:] :] :] :] :]Aus Ausgabe 24/06 | Das Weltwoche-Gespräch
Victor D. Hanson
«Das Ergebnis wird explosiv sein»
Von Hanspeter Born
Wenn Europäer dozieren, wie man die Welt verbessert, dann schläft er ein. Denn wer Worten keine Taten folgen lässt, hat auch nichts zu sagen – was man vom amerikanischen Militärhistoriker Victor Davis Hanson nicht behaupten kann.
In den Augen der meisten Europäer war der Irakkrieg entweder ein Verbrechen oder – um Fouchés geflügeltes Wort zu bemühen – schlimmer als ein Verbrechen, ein Fehler. Was antworten Sie, Herr Hanson, den europäischen Kritikern?
Schauen wir uns die Argumente gegen das amerikanische Unternehmen im Irak an. Ging es uns ums Öl? «Kein Blut für Öl», riefen die Kriegsgegner. Wir zogen in den Krieg, und der Ölpreis stieg von 28 auf 70 Dollar, was der amerikanischen Volkswirtschaft einen unmittelbaren Schaden von 500 Milliarden Dollar verursachte. Wir nahmen niemandem das Öl weg. Erstmals in der Geschichte des Iraks hat jetzt ein autonomes Ministerium Kontrolle über das irakische Öl.
Der Krieg war illegal?
Wir haben ein repräsentatives Regierungssystem. Im Oktober 2002 stimmten beide Häuser des Kongresses für die Entmachtung Saddams, und zwar mit 23 aufgeführten Begründungen. Es war dies kein neokonservatives, republikanisches Projekt, sondern ein überparteiliches Bestreben, einen Casus Belli zu formulieren. Enthalten darin war alles, angefangen von den Massenmorden über den Mordversuch an einem ehemaligen US-Präsidenten bis zu den Angriffen auf Nachbarstaaten, der Missachtung von Uno-Resolutionen etc. Nur zwei dieser 23 Punkte betrafen Massenvernichtungswaffen.
Was sind die Ergebnisse dieses Kriegs?
Es gibt keinen 50-Milliarden-«Oil for Food»-Skandal mehr. Die Iraker haben erstmals eine verfassungsmässige Regierung. Die Kurden werden nicht mehr von Saddam bedroht. Die Schiiten sind erstmals entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil an der Regierung beteiligt. Der ganze Nahe Osten spürt die Auswirkungen des Kriegs. Libyen hat seine Massenvernichtungswaffen aufgegeben. Die Syrer haben den Libanon verlassen. Die Golfstaaten stehen unter dem Druck, demokratischer zu werden und Frauen eine grössere Rolle in der Gesellschaft einzuräumen. Dr. Khan in Pakistan musste sein nukleares Versandgeschäft aufgeben. Und was hat der Krieg den USA gebracht? 2400 tote Amerikaner, 20000 verwundete Amerikaner, 500 Milliarden Ausgaben. Wofür denn? Für Öl? Nein. Für mehr Handel? Nein. Was soll dieses europäische Gerede?...
*** sorry, bitte keine Vollzitate ***
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