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Thema: Alternative zum Parteien-System

  1. #21
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
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    Den Leuten noch weniger zu zahlen für ihre Arbeit wäre meiner Meinung nach kaum noch möglich. Wenn du jetzt die Zahl der Ausschüsse, sind momentan zwei Stück, erhöhst, dann steigen automatisch die Gemeinderäte und damit die Kosten für die Kommunen.
    Auf kommunaler Ebene möchte ich gar nicht kürzen, sondern eher auf Landesebene. Da haben wir momentan einen Landtag und eine Landesregierung, die so bezahlt werden, als würde sie ihr Amt völlig vereinnahmen, obwohl sie effektiv nur damit beschäftigt sind, sich eine Meinung zu bilden und aufgrund dieser Meinung Entscheidungen zu treffen. Gut, manche Landesministerposten sind vielleicht wirklich so zeitraubend, daß keine Zeit für eine Arbeit bliebe, aber bei Landtagsabgeordneten war es vor nicht allzulanger Zeit noch so, daß die Bezahlung nur eine Aufwandsentschädigung war. Aber die eigentliche Arbeit, die Umsetzung und Überwachung der Beschlüsse, leisten andere.
    Auch Berufspolitiker erhalten bei weitem nicht soviel Geld wie ein Manager in der freien Wirtschaft. Denn diese müssen aus dem Geld, dass ihnen überwiesen wird, auch ihre Vertretung im jeweiligen Wahlkreis finanzieren. Mal ganz abgesehen davon, dass jemand, der an einem Bundesausschuss mitarbeitet ganz zwangsläufig nach Berlin oder zu irgendeiner anderen Stadt ziehen müsste, damit die Mitglieder alle auf einem Haufen hocken. Dann müsste er sich, wenn er kein Berufspolitiker ist, wohl zwangsläufig von seinem vorherigen Arbeitsplatz verabschieden.
    Schon klar, aber es werden immer wieder Diätenerhöhungen mit dem Argument, man müsse die Politik für Manager attraktiver machen, erhöht und genau da liegt meiner Meinung nach der Fehler. Die Politik muß nicht in finanzieller Hinsicht attraktiv sein, sie darf es eigentlich gar nicht, denn so holt man sich nur die Schmarotzer, die sich ein schönes Leben machen wollen. Entweder interessiert mich Politik oder ich lasse sie bleiben.

    Politiker müssen nicht zwangsläufig ständig anwesend sein. Für einen Ausschuß mit 10 Mitgliedern, der wöchentlich tagt, würde es reichen, wenn in einem zweiwöchigen Turnus jedes der Mitglieder einen Tag verfügbar ist. Informationen besorgen oder Verhandlungen führen dürfte beim heutigen Stand der Technik auch nicht mehr ortsabhängig sein. Wenn überhaupt bräuchte also nur die Bundesebene eine Wohnung in Berlin und wäre nur noch beschränkt fähig, ihrer sonstigen Arbeit nachzugehen. Und ein Unternehmer, der es nicht geschafft hat, nach langjähriger Tätigkeit soviel Geld anzusparen, daß er es sich leisten kann, für einige Zeit nicht mehr zu arbeiten, erscheint nicht geeignet, die Wirtschaft eines Landes zu führen.
    Was wäre dann genau der Vorteil? Da würde sich ja über kurz oder lang wieder ein System von Unterstützern entwickeln...
    Jain. Unterstützung auf der Ebene der Ideen, nicht auf der von Geld und parteiinterner Macht.
    Sorry, aber das Beispiel mit den Badelatschen ist so einfach falsch. Eine Kaserne hat ganz bestimmte Zulieferungsbetriebe. Wenn jetzt die Kaserne schließt, dann bekommen alle Zulieferungsbetriebe Probleme. Wenn ich da jetzt Industrie ansiedle, mal ganz unabhängig von der Frage, wie ich eine Industrie dazu bringe, sich da anzusiedeln, dann benötigt die unter Umständen vollkommen andere Zulieferer. Die alten Betriebe würden also trotzdem eingehen.
    So dürfte eine Badelatschenfabrik kaum die Lebensmittelzulieferer alle beschäftigen, die man vorher für die Kaserne benötigt hat.
    1. Wie bringe ich eine Kaserne dazu, sich "anzusiedeln"? Ich baue sie auf Staatskosten und stelle Leute auf Staatskosten ein. Wie gesagt, diese Fabrik müsste nicht mal im Ansatz rentabel sein. Natürlich wäre es rausgeworfenes Geld, aber das ist eine nutzlose Kaserne auch.
    2. Für eine Fabrik braucht man ebenfalls Zulieferer, die den Platz der alten einnehmen.
    3. Wäre es wirklich tragisch, wenn Waffenhersteller und vor allem die Lebensmittellieferanten der Bundeswehr eingehen?
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

