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Thema: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Rowlf
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    Standard Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

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    China errichtet Überwachungsparadies
    Von Konrad Lischka

    Es soll ein Kontrollsystem werden, das Orwellsche Phantasien übertrifft. Shenzhen in China will seine Einwohner komplett überwachen: mit 20.000 neuen Kameras, einer ausgeklügelten Analysesoftware und Pässen, die Lebensdaten speichern. Sogar U-Bahn-Bewegungsprofile wären möglich.

    180.000 Videokameras von Unternehmen und Behörden überwachen heute schon die Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Shenzhen nördlich von Hongkong. Jetzt will das Ministerium für Öffentliche Sicherheit zusätzlich 20.000 Polizei-Kameras installieren lassen und alle Geräte vernetzen. Sicherheitsbehörden sollen über eine neue Software Zugriff auf alle Kameras haben.

    Der Ausbau der Videoüberwachung ist Teil eines Pilotprojekts zur Modernisierung der Sicherheitsinfrastruktur der Stadt. In den kommenden drei Jahren sollen die Bürger der Sonderwirtschaftszone Shenzhen neue Digital-Ausweise mit einem Chip erhalten, der persönliche Informationen speichert. Das berichten die "New York Times" und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf das US-Unternehmen "China Public Security Technology".

    Das US-Unternehmen soll über seine chinesische Tochter "Public Security Technology" und dem eng mit der Firma verbundenen IT-Anbieter iASPEC das Projekt umsetzen. iASPEC ist vom chinesischen Ministerium für Informationstechnologie als IT-Dienstleister zertifiziert. Die neuen Ausweise sollen alle nach Shenzhen eingewanderten Bürger erhalten - 10,55 Millionen Menschen. Wer keinen Ausweis hat, lebt und arbeitet ohne Aufenthaltsgenehmigung in Shenzhen, kann keine staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen.

    Pässe speichern sogar Vermieter-Telefonnummer

    Die ersten neuen Ausweise sollen noch in diesem Monat an Bewohner eines Viertels in Hafennähe ausgegeben werden. Auf jeden Fall sollen die neuen Ausweischips diese Informationen speichern:

    Name
    Adresse
    Bisherige Arbeitgeber
    Bildungshintergrund
    Vorstrafenregister und andere Einträge in Polizei-Datenbanken
    Krankenversicherung
    Telefonnummer des Vermieters
    Anzahl der Kinder

    Wenn die Technik all die angekündigten Funktionen erfüllt, entsteht in Shenzhen ein Überwachungssystem, das Orwellsche Phantasien übertrifft - denn bei Orwell gab es weder Funkchips noch Gesichtserkennung. In Shenzhen hingegen soll die neue Auswertungs- und Steuersoftware auf den Bilder der Überwachungskameras "automatisch die Gesichter von polizeilich gesuchten Verdächtigen" erkennen und "ungewöhnliche Aktivitäten" ausmachen können.

    Diese Aussagen von "China Public Security Technology" überraschen - schließlich hat in Deutschland erst vor wenigen Wochen das Bundeskriminalamt ein skeptisches Fazit aus einem Feldversuch mit automatischer Gesichtserkennung am Mainzer Hauptbahnhof gezogen: "Ich werde dem Bundesinnenminister nicht die Einführung der fotogestützten Biometriefahndung zur Terrorismusbekämpfung empfehlen", sagte damals der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) Jörg Ziercke.

    Gesichtserkennung floppte im deutschen Test

    Das BKA hatte in Mainz über drei Monate hinweg etwa 23.000 Reisende gefilmt. Dabei sollte die getestete Software 200 Freiwillige in der Menge ausmachen. Deren Fotos waren in einer Test-Fahndungsdatei gespeichert. Drei Systeme wurden in Mainz getestet. Selbst unter besten Lichtverhältnissen schaffte keines eine Treffergenauigkeit von mehr als 60 Prozent.

