    Wolfgang Schäuble, 18.9.1942


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