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    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

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  2. #22
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    Zitat Zitat von Amida Temudschin
    Auf kommunaler Ebene möchte ich gar nicht kürzen, sondern eher auf Landesebene. Da haben wir momentan einen Landtag und eine Landesregierung, die so bezahlt werden, als würde sie ihr Amt völlig vereinnahmen, obwohl sie effektiv nur damit beschäftigt sind, sich eine Meinung zu bilden und aufgrund dieser Meinung Entscheidungen zu treffen. Gut, manche Landesministerposten sind vielleicht wirklich so zeitraubend, daß keine Zeit für eine Arbeit bliebe, aber bei Landtagsabgeordneten war es vor nicht allzulanger Zeit noch so, daß die Bezahlung nur eine Aufwandsentschädigung war. Aber die eigentliche Arbeit, die Umsetzung und Überwachung der Beschlüsse, leisten andere.
    Dass ein Landtagsmandat eine berufliche Tätigkeit ist, also kein Ehrenamt, ist, nach allem, was ich bisher gelesen habe, eine Entscheidung des BVerfG. Ich werde mal kucken, ob ich dazu ein Urteil finden kann.

    Insgesamt verdient übrigens ein Landtagsabgeordneter im Durchschnitt weniger als ein Richter im öffentlichen Dienst. Im Durchschnitt erreichen Landtagsabgeordnete 4300 Euro, ein Richter erreicht ab Oberlandesgericht ein Gehalt von 5937,43 Euro. (R3)

    Übrigens wage ich zu behaupten, dass die so wenig zu tun gar nicht haben. Ich kenne jetzt den Arbeitsplan eines Landtagsabgeordneten nicht, habe mich aber vor einiger Zeit mit dem Bundestagsabgeordneten unseres Landkreises unterhalten. Dieser war Mitglied in zwei Unterausschüssen, was so die normale Anzahl zu sein scheint, die sich dann wöchentlich mehrfach getroffen haben, er hatte die normalen Bundestagssitzungen, die ja auch täglich stattfinden und er hatte zusätzlich noch das ganze Hintergrundwissen zu erarbeiten, sowohl für seine Ausschüsse, als auch für die jeweiligen Bundestagssitzungen. Mal ganz abgesehen von der Kreisarbeit, die er auch noch machen musste. Das klang für mich schon nach einem ausgefüllten Arbeitstag.
    Eigentlich denke ich nicht, dass die Arbeit im Landtag stark davon abweicht. Diese haben natürlich andere Aufgabenfelder, aber Ausschüsse gibt es sowohl im einen als auch im anderen und Landtagssitzungen natürlich auch.

    Schon klar, aber es werden immer wieder Diätenerhöhungen mit dem Argument, man müsse die Politik für Manager attraktiver machen, erhöht und genau da liegt meiner Meinung nach der Fehler. Die Politik muß nicht in finanzieller Hinsicht attraktiv sein, sie darf es eigentlich gar nicht, denn so holt man sich nur die Schmarotzer, die sich ein schönes Leben machen wollen. Entweder interessiert mich Politik oder ich lasse sie bleiben.
    Naja, Manager kann man wohl kaum als Schmarotzer bezeichnen. Tatsache bleibt aber, dass Bundestagsmandate für Leute ab einer bestimmten Gehaltstufe ein beruflicher Rückschritt sind. Allerdings sehe ich ein, dass man das wohl nicht ändern kann.
    Das "Entweder interessiert mich Politik oder ich lasse sie bleiben" sagt sich so schön, wenn sich daraus keine Konsequenzen für das eigene Leben ergeben. Wenn ich an ein bestimmtes Gehalt gewöhnt bin, dann werde ich mir, wenn ich über Familie, etc. verfüge, durchaus überlegen, ob sich das dann tatsächlich lohnt. Um so mehr, als ja ein Vorlauf gegeben ist. Denn vor der Wahl zum MdB steht ja erstmal ein kostspieliger und zeitaufwändiger Wahlkampf.