    Sollte Shenzhen also tatsächlich eine automatische Gesichtserkennung umsetzen, müsste das geplante Überwachungssystem nicht nur über enorme Rechenkapazitäten verfügen. Die Treffsicherheit der Analyse-Software müsste auch die bisher bekannter Systeme bei weitem übertreffen. Denn anders als in Mainz, wo die gefilmten Personen auf einer Rolltreppe standen, werden die in Shenzhen gefilmten Passanten sich bewegen, aus unterschiedlichen Winkeln und bei sehr wechselhafter Beleuchtung aufgenommen werden.

    285 Millionen Euro für die Super-Pässe

    Für die Kameras und Digital-Ausweise will Shenzhen umgerechnet 285 Millionen Euro ausgeben. Zum Vergleich: Als in Deutschland der Biometrie-Pass mit Chip geplant wurde, erwartete eine Studie des Büros für Technikfolgenabschätzung einmalig 614 Millionen Euro Kosten für die Einführung - und dann 332 Millionen in jedem Einsatzjahr des Systems.

    Es gibt in Deutschland derzeit etwa 24 Millionen Reisepässe, in Shenzhen sollen mindestens 10,55 Millionen neue Ausweise ausgegeben werden. Geplant sei eine Ausgabe an die "meisten Bürger", zitiert die "New York Times" den Hersteller "China Public Security Technology". Der kann offenbar weit günstiger liefern als es die Autoren der deutschen Studie von Anbietern hierzulande erwartet haben.

    Technische Details der für die neuen Ausweise in Shenzhen vorgesehenen Chips hat der Hersteller bislang nicht veröffentlicht. Es scheint sich aber um Funkchips (RFID) zu handeln. Denn laut "China Public Security Technology" ist vorgesehen, die Ausweise auch für die Bezahlung zum Beispiel von U-Bahn-Tickets zu benutzen. Dafür wären Funkchips ideal - ein Bezahlsystem auf dieser technischen Basis ist in der Londoner U-Bahn zum Beispiel erfolgreich im Einsatz. Für die Überwacher in China würde es damit auch möglich, die täglichen Bewegungen der Ausweis-Inhaber zu verfolgen - sofern diese sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen.

    Geschäftsführer und Hauptgesellschafter von "China Public Security Technology" ist der 38-jährige Lin Jiang Huai. Laut "New York Times" hat er ein Vermögen als Zulieferer von Komponenten für DVD-Spieler gemacht. Über sein Unternehmen "China Public Security Technology" ist wenig bekannt.

    Die Anteilsscheine werden in den Vereinigten Staaten im sogenannten "Over-the-counter"-Handel verkauft. Bei diesem außerbörslichen Marktsystem stehen Händler im direkten Kontakt - die im "Over-the-counter Bulletin Board" angegebenen Preise wurden nicht an einer Börse ermittelt.

    Von der Druckerei zum IT-Konzern

    Die entsprechenden Unternehmen unterstehen nicht der Aufsicht der US-Börsenaufsicht SEC und sind auch nicht an die an der Börse obligatorischen strengen Bilanzierungsregeln gebunden. Sein Unternehmen plane aber im nächsten Jahr einen Wechsel an die NASDAQ-Börse, so Lin Jiang Huai. Das ursprünglich in Florida ansässige Unternehmen war erst im vorigen Dezember in "China Public Security Technology" umbenannt worden.

    Zuvor hieß das 1979 gegründete Unternehmen "Irish Mag" - und war eine Druckerei. Außer Lin sind zwei texanische Investmentfonds (Pinnacle Fund und Pinnacle China Fund) an dem Unternehmen beteiligt. Im Mai hatte das Unternehmen mit einem Umsatz von 27 Millionen Dollar in diesem Jahr gerechnet - da ist der Großauftrag in Shenzhen ein Glücksgriff.

