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05.08.07
WDR-Umfrage sieht die Linke bei sechs Prozent
NRW-Trend: Mehrheit für Rot-Rot-Grün
Wechselstimmung in NRW? Würde an diesem Sonntag (05.08.07) gewählt, käme die schwarz-gelbe Regierung laut einer Westpol-Umfrage lediglich auf 47 Prozent. SPD, Grüne und Linkspartei hingegen könnten rechnerisch 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.
Große Überraschung bei der so genannten Sonntagsfrage des aktuellen NRW-Trends: Wären heute Wahlen in NRW, könnte die Linke erstmals in den Landtag einziehen. Sie würde laut der repräsentativen Umfrage im Auftrag der WDR-Sendung "Westpol" um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent zulegen. Bei den anderen Parteien würde sich kaum etwas ändern. Demnach liegt die CDU weiterhin bei 38 Prozent. Auch die FDP bleibt unverändert bei neun Prozent. Die Grünen lägen konstant bei neun Prozent. Die SPD würde allerdings mit 35 Prozent einen Prozentpunkt gegenüber der letzten Westpol-Umfrage im Januar einbüßen.
Das Meinungsforschungsinstitut Infratest-dimap hat im Auftrag des WDR in dieser Woche 1.000 Wahlberechtigte befragt.
Deutliche Abgrenzung der SPD-Anhänger zur Linken
Auch wenn die SPD unter Einbeziehung der Linken rein rechnerisch die Regierung im Land bilden könnte, der Wunsch der Wähler wäre das nicht. Auf die Frage, ob die Sozialdemokraten gemeinsam mit der Linkspartei regieren sollten, antworteten nur 26 Prozent der Befragten insgesamt mit Ja. Die SPD-Anhänger würden das nur zu 31 Prozent befürworten. 66 Prozent aller Befragten und 64 Prozent der SPD-Anhänger wären klar gegen die Einbeziehung der Linken in eine Regierungskoalition.
CDU kann Wirtschaft im Land am ehesten voranbringen
Auch wenn die regierende CDU bei den Wählern in den vergangenen Monaten nicht zulegen konnte, wird ihr eine deutlich größere Kompetenz zugeschrieben als der SPD. Auf die Frage, wer die Wirtschaft im Land am ehesten voranbringen kann, nannten 47 Prozent der Befragten die CDU und nur 22 Prozent die SPD. Auch beim Thema Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen lag die Union mit 41 Prozent vor der SPD mit 27 Prozent. Nur bei der sozialen Gerechtigkeit können die Sozialdemokraten weiter überzeugen. 40 Prozent trauen ihnen am ehesten zu, die sozialen Probleme im Land zu lösen. 20 Prozent setzen eher auf die CDU zu.
Schulpolitik bleibt Streitpunkt
Auch in der Schul- und Bildungspolitik liegt die Kompetenz nach Meinung der Wähler mit 37 Prozent eher bei der CDU als bei der SPD mit 30 Prozent. Entscheidend könnten hier die unterschiedlichen Pläne der großen Parteien werden, welches Schulsystem das Land in Zukunft haben soll. Die CDU will am derzeitigen Schulsystem mit Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule festhalten. 49 Prozent der Befragten insgesamt - und 62 Prozent der CDU-Anhänger - befürworten diesen Kurs.
Etwas weniger, nämlich 40 Prozent der Befragten, sprachen sich für den Vorschlag der SPD aus, eine Gemeinschaftsschule einzuführen, in der die Kinder bis zur zehnten Klasse unter einem Dach lernen. Diese Zustimmung liegt allerdings vor allem daran, dass die Anhänger der Grünen (51 Prozent) und der Linkspartei (67 Prozent) die Gemeinschaftsschule befürworten. In der eigenen Anhängerschaft muss die SPD dagegen noch Überzeugungsarbeit leisten: Nur 43 Prozent setzen auf die Gemeinschaftsschule, 50 Prozent der SPD-Anhänger wollen hingegen am bisherigen Schulsystem festhalten.