    Politiker müssen nicht zwangsläufig ständig anwesend sein. Für einen Ausschuß mit 10 Mitgliedern, der wöchentlich tagt, würde es reichen, wenn in einem zweiwöchigen Turnus jedes der Mitglieder einen Tag verfügbar ist. Informationen besorgen oder Verhandlungen führen dürfte beim heutigen Stand der Technik auch nicht mehr ortsabhängig sein. Wenn überhaupt bräuchte also nur die Bundesebene eine Wohnung in Berlin und wäre nur noch beschränkt fähig, ihrer sonstigen Arbeit nachzugehen. Und ein Unternehmer, der es nicht geschafft hat, nach langjähriger Tätigkeit soviel Geld anzusparen, daß er es sich leisten kann, für einige Zeit nicht mehr zu arbeiten, erscheint nicht geeignet, die Wirtschaft eines Landes zu führen.
    Naja, das ist, als würdest du für einen Studenten nur die Zeit rechnen, die er aktiv in den Vorlesungen verbringt und daraus berechnen, dass er ja eigentlich noch nebenher ohne Probleme einen kompletten Job machen kann.

    Um in so einem Ausschuss irgendwas entscheiden zu können, benötigt man ja Informationen und muss sich in die jeweiligen Gebiete einarbeiten. Denn Abgeordnete, die nur zu den Ausschusssitzungen erscheinen, die will nun ich nicht.

    Ein Unternehmer, dem ein kleines mittelständisches Unternehmen gehört, hat eigentlich gar keine Chance in die Politik zu gehen. Es mag ihm zwar durchaus möglich sein, genug Geld anzuhäufen, um über die Runden zu gehen, er müsste allerdings entweder einen zuverlässigen Manager für sein Unternehmen finden oder es aufgeben. Ersteres ist schwierig und kostspielig, zu letzterem dürften die wenigsten bereit sein. Schließlich hat man sein Herzblut in sowas investiert.

    Jain. Unterstützung auf der Ebene der Ideen, nicht auf der von Geld und parteiinterner Macht.
    Parteien sind erstmal eigentlich nur Leute, die eine ähnliche Idee von Politik vertreten. Geld und Macht kommt in sowas ganz automatisch rein.

    1. Wie bringe ich eine Kaserne dazu, sich "anzusiedeln"? Ich baue sie auf Staatskosten und stelle Leute auf Staatskosten ein. Wie gesagt, diese Fabrik müsste nicht mal im Ansatz rentabel sein. Natürlich wäre es rausgeworfenes Geld, aber das ist eine nutzlose Kaserne auch.
    Eine Kaserne ist aber nunmal Eigentum des Staates, Fabriken sind es in Deutschland im Allgemeinen nicht.
    Außerdem sehe ich eigentlich nicht ganz, was der Vorteil für den Staat wäre, eine Kaserne zu schließen, was Geld kostet und dann eine unrentable Fabrik aufzubauen, die mich auch Geld kostet. Wo ist da der Fortschritt? Da kann ich das Ding doch gleich stehen lassen?

    2. Für eine Fabrik braucht man ebenfalls Zulieferer, die den Platz der alten einnehmen.
    Aber andere Zulieferer. Oder brauchst du bei einer Badelatschenfabrik Klopapier, Nahrungsmittel, Munition, etc.?
    Also würde man zuerst mal die alten Zulieferer ruinieren, um dann hinterher neue aufzubauen. Kommt mir nicht sehr rentabel vor...