    __________________________________________________ ____________


    Wenn Orwell das noch erlebt hätte. Ich hoffe die chinesischen Bürger lassen sich so etwas nicht gefallen. Überwachung darf nicht zum Standart werden.
    ...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...

    Linksfraktion und Feminist


  2. #2
    zur Mahnung und Gedenken Benutzerbild von Sterntaler
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    schön, dann können die sich ja mit dem Rollstuhlfahrer zusammen tun.
    Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der Bundesrepublik abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der Bundesrepublik abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt - Dr. Otto Uhlitz (SPD), in Aspekte der Souveränität, 1987

  3. #3
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Ha ha ha, geil! Genau an den Rolli hab ich auch spontan gedacht. Also falls der in nächster Zeit ne Dienstreise nach China unternimmt sollte uns das zu denken geben.
    Sind doch ein paar gute Ideen dabei, sowas muß man doch hierzulande auch haben.
    Facit Omnia Voluntas

  4. #4
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Tja, nun haben die Sozen also doch noch ihr Ziel erreicht.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Kilgore
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    In diesem Sinne: Für einen Boykott der Olympiade 2008!
    "I've notices that everyone who is for abortion has already been born."

    Ronald Reagan

  6. #6
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Man sieht, die Ostasiaten überholen uns in der Informationstechnologie.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Kilgore
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Man sieht, die Ostasiaten überholen uns in der Informationstechnologie.
    Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich Schäuble zum Kommunismus bekennt

    (Für die Erwins dieses Forums: Wie am Smilie eigentlich unschwer zu erkennen, war das keine linke Propaganda, sondern ein Scherz )
    "I've notices that everyone who is for abortion has already been born."

    Ronald Reagan

  8. #8
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Ich glaube, beim Schäuble steht mittlerweile ein Mao-Bild auf dem Schreibtisch.

    Von China lernen, heißt siegen lernen.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Kilgore
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Ich glaube, beim Schäuble steht mittlerweile ein Mao-Bild auf dem Schreibtisch.

    Von China lernen, heißt siegen lernen.
    Jetzt verherrlichst du auch noch einen der größten Massenmörder aller Zeiten.
    Naja, was sollte man erwarten? :rolleyes:
    Stalin, Mao ; wann beginnst du, Gefallen an Hitler zu finden?

    Die Volksrepublik China ist die Unrechtmäßigkeit schlechthin:

    Kommunismus, Ausbeutung, Gewaltsame Niederschlagung demokratischer Bewegungen (Stichwort: Platz des Himmlischen Friedens), Drang zur Weltherrschaft, Militärische Bedrohung der Republik China, Maoismus und somit Glorifizierung von Millionenmorden, unrechtmäßige Besetzung Tibets, ständige Verletzung von Menschenrechten.

    Das sind nur einige von sehr vielen Standpunkten, die mich zum erklärten Gegner dieses Staates machen. Mein Beileid den armen Chinesen und Chinesinnen, die unter dieser Diktatur zu leiden haben ;(

    Wann sieht der Westen endlich ein, dass man diese Extremisten isolieren muss, um sie zu bekämpfen? Wann sieht man endlich ein, dass man die Republik China auf der Insel Taiwan anerkennen muss, denn sie ist stellvertretend für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte ?

    PS: Wolltest du mich nicht ignorieren?
    "I've notices that everyone who is for abortion has already been born."

    Ronald Reagan

  10. #10
    zur Mahnung und Gedenken Benutzerbild von Sterntaler
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    Standard AW: Chinesischer Stadt droht totale Überwachung

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Ich glaube, beim Schäuble steht mittlerweile ein Mao-Bild auf dem Schreibtisch.

    Von China lernen, heißt siegen lernen.
    ...ja, das glaube ich auch . :]
    Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der Bundesrepublik abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der Bundesrepublik abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt - Dr. Otto Uhlitz (SPD), in Aspekte der Souveränität, 1987

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