Von Einwanderern fordert das neue Zuwanderungsgesetz künftig Deutschkenntnisse. Betroffen sind vor allem Türken. Für die Goethe-Institute in der Türkei bedeutet das eine Menge zusätzlicher Arbeit. WELT ONLINE sprach mit dem Test-Koordinator Günter Neuhaus in Ankara.


Rund 10.000 Anträge türkischer Staatsbürger, die nach Deutschland ziehen möchten, bearbeitet jährlich die deutsche Botschaft in Ankara. Künftig müssen die Antragsteller erste Deutschkenntnisse nachweisen. In einer Prüfung am Goethe-Institut müssen sie beweisen, dass sie einige Sätze Deutsch verstehen, lesen und sprechen können. [...]

Der Test orientiert sich am europäischen Referenzrahmen für Sprachen, wie er vom Europarat aufgestellt wurde. Die Aussage, 200 bis 300 Wörter müssten beherrscht werden, ist etwas irreführend. Der Mustertest setzt 625 Wörter voraus, wobei als aktiver Wortschatz tatsächlich 200 Wörter reichen. [...]

Ein Sprachkurs am Goethe-Institut Ankara kostet rund 200 Euro. Kann sich den jeder Interessent leisten?

Die Goethe-Institute im Ausland sind verpflichtet, kostendeckend zu arbeiten. Der Gesetzgeber hat für diese Sprachkurse keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt, deshalb gehen wir davon aus, dass die Bewerber die Kosten selbst tragen müssen. Wobei man auch sehen muss, dass die meisten ja zu Verwandten nach Deutschland ziehen wollen. Ihnen werden die Familienmitglieder in Deutschland sicher finanziell unter die Arme greifen. Wir können einfach nicht sagen, wenn jemand nach Deutschland will, dann bezahlen wir ihm vorher einen Sprachkurs.

Deutschland wird in der Türkei sehr positiv gesehen und gilt immer noch als der „große Freund“ des Landes.

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Hoffentlich siebt der Test genug Zuwanderer aus, sonst droht uns Deutschen flächendeckend ein Berlin-Ghetto.