    3. Wäre es wirklich tragisch, wenn Waffenhersteller und vor allem die Lebensmittellieferanten der Bundeswehr eingehen?
    Da ich mal davon ausgehe, dass die dort Beschäftigten Leute wie du und ich sind, mit Familie, Kindern, etc.: Ja.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  3. #23
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    Das klang für mich schon nach einem ausgefüllten Arbeitstag.
    Das könnte daran liegen, daß, wenn man sowieso den ganzen Tag zur Verfügung hat, ihn auch mit Arbeit füllt.
    Naja, Manager kann man wohl kaum als Schmarotzer bezeichnen.
    Damit waren (diesmal :2faces: ) jene gemeint, die Politik nur als Beruf und nicht als Berufung ansehen.
    Das "Entweder interessiert mich Politik oder ich lasse sie bleiben" sagt sich so schön, wenn sich daraus keine Konsequenzen für das eigene Leben ergeben.
    Oh, ich stand schon mal vor der Entscheidung, entweder meinen derzeitigen Job weiterzumachen oder ein politisches Amt zu übernehmen, bei dem ich 1/4 weniger Geld pro Monat, mehr Arbeit und mehr Verantwortung gehabt hätte. Am Ende sind zwar die Verhandlungen dafür gescheitert, aber im Grunde hatte ich mich schon für das Amt entschieden. Und daß ich in einem moralischen Sinn besser bin als andere, glaube ich eher nicht.
    Naja, das ist, als würdest du für einen Studenten nur die Zeit rechnen, die er aktiv in den Vorlesungen verbringt und daraus berechnen, dass er ja eigentlich noch nebenher ohne Probleme einen kompletten Job machen kann.
    Pro Woche 20h für einen Job, von dem ich leben kann, 20h in der Uni, im Durchschnitt etwa 15h außerhalb der Uni und mindestens 5h (wenn möglich deutlich mehr) für politische Arbeit. Ich sehe das Problem nicht, auch wenn es nicht schön ist.
    Parteien sind erstmal eigentlich nur Leute, die eine ähnliche Idee von Politik vertreten. Geld und Macht kommt in sowas ganz automatisch rein.
    Der erste Satz stimmt, der zweite nicht, wenn man sich Parteienbildung in der Antike oder eben das Verhältnis heutiger Wissenschaftler untereinander betrachtet, die Sichtweise ist aber verständlich, da in der BRD Parteien grundsätzlich mit Organisation verknüpft sind.
    Eine Kaserne ist aber nunmal Eigentum des Staates, Fabriken sind es in Deutschland im Allgemeinen nicht.
    Außerdem sehe ich eigentlich nicht ganz, was der Vorteil für den Staat wäre, eine Kaserne zu schließen, was Geld kostet und dann eine unrentable Fabrik aufzubauen, die mich auch Geld kostet. Wo ist da der Fortschritt? Da kann ich das Ding doch gleich stehen lassen?
    Bei einem Fliegerhorst z.B. würde ich allein wegen der Treibstoff- und Wartungskosten von einer Rentabilität der Schließung ausgehen.
    Aber andere Zulieferer. Oder brauchst du bei einer Badelatschenfabrik Klopapier, Nahrungsmittel, Munition, etc.?
    Also würde man zuerst mal die alten Zulieferer ruinieren, um dann hinterher neue aufzubauen. Kommt mir nicht sehr rentabel vor...
    Wirtschaftsprotektionismus und Bestandswahrung um jeden Preis sehe ich als falsch an, wer in einer Marktwirtschaft agieren will, muß auch mit Marktbereinigung leben.
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  4. #24
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    Zitat Zitat von Amida Temudschin
    Das könnte daran liegen, daß, wenn man sowieso den ganzen Tag zur Verfügung hat, ihn auch mit Arbeit füllt.
    Also für mich, war übrigens ein normales Gespräch, nichts im Rahmen von "Ach, wir haben so viel zu tun", klang das wirklich so, als wäre der Tag gefüllt, auch ohne Ausdehnung der Arbeit, damit der Tag rumgeht.

    Oh, ich stand schon mal vor der Entscheidung, entweder meinen derzeitigen Job weiterzumachen oder ein politisches Amt zu übernehmen, bei dem ich 1/4 weniger Geld pro Monat, mehr Arbeit und mehr Verantwortung gehabt hätte. Am Ende sind zwar die Verhandlungen dafür gescheitert, aber im Grunde hatte ich mich schon für das Amt entschieden. Und daß ich in einem moralischen Sinn besser bin als andere, glaube ich eher nicht.
    *g* Ich hatte mich auch schon bereit erklärt, so einen netten Job in der Kommunalpolitik zu übernehmen. Allerdings bin ich weder verheiratet, noch habe ich Kinder, so dass ich solche Sachen nur für mich allein entscheide. Wenn ich mir dann überlegen muss, ob ich meine Kinder dann nur noch am Wochenende sehe, dann würde das unter Umständen auch anders ausfallen.

    Pro Woche 20h für einen Job, von dem ich leben kann, 20h in der Uni, im Durchschnitt etwa 15h außerhalb der Uni und mindestens 5h (wenn möglich deutlich mehr) für politische Arbeit. Ich sehe das Problem nicht, auch wenn es nicht schön ist.
    Was um Gottes Willen studierst du? Ich komme auf wesentlich mehr als 15 Wochenstunden und im Normalfall auch auf wesentlich mehr als nur 5 Stunden nacharbeiten...

    Der erste Satz stimmt, der zweite nicht, wenn man sich Parteienbildung in der Antike oder eben das Verhältnis heutiger Wissenschaftler untereinander betrachtet, die Sichtweise ist aber verständlich, da in der BRD Parteien grundsätzlich mit Organisation verknüpft sind.
    Du denkst ernsthaft, dass unter Wissenschaftlern nicht auch Vetternwirtschaft getrieben wird und Daten mal verschwinden, wenn ein nicht genehmer Konkurrenzforscher die gerne sehen möchte?
    Sobald der Mensch anfängt zu konkurrieren, fängt auch automatisch das Gemauschle an.

    Bei einem Fliegerhorst z.B. würde ich allein wegen der Treibstoff- und Wartungskosten von einer Rentabilität der Schließung ausgehen.
    Naja, aber wenn du dafür eine unrentable Fabrik aufbaust, in die du auch Geld reinsteckst, hast du ja keinen Vorteil.

    Wirtschaftsprotektionismus und Bestandswahrung um jeden Preis sehe ich als falsch an, wer in einer Marktwirtschaft agieren will, muß auch mit Marktbereinigung leben.
    Der Aufbau einer staatlich kontrollierten Fabrik ist kaum das, was man unter freier Marktwirtschaft versteht...
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  5. #25
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    Also für mich, war übrigens ein normales Gespräch, nichts im Rahmen von "Ach, wir haben so viel zu tun", klang das wirklich so, als wäre der Tag gefüllt, auch ohne Ausdehnung der Arbeit, damit der Tag rumgeht.
    Ich meinte das eher unbewußter. Wenn man wenig Zeit hat, nutzt man dieses Zeit effizienter und streicht eher unwichtige Sachen. Das hieß für mich z.B. persönliche Treffen grundsätzlich nur beim Mittagessen, ansonsten Telephongespräche (meistens während irgendwelcher Busfahrten) oder Email.
    Was um Gottes Willen studierst du? Ich komme auf wesentlich mehr als 15 Wochenstunden und im Normalfall auch auf wesentlich mehr als nur 5 Stunden nacharbeiten...
    Da hast du dich wohl verlesen: 20 SWS + 15 Stunden Vor- und Nachbereitung, wobei sich die Zeit außerhalb der Uni schwer einschätzen läßt, da die Arbeitsbelastung über das Semester verteilt stark schwankt.
    Du denkst ernsthaft, dass unter Wissenschaftlern nicht auch Vetternwirtschaft getrieben wird und Daten mal verschwinden, wenn ein nicht genehmer Konkurrenzforscher die gerne sehen möchte?
    Sobald der Mensch anfängt zu konkurrieren, fängt auch automatisch das Gemauschle an.
    Das sehe ich aus der geistenwissenschaftlichen Perspektive: Man pöbelt sich zwar gegenseitig an, behindert sich aber nicht, was auch daran liegt, daß Daten nicht so ein Gewicht wie in der Naturwissenschaft haben und vor allem die wirtschaftliche Nutzung und damit der Hauptgrund für Konkurrenz ziemlich eingeschränkt ist.
    Naja, aber wenn du dafür eine unrentable Fabrik aufbaust, in die du auch Geld reinsteckst, hast du ja keinen Vorteil.
    Genau das ist der Punkt. Beide sind zwar unrentabel, aber ich glaube nicht, daß eine Fabrik soviel Geld wie eine militärische Einrichtung verschlingt und da liegt der Vorteil.
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  6. #26
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    Zitat Zitat von Amida Temudschin
    Ich meinte das eher unbewußter. Wenn man wenig Zeit hat, nutzt man dieses Zeit effizienter und streicht eher unwichtige Sachen. Das hieß für mich z.B. persönliche Treffen grundsätzlich nur beim Mittagessen, ansonsten Telephongespräche (meistens während irgendwelcher Busfahrten) oder Email.
    Das mag gehen, wenn du dich mit einer Person absprechen musst. Wenn während solcher Sitzungen Lösungen erst erarbeitet werden müssen, dann benötigst du schon den gesamten Ausschuss da. Das ist im Endeffekt wohl auch effektiver als mit jedem Einzelnen telefonieren zu müssen.

    Außerdem darf man nicht vergessen, dass die meisten Leute ja keinen Halbtagsjob hatten, sondern einen, der sie die ganze Zeit gefordert hat. Also wäre, selbst wenn man die Arbeit im Landtag nur als Halbtagsjob werten würde, was ich nach wie vor nicht als gegeben sehe, ihr vorheriger Job nicht mehr zu bewältigen. Mal abgesehen davon, dass es wohl für die Ergebnisse bei beiden Berufen besser ist, wenn man sich komplett darauf konzentriert.

    Da hast du dich wohl verlesen: 20 SWS + 15 Stunden Vor- und Nachbereitung, wobei sich die Zeit außerhalb der Uni schwer einschätzen läßt, da die Arbeitsbelastung über das Semester verteilt stark schwankt.
    Aber genau darum geht es doch. Ein Parlamentarier hat, abgesehen von den angesetzten Parlamentssitzungen, Ausschusssitzungen, etc. (die man mit den SWS vergleichen könnte) auch noch die Nacharbeitung bzw. Vorbereitung der einzelnen Themenfelder zu bewältigen. Was ihn natürlich zusätzlich Arbeitszeit kostet, die aber von außen nur schwer einzuschätzen ist.

    Das sehe ich aus der geistenwissenschaftlichen Perspektive: Man pöbelt sich zwar gegenseitig an, behindert sich aber nicht, was auch daran liegt, daß Daten nicht so ein Gewicht wie in der Naturwissenschaft haben und vor allem die wirtschaftliche Nutzung und damit der Hauptgrund für Konkurrenz ziemlich eingeschränkt ist.
    Aber in der Politik wäre doch die Konkurrenz vorhanden, oder nicht? Bekommt nicht derjenige die Aufmerksamkeit der Medien und damit eine größere Bekanntheit und Stimmen, der es schafft, ein (funktionierendes) Konzept als sein Konzept zu verkaufen? Meinst du, Einzelpersonen würden weniger konkurrieren als das momentan Parteien machen?

    Genau das ist der Punkt. Beide sind zwar unrentabel, aber ich glaube nicht, daß eine Fabrik soviel Geld wie eine militärische Einrichtung verschlingt und da liegt der Vorteil.
    Dass das so ist, ist aber nicht gesagt. Mir scheint es, dass du hier ein wenig deine Abneigung gegen das Militär in deine Bewertung einfließen lässt.
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  7. #27
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    Das mag gehen, wenn du dich mit einer Person absprechen musst. Wenn während solcher Sitzungen Lösungen erst erarbeitet werden müssen, dann benötigst du schon den gesamten Ausschuss da. Das ist im Endeffekt wohl auch effektiver als mit jedem Einzelnen telefonieren zu müssen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Diskussionen, die zu einer Lösung führen sollen, wesentlich besser über Emailverteiler laufen, hauptsächlich deshalb, weil man nicht aufgrund von Zeitdruck einzelne Punkte auf spätere Treffen verschieben muß und von überraschenden Ideen nicht überrollt wird, da man in Ruhe über sie nachdenken kann.
    Außerdem darf man nicht vergessen, dass die meisten Leute ja keinen Halbtagsjob hatten, sondern einen, der sie die ganze Zeit gefordert hat. Also wäre, selbst wenn man die Arbeit im Landtag nur als Halbtagsjob werten würde, was ich nach wie vor nicht als gegeben sehe, ihr vorheriger Job nicht mehr zu bewältigen. Mal abgesehen davon, dass es wohl für die Ergebnisse bei beiden Berufen besser ist, wenn man sich komplett darauf konzentriert.
    Nach den Aussagen eines ehemaligen Landtagsabgeordneten, den ich kenne, war es früher kein Problem, einen Vollzeitjob zu haben und gleichzeitig seine Arbeit im Parlament zu erledigen. Ich weiß nicht, wie oft Landtage heute tagen, früher waren es wohl nur 2-3 Sitzungen im Monat.
    Aber genau darum geht es doch. Ein Parlamentarier hat, abgesehen von den angesetzten Parlamentssitzungen, Ausschusssitzungen, etc. (die man mit den SWS vergleichen könnte) auch noch die Nacharbeitung bzw. Vorbereitung der einzelnen Themenfelder zu bewältigen. Was ihn natürlich zusätzlich Arbeitszeit kostet, die aber von außen nur schwer einzuschätzen ist.
    Wenn ein Parlamentarier wirklich 20 Stunden in Sitzungen und Ausschüssen verbringt, halte ich das ehrlich gesagt für unnötig und ineffizient.
    Aber in der Politik wäre doch die Konkurrenz vorhanden, oder nicht? Bekommt nicht derjenige die Aufmerksamkeit der Medien und damit eine größere Bekanntheit und Stimmen, der es schafft, ein (funktionierendes) Konzept als sein Konzept zu verkaufen? Meinst du, Einzelpersonen würden weniger konkurrieren als das momentan Parteien machen?
    Vorausgesetzt, daß er diese Ideen auch umsetzt, sehe ich kein Problem. Auch der Entwickler dieser Politik wird, wenn er nur einen Funken Selbstlosigkeit besitzt und kein für die Politik ungeeigneter Selbstdarsteller ist, es für wichtiger halten, daß die seiner Meinung nach richtige Politik umgesetzt wird, als selbst im Rampenlicht zu stehen.
    Dass das so ist, ist aber nicht gesagt. Mir scheint es, dass du hier ein wenig deine Abneigung gegen das Militär in deine Bewertung einfließen lässt.
    Das spielt sicherlich auch mit rein, aber meine eigenen Erfahrungen, die hauptsächlich mit der Luftwaffe zusammenhängen, sagen mir einfach, daß Militär mehr kostet als Industrie. Daten, die das belegen (oder auch widerlegen), habe ich aber noch nicht gefunden.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
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  8. #28
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    Zitat Zitat von Amida Temudschin
    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Diskussionen, die zu einer Lösung führen sollen, wesentlich besser über Emailverteiler laufen, hauptsächlich deshalb, weil man nicht aufgrund von Zeitdruck einzelne Punkte auf spätere Treffen verschieben muß und von überraschenden Ideen nicht überrollt wird, da man in Ruhe über sie nachdenken kann.
    Meiner Meinung nach ist einfach beides nötig. Die (private) Vorarbeitung des Einzelnen, in dem sich jeder Gedanken macht, was er möchte, wie er es umsetzen möchte, welche Kompromisse er eingehen könnte, etc.

    Und dann benötigt man auch das Zusammentreffen der Leute, damit man sich ein Bild machen kann, was jeder andere will und wie man sich untereinander einig werden kann. Persönliche Gespräche kann man, und sollte man meiner Meinung auch nicht, nicht komplett durch Emails ersetzen.

    Nach den Aussagen eines ehemaligen Landtagsabgeordneten, den ich kenne, war es früher kein Problem, einen Vollzeitjob zu haben und gleichzeitig seine Arbeit im Parlament zu erledigen. Ich weiß nicht, wie oft Landtage heute tagen, früher waren es wohl nur 2-3 Sitzungen im Monat.
    Plenarsitzungen, ja, das sind nach wie vor zwischen 2-4 Sitzungstage pro Monat. Allerdings gibt es ja zusätzlich Ausschusssitzungen. Nur als Beispiel:
    Baden-Württemberg hat 18 Ausschüsse, davon haben der Finanzausschuss 25 Mitglieder und der Petitionsausschuss hat 21 Mitglieder. Alle anderen Ausschüsse habe 18 Mitglieder. Macht insgesamt 334 Mitglieder. Da der baden-württembergische Landtag aber nur 128 Mitglieder hat, würde daraus folgen, dass jeder Abgeordnete Mitglied von 2-3 Ausschüssen ist. Darin ist nicht eingeschlossen, dass jedes Mitglied auch noch einen Stellvertreter in den Ausschüssen braucht. Jeder Ausschuss trifft sich auch noch 2-4 Mal monatlich. Dann gibt es noch Fraktionssitzungen, wie häufig die stattfinden weiß ich jetzt nicht. Je nachdem kommen wohl auch noch Sitzungen mit dem Koalitionspartner dazu.

    Wenn ein Parlamentarier wirklich 20 Stunden in Sitzungen und Ausschüssen verbringt, halte ich das ehrlich gesagt für unnötig und ineffizient.
    20 Stunden wahrscheinlich nicht. Aber wenn man so für eine Plenarsitzung und eine Ausschusssitzung 1,5 - 2,5 Stunden ansetzt, dann noch die Fraktionssitzungen dazu rechnet, dann kommt da schon was zusammen.

    Vorausgesetzt, daß er diese Ideen auch umsetzt, sehe ich kein Problem. Auch der Entwickler dieser Politik wird, wenn er nur einen Funken Selbstlosigkeit besitzt und kein für die Politik ungeeigneter Selbstdarsteller ist, es für wichtiger halten, daß die seiner Meinung nach richtige Politik umgesetzt wird, als selbst im Rampenlicht zu stehen.
    Schon möglich. Allerdings: Sollte man nicht besser den das nächste Mal wieder wählen, der die Idee hatte und nicht denjenigen, der die Idee für sich gekapert und als seine verkauft hat?

    Das spielt sicherlich auch mit rein, aber meine eigenen Erfahrungen, die hauptsächlich mit der Luftwaffe zusammenhängen, sagen mir einfach, daß Militär mehr kostet als Industrie. Daten, die das belegen (oder auch widerlegen), habe ich aber noch nicht gefunden.
    Es spricht ja an sich nichts dagegen, Militärstützpunkte, die das Militär nicht mehr braucht und die unrentabel sind, zu schließen. Nur behaupte ich halt, dass man sich dann vorher auch Gedanken darum machen sollte, wie man den Zusammenbruch der Industrie in der Gegend dann verhindert und dafür benötigt man halt eine Kooperation zwischen den Ausschüssen.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
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    Plenarsitzungen, ja, das sind nach wie vor zwischen 2-4 Sitzungstage pro Monat. Allerdings gibt es ja zusätzlich Ausschusssitzungen. Nur als Beispiel:
    Baden-Württemberg hat 18 Ausschüsse, davon haben der Finanzausschuss 25 Mitglieder und der Petitionsausschuss hat 21 Mitglieder. Alle anderen Ausschüsse habe 18 Mitglieder. Macht insgesamt 334 Mitglieder. Da der baden-württembergische Landtag aber nur 128 Mitglieder hat, würde daraus folgen, dass jeder Abgeordnete Mitglied von 2-3 Ausschüssen ist. Darin ist nicht eingeschlossen, dass jedes Mitglied auch noch einen Stellvertreter in den Ausschüssen braucht. Jeder Ausschuss trifft sich auch noch 2-4 Mal monatlich. Dann gibt es noch Fraktionssitzungen, wie häufig die stattfinden weiß ich jetzt nicht. Je nachdem kommen wohl auch noch Sitzungen mit dem Koalitionspartner dazu.
    Wenn nur das das Problem ist, braucht man ja nur die Anzahl der Parlamentarier zu erhöhen und dementsprechend ihre Bezüge verringern. Das Ergebnis wäre, daß Landtagsabgeordnete zusätzlich zumindest einem Halbtagsjob nachgehen könnten und somit auch wieder eine stärkere Vorstellung vom richtigen Leben bekämen.
    Schon möglich. Allerdings: Sollte man nicht besser den das nächste Mal wieder wählen, der die Idee hatte und nicht denjenigen, der die Idee für sich gekapert und als seine verkauft hat?
    Wieso? Dieser Politiker hat Ideen, die falsch waren, aufgegeben, obwohl sie vo ihm waren, andere Ideen richtigerweise als besser erkannt und diese gut umgesetzt. Fehlende Eitelkeit, Analysefähigkeit und das Können, Ideen zu verwirklichen, sind für einen Politiker nicht gerade schlechte Eigenschaften. Gedanken sind kein Besitz.
    Es spricht ja an sich nichts dagegen, Militärstützpunkte, die das Militär nicht mehr braucht und die unrentabel sind, zu schließen. Nur behaupte ich halt, dass man sich dann vorher auch Gedanken darum machen sollte, wie man den Zusammenbruch der Industrie in der Gegend dann verhindert und dafür benötigt man halt eine Kooperation zwischen den Ausschüssen.
    Der Ablauf wäre folgender: der Verteidigungsausschuß beschließt die Schließung der Kaserne. Der Wirtschaftsausschuß nimmt das wahr, erkennt die Notwendigkeit, die Industrie dementsprechend umzustrukturieren und beschließt eigenständig die nötigen Maßnahmen. Die notwendige Kooperation beschränkt sich auf den Austausch einer einzigen Information. Wieso sollte der Verteidigungsausschuß noch ein Mitspracherecht in einer Region, aus der er sich zurückzieht, haben?
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  10. #30
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    Zitat Zitat von Amida Temudschin
    Wenn nur das das Problem ist, braucht man ja nur die Anzahl der Parlamentarier zu erhöhen und dementsprechend ihre Bezüge verringern. Das Ergebnis wäre, daß Landtagsabgeordnete zusätzlich zumindest einem Halbtagsjob nachgehen könnten und somit auch wieder eine stärkere Vorstellung vom richtigen Leben bekämen.
    Nur, dass das Arbeiten eher erschwert wird, wenn du mehr Leute dazu nimmst. Auch hat ja jeder Parlamentarier auch noch eine ganze Menge Leute, die ihm zuarbeiten, also Assistenten, Sekretäre, etc. Mal abgesehen davon, dass ein Ingeneur, der nur Halbtags arbeiten kann, die Hälfte der Zeit in einer komplett anderen Stadt ist, nicht auf Montage geschickt werden kann, etc. für das Unternehmen eher ein Belastung ist und deshalb nicht eingestellt würde.

    Wieso? Dieser Politiker hat Ideen, die falsch waren, aufgegeben, obwohl sie vo ihm waren, andere Ideen richtigerweise als besser erkannt und diese gut umgesetzt. Fehlende Eitelkeit, Analysefähigkeit und das Können, Ideen zu verwirklichen, sind für einen Politiker nicht gerade schlechte Eigenschaften. Gedanken sind kein Besitz.
    Das Mäntelchen nach dem Wind hängen und Opportunismus meiner Meinung nach schon...

    Der Ablauf wäre folgender: der Verteidigungsausschuß beschließt die Schließung der Kaserne. Der Wirtschaftsausschuß nimmt das wahr, erkennt die Notwendigkeit, die Industrie dementsprechend umzustrukturieren und beschließt eigenständig die nötigen Maßnahmen. Die notwendige Kooperation beschränkt sich auf den Austausch einer einzigen Information. Wieso sollte der Verteidigungsausschuß noch ein Mitspracherecht in einer Region, aus der er sich zurückzieht, haben?
    Darum geht es ja gar nicht. Sondern z.B. darum, welcher Standort am Besten geschlossen wird, so dass der Wirtschaft am wenigsten Schaden zugefügt wird und möglichst schnell und billig eine andere Industrie dort angesiedelt werden kann, die Arbeitskräfte bindet und möglichst einen Gewinn macht.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

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